Formel 1: Training in Monza

Vettel deklassiert WM-Konkurrenten im F1-Training

verfasst am Fri Sep 06 18:13:16 CEST 2013

Mit seiner Bestzeit im zweiten Training zum Großen Preis von Italien nahm Sebastian Vettel seinen Widersachern die Hoffnung, beim Europafinale die Wende einleiten zu können.

Sebastian Vettel fährt beim Training zum Großen Preis von Italien allen davon
Quelle: dpa/Picture Alliance

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Monza - Sebastian Vettel hat seine WM-Verfolger zum Auftakt des Grand-Prix-Klassikers in Monza deklassiert und geschockt. Der dreifache Formel-1-Weltmeister fuhr im zweiten Training zum Großen Preis von Italien souverän die Bestzeit und ließ seine drei Konkurrenten im Titelrennen klar hinter sich. Vettel bewertete seine haushohe Dominanz am Freitagnachmittag als "überraschend" und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen: "Vielleicht habe ich irgendwo abgekürzt."

Kimi Räikkönen schlug sich als Dritter der Vettel-Widersacher im zweiten Durchgang noch als Bester. Der Finne wies aber riesige 0,663 Sekunden Rückstand auf. Fernando Alonso erreichte beim prestigeträchtigen und richtungsweisenden Ferrari-Heimrennen den fünften Rang vor Mercedes-Mann Lewis Hamilton. Der Spanier zeigte aber Nerven und rutschte mit seinem roten Renner zweimal ins Kiesbett.

"Ich komme ganz gut zurecht"

Vettel flog bei traumhaftem Sommerwetter und 30 Grad bei seiner schnellsten Runde im Königlichen Park in 1:24,453 Minuten regelrecht um den 5,793 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs. "Es

Sebastian Vettel kommt in Monza gut zurecht
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wäre gelogen zu sagen, dass es nicht gut ausgesehen hat", räumte der 26 Jahre alte Hesse bestens gelaunt ein. "Ich komme ganz gut zurecht." Sein australischer Teamkollege Mark Webber war als Zweiter schon 0,623 Sekunden langsamer als der zweimalige Monza-Sieger.

Der Perfektionist aus Heppenheim sah aber wie fast immer noch Reserven. "Wir dürfen uns nicht blenden lassen", forderte Vettel konzentriertes Weiterarbeiten. "Wir können uns noch ein bisschen steigern. Wir müssen noch an zwei, drei Sachen arbeiten." Den Auftakt zum Europafinale am Vormittag hatte das Red-Bull-Duo anscheinend nur zum Einrollen benutzt. Vettel belegte da den vierten Platz, Webber wurde Achter.

Hamilton glänzte zwar im ersten Durchgang als Bester knapp vor Alonso. Aber im deutlich schnelleren zweiten Training wies der sechstplatzierte Brite fast neun Zehntelsekunden Rückstand auf den Deutschen auf wie auch Alonso. "Obwohl wir ziemlich konkurrenzfähig sind, sind wir noch nicht schnell genug", urteilte der Ex-Champion. "Wir müssen heute Nacht hart arbeiten und sehen, dass wir ein paar Verbesserungen schaffen."

Kein Grund zur Hoffnung

Die drei Vettel-Jäger können sich nach diesem ernüchternden Ergebnis indes kaum Hoffnungen auf eine Wende im WM-Rennen machen. Dabei müssen sie beim zwölften Saisonlauf an diesem Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Sky) unbedingt vor dem WM-Spitzenreiter landen, damit dieser nicht noch weiter davonziehen kann. Vor dem Großen Preis von Italien führt Vettel (197 Punkte) die WM mit 46 Zählern vor Alonso (151) an. Der Gesamtdritte Hamilton (139) und Räikkönen (134) liegen noch deutlicher zurück.

Nico Rosberg bot eine ordentliche Leistung. Der Mercedes-Mann aus Wiesbaden war am Vormittag als Dritter sogar bester Deutscher. Am Nachmittag reichte es zu Rang sieben. "Wir sind von den schnellsten Zeiten ein Stück weit weg", resümierte Rosberg. "Unser Auto ist gut, aber die Red Bull sind hier wieder sehr schnell." Adrian Sutil (Gräfelfing) kam auf Platz 13, nachdem er zunächst dem Force-India-Testpiloten sein Cockpit hatte überlassen müssen. Nico Hülkenberg (Emmerich) hat nach den Positionen 18 und 16 im Sauber kaum Chancen auf Punkte.