Dramaturgie auf der Rennstrecke: Die Formel 1 muss anders werden
Von Mauer und Dauer: Die Formel 1 und Spannungselemente
Die Formel 1 ist auch eine Ideenbörse. Manchmal etwas verrückt, manchmal durchaus durchdacht. Immer wieder gibt es neue Vorschläge, wie man den teuersten Kreisverkehr der Welt zu alter Spannung zurückführen könnte.
Mexiko-Stadt - Auge in Auge stand Bernie Ecclestone in Mexiko einem Wrestler gegenüber. Für eine medienwirksame Formel-1-Show steigt der Chefvermarkter immer noch selber in den Ring. Der Zuspruch der Fans beim Grand Prix von Mexiko konnte sich wahrlich sehen lassen. Doch die Formel 1 sucht immer wieder nach neuen Wegen, ihr ramponiertes Produkt besser ins Gespräch zu bringen und attraktiver zu gestalten.
Poleposition auslosen, Strecken künstlich bewässern
Seit mehr als 40 Jahren leitet Ecclestone die Geschicke der Formel 1. An Ideen - gerne auch irrwitzig klingenden und provokanten - hat es dem Briten nie gemangelt. 2003 zum Beispiel fabulierte Ecclestone von einem neuen ungewöhnlichen Qualifikationsformat. "Ich würde es gerne sehen, wenn die zehn Schnellsten der Qualifikation per Lotterie für die Startaufstellung gewählt werden", erzählte der frühere Gebrauchtwagenhändler. Dann hätten gleich zehn Fahrer die Chance auf die begehrte Pole Position.
Oder das Jahr 2011. Damals grübelte Ecclestone über die künstliche Bewässerung der Rennstrecken durch Sprinkleranlagen. "Wir hatten immer die spannendsten Grand Prix, wenn es nass war. Lasst uns also mal darüber nachdenken, es regnen zu lassen", schlug er vor. Wann die Bewässerung einsetze und wie stark sie sei, sollten die Fahrer aus Gründen der Spannung aber nicht erfahren. "Nein und nochmals nein", sagte Sebastian Vettels damaliger Red-Bull-Teamkollege Mark Webber zu diesem Vorstoß. Aus allen diesen Vorhaben wurde am Ende - nichts.
Betonwände und Banden würden für Nervenkitzel sorgen
Diese Idee stammt auch von Ecclestone. Um den Risikofaktor zu erhöhen, plädierte der 86-Jährige für den Bau von 40 Zentimeter niedrigen Mauern um die Kurven auf den Strecken. Dadurch würde man die Piloten disziplinieren, die Streckenbegrenzung einzuhalten. Zudem würde der Nervenkitzel wachsen. Red-Bull-Mann Daniel Ricciardo fand an der kontroversen Vorstellung Gefallen. "Es ist schwierig, weil wir immer über Sicherheit reden", meinte der Australier. "Aber ich denke, dass Mauern eigentlich ziemlich gut sind." Dadurch würden Piloten für ihre Fahrfehler zur Rechenschaft gezogen.
Force-India-Mann Sergio Pérez hält davon nichts. "Es gibt so viele andere Bereiche, in denen wir den Sport verbessern können, bevor wir anfangen, die Sicherheit zu riskieren", erklärte der Mexikaner. "Wir können die Strecken definitiv ein bisschen anspruchsvoller für die Fahrer machen." Als Sanktionierung für Fahrfehler schlug Pérez mehr Kiesbetten vor, da man dort viel kostbare Zeit verliere.
Kürzere Rennen für kürzere Aufmerksamkeitsspanne
Auf der Suche nach jungen Fans schlug McLaren-Pilot Jenson Button eine Verkürzung der Rennen vor. "Sie für etwas zu begeistern, das eineinhalb Stunden dauert, ist schwierig. Die Leute haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne", meinte der Weltmeister von 2009. "Wir sind einfach wie Kinder, die nicht lange still sitzen können. Wir müssen uns bewegen und irgendetwas machen." Deshalb sollten Button zufolge die Grand Prix auch verkürzt werden.
Das Problem dabei ist allerdings: Rennen, die über eineinhalb Stunden langweilig sind, werden auch durch eine Portionierung nicht unbedingt spannender. Es kommt auf die Dramaturgie in den Grand Prix an. Dem früheren Mercedes-Teamchef Ross Brawn greifen Vorschläge, die kurzfristig Fans gewinnen sollen, sowieso ins Leere. Die Formel 1 benötige eine grundlegende Revision, um zukunftsfähig zu sein.
Am Ende bleibt: Die Formel 1 wird 2017 anders
Der Spannungsfaktor in der Formel 1 dürfte sich 2017 ohnehin durch die längst beschlossene technische Reform erhöhen. Denn nicht nur die Autos an sich, sondern auch die Flügel und Reifen werden breiter. Die Wagen werden dann schneller, die Rundenzeiten sollen deutlich sinken. Die Teams arbeiten längst auf Hochtouren daran, möglichst erfolgreich diese Reform zu bewältigen. Die Frage wird sein, wer am meisten davon profitiert. Spannung ist auf jeden Fall zu Saisonbeginn geboten.
Quelle: dpa
Ohne Turbomotoren und eine deutliche Erhöhung des Anpreßdrucks mit mit Hilfe von aerodynamischen Optimierungen sehe ich kein wirkliches Potenzial für eine Steigerung der Spannung.
Spanned wird es durch Überholvorgänge, solange diese nur durch das DRS möglich sind ist und beleibt die Formel 1 langweilig.
Rüstet die Boliden aerodynamisch ab, bis die Piloten gefahrlosen im Windschatten fahren können (den Frontflügen ins Getriebe stecken 😉 ), um zu überholen.
Wann war die F1 zuletzt "spannend"?
Also nicht nur eine Runde oder ein bis zwei Rennen oder zum Finale hin?
Als die Autos noch Eier erforderten,da sie kaum Downforce und dafür viel zuviel Leistung hatten,als sie handgerissen waren und sich die Piloten gegenseitig in dieKarre fuhren,weil sie sich provoziert fühlten oder sich nach dem Rennen die Köppe eingeschlagen haben wegen irgendwelchen Fahrmanövern des Konkurrenten.....
Dieses Wischiwaschi und sag ja nicht das falsche beim Interview und halt deine Aggressionen im Zaum,du bist ein Vorbild-Getue hat den Rennsport eben langweilig werden lassen....
Es ist nunmal langweilig,immer das Richtige zu tun,zu sagen und zu fahren und immer alles zu 100% sicher zu tun.....kein Risiko = keine Spannung.
Schaut mal in die Nascarserie oder die Cart World Series.Da rumpeln immer wieder mal welche zusammen.....da gibt es immer mal wieder Streit und Unfälle und das macht das eben interessant...
Wenn alle sicher in ihren Kohlefaserkäfigen hintereinanderhereiern und wegen jeder Kleinigkeit höllisch bestraft werden,gibt es eben keine Ausreißer mehr....somit bleiben auch die Fahrer farblos und nicht erinnerungswürdig....
Die Zeiten haben sich nunmal geändert,es wird nicht mehr so spannend,wie in der Vergangenheit,da man keine Toten riskieren will,was ich durchaus nachvollziehen kann.Da muß man aber dann mit den Konsequenzen leben.....anstatt sich so einen Mist wie Ecci auszudenken...
Greetz
Cap
Verschlungene GP-Kurse mit etlichen Kurven braucht auch niemand. Ein ausreichend groß dimensioniertes Oval reicht vollkommen aus.
Wann müssen die eigentlich auf E- Antrieb umstellen ?
Wer schaut sich denn Autoscooter ohne Stange an?
Da ist ja die Geräuschkulisse beim Staubsaugen aufregender 🙁
Die "Formel E" gibt es doch schon.
Die Geräuschkulisse ist dementsprechend gewöhnungsbedürftig. Aber langweiliger als die Formel 1 ist die Formel E auch nicht.
Eben. Ein Besuch ist daher wirklich empfehlenswert.
Es will einfach kein Mensch Priuse mit Cheats in der F1 sehen.
Spannung, Risiko, Abwechslung, etc. sind alles marginale Nebenschauplätze.
In Monaco gibt es kaum Auslaufzonen, jeder Fahrfehler wird bestraft. Und gerade deswegen ist es das langweiligste Rennen der Saison. Mehr Risiko bringt überhaupt nichts, im Gegenteil, auf risikoreichen Rennstrecken reicht es oft, ins Ziel zu kommen, dann ist man auch in den Punkten.
Die Formel 1 ist tot, und wird nur noch vom Mythos am leben gehalten.
Die Formel 1 hat mal davon gelebt das ein paar Lebensmüde in halsbrecherischer Art und Weise gefahren sind. Das so etwas heute im Profisport nicht mehr geht ist klar aber diesen Sport kann man nicht so verändern das er dennoch interessant bleibt. Ohne die Gefahr ist es halt nur noch ein langweiliges im Kreis fahren.
In meinen Augen sollte die Formel 1 besser heute als morgen beerdigt werden und Platz schaffen für andere deutlich interessantere Motorsportarten. Interessieren würden mich z.B. Übertragungen von Rallycross Rennen.
Das ist imho der richtige Weg. Am Red-Bull kann man nach Start / Ziel auch weit über den Curb fahren. 🙄 Das kann dann zu folgendem führen
https://www.youtube.com/watch?v=NLFXV6o2uxc
https://www.youtube.com/watch?v=jAWeG-mo12E
Egal worüber Mister Eccelstone nachdenkt, es ist daneben.
Wer ist denn dafür verantwortlich, dass Seifenkisten sich um Punkte prügeln ?
Sechszylinder Saugermotoren rein ohne Hubraumbegrenzung und Schaltgetriebe mit Kupplungspedal, dann könnte die F1 könnte wieder spannend werden.
Allerdings wären das dann keine Autos, womit Milchbubis fahren könnten, sondern nur etwas für richtige Männer.
Dann könnte es sein, dass ich für die F1 wieder den Fernseher anschalte.
Es ist schon erschreckend, wie sehr manche in der Vergangenheit verhaftet sind.
Die F1 existiert nicht im luftleeren Raum. So wie die Technik sich bei Serienfahrzeugen massiv ändert, so ist dies auch bei der F1 der Fall. Die Zeit der rollenden Bastelbuden ist lange vorbei.
Und was die "Milchbubis" angeht: Die jungen Fahrer sind gut ausgebildet und körperlich fit. Die hätten auch mit anspruchsvolleren Fahrzeugen keine Probleme. Auch die Ausbildung der Fahrer hat sich deutlich verändert und professionalisiert.
Ich frage mich übrigens, wann in der F1 eine Saison mal über jedes Rennen hinweg und jedes einzelne Rennen von Anfang bis Ende hochspannend war. Hört doch bitte auf, hier solche Märchen zu erzählen und die Vergangenheit zu verklären. Kommt endlich in der Gegenwart und in der Realität an.