Motorsport News
Vettel feiert Start-Ziel-Sieg bei Delhi-Premiere
Sebastian Vettel hat sich als Erster in die Siegerliste der neuen Formel 1-Strecke in Delhi eingetragen. Der Weltmeister gewann am Sonntag (30.10.) in dominanter Manier den Premieren-Grand Prix von Indien.
Neue Strecke, alter Sieger: Sebastian Vettel war am Sonntag auch in Delhi nicht von der Konkurrenz zu stoppen. Von der Pole Position bis zur Ziellinie führte der Weltmeister aus Heppenheim das Rennen an und sicherte sich damit den elften Saisonsieg. Mit der schnellsten Runde im letzten Umlauf sorgte der Red Bull-Pilot für einen perfekten Abschluss.
"Es hat wirklich alles gepasst. Das Auto war perfekt. Es ging vor allem darum, die Boxenstopps perfekt zu timen", freute sich der Premierensieger anschließend. Trotzdem gab es am Ende gemischte Gefühle beim Weltmeister: "Natürlich bin ich glücklich über den ersten Sieg hier auf der neuen Strecke. Aber wir haben natürlich immer noch die beiden tödlichen Unfälle von Dan Wheldon und Marco Simoncelli im Hinterkopf. Da haben wir zwei ganz Große des Motorsports verloren."
Jenson Button auf Rang zwei konnte den Erfolg seines Red Bull-Konkurrenten nie wirklich gefährden. Immer wenn der Brite zu nahe kam, legte Vettel einen Zahn zu. "Es war zwar etwas frustrierend, aber es hat trotzdem Spaß gemacht", erklärte der McLaren-Pilot später. Mit gewohnt konstanten Zeiten fuhr er aber immerhin den zweiten Platz ungefährdet nach Hause. "Mehr war nicht drin."
Alonso überholt Webber an der Box
Um den letzten Podiumsplatz wurde härter gekämpft. Am Ende setzte sich Fernando Alonso gegen Mark Webber durch. Mit einer cleveren Strategie lotste Ferrari seinen Star beim zweiten Boxenstopp in Runde 38 am Red Bull vorbei. "Es hat mich etwas überrascht, dass er so früh an die Box gegangen ist", erklärte der Spanier später. "Es freut mich natürlich sehr, dass wir hier Champagner trinken dürfen."
Nach einem schlechten Start verteidigte der Doppelweltmeister im letzten Stint auf den harten Reifen gewohnt fehlerfrei seine Position. Dabei hatte es vor dem Rennen noch nicht nach einer Podiumsfeier ausgesehen: "In der Startaufstellung mussten die Mechaniker nochmal am Ferrari arbeiten. Die haben einen fantastischen Job erledigt, dass ich rechtzeitig losfahren konnte", erklärte Alonso nach der Zieldurchfahrt.
Hinter Webber lief das Mercedes-Duo auf den Plätzen fünf und sechs über den Zielstrich. Zunächst hatte Nico Rosberg noch die Nase vorne, doch der vier Plätze dahinter gestartete Michael Schumacher holte während des Rennens immer weiter auf. In der ersten Runde nutzte der Rekordchampion sein KERS clevererweise erst auf der langen Geraden und machte damit direkt einige Plätze gut. Mit schnellen Rundenzeiten ging es beim zweiten Stopp schließlich auch am Teamkollegen vorbei.
"Für uns ist normal Platz sieben oder acht das Maximum. Heute konnten wir die Fehler der anderen ausnutzen, das hat sich ausgezahlt", freute such Schumi. "Ich hab mir meine Reifen im zweiten Stint eingeteilt und konnte länger draus bleiben. Das hat den Unterschied zu Nico ausgemacht. Ich glaube nicht, dass es etwas mit Strategie zu tun hatte."
Hamilton kracht erneut mit Massa zusammen
Lewis Hamilton erlebte auf Rang sieben wieder einmal ein ereignisreiches Rennen. In der 23. Runde krachte der Brite erneut mit Erzfeind Felipe Massa zusammen. Beim Kampf um Rang fünf startete Hamilton einen kompromisslosen Angriff in Kurve fünf. Doch Massa gab keinen Millimeter nach und lenkte direkt in den McLaren ein. Die fällige Frontflügel-Reparatur warf den Weltmeister von 2008 hinter die beiden Mercedes zurück.
Die Rennleitung gab etwas überraschend Massa die Schuld an der Kollision. Der Mann aus Sao Paulo wurde zu einer Durchfahrtsstrafe verdonnert. Danach ging alles schief: Erst streikte der neue flexible Ferrari-Frontflügel, der sich wie schon im Training bei hohen Geschwindigkeiten zu stark verbog. Nach dem fälligen Reparaturstopp räuberte der 30-Jährige wie schon im Qualifying zu hart über die hohen Kerbs und beschädigte sich die Aufhängung. Ohne Kontrolle über sein Sportgerät rollte Massa in Runde 32 aus.
Um die letzten drei Plätze in den Top Ten kämpften die Mittelfeld-Teams Toro Rosso, Sauber, Force India und Renault. Am Ende gab es wie schon in Korea für Jaime Alguersuari auf Rang acht die meisten Punkte. Adrian Sutil konnte die einheimischen Force India-Fans auf den Tribünen mit Rang neun etwas zufrieden stellen. Den letzten WM-Zähler gab es für Sauber-Pilot Sergio Perez. Die beiden Renault-Piloten Vitaly Petrov und Bruno Senna gingen auf elf und zwölf leer aus.
Früher Ausfall für Timo Glock
Für Timo Glock gab es am Sonntag ebenfalls nichts zu holen. Nach dem Getriebe-Pech im Qualifying war auch im Rennen früh Schluss. Der Virgin-Pilot musste sein Auto schon nach zwei Runden in der Box abstellen. "Ich hatte eigentlich einen guten Start. Beim Weg in die erste Kurve habe ich die Teile der anderen schon fliegen sehen. Kobayashi hat sich gedreht und ist genau vor mir auf die Strecke zurückgekommen."
Nach der unvermeidlichen Kollision, holte sich Glock zuerst noch einen neuen Frontflügel bei seinen Mechanikern ab. Doch eine Runde später ging es wieder an die Box. "Ich habe gemerkt, dass vorne rechts irgendein Problem war. Deshalb musste ich das Auto endgültig in der Garage abstellen."
Button im Kampf um WM-Rang zwei vorne
In der Gesamtwertung hat Sebastian Vettel seinen Vorsprung nun auf 134 Punkte ausgebaut. Der WM-Titel ist ihm bekanntlich schon seit Suzuka nicht mehr zu nehmen. Im Kampf um den Vize-Titel hat weiterhin Jenson Button die besten Karten. Zwei Rennen vor dem Saisonende führt der Engländer nun mit 240 Punkten vor Alonso mit 227 Zählern und Webber mit 221.
Quelle: Auto Motor und Sport