VW-Pläne: Sparen ohne Rotstift
Volkswagen investiert trotz Sparprogramm weiter
Der Volkswagen-Konzern macht sich auf den Weg an die Weltspitze und will 2014 mehr als 10 Millionen Autos bauen. Mit der Kernmarke VW verdienen die Wolfsburger allerdings recht wenig.
Wolfsburg - Der Erwartungsdruck war enorm: Nach der Ankündigung eines milliardenschweren Sparprogramms zurrte der Aufsichtsrat von Europas größtem Autokonzern Volkswagen am Freitag die Investitionen für die kommenden fünf Jahre fest. Es geht um Weichenstellungen in einem Konzern, der unverändert den Weg an die Weltspitze sucht - aber dringend die Ertragskrise seiner Kernmarke stoppen muss.
Die steht zwar mit Modellen wie Golf oder Passat für rund die Hälfte des Umsatzes, verdient wird daran aber kaum etwas. Bis 2017 sollen daher fünf Milliarden Euro gespart werden, um wie geplant den bisherigen Weltmarktführer Toyota vom Thron zu verdrängen.
85,6 Milliarden Euro bis 2019
Doch wer den Rotstift bei Investitionen erwartet hatte, wurde enttäuscht. Im Gegenteil: Zwischen 2015 und 2019 will Volkswagen 85,6 Milliarden Euro in neue Modelle, seine Werke sowie umweltfreundliche Technologien investieren. "Kein Wort zum Sparprogramm - das wird geradezu tot geschwiegen", wundert sich Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom Center for Automotive Research (CAR) an der Uni Duisburg-Essen. "Man wird wohl mit der bisherigen Strategie weiter arbeiten", meinte er skeptisch.
VW-Chef Martin Winterkorn begründete die hohen Investitionen unter anderem mit dem Innovationsdruck und den "steigenden Anforderungen aus der CO2-Gesetzgebung an die Automobilindustrie". Zudem muss sich der erfolgsverwöhnte Autobauer nach sieben fetten Jahren gegen die sich abzeichnenden düsteren Wolken am Konjunkturhimmel wappnen.
Selbst China lahmt
Probleme in Zukunftsmärkten, Risiken durch globale Krisen, Verunsicherung durch einen grundlegenden Wandel im Verbraucherverhalten, kapitalintensive Zukunftstechnologien sowie ein harter Preiskampf bremsen das Wachstum der vergangenen Jahre aus. Selbst der weltgrößte Automarkt China - wo der Konzern gut ein Drittel seiner Pkw und leichten Nutzfahrzeuge absetzt - lahmt beim Umsatzzuwachs.
Den VW-Konzern plagt zudem das Problem einer zu schwachen Rendite. Die Kernmarke verdient zu wenig Geld. Ertragsperlen wie Audi und Porsche fangen das zwar zum Teil auf, doch stimmt die Balance nicht. Im Dezember sollen nun weitere Weichenstellungen folgen. Winterkorn will bei einer Management-Strategietagung neue Ziele festklopfen.
Sinkende Material- und Produktionskosten
Das erst für 2018 erklärte Wachstumsziel von zehn Millionen verkaufter Fahrzeuge im Jahr wird der Konzern nämlich schon dieses Jahr erreichen. Das offiziell "Effizienzprogramm" genannte Sparprogramm setzt vor allem auf sinkende Material- und Produktionskosten, einen günstigeren Modellmix, weniger Vielfalt bei der Ausstattung und Synergieeffekte.
Die Belegschaft in der Produktion steht dank der starken Stellung des Betriebsrats nicht zur Disposition - auch wenn VW-Personalvorstand Horst Neumann kürzlich in einem Gastbeitrag schrieb: "In der deutschen Autoindustrie liegen die Arbeitskosten bei mehr als 40 Euro pro Stunde, in Osteuropa sind es 11, in China noch unter 10 Euro."
Die Invasion der Neider- und Hater-Armee beginnt in 3, 2, 1....
Liegen die Probleme eigentlich bei den Entwicklungskosten oder bei den Produktionskosten?
Ach, sieh mal einer an, wir hatten also sieben fette Jahre. 😕
Wenn ich mir die Statements der Autobosse in den letzten Jahren so rein zieh, hatte ich eher den Eindruck, es handelt sich um eine sterbende Branche.
Das ewige Ar....gejammer dieser bis zum Erbrechen verwöhnten und gebauchpinselten Autoindustrie kotzt mich nur noch an.
Das Gejammer der Autobosse nimmt doch niemand mehr ernst....oder etwa doch? 😱
in dem Bericht fehlt noch der Hinweis auf die auf die sinkende Qualität der Autos bei VW !!!!!!
.......mein beschissener TSI Motor mit defekter Steuerkette + 100% völlig defektem DSG Getriebe läßt Grüßen
Steht doch ganz klar drin: " Man wird wohl mit der bisherigen Strategie weiter arbeiten"
einfach vom schlimmsten ausgehen, dann kanns nur besser werden.
thorsten
VW will mit dem "Sparprogramm" ja nur Zulieferer und Dienstleister drücken.
Man hat ja sonst keinen Grund Preissenkungen zu fordern.
VW geht es blendend, die Energiekosten sind gesunken und man wird immer produktiver.
Der Konzern ist aus gutem Grund derart asymmetrisch aufgestellt. Mit der Entwicklung außerhalb Wolfsburgs hat man in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht.
Das erst für 2018 erklärte Wachstumsziel von zehn Millionen verkaufter Fahrzeuge im Jahr wird der Konzern nämlich schon dieses Jahr erreichen. Das offiziell "Effizienzprogramm" genannte Sparprogramm setzt vor allem auf sinkende Material- und Produktionskosten, einen günstigeren Modellmix, weniger Vielfalt bei der Ausstattung und Synergieeffekte.
Kann mir mal Jemand verständlich erklären, wie das gemeint ist = "sinkende Material- und Produktionskosten" ?
- Zulieferer drücken ?
- billige Leiharbeiter ?
- billiges Material ?
- kurze Lebensdauer der Technik ?
Ich hoffe nicht, dass eines Tages in WOB die Lichter ausgehen, weil man die letzten VW Fans/Käufer vergrault hat, wäre schlecht für die Region.
wird nicht passieren.
toyota oder fiat warten schon *g*.
thorsten
Wenn VW so weitermacht wie bisher wird aber genau das zutreffen. In China und den USA lässt man sich eben nicht mit einem einfachen "Das ist Stand der Technik" abspeisen, dort wollen die Leute auch etwas für ihr Geld haben ...
Für viele Privatkunden sind die VW Fahrzeuge mittlerweile völllig überteuert, da gibt es auch andere Alternativen.
Für Großkunden mit 20-30 % Rabatt auf den Listenpreis mag das Preis-Leistungsverhältnis noch stimmen, sonst aber nicht mehr.
Sinkende Produktionskosten lassen sich sicher mit Investitionen zur Effizienzsteigerung erreichen. Modernere Anlagen, mehr Fahrzeuge auf MQB etc.
Bei Materialkosten wird es kaum noch Einsparpotential geben. VW ist in der Zulieferindustrie neben den Franzosen sowieso schon als gnadenlosester Preisdrücker bekannt.
Bei der Gewinnspanne pro Fahrzeug wird man sich sowieso nicht mit Toyota oder Hyundai messen können. Unzählige Karosserie, Motor, Farb- und Ausstattungsvarianten anzubieten geht nunmal richtig ins Geld. Sowohl in der Entwicklung, als auch in der Logistik. Ein Restaurant mit ellenlanger Speisekarte kostet schließlich auch mehr als die Currywurstbude um die Ecke.
richitg.
die sollen bei den verkäufen mal die leasing und händlerzulassungen weglassen.
ein popeliger golf für 30k...
wer kann (will) schon soviel geld dafür ausgeben?