Gebrauchter Bugatti Veyron: Verdächtiger Kilometerschwund
Vom Park-Rebell zum Kilometer-Fragezeichen
In Bratislava steht der Bugatti Veyron eines nationalen Prominenten zum Verkauf. Doch es scheint, als hätte jemand am Kilometerzähler gedreht.
Bratislava – Dieser Bugatti Veyron ist ein Schnäppchen. 1,2 Millionen Euro soll er kosten. Damit ist er das günstigste von 14 angebotenen Fahrzeugen auf mobile.de, trotz prominentem Vorbesitzer und niedriger Laufleistung. Die günstigste Alternative ist 240.000 Euro teurer – und mit schwarzem Lack irgendwie auch langweiliger.
In der Slowakei ist dieser Supersportler mit seiner braunen Zweifarb-Lackierung eine Art Auto-Promi. Denn er schaffte es kurz nach seiner Erstzulassung in die Zeitungen: Sein Besitzer stellte ihn mehrmals auf Behindertenparkplätzen ab. Bilder mit einer Parkkralle am linken Vorderrad verbreiteten sich im ganzen Land. Der Besitzer wurde als „Park-Rebell“ gefeiert.
Bugatti Veyron: Supersportler zum Schnäppchenpreis in Bratislava
Bei Berühmtheiten schaut man gern ganz genau hin. Die slowakische Website HN Online überprüfte das Auto auf offiziellen Webseiten und fand heraus: Da stimmt etwas nicht. Denn der Händler inserierte den Bugatti mit 17.680 Kilometern. Der slowakische Technische Dienst führt im Protokoll der Hauptuntersuchung im Jahr 2013 aber eine höhere Laufleistung auf.Die Daten sind in dem Land öffentlich einsehbar. MOTOR-TALK hat es ausprobiert: Wir gaben das Kennzeichen des Bugatti auf der offiziellen Seite der S-EKA ein. Die Gesellschaft kümmert sich um die Emissionsprüfungen von Kraftfahrzeugen. Nach wenigen Klicks erscheint ein Auszug aus der Datenbank: Im Januar 2013 zeigte der Bugatti-Tacho 26.100 Kilometer an. Zwei Jahre später waren es 16.460 Kilometer.
Die im Inserat angegebene Laufleistung stimme, beteuert der mit dem Verkauf beauftragte Händler gegenüber MOTOR-TALK. Er glaube eher an einen Übertragungsfehler beim Notieren der Daten. Unwahrscheinlich, denn die gleichen Zahlen finden sich beim Technischen Dienst, der slowakischen Version des TÜV. Der Händler kennt das Auto noch nicht lange. Erst seit neun Tagen steht der Bugatti auf dem Hof, er verkauft ihn auf Kommission.
Ein Promi in der Kritik
Der Auftraggeber ist Ladislav B., ein Geschäftsmann mit Verbindungen in die Top-Politik des Landes. Der Immobilienmogul steht wegen angeblicher Schmiergeldaffären öffentlich hart in der Kritik - der anscheinend manipulierte Gebrauchte passt für viele slowakische Medien perfekt ins Bild.Normalerweise ergibt ein niedriger Kilometerstand einen hohen Verkaufspreis. Hier nicht, denn Fahrzeuge mit höherer Laufleistung kosten zum Teil mehr. Über einen geplanten Verkauf im Jahr der Manipulation ist ebenso nichts bekannt.
Vielleicht geht es um die Servicekosten. Schon ein paar Kilometer weniger sparen haufenweise Geld: 38.000 Euro kostet beispielsweise ein Satz der speziellen Hochgeschwindigkeitsreifen, mit denen der Bugatti gefahrlos die 407 km/h Topspeed erreicht. Der Hersteller besteht auf einem Wechselintervall von 4.000 Kilometern. Zusätzlich sollen alle 10.000 Kilometer neue Felgen auf den Veyron. Hinzu kommt die übliche Wartung.
Trotz Medienberichten und laufenden Kosten: Der erste Interessent ist laut Angaben des Verkäufers schon von Portugal aus auf dem Weg nach Bratislava. Vielleicht schlug er auch schon per Telefon zu - von mobile.de ist der Wagen nämlich verschwunden. Wahrscheinlicher ist aber, dass dem Verkäufer der Medienrummel zu viel wurde.
Wie geil, 38.000 € kostet ein Satz Reifen und nach 4.000 km müssen sie gewechselt werden. Also alleine 9,50 € für Reifen pro gefahrenem km 😱
Was dann die Felgen kosten, die nach 10 tkm gewechselt werden müssen, will man gar nicht mehr wissen 😉
XF-Coupe
Wie heißt er denn nun?
"Bugatti Vayron: Supersportler zum Schnäppchenpreis in Bratislava"
Veyron? Vayron?
Ich erkläre mich bereit für zweifünfzig die Texte von MT, vor der Veröffentlichung, Korrektur zu lesen.
Am besten ist noch die Werbung der Targo Bank auf dem Screenshot. "Günstig finanzieren". 😆
Der ist die 2 Jahre nur im Rückwärtsgang gefahren
Ist doch logisch😉😆😆😆
Interessanter Artikel. Wir lernen zwei Dinge:
1. Ein Vollpfosten, der unberechtigt auf einem Behinderten-Parkplatz parkt, wird als Rebell gefeiert.
Ich spare mir einen gesellschaftskritischen Kommentar.
2. Kilometerleistungen bei der HU sind in der Slovakei öffentlich einsehbar.
Würde das nicht auch bei uns Betrügereien erschweren?
Ja, aber im Autoland Deutschland ist der Autoindustrie mehr geholfen, wenn der Kunde aus Angst vor manipulierten Gebrauchten einen Neuwagen kauft.
http://www.bugatti.com/de/veyron/veyron-164/#mission
so einfach ist das manchmal 😉
Könnte aber auch wirklich einfach ein Tippfehler sein und 16.100 der erste Stand sein.
Die Felgen sollen zusammen etwa 40.000€ kosten.
Dass die Preise völlig abgehoben sind, war mir bewusst. Nicht aber die Wechselintervalle von Reifen und Felgen. Macht rechnerisch ca. 135.000€ für 10.000km. Joa, kann man so machen.
Man sollte die örtlichen Gegebenheiten kennen, bevor man moralisiert. In BA sind Behindertenparkplätze geradezu inflationär. Behindertenausweise bekommen dort auch Leute die gar keine Behinderung haben. Nur eine kleine Episode: stehe ich im Zentrum von BA mit einem Freund vor seiner Kanzlei. Kommt eine junge Frau mit einem Mercedes angerauscht, stellt sich auf einen für sie reservierten Behindertenparklatz, steigt aus, stöckelt zum Eingang auf high heels und lässt mich ratlos zurück. Mein Freund meinte nur, dass die gute Dame gesund sei, und mit "uplatok" einen Behindertenpass bekommen hätte. Das sei leider üblich. Noch Fragen?
Bin mir nicht sicher, ob hier der Sinn des Räderwechsels vom Autor a) verstanden wurde und b) richtig erklärt wurde.
Aufgrund der enormen Leistung und Vmax des Wagens, sollten beim Veyron keine Reifen auf Felgen nachträglich aufgezogen werden. Die eigens für den Veyron hergestellten Gummis werden beim Hersteller nicht einfach auf die Felge aufgezogen, sondern auch mit dieser in gewisser Weise "verklebt". Daher wird beim Reifenwechsel die Felge auch immer mitgewechselt, da es sie nur als Komplettrad gibt. Die rund 30.000€ für einen Satz beinhalten daher auch "neue" Felgen, die alten werden dementsprechend im Austausch entgegengenommen. So war damals die technische Erklärung des Wechsels. Die 4000km Wechselintervall sind mir allerdings neu.
Ich hätte nicht gedacht, dass der immer noch so teuer ist.
Der Veyron ist ja so unfassbar hässlich. Allein die Scheinwerfer vom Superb I in Verbindung mit der Schlüssellochschnauze...brr.
Die Felgen werden danach teuer weiterverarbeitet.
http://www.motor-talk.de/.../der-veyron-fuers-handgelenk-t5784113.html
Es macht allerdings wenig Sinn, alle 10.000km neue Felgen zu empfehlen, wenn diese eh alle 4.000km beim Reifenwechsel mitgetauscht werden. Irgendwas stimmt da also nicht.