10 Millionen: Gehaltsobergrenze für VW-Chef
Volkswagen will Spitzengehälter deckeln
Mehr als 12 Millionen Euro hat VW-Vorstandsmitglied Hohmann-Dennhardt erhalten - nach einem Jahr im Amt. Nun soll ein neues Gehaltsmodell für die Führungsspitze her.
Wolfsburg - Der Volkswagen-Aufsichtsrat will das Vergütungssystem für Top-Manager reformieren. Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung soll künftig eine Obergrenze von höchstens zehn Millionen Euro Gehalt gelten. Das Kontrollgremium könnte darüber in einer Sitzung am 24. Februar beraten, wie die dpa aus dem Konzern erfuhr.
Unterhalb des Vorstandsvorsitzenden soll für die anderen Vorstandsmitglieder eine niedrigere Summe als Obergrenze gelten. Die Initiative dazu hatten das Land und der Betriebsrat ergriffen, wie weiter zu hören war. Geplant sei, das Fixgehalt anzuheben und den variablen Anteil zu senken. Dieser beträgt bisher meist ein Vielfaches der Fixsumme.
Zuletzt hatte es Kritik gegeben, weil Christine Hohmann-Dennhardt nach nur gut einem Jahr Arbeit als VW-Vorstand für Integrität und Recht zu ihrem Abschied eine Zahlung von mehr als 12 Millionen Euro erhält. Dabei ging es allerdings nicht um das Jahresgehalt der Juristin, sondern um die vertraglich fixierte Abfindungsregelung.
Der über den Abgasskandal gestürzte Ex-VW-Chef Martin Winterkorn hatte in erfolgreichen Geschäftsjahren deutlich mehr als 10 Millionen Euro Jahresgage bezogen. Aufsichtsratsmitglieder wie der VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatten daraufhin mit Nachdruck ein neues Modell gefordert. Europas größter Autohersteller hatte bereits 2016 angekündigt, sein Vergütungssystem für Manager ändern zu wollen.
Luxemburg stellt Strafanzeige
Im VW-Abgasskandal hat unterdessen der Staat Luxemburg Strafanzeige wegen Fälschung und Betrugs gestellt. Die Anzeige richte sich gegen Unbekannt, da die Verantwortlichen bis heute nicht bekannt seien, teilte der zuständige Minister François Bausch mit. Die luxemburgische Prüfstelle hatte den Skandalmotor EA 189 zertifiziert. Volkswagen hatte mithilfe einer Software in Millionen Dieselautos weltweit die Schadstoffwerte manipuliert.
In dem Großfürstentum sind nach Angaben des Ministers insgesamt 31.521 Autos der Volkswagen-Marken VW, Seat, Skoda und Audi von dem Skandal betroffen. Das Zertifikat für diese Fahrzeuge wäre nicht ausgestellt worden, wenn die Existenz der Software bekannt gewesen wäre, hieß es zur Begründung der Klage.
Quelle: dpa
Oh jeh nur noch 10 Mio pro Jahr.
Ja was mache ich denn jetzt... 🙁
Selbst bei 10 Millionen ist Maß und Mitte verloren.
Immerhin tut sich mal überhaupt etwas...
In wiefern? Im Vergleich zu anderen ist das wenig.
Warum sollte der COE des größten Herstellers der Welt weniger verdienen, als der Vorstand von einer vergleichsweise kleinen Klitsche wie Daimler oder gar Renault?
Wenn man Top-Manger haben will, dann muss man auch die entsprechenden Gehälter auffahren.
Gegenüber Manager von IT-Unternehmen verdienen die COEs in der Automobilwirtschaft doch nur Peanuts.
Wer sich gern an bunt bedrucktem Papier ergötzt, von mir aus.
Solange er auch dafür sorgt das die Leute, die das ermöglichen, entsprechend Entlohnt werden und ihren Platz behalten. (Auch in schwierigen Zeiten)
Schon immer war das Argument: "Die anderen aber...." Käse.
Zu ersterem stellt sich eine ganz simple Frage, die nichts mit Sozialneid oder dergleichen, sondern viel mehr mit Ethik und Moral zu tun hat: wie viel ist eigendlich genug?
"Top Manager" fahren einen Laden nicht so an die Wand! Insofern kann es sich hier kaum um solche handeln. Zudem: wirkliche Top Manager zeigen Verantwortung UND moralische Stärke, in guten und in schlechten Zeiten. "Führungskraft" bedeutet eben nicht, nur im Gehalt führend zu sein. Das allein ist die schlechteste aller Qualifikationen.
"Die anderen haben aber auch. . . " zeigt nur auf, wie schamlos und egoistisch sich die Dinge entwickelt haben.
Einen 2-stelligen Millionenbetrag für ein knappes Jahr "Arbeit"? Wie abgrundtief verdorben muss man sein, das ohne zu zucken einzustreichen? Angesichts einer wirtschaftlichen Schieflage, ausgelöst von "Top Managern", die ihren Laden nicht im Griff hatten/haben. Sich ungeniert die Taschen ebenfalls füllend. . .
Wenn ich sowas schon höre, "Peanuts, die anderen . . ." 😮
Mal angenommen, nur mal angenommen: man würde ein exorbitant hohes Einkommen von 10.000€/Monat in seinem Job erhalten. Das wären 120.000 im Jahr. Nach 83 Jahren hätte man ein Einkommen von 9.960.000 generiert und wäre damit knapp ein durchschnittliches deutsches Bruttojahreseinkommen von den 10 Millionen entfernt.
Die deutsche Rentenversicherung beziffert das durchschnittliche Einkommen für das Jahr 2016 mit 36.267€.
Mit dem o.g. Durchschnittseinkommen muss man übrigens knapp 276 Jahre arbeiten. Zugegeben, bei Volkswagen kann man gutes Geld verdienen; aber selbst 10.000€ im Monat sind da nicht für die Mehrheit möglich.
Daher nun meine Frage an dich; welcher Job, welche Verantwortung rechtfertigen 83 oder gar 276 Lebensjahre gegen eines, um auf das gleiche Einkommen zu kommen?
Das.Ist.Krank!
Winterkorn war auch so ein "Top-Manager" mit einem exorbitant hohen Gehalt.
Und was hat es genutzt?
Du wirst immer irgend jemand finden, der mehr als andere Führungskräfte erhält - mal unabhängig davon, ob er es "verdient" hat.
Das der teuerste manager der branche nicht unbedingt der fähigste war, haben die in Wolfsburg allmählich gecheckt... :-)
Dennoch sind wir in einer freien Marktwirtschaft und wenn einem Unternehmen die Dienste eines Managers soviel wert sind, dann ist es eben so.... Ich muss mir ja kein VW kaufen....
Schlimmer finde ich die regelmäßigen Erhöhung der Diäten der Politiker bzw. Die Pensionsansprüche die vom Volk bezahlt werden müssen.
Dem Volk wasser predigen, aber selbst wein saufen.....
Gebt den Säcken 1/100 davon und selbst das wäre noch zu viel.
Naja für 100.000 möchte ich den job nicht machen lol
Ist immernoch sehr weit über dem Durchschnitt. Zum Leben reicht das dicke.
Wobei man dazu fairerweise sagen sollte das kein Politiker auch nur im Ansatz so viel verdient wie ein Vorstand 😉
Die Kanzlerin verdient sehr grob aufgerundet 20.000€ pro Monat. Ein Vorstand verdient (wenn wir mal von den 10 Millionen ausgehen) grob 833.000€. Das ist mal eben 41 mal mehr und ich würde sagen Staatsoberhaupt ist jetzt nicht weniger verantwortungsvoll als Vorstandsvorsitzender. Mal davon ab das man in beiden Jobs eigentlich nicht mehr viel tut außer viel herumzureisen und sich von den normalen Mitarbeitern thementechnisch alles vorbereiten zu lassen 😉
Ich kenne keinen Vorstand der sich noch selber irgendwo hinsetzt und anfängt mehrere Tage an irgendeiner Powerpoint zu basteln weil er irgendwo was präsentieren muss. Wenn die mal mit zum Kunden müssen (weils halt toll aussieht wenn sich der Vorstand beim Kunden blicken lässt) dann werden die eh gebrieft und dann reden Sie auch nicht viel. Den Rest machen eh die mitreisende Delegation, bestehend aus den Leuten die vom Thema Ahnung haben. Das ist in der Wirtschaft genauso wie in der Politik.
Oder glaubt hier jemand ernsthaft der Dobrindt hätte sich das mit der Maut und deren Umsetzung ganz alleine irgendwo im stillen Kämmerlein ausgedacht? 😉