Weitere Übernahmen 2013 geplant
Volkswagen übernimmt 637 Leiharbeiter
Der Volkswagen-Konzern wird bis zum Jahresende 637 Leiharbeiter in seinem Stammwerk Wolfsburg übernehmen. Dies bestätigte ein Sprecher des Betriebsrats am Freitag.
Wolfsburg - Die «Wolfsburger Allgemeinen» hatte über eine derartige Vereinbarung des Betriebsrates mit dem Konzern berichtet. Die Leiharbeiter sind seit 36 Monaten im Betrieb. Zudem werden die Verträge der anderen in Wolfsburg eingesetzten Zeitarbeiter Angaben des Betriebsrates zufolge verlängert. Eine weitere Übernahmeaktion sei bis Mitte 2013 geplant.
Sie betrifft nach den Angaben 1163 Leiharbeiter. Bei der letzten Tarifrunde waren derartigen Übernahmen nach 36 Monaten bereits abgesprochen worden.
Quelle: dpa
637 von wie viel tausend?
Nicht vergessen: VW muß ziemlich nah an der Pleite sein, wenn es dort für nötig erachtet wird, Arbeiter bei der VW-eigenen Zeitarbeitsfirma einzustellen und denen so wenig Lohn zu zahlen, daß sie trotz Vollzeitarbeit im VW-Werk ALG-II Empfänger bleiben und somit VW sich seine Arbeiter durch u.A. meine Steuergelder subventionieren läßt.
Wenn da jetzt 637 Leute von VW direkt übernommen werden, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ist das so, also dass sie Aufstocker sind?
Das Aufstocken ist in jedem Fall ein Skandal, keine Frage. Wir alle sorgen als Steuerzahler dafür, dass die Konzerne ihre Gewinne erhöhen. Diese Diskussion gibt´s hier in HH auch, z.B. in Bezug auf zalando, H&M etc. etc.
Leider ist die ganze Arbeitswelt unterdessen extrem pervertiert.
Von Zeitarbeitern verlangt man max. Flexibilität (nicht nur in Bezug auf wechselnde Einsatzorte und Einsatzzeiten, sondern eben auch fachlich und sozial). Diese Flexibilität wird aber eben nicht vergütet, ganz im Ggt., bzw. das Mehr an Vergütung kommt beim ZA nicht an, sondern verbleibt beim Makler.
Es gab ja jüngst erhellende TV-Dokumentationen über BMW, Audi etc., wie da so die Varianten der Arbeitsverhältnisse sind.
Da gabe es die Altverträge, die Neuverträge (schon um erhebliche Sozialleistungen, Zuschläge etc. gekürzt), die ZA und die Werkverträge.
Und wenn man sieht, was z.B. IBM macht (weltweite Ausschreibung von IT-Projekten, man steht also sinnbildlich als Tagelöhner aber IT-Spezialist an der Straße / im Internet und bewirbt sich auf Projekte, da IBM die fest angestellten ITler freigestellt hat. Da konkurriert man dann nicht nur im know-how weltweit, sondern auch im Tarif. Man wird aufgrund früherer Projekte bewertet und kann sich durch gute / billige Arbeit bessere Chancen für den nächsten Job schaffen. Überdies bietet IBM eine int. Weiterbildung an, die die Chancen abermals verbessert, natürlich auf Kosten des Tagelöhners, ist ja klar. Ergo völlige Selbstständigkeit auf volles eigenes Risiko bei totalem Eigenkostenanteil von Altersvorsorge, KV etc., aber das im weltweiten Wettbewerb.
Schöne neue Welt...
von wie viel sklaven denn? ohh
Wer das mitmacht ist in meinen Augen selber Schuld. Es gibt immer einen der das Angebot macht und einer der es annimmt. Das Angebot finde ich nicht schlimm, das gehört zum Wirtschaftsleben dazu. Oder wie sonst sollen die günstigen Produkt- und Versandkosten zu Stande kommen? Äußerst dumm ist nur wer ein solches Angebot annimmt und zu solchen Konditionen arbeitet. Nur dann setzen sich solche Modelle durch.
Leicht gesagt!
Wie das Modell USA schon vor 20 Jahren (oder mehr) gezeigt hat, gibt es eben immer jemanden, der es annehmen MUSS, weil er nicht anders kann: "working poor" eben!
Im allg. sind solche Jobs ja keine hochqualifizierten und von den minderqualifizierten weiß man, dass sie mangels Alternative sich immer weiter im Verdienst drücken lassen.
Das ist hier in D auch nicht anders, ob nun in Zeitarbeit oder anderen Arbeitsverhältnissen.
Personalintensive Bereiche wurden in den vergangenen Jahren ja zunehmend verlagert, entweder aus dem teuren West-D ins günstigere Ost-D, wo die Leute dann für € 6,50/h im Kundenservicecenter arbeiten, oder eben gleich ins Ausland, z.B. in die Türkei (viele gut dt. sprechende, zurückgekehrte Migrantenkinder), Kairo (da gibt´s viele, die sehr gut Deutsch sprechen, warum, weiß ich allerdings nicht so recht) oder eben nach Polen, wie im Fall des Kundenservicecenters eines großen, britisch-niederländischen, gelb-roten Mineralölkonzerns. Die Leute dort haben alle eine akademische Ausbildung, sprechen hervorragend Deutsch, sind schnell, intelligent, willig - und billig.
Und was in Polen schon zu teuer ist, wird gleich nach Manila verlagert oder irgendwo anders hin rund um den Globus, denn die Telekommunikations-Routing-Kosten spielen keine Rolle mehr seit VoIP.
Bis vor kurzem dachte die Hochqualifizierten noch, dass ihnen das nicht passieren könne.
Im Falle von IBM sieht man jetzt: Doch, es kann.
Das ging vielen Verwaltungs-/Bürokräften in internat. Unternehmen in D auch so vor Jahren.
Die dachten immer: o.k., die Produktion kann man ins billige Ausland verlagern, völlig egal, ob das Bauteil ein teurer Deutscher oder ein billiger Asiat in die Maschine legt und wieder herausholt. Aber die Verwaltung, das Management, das know-how, die Kontakte und Netzwerke, mithin UNS, das kann man nicht verlagern.
Dann wurden komplexe Prozesse in SAP in kleine Arbeitsschritte runtergebrochen (Taylorismus auch hier, nicht nur in der Produktion), und siehe: Es geht und auch die teuren dt. Arbeitskräfte kann man durch billigere im Ausland ersetzten, selbst, wenn das vermeintliche Sprachproblem im Wege steht.
Daher ja die Anstrengungen zur Weltsprache Englisch, das minimiert die Kosten nochmals, und zwar ganz enorm! Man stelle sich mal vor...
Das sind ja "nur" die Leiharbeiter die man jetzt kürzlich übernommen hat.
Die ~2-3 Tausend letztes und vorletztes Jahr zählt man ja schon gar nicht mehr auf.
z.B.
http://www.waz-online.de/.../VW-uebernimmt-2200-Leiharbeiter
Und die die noch kommen ...
http://www.braunschweiger-zeitung.de/.../...n-der-region-id793263.html
Leiharbeit ist hier auch nicht zwangsläufig ein Mittel um krampfhaft Kosten zu senken sondern um felxibilität zu erhöhen. VW hat doch eh schon ein Problem weil man, gemessen am Output, viel zu viele Mitarbeiter beschäftigt. Im ggs. zu anderen Firmen die hauptsählich auf Zulieferer setzen (u.a. Hyundai) ist die Fertigung hier sehr breit und tief.
Quelle: http://www.wiwo.de/.../6288458.html
Definitiv: nein! Man sollte vorsichtig sein, mit solchen Äußerungen. Es gibt einen Tarifvertrag über die Vergütung und Einsatzbedingungen von Zeitarbeitsbeschäftigten an den Standorten der Volkswagen AG...
Ah ha, hätte ich mir auch nicht denken können, da ist doch schon die IG Metall als Hausgewerkschaft "davor", vom Land NDS mal ganz zu schweigen.
Mal wieder unfundierte Panikmache und wohlfeile, aber falsche Kritik an VW!
Was auf Papier steht ist gut und schön (oder auch nicht), aber da seitens meiner engeren Familie persönlicher Kontakt zu einigen Betroffenen existiert und diese durch die Bank auf ergänzend ALG II angewiesen sind, kann man sagen, daß es definitiv stimmt. Einziger Trost: Die anderen Hersteller sind da auch nicht besser.
Du meinst die VW AG verstößt gegen Tarifverträgt ?
Arbeiten deine Bekannten bei einer Zeitarbeitsfirma oder bei VW ?
Hast du dafür einen Beleg ? Das wäre doch was für die BILD Zeitung oder zumindest für den Betriebsrat.
Es ging um Leiharbeiter die aufstocken müssen, die VWler verdienen wohl recht gut. Wobei da sicher der ein oder andere dabei ist, der aufstocken muss, dazu ist der Abstand zwischen ALG-II und den Löhnen mittlerweile zu niedrig.
Die Problematik der Aufstocker ist in den großen Konzernen übliche Praxis. Selbst bei McDonalds werden die Leute schon bei der Einstellung darauf hingewiesen zum Jobcenter zu gehen und die Aufstockung zu beantragen, weil der Verdienst nicht zum Leben reicht.
Das ist richtig und das "Problem" kenne ich.
Herr Lehmann schreibt aber das dies durch eine VW eigene Regelung bzw. durch den Tarifvertrag ausgeschlossen wäre während Meehster es so schreibt (jedenfalls verstehe ich es so) das er Leute bei VW kennt die aufstocken müssen (und damit würde man ja die eigene Regelung umgehen was ich mir bei VW beim besten Willen nicht vorstellen kann).
Aber deswegen ja auch meine Rückfrage.
Mal abgesehen davon, ob Leiharbeiter bei VW aufstocken müssen oder nicht, liegt das Problem der sehr schlecht bezahlten Jobs immer noch an der Gesetzgebung. Die damalige rot-grüne Regierung hat 2003 Equal Pay abgeschafft und den Zeitarbeitsfirmen ermöglicht, eigene Tarifverträge abzuschließen. Sicherlich hat dieses System dem deutschen Arbeitsmarkt über eine schwere Zeit geholfen aber es ist doch verbesserungswürdig. In der Stahlindustrie wurde Equal Pay sogar wieder eingeführt, da die Festangestellten Angst hatten, in Leiharbeitsfirmen ausgegliedert zu werden (was ja leider sehr oft vorkam, siehe Schlecker).
Man muss auch vielen Menschen zu Gute halten, dass sie lieber einen schlecht bezahlten Job machen als gar keinen, wobei das meiner Meinung nach der falsche Weg ist, da dies nur die Billigjobs fördert. Natürlich sollen Arbeitslose arbeiten gehen, wenn sie die Möglichkeit bekommen aber man sollte seine Leistung nicht unter Wert verkaufen. Und da geht es nämlich los: Facharbeiter und hochqualifizierte Leute verkaufen sich zu Straßenfeger preisen. Wenn ein Ingenieur nur die Straße fegt, sind 7 € pro Stunde vielleicht ok aber nicht, wenn er sein Spezialwissen anwenden muss.
Und vielleicht wäre es auch wichtig, wenn die ArGe den Spielraum für Jobs, die angenommen werden müssen, etwas modifiziert. So dass Jobs, die finanziell aufgestockt werden müssen, nicht mehr angenommen werden müssen. Denn so nimmt man den dubiosen Zeitarbeitsfirmen die Grundlage!
schon mal was von hartz4 und leistungskürzung gehört?
dazu noch die stimmungmache von BLÖD und rtl-konsorten gegen diese drückeberger😎
siehe hartz4-gesetze. genau DAS sollte damit erreicht werden.
deutschland als billiglohnland....
das liegt gaaaanz sicher im interesse der argen-denn dafür sind sie ja da.....🙄