45 Modelle im verschärften ADAC Ecotest
Von Saubermännern und Stinkern
Diesel haben Probleme mit Schadstoffen? Stimmt. Im verschärften ADAC Ecotest rutschen sie deshalb ab. Doch es gibt positive Ausnahmen - und negative unter Benzinern.
München – Mit Ranglisten ist das so eine Sache. Wer oben steht, kann tief fallen. Bislang standen viele Diesel beim ADAC Ecotest weit oben. Doch jetzt hat der Club die Bedingungen verschärft, und die Diesel rauschen ab. Wer nach dem alten Schema auf vier Sterne kam, schafft jetzt oft nur zwei. Der Mazda2 mit 105-PS-Diesel zum Beispiel oder der Peugeot 208 BlueHDI mit 100 PS. Der Ford Galaxy 2.0 TDCi rutschte von drei auf einen Stern.
Ein paar Highlights gibt es. Zwei Diesel landen unter den jetzt getesteten 45 Modellen immerhin in den Top-Ten: Die neue Mercedes E-Klasse als 220d mit dem neuen Diesel OM 654 (Platz 7) und der BMW 118d (Platz 9). Was den ADAC dazu veranlasst, an die Hersteller zu appellieren: Abgastechniken bitte so einsetzen, dass sie „über alle Betriebszustände Emissionen wirksam verringern“. Die beiden Modelle zeigten, dass das „technisch machbar ist“.
Doch für ganz vorn in der Öko-Hitliste wird das nicht reichen. Unter die Top 5 schaffen es zwei Elektromobile, zwei Hybrid-Modelle und ein Erdgasauto. Platz eins geht an den BMW i3, bei dem der ADAC den geringen Stromverbrauch von 17,4 kWh pro 100 Kilometer lobt. Der Nissan Leaf (Platz 3) ist mit 20,5 kWh deutlich hungriger.
ADAC Ecotest: Volle Punktzahl für Elektroautos
Die E-Mobile spült vor allem die volle Punktzahl beim Schadstoffausstoß nach vorne. Da lokal weder Stickoxid noch Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe oder Partikel ausgestoßen werden, gibt es hier 50 von 50 erreichbaren Punkten. Weitere 50 Punkte verteilt der ADAC für den CO2-Ausstoß. Für die Gleichbehandlung von Elektroautos und Plug-in-Hybriden mit Verbrennern soll die Berechnung aus Kraftwerksemissionen sorgen. Herangezogen werden alle CO2-Emissionen „von der Quelle bis zum Rad“.
Der i3 bekommt wegen des vergleichsweise geringen Testverbrauchs in dieser Kategorie die volle Punktzahl, der zweitplatzierte Toyota Prius 1.8 Hybrid kommt immerhin auf 46 Punkte und schlägt knapp den Nissan Leaf, der zwar die vollen 50 Punkte bei der Schadstoffwertung erreicht, beim CO2 aber nur 44 Punkte. Knapp dahinter mit insgesamt 93 Punkten landet der Erdgas-Skoda Octavia Kombi 1.4 TSI G-Tec, gefolgt vom Toyota Yaris Hybrid auf Platz fünf (88 Punkte).
Der erste reine Benziner folgt erst auf Platz acht mit dem Mitsubishi Space Star 1.2 Clear Tec. Überhaupt, Benziner: Die meisten modernen Direkteinspritzer patzen beim Partikelausstoß, also beim Feinstaub. Und das gilt nicht nur für Autos mit viel Leistung wie dem Ford Focus RS. Auch VW Tiguan 1.4 TSI oder Opel Corsa 1.0 Turbo ecoFlex können kaum Punkte bei den Schadstoffen sammeln. Sie bekommen vom ADAC 14 und 9 Punkte. Beim Opel wurden außerdem erhöhte NOx-Emissionen festgestellt – eigentlich eher ein Diesel-Problem.
So hat der ADAC gemessen
Alles graue Theorie? Nicht ganz. Der ADAC ermittelt die Schadstoffe zwar im Labor, doch alle Autos, die dort eine Empfehlung erreichen, werden mit einer mobilen Messstation auf die Straße geschickt und müssen im RDE-Test (Real Driving Emission) bestätigen, dass die Abgase auch dort weitgehend sauber sind.
Laut dem ADAC sind die ermittelten Verbrauchswerte „realitätsnah“. Sie werden nicht nach dem noch gültigen NEFZ ermittelt, sondern nach dem WLTC 5.3 (World Wide harmonized Light-Duty Vehicles Test Cycle, auch WLTP), der künftig maßgeblich sein wird. Den „fahren“ die Techniker einmal kalt und einmal warm. Zusätzlich wendet der ADAC seinen eigenen Autobahnzyklus an. Zwar wird hier nicht schneller als 130 km/h gefahren, doch es gibt diverse Vollgasabschnitte.
Aus den emittierten Schadstoffen ermittelt der ADAC dann den Verbrauch. An die NEFZ-Werte kommt keines der getesteten 45 Modelle heran. Den Prius fährt der ADAC immerhin mit 4,1 Litern, bei einem Normverbrauch von 3,3 Litern. Die meisten Abweichungen bewegen sich prozentual in einem ähnlichen Rahmen. Grobe Ausreißer gibt es weder im negativen noch im positiven Sinn.
Alle Ergebnisse inklusive der ermittelten Verbräuche findet Ihr in der Galerie, die Bedingungen des neuen ADAC Ecotests im Einzelnen findet Ihr hier (pdf).
Quelle: ADAC
Da Strom bekanntlich zu 100 % aus Energiequellen hergestellt wird, welche keinerlei Schadstoffe oder gar radioaktive Emissionen verursachen, ist die volle Punktzahl der E-Vehikel natürlich sehr angebracht. ADAC, Ihr solltet als skandalgebeutelte Institution echt mal anfangen, mit Kompetenz zu glänzen.
+1 !
Dem ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen!
Eine sinnvolle Arbeit, die der ADAC hier macht. Es zeigt auf, dass Diesel bis zur Mittelklasse eine Sackgasse sind, denau wie die Direkteinspritzer Turbobenziner in allen Fahrzeugklassen eine Sackgasse sind.
Hmm. 25% der Fahrzeuge in der Top 20 kommen von VW. Scheinen ja doch nicht so böse zu sein.
wem das nicht reicht muss tretauto fahren, obwohl da der tretende auch treibhausgase emmitiert.
😆
Und wieder mal typischer Beschiss am Kunden. E-Autos sind ja sooo umweltfreundlich.
Zitat " Die E-Mobile spült vor allem die volle Punktzahl beim Schadstoffausstoß nach vorne. Da lokal weder Stickoxid noch Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe oder Partikel ausgestoßen werden, gibt es hier 50 von 50 erreichbaren Punkten. Weitere 50 Punkte verteilt der ADAC für den CO2-Ausstoß. Für die Gleichbehandlung von Elektroautos und Plug-in-Hybriden mit Verbrennern soll die Berechnung aus Kraftwerksemissionen sorgen. Herangezogen werden alle CO2-Emissionen „von der Quelle bis zum Rad“.
Wen wollen die eigentlich verarschen ? Die Emissionen werden immer noch erzeugt, nur halt im örtlichen Braunkohlekraftwerk.
Und soweit ich weiß sind die Batterien extrem umweltschädlich, war doch so ?
Bevor solche Kritik kommt, sollte doch zumindest das im Artikel verlinkte PDF Dokument angesehen werden.
Darin steht:
Aber was nicht sein darf, kann ja nicht sein. 🙄
E-Autos sind beim CO2 unbestritten besser. Dass es Leute gibt, die das nicht wahrhaben wollen, sollte nun wirklich nicht wundern.
Das interessiert wen?😕
die ganzen hubkolbenfahrer damit´s was zu uffrege habe.
😆
So umweltschädlich, wie weitläufig gemeint sind die garnicht. Lithiumsalze und eine Menge Nickel, Kobalt oder Mangan und eine Menge Kohlenstoff. Zudem wird die Recyclingindustrie bei Bedarf in den nächsten Jahren schnell ins Laufen kommen. Die Inhaltsstoffe sind viel zu wertvoll, um sie auf eine Deponie zu kippen.
Leute, bei denen beim Autokauf auch das Gewissen mitspielt. 😉 Kanst du dir vielleicht nicht vorstellen, ist aber so.
Dass E-Autos beim Schadstoffausstoss vorne sein sollten ist klar. Aber 50 von 50 Punkten ist lächerlich. Frei nach dem Moto " Was ich nicht sehe existiert nicht".
... und kein Wort darüber, dass der Energieumsatz bei den Elektro
karrenautos 36% - 38% über der Werksangabe liegt.Der Focus RS liegt übrigens nur 12% drüber 😉
Die Feinstaubemissionen der Direkteinspritzer überrascht jetzt aber nicht wirklich irgendeinen Leser hier ... ?!
Hausgemachtes Problem halt.
Ich denke selbst ein Kohlekraftwerk kann seine Abgase besser reinigen, als dies ein Toyota Prius mit 48 Punkten kann. Ein Kraftwerk hat da ganz andere großtechnische Möglichkeiten mit Abgaswäscheanlagen. Ein Kat im Auto dürfte da nie dran kommen. Von dem her sind die 50 Punkte nachvollziehbar.