VW: Entscheidung über Vorstandsboni vertagt
Verzichten die Manager auf Geld?
Bei VW wird derzeit Vieles diskutiert. Ein sensibler Punkt: Die Boni der Vorstände sind klar vertraglich geregelt. Die Konzernführung müsste selbst auf Geld verzichten.
Wolfsburg - Das VW-Aufsichtsratspräsidium wird laut Insidern an diesem Montag noch keine abschließende Entscheidung zur Höhe der Vorstandsboni fällen. Jedoch ist der Umgang mit den Manager-Prämien eines der Top-Themen für das sechsköpfige VW-Präsidium, wie die dpa am Sonntag aus Konzernkreisen erfuhr.
Die variablen Vorstandsvergütungen sind vertraglich fest geregelt. Sie hängen am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens und an individuell vereinbarten Zielen für die persönliche Leistung. Für einen Verzicht müssten die Vorstände jeweils einwilligen und von den vertraglichen Regelungen zurücktreten. Sie könnten genauso gut auf einer vertragsgemäßen Zahlung der Boni bestehen.
Die Höhe der Vorstandsboni hat große öffentliche Signalwirkung. Erste Leiharbeiter müssen das Unternehmen schon verlassen. Die 120.000 Mitarbeiter im VW-Haustarif haben keinen Anspruch auf ihre gewohnte Erfolgsbeteiligung. Sie erhalten alternativ eine Anerkennungsprämie, deren Höhe aber noch unklar ist. Auch die Aktionäre müssen sich auf weniger Dividende einstellen.
"Den Gürtel enger schnallen"
VW-Aufsichtsrat und IG Metall-Vorstand Jörg Hofmann hatte der dpa bereits am vergangenen Freitag gesagt: „Es wird allein durch die Folgen des Abgas-Skandals zu einer signifikanten Reduzierung der Boni kommen. Darüber hinaus werden wir mit dem Vorstand über die Frage diskutieren, was in der jetzigen Situation angemessen ist.“
VW-Chef Matthias Müller hatte Ende 2015 erklärt, dass der Vorstand bei den Boni „den Gürtel enger schnallen“ werde. Auch das Land Niedersachsen als Großaktionär hatte schon erklärt, es gebe ein großes „Problembewusstsein“ bei der Boni-Frage.Was kosten Winterkorn und Pötsch?
Bei zwei Personen ist die Bonidebatte besonders delikat: Der Ex- Vorstandschef Martin Winterkorn hat noch finanzielle Ansprüche. „Ich kann bestätigen, dass er einen gültigen Vertrag hat“, sagte ein Konzernsprecher am Sonntag. Auf das Salär seines Vertrages wollte „Wiko“ nicht verzichten. Winterkorn war bestbezahlter Vorstandschef im Dax. Details seiner Auflösungsvereinbarung werden sich Ende April zeigen, wenn der Konzern seinen Geschäftsbericht vorlegt.
Winterkorns früherer Finanzchef Hans Dieter Pötsch erhielt für 2014 6,8 Millionen Euro. Der Barwert seiner Pensionsleistung lag zuletzt bei 21 Millionen Euro. Pötsch ist im Zuge des Abgas-Skandals Aufsichtsratschef geworden. In dieser Funktion verdient man weniger. Laut Medienberichten soll sich Pötsch mit dem Wechsel an die Spitze des Aufsichtsrats vertraglich eine zweistellige Millionensumme gesichert haben, um damit den Wegfall seiner finanziell besseren Perspektive als Vorstand aufzufangen.
Das ist genau wie bei unseren Abgeordneten im Bundestag, welche
ebenso wie der VW-Vorstand, die Höhe der eigenen Bezüge selber
Beziffern dürfen. Wenn wir Das Alle könnten, welcher LUXUS............
Na ja, irgend ein Dummer muss ja ein Wirtschaftsgut herstellen, dafür wird er dann auch freundlich angelacht, (oder wars hämisch ausgelacht?, egal, fällt mir noch ein).
Manager verzichten nie auf Geld weil sie ja auch nie etwas falsch machen - die haben alle so hart und gut gearbeitet das sie ihre Boni sehr wohl verdient haben. Die Banken und Sparkassen entlassen wegen den aktuellen Zinseinkünften normale Mitarbeiter während das Management weiter Bonuszahlungen erhält.
Die Managementebenen sind Selbstbedienungsläden in denen man schon bei der Vertragsgestaltung jegliche Haftung bei maximalen Einkünften ausschließt.
Verzichten, die fade Suppe auslöffeln, müssen die unteren und mittleren Ebenen, aber das Management bedient sich fleißig selbst ... Asis in Nadelstreifen - schließlich ist es wissenschaftlich bewiesen : Geld verdirbt den Charakter 🙄
Schon möglich, dass sie offiziell auf einen Teil Ihres Gehalts/Boni verzichten.
Real werden sie aber am Ende nicht weniger verdienen.
Dann gibt es halt Sonderboni auf erfolgreiche Kosteneinsparungen etc. - die finden einen Weg 😉
Die Manager können die größten Pfeiffen sein und noch so viel Mist bauen, wie sie wollen, nach 3-4 Jahren haben die ihre Millionen auf dem Konto und können sich bis ultimo einen schönen Lenz machen.
Bezahlen müssen für die Fehlleistungen immer die unteren Etagen - so was nennt man Aufgabenteilung. 😉
Ich denke, wir dürfen alle auf die am 28. April 2016 präsentierten Zahlen gespannt sein...
Ich bin sicher, es gäbe überraschend viele Menschen, die bei freier Entscheidung ihres öffentlich bekannten Gehaltes sich für wesentlich weniger als 70% Boni begnügen würden, wenn sie in ähnlicher selbst verantworteten Lage wären. Aber bei bestimmten Menschen, die bereits fast alles haben, sind Gier und das Fehlen jeglicher sozialer Intelligenz die dominierenden Fähigkeiten.
Oh je oh je. Wie alle die Manager schlecht machen. Zu Unrecht wird Ihnen das Geld zugesteckt, pfeifen, gierige Nichtstun.
Mal eine Frage. Warum seid ihr einfach nicht selbst Manager geworden?
Naja, Winterkorn müssen Sie wohl bezahlen, was er will.
Sonst wird das ganze noch böse enden.
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Richtig niemand hindert auch nur einen der sich hier beschwert selber soviel zu verdienen.
Ja ja...
Jetzt bitte die armen Manager in Schutz nehmen.
Es geht ja nicht darum, dass sie zu viel verdienen.
Sondern eher darum, dass sie quasi machen können was sie wollen und trotzdem ihre Millionenboni hinterher geschmissen bekommen.
Wieso den Arbeitern, die eh nicht so viel haben, das Geld wegnehmen? obwohl sie nichts damit zu tun hatten. Aber den Verantwortlichen Managern dann noch extra Boni zahlen?
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Wer seinen Job gut macht soll auch gutes Geld verdienen.
Ich denke die VW-Manager haben Ihren Job nicht gut gemacht. Deshalb sollten sie mindestens zwei Jahre das Gehalt eines Arbeiters am Band bekommen.
Unfähigkeit kann nicht noch belohnt werden und Betrug auch nicht.
Genau das ist der Punkt. Die volle Tragweite des VW-Skandals wird vermutlich erst 2017 deutlich. Dann werden die Folgekosten von Fehlern deutlich, die vor über zehn Jahren begangen wurden. Die Manager, die das verbockt haben, haben ihre Scherflein dann längst im Trockenen.
Ich verstehe die obere Etage in dieser Beziehung nicht. Natürlich muss man Top-Leute entsprechend bezahlen, sonst sind sie bei einer anderen Firma. Aber denen muss doch die öffentliche Wirkung klar sein; die einfachen Mitarbeiter müssen auf eine Erfolgsbeteiligung verzichten, weil diese bei denen vom Gewinn abhängt. Die maßgebliche Aufgabe der oberen Etage ist es doch gerade, diesen Gewinn langfristig und nachhaltig zu sichern. Mit der Diskussion um dieses Thema werden jeden Tag Marktanteile gefährdet oder sogar verspielt. Winterkorn ist ja schon "zum Wohle der Firma" zurückgetreten: ohne auf einen einzigen Euro zu vezichten. Noch mehr solche Wohltäter verträgt VW mittel- bis langfristig nicht.