Range Rover Sport: Premiere in New York
Von der Leichtigkeit britischen Seins
Von MOTOR-TALK Reporter Michael Specht
New York - Schon ziemlich beängstigend, was die Entwickler von Land Rover auf die Räder stellen, seit der Besitzer des Ladens nicht mehr Ford sondern Tata heißt. Erst der coole Evoque, ein Beau auf dem Boulevard und sofort Bestseller der Marke. Dann das Flaggschiff Range Rover, der rollende Buckingham Palace. Aluminium-SUV, Luxus-Liner, Komfort-Kombi, Alleskönner.
Und nun der Dritte im Bunde, der Range Rover Sport. Wieder so ein Nobel-Hobel. Nur eine handbreit kürzer und flacher als der große Bruder. In der Optik aber ähnlich. Dafür deutlich mehr auf Dynamik getrimmt.
New Yorker lieben den Range Rover Sport
Die erste Generation, gebaut seit 2005, spülte mit über 380.000 Einheiten reichlich Geld in die Kassen der Briten. Kaum zu glauben: Statistisch drängeln sich die meisten Range Rover Sport in den Häuserschluchten von New York.
Grund genug für Land Rover, den neuen Range Rover Sport im „Big Apple“ anlässlich der NYIAS, der New York International Auto Show zu präsentieren. Bis er in die Läden kommt, wird es noch ein paar Monate dauern. Der Plan sieht Herbst vor. Klar, dass auch Preise noch nicht genannt werden. Die Einstiegsversion des noch laufenden Modells kostet 55.800 Euro.
Wie sein „großer“ Bruder: Karosserie aus Aluminium
Dieses Niveau wird sich garantiert nicht halten lassen. Dafür haben die Briten den Neuen zu massiv aufgewertet – in allen Bereichen. Man will aber unter 60.000 Euro bleiben, heißt es aus der Zentrale in Coventry. Lange zurück hielt sich Land Rover auch mit Informationen, ob der Sport-Range ebenfalls eine Aluminium-Karosserie wie der Range Rover erhalten würde. Doch Branchen-Kenner wussten es längst.
Beide Modelle wurden parallel entwickelt und teilen sich eine Plattform.
Zudem hat man im Werk Solihull extra eine neue Fertigungshalle für Leichtbau errichtet. Solch eine riesige Investition tätigt man nicht, um dann nur ein Modell aus Aluminium zu bauen.
Lohn der Mühe: Die Blechstruktur ist 39 Prozent leichter, insgesamt wiegt der Range Rover Sport nun 420 Kilogramm weniger als sein Vorgänger. Dass dies handfeste physikalische Vorteile hat, ist klar. Welche, sagt Vehicle Line Director Nick Rogers: „Der neue Range Rover Sport wirft die beste Straßen-Dynamik in die Waagschale, mit der jemals ein Modell der Marke aufwarten konnte.“ Lassen wir das mal so stehen – bis wir den Wagen selbst irgendwann fahren dürfen.
Platz für bis zu sieben Personen
Mit einer Länge von 4,85 Metern ist der Range Rover Sport 15 Zentimeter kürzer als der Range Rover, gleichzeitig 55 Millimeter flacher. Dies lässt ihn etwas gedrungener erscheinen als das Flaggschiff. Umso erstaunlicher, dass die Entwickler den Range Rover Sport für bis zu sieben Personen ausgelegt haben. Möglich machen dies unter anderem 18 Zentimeter mehr Radstand (im Vergleich zum Vorgänger) und eine dritte Sitzreihe. Sie lässt sich elektrisch aus dem Kofferraumboden zaubern. Stuart Frith, Chief Programme Engineer, nennt die neuen Plätze „Geheimsitze“. „Niemand würde in dieser Karosserie einen 5+2-Sitzer vermuten“, so Frith. Allerdings werden die Notsitze meinen Beinen nicht gerecht. Das ist eher ein Kinderhort.
Keine geteilte Heckklappe wie der große Range
Als Fünfsitzer bleibt im Heck ein üppiger Kofferraum von 784 Litern, der zum einen durch die längs verschiebbare (um 10 cm) Rückbank und natürlich durch die Umlegung der gesamten Rücksitzanlage erweitert werden kann (dann maximal 1761 Liter). Wahlweise sind die Lehnen im Verhältnis 60:40 oder 40:20:40 geteilt.
Im Gegensatz zu seinem großen Bruder hat der Range Rover Sport allerdings keine horizontal geteilte Heckklappe, bei der der untere Teil als praktische Pritsche dient. Als Grund werden schlicht „Kosten“ genannt.
Head-Up-Display und Wassertiefenmesser
Da ist es nur logisch, dass man auch beim Thema Connectivity und Assistenzsysteme ganz vorne mitspielen will. Der Range Rover kann mit fast allem bestückt werden, was der Markt derzeit hergibt. Erwähnt seien WLAN-Hotspot, Surround-Kamerasystem, Stauassistent, ein elektronischer Flankenschutz fürs Parken und Verkehrszeichenerkennung.
Einmalig auf der Welt dürfte der Wassertiefenmesser namens Wade Sensing sein. Sensoren in den Außenspiegeln ermitteln die aktuelle Wassertiefe. „So etwas kann sehr hilfreich sein bei Dunkelheit“, sagt Nick Rogers. 85 Zentimeter tief darf der Range Rover Sport „tauchen“.
Zwei Diesel-V6, ein Kompressor-V8, nächstes Jahr Hybrid
Zur Markteinführung stehen zwei Diesel und ein Benziner bereit, moderne Direkteinspritzer mit Start-Stopp-Technik und deutlich sparsamer als ihre Vorgänger. Bildete bisher ein 211-Diesel-PS den Einstieg ins britische Oberhaus, so beginnt der neue Range Rover Sport mit 258 PS.
Der stärkere Diesel, ebenfalls ein Dreiliter-V6, hat 292 PS. Beim Verbrauch spricht Land Rover verschlüsselt von 194 g/km. Umgerechnet sind dies 7,3 Liter/100 km. Immerhin: Beim Vorgänger lag der Normverbrauch bei 8,5 Litern. Für Anfang nächsten Jahres steht der große V8-Diesel aus dem Range Rover auf dem Plan, mit 4,4 Litern Hubraum und 339 PS. Dann soll auch der Land Rovers erster Diesel-Hybrid serienreif sein. Er soll 6,4 Liter auf 100 Kilometer brauchen.
Selbst ein Vierzylinder wird diskutiert
Auch ein Vierzylinder wäre kein Tabu, heißt es aus Entwicklerkreisen. Der Zweiliter-Turbo würde das Gewicht des Range Rover Sport weiter mindern, und wäre mit rund 250 PS auch kräftig genug. Amerikanische Käufer dürfte dies kaum interessieren. Ihr Fokus liegt auf dem mächtigen Kompressor-V8-Benziner mit 510 PS. Gleiches gilt für China, größte Markt für Land Rover. Nicht umsonst haben die Test-Ingenieure allein im Reich der Mitte mehr als 100.000 Kilometer abgespult.
Quelle: MOTOR-TALK
Einfach nur toll. Vielleicht hätte man die Endrohre noch etwas "satter" gestalten können. Ansonsten gehts fuer die Marke steil bergauf.
Super, weiter so!
tolles auto, ohne frage.
"Von der Leichtigkeit britischen Seins"
statt 2,6 tonnen leergewicht jetzt 'nur' noch 2.2. ist immernoch brutal viel.
ging der alte v8 supercharged in 6.2 von 0-100 werden es jetzt wohl 5.5 oder so sein. schon heftig für so eine burg von auto.
5cm mehr bodenfreiheit sind auch 'ne ansage. sieht bestimmt lustig aus, wenn der mit voll hochgefahrenem fahrwerk irgendwo rumsteht.
Ein schöner Wagen was Tata da macht mit der Marke Land Rover hätte ich vorher nie gedacht Hut ab!
Kann jemand sagen, ob er jetzt auf der Plattform des Range Rover aufbaut oder weiterhin auf der des (neuen) Discovery? So ganz geht dies aus dem Artikel nicht hervor.
Das tut mir leid, da muss ich noch mal nachschärfen. Ja, der RR Sport teilt sich Plattform und Stammwerk mit dem neuen Range Rover.
Sehr schöner RR! Allerdings finde ich die Optik bzw. die Lösung der Auspuffendstücke etwas langweilig. Zum Glück gibts ja noch Kahn Design 😉.
Definitiv ein großer Fortschritt zum Vorgänger, es liegen sicher schon einige Bestellungen aus den USA, UAE und China vor 😉
Ein herrliches Auto - allgemein, muss ich sagen, gefallen mir die Fahrzeuge von Jaguar und Land Rover seit der Tata-Übernahme, sehr gut! 😉
Mir gefiel der Vorgänger ja schon wahnsinnig gut. Und nachdem der Evoque und der Range Rover einfach tolles Autos geworden sind, war ich richtig gespannt. Und was muss ich sagen. Großartig. Wenn das nötige Kleingeld parat liegen würde, würde der sofort nach Verkaufsstart in meiner Einfahrt stehen. So kann es mit der Marke gerne weiter gehen. Tata macht sehr gute Arbeit.
Der RR Sport war von außen ja schon immer eine Wucht - wie ich finde.
Aber Verbauch, Qualität und Zuverlässigkeit waren nicht so seine Stärke. Da sich der Neue sich zum Glück deutlich mehr am Namensgeber, und nicht wie der Alte am Discovery orientiert, ist da deutlich mehr zu erwarten.
Sehr schön!
Guten Abend,.... Jeder soll mit seinem Geld tun und lassen was er will. Gleichwohl;.... Ich kann nachvollziehen dass jemand sich einen Sportwagen kauft....... Wir wollen einmal annehmen dass er sich fuer einen Sportler haellt oder der Damenwelt imponieren will. Keine Frage, Ich finde den Range ein tolles Auto;..... aber kann mal einer mir sagen wiso keine Sau damit ins Gelaende faehrt. Es stehen mehr Range Rover hier vor dem Casino als in den Highlands. Jemand der zur Jagd geht, zum Angeln, oder Pferde und Rindviecher zuechtet kauft sich einen Toyota, Nissan,... oder sonst ein Arbeitstier,.... fuers Gelaende ist der Range Rover fast zu schade. Besten Dank
Über 400 kg klingen erstmal beeindruckend. Allerdings ist der Sport dadurch nicht schlank geworden sondern hat nur altes Fett über Board geworfen. 2,2 Tonnen Lebendgewicht kann man wohl als Klassenstandard für SUVs dieser Größenordnung ansehen. Also kein revolutionärer Leichtbau sondern endlich Einzug von "Stand der Technik" in die Fertigungsprozesse...
Leider kein Wort darüber, ob der "Stand der Technik" es nun auch ins Navi geschafft hat. Da steht was von einem Stauassistent - das läßt hoffen. Aber wie sieht es mit Bedienung, Geschwindigkeit und Funktionalität aus?
Aus dem "Automatikbedienungs-UFO" ist nun auch wieder ein konventioneller Hebel geworden. Verbessert sicherlich die Bedienbarkeit aber die "Show" war mit dem Puk besser...
...ah, ich sehe gerade, daß der Automatikwählhebel nun nach BMW-Vorbild elektronisch funktioniert und die manuelle Schaltrichtung richtig (+ nach hinten, - nach vorn) ist. So ist fein!
Toller Wagen. Würde ich jedem SUV einer deutschen Marke vorziehen.
MfG
roughneck
Gefällt mir deutlich besser als der normale Range.
Jedoch finde ich auch hier den Vorgänger besser.
Da hast Du Dir ja schon selbst die Antwort gegeben.
The Moose