BMW 750d G11 2016: 3,0-Liter-Diesel mit vier Turboladern
Vier Turbos für den großen BMW-Diesel
BMW nennt ihn „V8-Fighter“: Der neue Sechszylinder-Diesel im BMW 750d xDrive bekommt vier Turbolader, 400 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment. Erste Details.
Quelle: BMW
München – Klammheimlich hat BMW den neuen, großen Diesel vorgestellt. Am richtigen Ort, nämlich auf dem Wiener Motorensymposium. Ohne große Aufmerksamkeit und Pressebilder, in einem Vortrag von und für Spezialisten. Die Quintessenz versteht dennoch jeder: Der Selbstzünder im BMW 750d wird leiser, sparsamer und stärker. Und er bekommt einen vierten Turbolader.
BMW Quadturbo-Diesel im 750d
Quelle: BMW
Gerüchte zu diesem Motor gab es bereits im vergangenen Jahr. BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte uns damals mit einem Schmunzeln: „Ich bin froh, wenn der weniger als sechs Turbos hat.“ Jetzt steht fest: BMW installiert eine doppelte Register-Aufladung am neuen Top-Diesel. Bei niedrigen Drehzahlen arbeiten nacheinander zwei Niederdruck-Lader. Ab etwa 2.600 Umdrehungen steigen die beiden Hochdruck-Lader ein.
Piezo-Düsen spritzen den Kraftstoff mit einem Druck von mehr als 2.500 bar in die Brennräume. Das Ladeluft-System wurde verfeinert, der Aluminium-Motorblock auf einen Arbeitsdruck von 210 bar ausgelegt. Die Leistung steigt nur marginal: Im BMW 750d leistet der Quadturbo-Diesel 400 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment – 19 PS und 20 Newtonmeter mehr als der Vorgänger mit drei Turboladern.
Quelle: BMW
Mit vier Turbos gegen acht Zylinder
Damit fährt der Sechszylinder von BMW knapp hinter dem neuen V8-Diesel von Audi. BMW gibt an, der Motor erreiche zwischen 1.600 und 4.100 U/min mindestens 90 Prozent seines maximalen Drehmoments. Die volle Kraft liege zwischen 2.000 und 3.000 Touren an. Er verbraucht laut BMW auf dem Prüfstand 5,7 Liter Diesel pro 100 Kilometer.
Hier die technischen Daten der Diesel-Konkurrenten im Vergleich (Fahrwerte im BMW 750d xDrive bzw. Audi SQ7 TDI Quattro):
Motor | BMW 3,0-Liter-R6-Quadturbo | Audi 4,0-Liter-V8-Biturbo |
---|---|---|
Anzahl der Zylinder | R6 | V8 |
Hubraum | 2.993 cm³ | 3.956 cm³ |
Aufladung | Doppelte Registeraufladung: zwei Niederdruck-, zwei Hochdrucklader | Registeraufladung, Elektro-Verdichter mit 48-Volt-Technik |
Verdichtung | 16,0 | 16,0 |
Leistung | 400 PS (294 kW) bei 4.000 bis 4.400 U/Min | 435 PS (320 kW) bei 3.750 bis 5.000 U/Min |
Drehmoment | 760 Nm bei 2.000 bis 3.000 U/Min | 900 Nm bei 1.000 bis 3.250 U/Min |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h (abgeregelt) | 250 km/h (abgeregelt) |
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h | 4,6 Sekunden | 4,8 Sekunden |
Verbrauch | 5,7 Liter pro 100 Kilometer | 7,2 Liter pro 100 Kilometer |
Verglichen mit den V8-Benzinern der Konkurrenz schneidet der BMW-Diesel auf dem Papier besser ab: Er beschleunigt so etwa schnell wie ein Audi A8 mit 435 PS (4,0-Liter-V8) und etwas schneller als ein Mercedes S500 mit 455 PS (4,7-Liter-V8). Der BMW 750i xDrive (4,4-Liter-V8) fährt mit 450 PS knapp voraus.
Marktstart im BMW 750d xDrive
Den Reihensechszylinder-Diesel "B57" setzt BMW bereits in verschiedenen Ausbaustufen mit einem oder zwei Turboladern ein. Eine Variante mit drei Turbos wird es voraussichtlich nicht mehr geben. Der Quadturbo startet bald im 750d xDrive. Später folgt er im neuen BMW M550d (G30, voraussichtlich ab 2017) und in den SUV-Modellen X5 sowie X6.
Quelle: BMW
Quelle: BMW
Quelle: BMW
Und trotzdem stinkt es hinten raus... 😆
einmal aus der Garantie wertet die Karre jeden Fähnchenhändler auf
Was haben Beschleunigungs- und Verbrauchswerte in den Motorvergleichstabellen zu suchen?
Das ist doch abhängig vom Fahrzeug... in diesem Fall wahrscheinlich der überflüssige Vergleich von Q7 und 7er.
Was für einen Motor hat der 1000000 Meilen Toyota Tundra in dem anderen Bericht ? 😉
Der Begriff "V8 - Fighter" ist sehr amüsant, schließlich war der (bisher dreifach aufgeladene) Reihensechser von BMW im Vergleich mit dem Audi 4.2 TDI bei diversen Vergleichstests noch nie sparsamer. Mal gucken, wann es mehr Turbolader als Zylinder geben wird, die Werkstätten dürften sich auf jeden Fall schon mal die Hände reiben.
Da finde ich den Audi V8, trotz augenscheinlicher schlechterer Fahr- und Verbrauchsdaten, besser. Der SQ7 ist dann doch noch mal mehr ein Schiff und eine Wand als der 7er. Bin mal auf die Fahrdaten im neuen A8 gespannt.
Schön, so lange der Karren neu ist und alles funktioniert.
Im Alter wird das Ding dann wohl zu einem Fass ohne Boden...
@CrankshaftRotato Wir wechseln relativ selten die Turbolader, die meisten halten Mindestens 300'000km - da die einzelnen Turbolader abwechselnd im Einsatz sind, ist die Belastung auch geringer -> dadurch ist die Wahrscheinlichkeit eines Turboladerschadens nicht viel höher als bei einem normal aufgeladenen Fahrzeug, zudem ist der 7er nicht unbedingt das Typische "Heizerauto" 😉.
Verbrauch: 5,7 Liter /100 km
Die Welt ist so einfach. 😆
250.000 km und 10 Jahre Lebensdauer standen da wohl nicht im Lastenheft... Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein hochgezüchteter Motor viele Jahre und die genannte Laufleistung problemlos schafft. Damit meine ich nicht mal den Grundmotor oder die Turbolader an sich, sondern eher die Peripherie. Kommt da irgendeine Auffälligkeit, folgt teurer Komponententausch. In 3. Hand ist sowas dann ein Sparbuchkiller.
Fernab meiner Bedenken macht so ein Motor sicher Riesenspaß, wenn er die schwere 7er-Fuhre wie eine Faust gewaltig und ohne Respekt vor irgendwelchen Fahrwiderständen voranbolzt.
Klar, ein Audi, egal was IST IMMER besser, das steht natürlich ausser Frage und ist absolut nicht diskussionsfähig.
😆😆😆
Vier Turbos- Vier Jahre Leasingdauer. Ein Zufall? 😜
Das Teil wird spätestens kurz nach der erweiterten Garantiezeit zur tickenden Zeitbombe. Ein Turbo kaputt = 5-stelliger Schaden (durch die anderen 3 die mitgerissen werden)! Was denkt sich BMW dabei? Kein Auto sollte mehr als einen Turbo haben wenn man es länger als 4 Jahre fahren will. In 10-15 Jahren ist von denen garantiert keiner mehr am Leben.
Das wird der nächste Phaeton V10.
Einmal was kaputt, will den niemand mehr anfassen. Reparaturkosten wären verhältnismäßig hoch-> steht beim Händler so lange, bis man einen Deppen findet.
Und es bleibt trotzdem ein Diesel😆