Am VW-Standort Zwickau müssen 700 Angestellte gehen

Volkswagen streicht Stellen in Sachsen

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Jul 01 11:42:23 CEST 2016

Das VW-Werk in Zwickau trennt sich von 700 Mitarbeitern. Von dem bereits angekündigten Stellenabbau sind Leiharbeiter und Angestellte mit befristeten Verträgen betroffen.

Entlassungen in Zwickau: An den sächsischen VW-Standorten arbeiten rund 10.000 Angestellte
Quelle: picture alliance / dpa

Zwickau - Der VW-Standort Zwickau entlässt 700 Leiharbeiter und Beschäftigte mit befristeten Verträgen. Die Stellenkürzungen waren bereits Ende 2015 angekündigt und wurden nun zum 30. Juni umgesetzt. Das teilte der Betriebsrat Jens Rothe am Donnerstag mit. "Kein schöner Tag für Zwickau", sagte Rothe.

Neben den Folgen der Diesel-Affäre mit Milliarden-Rückstellungen und einem steigenden Spardruck hat VW in Sachsen vor allem das Ende der Phaeton-Produktion in der Gläsernen Manufaktur in Dresden getroffen. "Als erstes mussten wir unsere Kollegen in Dresden auffangen", sagte Rothe. Rund 400 Mitarbeiter konnten demnach in Zwickau und Chemnitz weiterbeschäftigt werden. Bereits im Dezember 2015 waren die Stellenstreichungen verkündet worden.

"Der Schritt ist uns nicht leicht gefallen", erklärte der Sprecher von VW Sachsen, Gunter Sandmann. Insgesamt beschäftigt VW in dem Bundesland rund 10.000 Mitarbeiter in der Stammbelegschaft - der Großteil von ihnen arbeitet in Zwickau.

Zwickau übernimmt VW-Angestellte aus Dresden

Sandmann verwies darauf, dass VW Sachsen rund 160 befristet Beschäftigte übernommen habe. Zudem gebe es für 160 Betroffene Angebote von Porsche in Leipzig. Weil dort künftig die zweite Generation des Porsche Panamera komplett gefertigt wird, sollen 200 neue Mitarbeiter eingestellt werden.

Dennoch liefen am Standort Zwickau die Verträge für knapp 700 Befristete und vor allem Leiharbeitern aus. Stefan Kademann von der IG Metall sprach von einer "bedauerlichen" Entwicklung - und kritisierte zugleich den aus seiner Sicht mangelnden Schutz für Leiharbeiter. Die bisherigen Regelungen in den Unternehmen reichten nicht aus.

 

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Quelle: dpa