Porsche Macan Turbo Performance Paket: Erste Fahrt
Viele Knöpfe, um mit der Physik zu spielen
Dass ein Porsche teuer ist, kennt man. Gilt auch für die SUV. Was bekommt man für die gut 90.000 Euro, die Porsche für den bisher teuersten Macan aufruft? Spiel und Spaß.
Kemi/Finnland - Bei Porsche ist die Welt, im Großen und Ganzen, noch in Ordnung. Anderswo werden Kompakt-SUV mit Niedrigpreisen auf Stückzahl optimiert. Beim Macan reicht die Preisliste bis 91.142,90 Euro - vor Sonderausstattungen. Das ist der Preis des neuen Spitzen-Macan mit sperrigem Namen: „Turbo mit Performance-Paket“.
Ist das nun teuer, sehr teuer oder angemessen für den „Sportwagen unter den Mittelklasse-SUV?“ Ansichtssache. Keine Ansichtssache: Wenn Porsche auf ein Auto „Performance“ schreibt, bekommen die Kunden sie auch. Im Fall des Macan bedeutet das: 40 PS und 50 Newtonmeter extra, 0,4 Sekunden weniger von 0 auf Tempo 100 und eine um sechs km/h erhöhte Endgeschwindigkeit.
Serienmäßig stecken im Macan, der nicht Macan Turbo S heißen darf, außerdem eine Tieferlegung und eine sportlichere Abstimmung der Fahrdynamikregelung, das „Sport-Chrono-Paket“ mit Sport-Plus-Taste sowie einer Uhr und die Sportabgasanlage. Hinzu kommen 30 Millimeter größere Bremsscheiben, auf denen lackierte Sechskolben-Bremssättel sitzen. Mit diesen Features wird der Turbo PP zum bisher teuersten und leistungsstärksten Macan; außerdem zum durstigsten.
Biss und Präzision
Im Datenblatt stehen 9,4 l/100 km, und das ist nicht mal ein Phantasiewert – wenn man alles ignoriert, was diesen Macan von, sagen wir, einem Basis-Qashqai unterscheidet. Wer das performante SUV gemächlich über die Landstraße bewegt, kann mit rund 10 l/100 km in die Nähe des Normverbrauchs kommen. Und muss dank 75-Liter-Tank nicht befürchten, demnächst liegen zu bleiben.
Wird der Macan so bewegt, wie ein Porsche bewegt werden möchte, sieht das natürlich anders aus. Dann fordert der 3,6 Liter große V6-Benzinmotor angemessenen Tribut und brüllt dazu seine Kraft per Klappenauspuff in die Landschaft. Und wer andere SUV kennt, staunt. Denn so viel Biss und Präzision ist man von einem SUV schlicht nicht gewohnt. Auch, wenn woanders ebenfalls dicke Motoren eingebaut werden.
Will man einfach nur einen Lkw überholen, ist man sehr schnell deutlich schneller, als man sein wollte. Will man erlebnisorientiert um die Kurve, ist der Spaß groß und das Risiko minimal – auch auf glattem Grund und bei nicht ganz idealer Fahrweise.
Spielen mit der Physik
An diesen chirurgischen Fahreigenschaften hat der im Macan serienmäßige Allradantrieb einen großen Anteil. Das wird bei unserer Fahrt auf Schnee und Eis deutlich. Im Macan verliert der Winter große Teile seiner Schrecken und erzeugt stattdessen Vorfreude. Natürlich überlistet auch Porsche nicht die Physik – aber bietet immerhin viele Knöpfe, um mit ihr zu spielen.
Zum Beispiel den für das Stabilitätsprogramm. Das lässt sich, anders als im Cayenne, in drei Stufen anpassen. PSM aktiviert, PSM Sport und PSM deaktiviert. Ein tolles Spielzeug. Wer (bitte nur in kontrolliertem Umfeld!) perfekte Driftwinkel nahe der 90 Grad-Grenze vollführen und sich dabei im Schoß der Porsche-Software sicher fühlen möchte, der findet im PSM Sport-Modus das ideale Tool.
Und zwar so: Fahrwerk auf Comfort, Sport-Plus-Modus an, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf manuell und den zweiten Gang einlegen. Schon geht's kontrolliert quer. Dem Spieltrieb setzt der Macan Turbo PP auch jenseits der drei ESP-Modi nur wenige Grenzen: Auspuff laut oder nicht ganz so laut, Fahrwerk hart, ganz hart oder erstaunlich komfortabel – und mit der gut 2.600 Euro teuren Luftfederung lässt sich auch noch die Bodenfreiheit nachjustieren.
Wenn Du einen Porsche hast, hast Du ein iPhone
Erfreulich für alle, die über ein Porsche-SUV nachdenken: der Macan reicht eigentlich. Müssen nicht ständig Erwachsene auf der Rückbank chauffiert oder Schränke im Kofferraum transportiert werden, darf der Cayenne in der Garage oder direkt im Autohaus stehen bleiben.
Der kompakte Macan bietet das agilere und zumindest äußerlich sozialverträglichere Paket. Auch das zum neuen Modelljahr des Cayenne verbesserte Infotainment kann nicht verhehlen, dass der Macan in jeder Hinsicht das modernere Auto ist – und damit bis zum nächsten großen Cayenne-Upgrade deutlich mehr als ein „Cayenne light“.
Übrigens bleibt es dabei: Porsche erlaubt iPhone-Besitzern die Koppelung über Apple Carplay, während Nutzern des deutlich weiter verbreiteten Android-Smartphones über Bluetooth nur rudimentäre Kopplungsmöglichkeiten angeboten werden. Das ist schlicht und einfach Firmenpolitik.
„Wir haben anhand zahlreicher Erhebungen festgestellt, dass ein Porsche-Fahrer in der Regel auch ein iPhone besitzt“, heißt es. Das mag stimmen. Bei fabrikneuen Produkten betreiben beide Unternehmen eine ähnliche Preispolitik. Nur: Ältere Porsche-Modelle bleiben üblicherweise deutlich begehrenswerter als veraltete iPhones.
Porsche Macan Turbo Performance: Technische Daten
- Motor: 3,6-l-V6-Turbobenziner
- Leistung: 440 PS (324 kW)
- Drehmoment max: 600 Nm zw. 1.500-4.500 U/min
- Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe
- Antrieb: Allrad
- 0-100 km/h: 4,4 s
- Höchstgeschwindigkeit: 272 km/h
- Verbrauch: 9,4 l/100 km
- CO2: 217 g/km
- Länge: 4,699 m
- Breite: 1,923 m
- Höhe: 1,624 m
- Radstand: 2,807 m
- Leergewicht: 1.925 kg
- Kofferraum: 500-1.500 l
- Basispreis: 91.142 Euro
Quelle: m. Material v. press-inform
Die Untertreibung des Jahres....
Ich finde: sinnlos.
Aber der Markt ist da, kann man Porsche keinen Vorwurf machen.
Hoffe das alle die tatsächlich sowas kaufen, zu Weihnachten 1000€ Spenden und nicht, so wie die meisten, immer an den Bettlern, 50m rechts vom Chanel, vorbeigehen und in die andere Richtung schaun!
Komisch, sonst sind doch viele Knöpfe immer scheixxe und hier aber plötzlich übersichtlich 😕😕😕
Ach ja, ...
Wenn es ein Opel oder Ford wäre, dann wären viele Knöpfe scheiße, so aber nicht. Ist ja ein Posche, der ist nur für geübte Faher.
Klar oder?
Porsche scheißt eben auf die Meinung von Auto"Journalisten", die von ihrem Job so gelangweilt sind, dass sie keine Lust haben, sich 5 Minuten mit der Bedienung eines Autos vertraut zu machen.
Dieses ganze "zu viele Knöpfe" kommt doch fast ausschließlich von Autotestern.
Wozu gibt's in einem Flugzeug für jeden Mist einen Knopf? Warum gibts da nicht diesen Touch/Menü/Untermenü Verschachtelungsmist? Weil das vielleicht sicher und ergonomischer ist?
Aber eben etwas Eingewöhnung und damit eine Aufmerksamkeitsspanne von mehr als dreißig Sekunden erfordert?
Ansonsten, gute Werte
Das Leergewicht von 1.925 kg ist allerdings ein Witz. Ein doppelt so großer F150 wiegt weniger.
Und die offizielle Verbrauchsangabe brachte mich zum lachen. Wie ist der offizielle Verbrauch nach US Norm? Weiß das jemand?
Das mit dem geübten Fahrer ist natürlich wirklich quatsch, aber ich muss sagen das ich die vielen Schalter und Knöpfe wirklich nicht mehr missen möchte. Da jeder Schalter nur eine Funktion hat kann man alles super schnell und einfach An- uns Ausschalten, und das nach bei mir ca. 2000km auch ohne den Blick nach unten schweifen zu lassen. Die Anordnung ist auch super logisch, unter dem Navi ist alles für das PCM System, links vom Automatik Wählhebel (und teilweise davor) die Klima Einstellungen für den Fahrer, rechts davon die für den Beifahrer und darunter die "Performance" Tasten, also Sport Modus/ Auspuff Anlage/ ESP usw.
Auch dürfte es schwierig sein das dauergrinsen 😆 beim fahren zu unterdrücken.
Wunderschöner Wagen der in Leipzig poduziert wird. Sehr gelungen.
Bevor ich diesen organisierten Bettlerbanden die hier im Abstand von 50 Metern sitzen auch nur einen Euro geben würde würde ich das Geld lieber durch den Auspuff verblasen .
Unser Staat nimmt doch genügend Steuern ein, da kann er doch auch mal an arme Deutsche denken .
Ansonsten ein scharfes Geschoss der Porsche, schön wenn man sich sowas gönnen kann .
Der Turbo liegt bei kombinierten 12,37 l/100 km. Für das PP gibt es noch keine Werte.
Kombiniert 19 mpg bzw. 12,4 l/100km.
Kleiner Tipp: unter fueleconomy.gov kannst Du auch für andere Modelle nachschauen.
Noch 'n kleiner Tipp: Wenn Du, nachdem Du das passende Auto ausgewählt hast, auf den Button „Personalize“ klickst, dann kannst Du die Verbrauchsanzeige von mpg auf l/100k umschalten – das erspart die lästige Umrechnerei. 😉
Ich würde Ihn nehmen 😊
Ich nicht, dann doch lieber den noch sportiveren Alfa Stelvio QV. Steht dann auch nicht an jeder Ecke.
Das einzige Problem, welches aus den vielen Knöpfen resultiert: Man erkennt sofort, dass der Testwagen keine Sitzlüftung hat. Ooooohhhhhh... 😉
Doch, hat er.
Die Sitzlüftung fehlt. 😊
Ich weiß gar nicht, warum hier so viele Probleme mit den Knöpfchen haben.
Ich kommt damit sehr gut zurecht; mir fehlenden sogar noch einige für die feste Radiosender Einstellung.
Das ist keine Ironie, sondern mein Ernst.
Gruß.