Skoda Yeti Facelift: Erste Fahrt
Von Stock, Stein, Stämmen und zwei Masken
Die meisten möchten so aussehen, als könnten sie. Der neue Skoda Yeti kann, auch wenn er nicht so aussieht. Erste Fahrt nach der Modellpflege.
Düsseldorf – Der Hang ist steil und ungemütlich. Nasser Kies führt zu einem Fluss, ein paar Baumstämme führen darüber. Das grüne Licht im Display des Yeti signalisiert: Das SUV ist bereit für die Talfahrt, schließlich sitze ich im frisch gelifteten Yeti Offroad 4x4. Ich nehme den Fuß von der Bremse und los geht’s - im Tempo eines Panzers. Ein hoppelndes Häschen könnte uns überholen.
Das Lichtlein pulsiert, solange die Offroadmaschinerie im Yeti arbeitet und ich pausiere. Als der Allrader auf der anderen Seite des Flusses wieder nach oben muss, blinken weitere Lämpchen. Die Räder wirbeln im Dreck, statt ihn hinter sich zu bringen.
Ich bleibe auf dem Gas. Die Software macht das schon. Sie schickt die Kraft über die Haldex-Kupplung der mittlerweile fünften Generation dorthin, wo sie gebraucht wird. Die Spreizung reicht von 96 Prozent nach vorn bis zu 90 Prozent nach hinten. Am Heck arbeitet ein automatisches Sperrdifferenzial.Und der Bergabfahrassistent kann einzelne Räder abbremsen und bei starkem Gefälle die Geschwindigkeit konstant halten. Für den Offroader ist der Hang ein Kinderspiel, genau wie die Achsverschränkung und die Fahrt durch die 30-Zentimeter-Pfütze.
Neue Version ohne Planken
Doch der Yeti kann auch anders. Konnte er schon immer. Seit dem Facelift zeigt er das auch, mit seinem zweiten Gesicht. Dem für Menschen, die sich für Bergabfahrten im Schlamm so sehr interessieren wie für altes Laub im Wald.
Eines, das sich gegen den wuchernden Planken-Trend stellt. Der neue, städtische Yeti ist ein SUV des Verzichts. Das beginnt schon mit dem Namen, denn eigentlich hätte er Yeti City heißen sollen. Der Zusatz wurde ersatzlos gestrichen. Genauso wie die Verkleidungen an der Karosserie. Beim Yeti kehrt der Lack zurück. An die vorderen und hinteren Stoßfänger, an die Seiten- und Türschweller sowie an den Unterfahrschutz.
Die Optik sagt allerdings nichts über die inneren Werte des Yeti aus. Wer sich in der City-Variante Allrad ordern möchte, kann das tun und manches Möchtegern-SUV bei Glatteis stehen lassen, trotz glänzender Karosserie und schönem Schein. Das ist Können statt Zierde. Nach wie vor kann der Yeti aber auch mit Planken an der Seite und Frontantrieb bestellt werden. Skoda ist flexibel.Neue Front, neue Leuchten
Vor dem Facelift haben rund 20 bis 30 Prozent der Kunden den Yeti mit Allrad bestellt. Skoda glaubt, dass künftig etwa 60 Prozent der Käufer (2012 wurden rund 22.250 Yetis verkauft) die neue Stadt-Version ordern werden.
Der neue Lack-Look ist aber nicht das einzig Neue: Beide Varianten haben mit dem Facelift eine frische Front bekommen, mit kantigeren Scheinwerfern und eckigen Nebelleuchten. Am Heck knickt das SUV ab sofort in kubistischer Manier ein, wie es sich für einen neuen Skoda gehört.
Technisch hat sich nicht viel verändert. Es gibt nun eine Rückfahrkamera – zum ersten Mal in einem Skoda -, den neuen Parkassistenten, der auch quer zur Fahrbahn einparken kann, und ein neues schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Außerdem wächst die Zuladung ein wenig und die gebremste Anhängelast.
Großer Diesel mit 140 PS
Auch bei den Motoren gibt es keine Überraschungen. Nach wie vor werden drei Benziner und zwei Diesel mit Leistungswerten von 105 bis 170 PS angeboten. Der 140 PS starke 2,0-Liter-Diesel hat mit dem Yeti leichtes Spiel, auch im Bergischen Land, auch bei Regen.
Er schiebt die anderthalb Tonnen ohne Mühe über Berge und durch Täler. Besonders sparsam ist er dabei allerdings nicht. Am Ende der sehr sanft gefahrenen Hügeltour standen 7,2 Liter im Bordcomputer. Auf dem platten Land könnte der Normwert von 6,3 Liter auf 100 Kilometer für die DSG-Version zu schaffen sein.Die Federn des Yeti sind äußerst nachgiebig und setzen fiese Schlaglöcher in sanfte Hopser um. Die Lenkung ist direkt, allerdings ist das Lenkrad vergleichsweise stark gekippt und liegt ungewohnt in den Händen.
Der neue Yeti kommt am 7. Dezember zu den Händlern und der Kundschaft. Im Vergleich zum Vorgänger ist er ein wenig teurer geworden. Er kostet mindestens 18.990 Euro, die Offroad-Variante nochmal 200 Euro mehr, ohne Allrad und Offroad-Technik. Vier angetriebene Räder gibt es nur mit dem 1,8-Liter-TSI oder auf Wunsch mit dem 2,0-Liter-Diesel.
Facelift mal anders. Skoda hat dem Yet nicht nur ein neues Gesicht verpasst, sondern gleich zwei Masken dazu. Was unter der Karosserie steckt, kann niemand erkennen. Denn je nach Konfiguration ist der Yeti ein Auto, das sich gleichermaßen souverän durch 30 Zentimeter tiefes Dreckwasser wühlt wie durch den Stadtverkehr.
Technische Daten: Skoda Yeti Facelift als Offroad
- Motor: 2,0-Liter-Dieselmotor mit vier Zylindern
- Getriebe: Sechsgang-DSG
- Leistung: 140 PS
- Max. Drehmoment: 320 Nm
- 0-100 km/h: 10,2 s
- Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
- Verbrauch: 6,3 l/100 km
- CO2-Emission: 164 g/km
- Länge x Breite x Höhe in m: 4,22 x 1,79 x 1,69
- Leergewicht: 1.560 kg
- Zuladung: 645 kg
- Preis: 29.990 Euro inklusive DSG und Allrad
- Marktstart: 7. Dezember (bereits bestellbar)
Die sollten mal lieber b.z.w. zuerst den Roomster optisch vom Stand eines Designunfalls befreien anstatt sowas zu bevormunden
Die Achsverschränkung ist wahrlich episch für einen Offroader. War die fürs Foto deaktiviert? 😆
Die Schnauze vom VFL war schöner, die Rückleuchten vom neuen sind schöner 😎😊
Der Yeti ist und bleibt einfach zum Brechen hässlich.
Hat sich schon gemacht im Vergleich zum VFL, ich mag das neue Gesicht von Skoda.
Das wird wohl so schnell nicht passieren und ob es überhaupt kommt steht noch in den Sternen
Aus einem Interview mit Skoda Chef Vahland:
Die Form gefällt mir. Nicht so rund gelutscht, schnörkellos, ohne Sicken, Pfalze und Blechgeknautsche. Und bietet damit eine hervorragende Rundumsicht.
Ein bißchen größer könnte aber sein, etwas mehr Kofferraum bieten. Und schade, dass er nicht jetzt schon den 2,0l 150 PS-TDI erhält.
Nettes Auto, nicht meins, aber nett
...aber nehmt die Fotos von dem Pseudo-Gelände da wech, da weis man ja nicht, ob man lachen oder weinen soll. 😆
90% hecklastige Verteilung kann sie technisch nicht. Die Haldex sitzt zwischen der permanent angetriebenen Vorderachse und der Hinterachse, und beteiligt letztere mit variabler Sperrwirkung. Mit 96% maximaler Sperrwirkung kommt man somit auf eine Verteilung von maximal v:h 51:49. Hebt man hingegen die Vorderachse in die Luft, käme man auch auf 0:100 - aber die Betrachtung ist nicht geeignet, das tatsächliche Kraftverteilungspotential zu beschreiben.
Für 30 cm tiefes Dreckwasser tut's auch ein alter Fiesta. Bei Fahrzeugen mit vorgeblicher Offroad-Eignung wird gerne auf diesen ebenso plakativen wie wirklichkeitsfernen Wert verwiesen, ohne dass mal jemand den Vergleich mit einem normalen Fahrzeug angestrebt hätte. Bei 30 cm kann der Yeti-Fahrer noch bequem die Tür öffnen ohne die Fußmatten zu fluten, das ist nun wirklich keine nennenswerte Leistung 😉.
Die dargestellte Verschränkungsleistung liegt übrigens auch nur auf dem Niveau des besagten Fiesta...
find ich auch.
jetzt ist die front recht austauschbar geworden.
wiedererkennungswert gleich NULL!
Also welches Möchtegern-SUV der Yeti jetzt stehenlassen soll entzieht sich meiner Kenntnis 🙄
Der aktuelle Yeti ist eines der schlechtesten Modelle für den "Offroad"-Einsatz überhaupt - ob nun eine Bergauf / ab- Geschichte eine bedeutende Verbesserung bringen kann, möchte ich stark bezweifeln.
siehe z.B. hier:
http://www.4wheelfun.de/.../...0-tdi-4x4-im-supertest-1851631.html?...
Ich frage mich immer ob die Tester solcher "geländegängigen SUVs" jemals wirklich im Gelände waren....
Scheint nicht so.
Das kann man, wie schon erwähnt wurde, auch mit einem alten Fiesta oder bspw. einem Fiat Panda 4x4 machen und ist absolut keine Kunst.
Dass das Auto hässlich ist versteht sich von selbst, Yeti eben 😆
"Vor dem Facelift haben rund 20 bis 30 Prozent der Kunden den Yeti mit Allrad bestellt. Skoda glaubt, dass künftig etwa 60 Prozent der Käufer...."
So oder so kostet doch Allrad mehr und wird nicht zwingend gebraucht, damit bleibt dessen Bestellung wie hier propagiert doch reine Wunschvorstellung.
Als der Skoda Yeti damals vorgestellt wurde schrieb ich: Beim ersten Facelift werden diese hässlichen Runden Scheinwerfer entfernt. Und ich hatte Recht. War vorhersehbar, so eine Designentartung.
Trotzdem bleibt der Yeti ein hässlicher Kackstuhl.
Die ganzen SUvs werden fragwürdig wenn man sieht was Leute früher mit Autos angestellt haben bzw. was diese aushalten mußten....😉
http://www.youtube.com/watch?v=8zewDxbA4Po