Werkstatt-Umfrage
Von der Schrauberbude zur Multimedia-Werkstatt
Wenn es um die richtige Werkstatt geht, vertrauen 77 Prozent der MOTOR-TALKer auf persönliche Empfehlungen. Das ergab eine Umfrage auf MOTOR-TALK, an der sich knapp 14.000 Autofahrer beteiligten.
Wir wollten dabei wissen, nach welchen Kriterien Ihr Eure Werkstatt aussucht. Und was Ihr in Zukunft von Eurer Werkstatt erwartet. Trotz diverser Informationsquellen im Internet setzen die meisten MOTOR-TALKer ganz traditionell auf persönliche Empfehlungen. Ein Trend Richtung Info-Beschaffung aus dem Internet lässt sich dennoch ablesen. 45 Prozent vertrauen einer Bewertung aus dem Internet.
Vor dem Werkstattbesuch wird ins Netz geschaut
Vor dem Werkstattbesuch suchen 79 Prozent aller MOTOR-TALKer Informationen im Web. Viele nutzen dabei Foren wie MOTOR-TALK.de, um besser informiert in das Gespräch mit der Werkstatt zu gehen und dem Fachjargon der Werkstatt-Mitarbeiter gegenhalten zu können. Nur 6,6 Prozent aller Befragten verzichten bislang noch auf die Recherche im Netz.
Wie reagieren eigentlich die Werkstätten auf die zusehends besser informierten Kunden? Etwa die Hälfte der Befragten gibt an, mit dem Wissen aus dem Internet in der Werkstatt ernst genommen zu werden. Wobei das auf Männer deutlich eher zutrifft als auf Frauen. Die fühlen sich oft überhaupt nicht verstanden.
Wünsche an die Werkstatt
Geht es um die Frage, was Ihr Euch vom Netzauftritt Eurer Werkstatt wünscht, so stehen drei Punkte klar im Fokus: 54 Prozent wünschen sich vor allem eine schnelle Preisauskunft online oder per E-Mail. 42 Prozent ist die Erreichbarkeit der Werkstatt per E-Mail am wichtigsten. Eine Online-Terminvereinbarung wünschen sich 41 Prozent unter Euch.
61 Prozent vertrauen ihrer Werkstatt
Seid Ihr mit Eurer Werkstatt erst einmal zufrieden, dann seid Ihr vor allem eins: treu. 61 Prozent verlassen sich auf den Kfz-Fachmann „ihres Vertrauens“. Knapp 50 Prozent glauben den Informationen des Autoherstellers, wenn es Probleme mit dem Auto gibt. Die Glaubwürdigkeit von Fachzeitschriften schneidet dagegen erschreckend schlecht ab. Nur 29 Prozent von Euch geben an, den redaktionellen Inhalten der Magazine Glauben zu schenken, wenn diese sich mit den Problemen des betroffenen Modells befassen.
Überraschend und gut: 75 Prozent der MOTOR-TALKer sind überzeugt, bereits die richtige Werkstatt gefunden zu haben. Sie finden ihren Meister kompetent und zuverlässig. Das gilt übrigens besonders für Kunden freier Werkstätten.
Quelle: MOTOR-TALK
Bei den Werkstätten finde ich es wie bei vielen einzelbetrieben Heute Schade wie man sich den technologischen Möglichkeiten verweigert (das betrifft vor allem leider die guten freien).
Eine richtige Internetpräsenz und Präsenz auf diversen Portalen für Referenzen finde ich heute das mindeste was man bieten sollte, und das kostet zu dem fasst nichts.
Seit meinem Umzug vor 1,5 Jahren bin ich noch auf der suche nach der richtigen Werkstatt. Inzwischen habe ich es im Stadtgebiet Augsburg aufgegeben und bin in die Umgebung gewandert. Dort habe ich jetzt eine gefunden, die vielversprechend wirkt. Am Mittwoch lasse ich dort meine Inspektion machen, wenn das reibungslos verläuft dürfte die Werkstatt einen neuen Stammkunden haben.
Meine letzte Stammwerkstatt war auch eine freie Werkstatt. Finde es dort viel persönlicher, man kann mit den Leuten reden, sie nehmen sich der Probleme an und günstiger sind sie auch noch als eine Audi Werkstatt. Und den Motor kennen auch Audi Werkstätten kaum, macht also keinen großen Unterschied.
Natürlich muss man eine gute Werkstatt erwischen, gibt auch schwarze Schafe bei den freien Werkstätten. Hab das Gefühl, die schwarzen Schafe sind besonders in größeren Städten sehr viel vertreten. Auf dem Land kann sich eine freie Werkstatt nicht erlauben ihre Kunden zu vergraulen durch unsaubere Arbeit und überteuerte Rechnungen.
Zumindest, dass der E-Mail Kontakt besser läuft wünsche ich mir. Selbst bei VW-Autohäusern scheint das ziemlich unzuverlässig zu laufen, entweder werden sie gar nicht beantwortet oder erst sehr spät. (Dabei sind stets alle Daten angegeben, nichts mit dreimal nach Fahrgestellnummer oder Motorkennung nachfragen)
Mein Meister ist ein Knaller.^^ Der Wagen eines Kollegen von mir hat ein Loch im Tank, der Meister schaut sich das an, grübelt kurz und meint "Ja mei. Dann darfst du eben nicht mehr volltanken" "Ja DANKE, darauf wär ICH NICHT gekommen!" 😆
Werkstatt online?
Wenn ich einen Termin brauche, erreiche ich den Meister persönlich über 50 Stunden die Woche per Telefon. Als ob ich dem eine E-Mail schreiben würde. 😕
Wobei. Würde ich ein Premiumprodukt fahren, dann würde ich das vermutlich auch per E-Mail regeln. Inklusive Bestätigungsmail, schriftlichem Kostenvoranschlag, online Ersatzwagenbuchung, Erinnerungsmail einen Tag vorher und wenn ich dann endlich persönlich dort bin, natürlich noch mein (alkoholfreier) Cocktail in der hauseigenen Lounge. 😆
Ich ruf an, bring das Auto vorbei und mein Schrauber schraubt dann schwarz gegen Bares ohne Rechnung. 😆
Ich muß mit meinen Audis zwar nie in die Werkstatt aber wenn es so wäre würde höchstens dort anrufen und gleich einen Termin ausmachen. Wenn es eine "moderne" Werkstatt mit Dialogannahme ist geht man einfach so hin und kommt nach 20-30 min Wartenzeit drann. Dann bin ich mit bei der Schadensbeurteilung, kann mir selbst ein Bild machen was es kostet und entscheide gleich vor Ort ob ich einen Auftrag erteile oder nicht. Am besten ist wenn man Ahnung vom Schrauben hat das man nicht irgentetwas vom Pferd erzählt bekommt. Das ist eigentlich das Manko an KFZ-Werkstätten. Die wollen alle nur dein bestes, deine Kohle.
LG
Mir ist wichtig, daß sich die Werkstatt als Dienstleister... als mein Werkzeug betrachtet. Die sollen DAS machen, was ich will und nicht DAS, was sie vor allem finanziell als für sich am besten erachten.
Die sollen ein Gespür für das richtige Verhältnis von Fahrzeugwert und Reparaturaufwand entwickeln. Ich bin der Kunde, ich bringe das Geld und ich bestimme, was wie gemacht wird.
Wenn ich bei meinem 20 Jahre alten Wagen die beiden Kats wechseln lassen muß, dann sollte klar sein daß knapp 2000,- für 2 neue Kats den Fahrzeugwert übersteigen. Also müssen welche vom Schrott oder Noname-Teile rein. Und wenn die Werkstatt dazu nicht bereit oder fähig ist, dann gehe ich zu einer anderen. Die sollen mir keine teuren Originalteile aufschwatzen, an denen sie ggf. noch schön mitverdienen. Die sollen schrauben und schweißen. Und DAFÜR bezahle ich sie.
Sind denn VW Werkstätten irgend etwas besonderes?
Wenn ich in die Werkstatt (egal ob Fach oder freie Meisterwerkstatt) muss, fahre ich da hin, oder rufe an. Dann gibt es eine Beratung und je nach Dringlichkeit und Auftragslage ect einen Termin. Bei unklaren Sachen bekomme ich einen Anruf und ich erteile dann den Auftrag, oder auch nicht. Eine Werkstatt die etwas macht, das ich icht angeordnet habe, bekommt kein Geld und sieht mich warscheinlich nicht wieder.
Einen Kundendiensttermin könnte man schon mal per Mail ausmachen, aber selbst das halte ich für Unsinn.
Was machst du denn, wenn nach 10 Monaten die gebrauchten Kat`s im Arsch sind? Der geschweisste Auspuff dem Hintermann auf der Autobahn in den Kühlergrill kracht? Die gebrauchten Bremsbeläge ihren Dienst versagen? Gewerbliche Anbieter begeben sich da mit Ihrer Gewährleistungspflicht auf ziemlich dünnes Eis.
Zum Online-Auftritt, Erreichbarkeit, etc...
In meiner Werkstatt ist es so geregelt, daß aufwendige Kostenvoranschläge nach wie vor eine Kleinigkeit kosten, die bei Auftragserteilung mit verrechnet werden. Wir haben eine eigene Homepage, Anfragen nach Kosten werden in der Regel mit Pauschalpreisen +x beantworte ("Die Wartung gibt es ab 65 € zzgl. Teile, etc.") Für lange Antworten, Kostenvoranschläge und Diskussionen per mail fehlt uns einfach das Personal. Wir bevorzugen da nach wie vor die persönliche Beratung bei der Annahme des Fahrzeugs. Eine Änderung dieses Systems ist nicht in Sicht. Wir haben auch nicht das Budget, eine eigene IT-Abteilung zu unterhalten.
Solltest da schon etwas differenzieren. Ich rede nicht von Pfennig- oder Ein-paar-Euro-Artikeln, die ich unbedingt noch billiger (in welcher Qualität auch immer) haben will.
Und Ebay & CO. bieten nicht nur gebrauchten Müll oder BilligST-Teile an.
Beispiel: 1 Querlenker VA für meinen Quattro kostet bei Audi knapp 270,- €.
Kriege ich von Febi Bilstein für unter 100,- € das Stück im Netz. Neu. Ich weiß jetzt nicht, ob Du jetzt Materialforscher bist und mir beweisen kannst, daß Febi eine bedeutend schlechtere Qualität herstellt.
Der Querlenker HA kostet bei 160,- € bei Audi, im Netz bekomme ich die wohl als Noname für unter 30,- € pro Stück. Noname will ich dann doch nicht haben... also hole ich mir so ein Teil als Originalteil vom Verwerter. Wie straff das Gelenk und die Buchse ist... kann man ja sehen. Und sollte das Ding dann doch schneller als erwartet (und erhofft) ausleiern, dann nehme ich was anderes. Zumindest bei Reparaturen, bei denen der reine Einbau wenig zeit- und kostenintensiv ist... lohnen sich solche "Versuche" bei den aktuellen Audi-Preisen auch mehrfach.
Wenn nach 10 Monaten die beiden gebrauchten Kats (100,- € ebay-Glücksgriff) hinüber sind, dann sind mit Einbau vielleicht 150,- € im Ar***. Dann habe ich aber immer noch ca. 1850,- € im Vergleich zum neuen Originalteil gespart und könnte das Ganze theoretisch noch 12mal machen, ehe ich dann bei den Kosten der Originalteile angekommen wäre. Selbst, wenn ich neue Alternativ-Metall-oder-sonst-was-Kats verbauen lassen würde.... wäre ich in der "Gewinnzone".
Die Werkstätten weisen mich aber auch immer drauf hin, daß sie lediglich die gewährleistung für ihre Arbeit.. also den korrekten Einbau übernehmen, nicht jedoch für das mitgebrachte Teil. Okay, wenn das Teil vom Verwerter ist, dann wäre im Fall des Falles der der Ansprechpartner. Würde ich aber sicher nicht machen, weil ich dafür einfach zu faul und zu wenig streitfähig bin. Meine 5 oder 6 Meyle-Querlenker, die ich in den vergangenen 5 Jahren aufgebraucht habe, haben allesamt nicht ein Jahr gehalten. Ich glaube, 4 Monate war mal der unrühmliche "Rekord". Das waren alles Teile vom Händler und ich glaube, ich habe nur einmal kostenlosen Ersatz bekommen, weil die Werkstatt das Ding besorgt hatte. Ich hatte also keine Mühe und keine Korrespondenz.
Gebrauchte Bremsbeläge lasse ich nicht einbauen.
Finde es immer wieder lustig, wie Werkstätten und Versicherungen ihre Dienste über den verkauf der Angst an den Mann (und die Frau) bringen wollen. "Also, der Reifen geht noch.... aber ich würde so nicht fahren wollen. Das ist eine tickende Zeitbombe. Und ich sehe gerade Kindersitze in ihrem Wagen... Naja, ihre Sache."
Meine Werkstätten sind glücklicherweise im Jahr 2012 angekommen und haben richtigerweise umgedacht. Am Ende rennen die Kunden sonst in die Mietwerkstätten oder zu Freunden mit Bühne und Grube... und dann sind die Werkstätten auf die Leute angewiesen, die nicht auf's Geld schauen müssen. Und die werden eben immer seltener in diesem Lande.
Freies Land! Jeder muß selber wissen, was er tut oder was er niemals tun würde. Ich mache einer werkstatt, die bei so etwas nicht mitziehen will keine Vorwürfe. Unsinn. Ich erteile denen eben einfach keinen Auftrag. Die Wahl habe ich ja schließlich noch.
mfg und Danke für Dein Statement
Auch mal meinen Senf dazu:
Eine kleine freie Werkstatt ist doch gar nicht in der Lage, einen Internetauftritt zu unterhalten. Auch wenn dies erst einmal nicht sonderlich viel kosten sollte, ist der Zeitaufwand erheblich - Und Zeit für so etwas hat ein kleiner Betrieb einfach nicht! Es sind schon Anfragen für detaillierte Kostenvoranschläge mehr als lästig, vor allem wenn man schon weiß, dass sich daraus ohnehin kein Auftrag entwickelt - Jetzt nicht gleich falsch verstehen, aber Leute, die nur mit Fragen nerven und dann eh selbst schrauben oder wo anders hingehen, rauben einem nur Zeit, die man hätte arbeiten und abrechnen können. Um günstige und faire Preise zu gewährleisten, muss man möglichst viel Zeit abrechenbar gestalten und da sollte der Kunde eben auf so einen, eigentlich unnützen Service verzichten. Größere Betriebe können sich so etwas sicher leisten, aber das zahlt der Kunde letztlich mit den wesentlich höheren Stundenverrechnungssätzen. Da stellt sich doch die Frage: Was will der Kunde eigentlich - Einen guten und günstigen Service an seinem Fahrzeug oder sich tolle bunte Bilder im Internet anschauen, unsinnige Infos erhalten und letztlich in einem Glaspalast auf einem Ledersofa bei einer Tasse Gratiskaffee darauf vertrauen, dass sein Fahrzeug für nicht wenig Geld ordentlich betreut wird? Ich denke ein Kunde ist sehr gut bedient, wenn dieser einfach vorbei kommt und sein Problem dem Meister vorträgt, eine Lösung und eine Zahl über den Daumen erhält und sein Fahrzeug danach wieder läuft - Hier zählt noch ein Wort! Jeder Inhaber einer kleinen Werkstatt ist daran interessiert, seine Kunden zu behalten und wird diese wohl kaum über den Tisch ziehen, da ein schlechter Ruf tödlich für seinen Betrieb sein wird - Konkurrenz gibt es schließlich genug.
Dem kann man einfach nur zustimmen!
Eine kleine freie Werkstatt ist doch gar nicht in der Lage, einen Internetauftritt zu unterhalten. Auch wenn dies erst einmal nicht sonderlich viel kosten sollte, ist der Zeitaufwand erheblich - Und Zeit für so etwas hat ein kleiner Betrieb einfach nicht!
Diese Darstellung alte ich persönlich für falsch... zumindest für überholt. Da ich selbst seit über 12 Jahren (davon 9 gewerblich) Anwendungen für's Internet erstelle... einfache Webseiten, Shops etc., weiß ich auch, wie einfach und wie wenig zeitraubend und anspruchsvoll das Unterhalten einer Seite sein kann. Es gibt etliche Systeme am Markt, bei denen wirklich jeder nach einer kurzen Einarbeitungszeit seine Seiteninhalte editieren kann.
Ein Werkstattmensch, der i.d.R. schon für jede Teilebestellung oder Rechnungserstellung diverse Programme nutzt... wird auch in der Lage sein, alle paar Wochen oder Monate mal ein paar Änderungen an der Seite vorzunehmen oder Reifenwechsel-Aktionen etc. zu publizieren. Das konnte ich bislang noch jedem Kunden beibringen, zumal bei einer einfachen Werkstatt ohnehin kaum tägliche Aktualisierungen nötig sind. Nicht zu vergessen die ganzen Bausteinsysteme wie bei 1&1, die quasi jeder hinbekommen sollte. Jemand, der das nicht hinbekommt.... den würde ich auch nur ungerne meine Bremsen reparieren lassen.
Es sind schon Anfragen für detaillierte Kostenvoranschläge mehr als lästig, vor allem wenn man schon weiß, dass sich daraus ohnehin kein Auftrag entwickelt - Jetzt nicht gleich falsch verstehen, aber Leute, die nur mit Fragen nerven und dann eh selbst schrauben oder wo anders hingehen, rauben einem nur Zeit, die man hätte arbeiten und abrechnen können.
Ach so. Kostenvoranschläge sind schon lästig? Ach so, nur die detaillierten? Das gehört zum Unternehmertum, zum Dienstleisten, zum unternehmerischen Risiko. Leider verstehen sich viele Dienstleister immer noch als Götter, bei denen man im Idealfall auf Knien rutschend um eine Audienz bitten muß. Die Zeiten sind glücklicherweise vorbei. Und spätestens seit Internet & Ebay ist man als Kunde nicht mehr auf die Auskunft und die Aufrichtigkeit eines Dienstleisters angwiesen. Ich bin nicht bereit, die Zeche für Glaspaläste und Dienstwagenflotte zu zahlen, wenn mir in einer anderen Werkstatt, die möglicherweise mit geringeren Kosten arbeiten kann.... ein bedeutend besserer Preis für die gleiche Arbeit gemacht wird. Die seidenen Anzüge der Verkäufer, deren Hybrid-Dienstwagen, das Engagement im Motorsport, eine Heerschar von Lehrlingen und stapelweise blütenweißer Mechatroniker-Kittel... das bezahle ich alles mit, wenn ich z.Bsp. in die Markenwerkstatt gehe, ohne dabei einen Mehrwert gegenüber der engagierten Schrauberbude an der Ecke zu haben.
Wenn ich in eine kleine Werkstatt gehe und frage, was mich wohl der Wechsel der Lima ungefähr kosten würde.... dann sagen die mir vielleicht nach einem Blick ins Teileprogramm oder aus der Erfahrung heraus "na, rechnen Sie maximal mit Summe X". Das ist 'ne Hausnummer, mit der ich was anfangen kann und an der die Aussagen oder diffusen Schwafelblasen der anderen Mitbewerber sich messen lassen müssen. Es geht mir sicher nicht darum, den billigsten Anbieter zu finden. Bei der Werkstattsuche ist es sicher auch immer eine Frage des guten Gefühls, welches man beim Betreten der Schmiede oder beim Erstkontakt mit dem Meister bekommt... oder eben nicht bekommt.
Für mich ist dann sicher auch noch wichtig, ob der Schrauber seinen Namen verdient hat, Fehler im Sinne des Kundenportemonaies systematisch eingrenzt oder im Stile des 21. Jahrhunderts nur noch komplette Einheiten und Bauteile auf Kosten des Fahrzeugbesitzers austauscht.
Um günstige und faire Preise zu gewährleisten, muss man möglichst viel Zeit abrechenbar gestalten und da sollte der Kunde eben auf so einen, eigentlich unnützen Service verzichten. Größere Betriebe können sich so etwas sicher leisten, aber das zahlt der Kunde letztlich mit den wesentlich höheren Stundenverrechnungssätzen. Da stellt sich doch die Frage: Was will der Kunde eigentlich - Einen guten und günstigen Service an seinem Fahrzeug oder sich tolle bunte Bilder im Internet anschauen, unsinnige Infos erhalten und letztlich in einem Glaspalast auf einem Ledersofa bei einer Tasse Gratiskaffee darauf vertrauen, dass sein Fahrzeug für nicht wenig Geld ordentlich betreut wird?
Die beiden Sachen schließen sich doch nicht automatisch aus. Glaspalast gleich flashüberladene Webseite, Kaffeeautomat, Ledercouch und hohe Preise oder dreckfingriger, mürrischer Meister, weder Kaffee noch Ledercouch, dafür aber saugünstig? Wie einfach die Welt doch wäre, WENN ES SO WÄRE. Preise müssen nicht immer günstig sein. Es reicht, wenn sie fair und transparent sind und dem Kunden vernünftig kommuniziert werden. Und wenn ich eine Rechnung nur mit einer alten Weltkriegs-Enigma entschlüsseln kann, dann ist das weder fair noch transparent.... Pos. 01 - Auspuff endgeschweißt, Pos. 02 Auspuff abkühlen lassen.....
Ich denke ein Kunde ist sehr gut bedient, wenn dieser einfach vorbei kommt und sein Problem dem Meister vorträgt, eine Lösung und eine Zahl über den Daumen erhält und sein Fahrzeug danach wieder läuft - Hier zählt noch ein Wort! Jeder Inhaber einer kleinen Werkstatt ist daran interessiert, seine Kunden zu behalten und wird diese wohl kaum über den Tisch ziehen, da ein schlechter Ruf tödlich für seinen Betrieb sein wird - Konkurrenz gibt es schließlich genug.
Ich kenne noch keine Werkstatt, die wegen eines schlechten Rufes hätte schließen müssen. Dann wäre A.T.U. doch schon lange dicht. Es finden sich aber immer wieder Leute, die von dem Ruf noch nix gehört oder gelesen haben und Leute, die mit der Werkstatt vollauf zufrieden sind. Ich selber war auch in so einer Schmiede und meine Gasanlage wurde ebenfalls in so einer fragwürdigen Bude eingebaut. Bei mir scheint alles schiefgelaufen zu sein, ich würde da auch sicher nicht mehr hingehen wollen. Andere Leute hingegen schwärmen vom Schrauber und seinen Fähigkeiten. Ich würde jetzt auch niemandem abraten, dort arbeiten zu lassen. Muß jeder seine eigenen Erfahrungen machen. Daß jeder Inhaber einer kleinen Werkstatt um seinen guten Ruf besorgt ist.... zeichnet wohl eher den Idealfall als die Realität.
mfg