Mercedes C 350e mit Plug-in-Hybrid: Fahrbericht
Viel Geld für ein bisschen Askese
Ein kleines "e" im Namen mit großer Wirkung: Der neue Mercedes C 350e kostet mehr als 50.000 Euro und verbraucht theoretisch nur 2,1 Liter je 100 Kilometer. Ein Fahrbericht.
San Francisco/USA - Die wichtigste Frage zuerst: Wer soll sich dieses Auto kaufen? Menschen mit dickem Portemonnaie und schwerem rechten Fuß werden sicherlich nicht 51.000 Euro für ein Plug-in-Hybrid-Benz überweisen. Schließlich kostet ein 333 PS starker C 400 mit Sechszylinder-Benziner und Allradantrieb gerade mal 1.300 Euro mehr. Wer dann?
Für Menschen, die ihr grünes Herz gern ihrer Umwelt zeigen möchten, ist der Mercedes C 350e ebenfalls nicht die richtige Wahl. Rein äußerlich ist die Hybridversion nur am kleinen "e" hinter der Modellkennung sichtbar. Dabei hätte der schwäbische Plug-in-Hybrid etwas mehr Aufmerksamkeit durchaus verdient. Denn er ist im Dreikampf-Klassiker der noblen Mittelklasse der Erste seiner Art: Weder der 3er-BMW noch der Audi A4 können diese innovative Technik derzeit bieten.
30 Kilometer rein elektrisch
Das Hybrid-Prinzip ist schnell erklärt: Man nehme den aus dem C 250 bekannten 2,0-Liter-Benziner (211 PS) und koppele ihn mit einem 109 PS starken Elektromotor. Daraus ergibt sich eine Systemleistung von 279 PS und 600 Newtonmetern.
"Plug-in" steht für die Möglichkeit, die Batterie an der Steckdose aufzuladen. Voll im Saft reicht das für rund 30 rein elektrische Kilometer. Ist der Akku leer, wird daheim per Steckdose nachgeladen, was je nach Stromstärke nicht länger als zwei Stunden dauert.
"Wir wollten ein intelligentes Auto entwickeln", sagt Jochen Strenkert, verantwortlich für den Antrieb des Mercedes C 350e. Damit meint er die Vernetzung verschiedener Systeme, die je nach Fahrsituation die jeweils beste Art der Fortbewegung auswählt.
Wir starten mit voller Batterie in das ständige Auf und Ab von San Francisco. Von dort fahren wir die Pazifikküste entlang, über Autobahnen, Landstraßen und durch zahllose verschlafene Ferienorte am kilometerlangen Sandstrand. „Der Rechner arbeitet mit der Navigation zusammen, weiß also genau, wann die nächste Ortsdurchfahrt ansteht“, sagt Strenkert. Und genau dort soll der Mercedes tunlichst abgasfrei unterwegs sein.
Mercedes C 350e: Verbrauch 6,3 Liter auf 100 Kilometern
Auf dem Monitor oben auf dem Armaturenbrett kann der Energiefluss verfolgt werden: Bei einem schonenden Umgang mit dem Gaspedal verbleibt die C-Klasse möglichst lange im E-Betrieb. Bei Landstraßentempo, oder wenn der Batterie die Kraft ausgeht, schaltet sich der Benziner zu. Entweder als Unterstützung für die E-Maschine oder als Lademeister für die Batterie.
Bei unserer Testfahrt funktionierte das so gut, dass wir in der nächsten Ortschaft wieder genügend Akkuladung für eine elektrische Ortsdurchfahrt hatten.
Eine weitere Antriebsvariante ist das Segeln: Geht es bergab, wird der Motor abgekoppelt. Wenn bei schnellerer Autobahnfahrt der Fuß vom Gas genommen, wird die Batterie geladen. Am Ende unserer Testfahrt meldet der Bordcomputer 6,3 Liter auf 100 Kilometer. Ein guter Wert im Alltagsbetrieb, in dem auch mal schneller gefahren wird.
Fazit zum Plug-in C350 e
Wer sich einen Hybrid kauft, muss umdenken, alte Mechanismen vergessen und den Umgang mit den verschiedenen Fahrmodi neu lernen. Gefragt ist der Spaß am Verzicht, der sich in der Batterieanzeige auf dem Monitor zeigt.
Und genau das beantwortet auch die Frage, wer sich dieses Auto kaufen wird: Eine neue Art von Autofahrern, die sich an moderner Spritspartechnik erfreuen und die Ruhe des Elektromotors auf der Fahrt ins Büro genießen.
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Mercedes C 350e: Technische Daten
- Motor: 2,0-Liter-Benzinmotor
- Elektromotor: 60-kW-E-Motor mit Lithium-Ionen-Batterie
- Getriebe: Siebengang-Automatikgetriebe
- Leistung Benzinmotor: 211 PS
- Leistung Elektromotor: 109 PS
- Systemleistung: 279 PS
- Drehmoment Benzinmotor: 350 Nm bei 1.200 – 4.000 U/min
- Drehmoment Elektromotor: 340 Nm aus dem Stand heraus
- System-Drehmoment: 600 Nm
- 0-100 km/h: 5,9 s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
- Verbrauch: 2,1 l/100 km (NEFZ)
- elektrische Reichweite: 31 km
- CO2: 48 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,87 x 1,81 x 1,44
- Radstand: 2,84 m
- Kofferraum: 335 l
- Preis: 50.961,75 Euro (T-Modell: 52.627,75 Euro)
Das volldigitale Instrumentendisplay stammt aber nicht aus der C-Klasse, oder?
Sieht m.E. eher nach der etwas größeren S-Klasse aus.
Die C-Klasse W205 gefällt mir ausgesprochen gut und auch scheint der E-Anteil gut umgesetzt.
Das letzte Bild ist kein C-Klasse Kombiinstrument... Das müsste vom W222 sein...
6,3 Liter 😕 Was verbraucht denn der normale 😕
Ein Plug-In nach dem anderen!
Man merkt, dass das Jahr 2020 und die 95g immer näher rücken...🙄
Hi, der 250er Benziner ist angegeben mit 5,3-5,6 l/100km (Automatik).
Der 350e braucht, wenn man die Verbrauchsformel nach ECE R101 Norm umstellt, 4,62l /100 km mit leerem Akku. Sprich, der Hybrid ist mit leerem Akku ca. 20% sparsamer (abhängig vom Umgebungsfaktoren, Navi aktiviert, etc.). Der 250er hätte sich hier also in etwa 7.5 l genommen statt 6,3.
Fährt man mit vollem Akku kurze Strecken, verringert sich der Verbrauch entsprechend.
Einen Markt dafür gibt es. Die Kiste hat nämlich 120 Nm mehr Drehmoment als der teurere und durstigere 6-Zyl. Askese herrscht also nur bei der Zylinder-Zahl 😉
Gruß
PS: Grob geschätzt läge der 400er 4 Matik in der gefahrenen Testrunde dann bei ca. 10l.
Dann lieber doch das Original von Lexus...
Ich hasse dieses Verbrauchsgetue. Wichtig ist der absolute Verbrauch eines Fahrzeugs, respektive dessen Lenker. Nicht auf 100 km interessant (in Hinblick auf ökologische Momente), vielmehr wieviel einer z.B. im Jahr fährt ist mit dem verbundenen Gesamtverbrauch von Interesse. Der, der im Monat 500 km bei 10ltr. auf 100 km verbraucht, ist ein Umweltfanatiker und -schützer gegenüber einem, der 3000 im Monat abspult und pro 100 km 5 ltr. in den Äther bläst. Aber bitte, nur von der Umweltsbelastung mit CO2 aus gesehen🙄. Das ist doch alles nur eine Verarschung😆.
früher waren mal 6,3l der Hubraum in den alten mercedes'...
Wie gut das die Abgase genau an der Stadtgrenze halt machen.
2 Liter auf 100 km also, der Verbrauch eines sehr sparsamen Viertakt - 50 cm³ - Motorrollers. Es wird wirklich höchste Zeit, dass der neue Prüfzyklus kommt. 🙄
Schau dir halt die Formel an und setze ein! 4,62/100km im NEFZ mit leerem Akku!
Fährst du nur 55km nach Norm, dann kommt das sogar hin (unter guten Bedingungen).
http://de.wikipedia.org/.../Fahrzyklus?...
Es kann nicht sein, dass der Prüfzyklus etwas unterschlägt (in diesem Fall die Menge an Energie in Form von Strom, welche zum Laden des Akkus notwendig ist).
Das ist natürlich das S-Klasse Instrument und wurde wie immer bei den "Fahrberichten" von spotpressnews einfach irgendwie reingestopft von irgendjemandem ohne Ahnung, der noch nie mit dem Fahrzeug unterwegs war.
WEG mit diesen vorgegaukelten Berichten!
Lexus hat nochmal welchen Plug-In Hybriden im Programm?
Gefällt mir sehr gut. Nur der kleine Kofferraum muss einem ausreichen.
j.