McLaren 570S: Premiere in New York
Vor dem P1 ist McLarens Kleinster ein ganz Großer
Komfort, Alltagstauglichkeit, Kofferraum: Kauft man deshalb einen McLaren? Glaubt McLaren auch nicht. Der neue 570S hat deshalb alles, was seine großen Brüder auch haben.
New York – Sport ist Freizeit, und in der Freizeit kann man auch mal einen Gang runterschalten. Das ist allerdings relativ, wenn es um das erste Modell der „Sport Series“ von McLaren geht. So heißt bei den schnellen Briten künftig die Einstiegsreihe, und deren erstes Modell ist der 570S.
Laut McLaren handelt es sich beim 570S um die stärkere von zwei „Sport“-Varianten. Den Titel „Einstiegsmodell“ wird er also nicht lange tragen. Das passt ohnehin nicht so richtig zu den (wenig überraschend) 570 PS, die der bekannte 3,8-Liter-V8 mit Twin-Turbo-Aufladung leistet. Das maximale Drehmoment des Motors beträgt im neuen Modell 600 Newtonmeter.
Fahrzeuge aus dem Hause McLaren sind generell keine Alternative zum gebrauchten Kleinwagen, eher schon zum besseren Häuschen in Vorzugslage. McLaren verrät noch nicht, was der 570S kosten soll. Deutlich weniger als ein 650S (231.500 Euro) wird es sicherlich.So gesehen könnte der Quotient aus Leistung, Hinguck-Faktor und Preis günstiger ausfallen als bei manchem süddeutschen Sportler. Von null auf 100 km/h fährt der 570S in 3,2 Sekunden, von null auf 200 km/h in 9,5 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit gibt McLaren mit 328 km/h an. Damit ist der 570S nur wenig langsamer als der 650S. Wen es interessiert: Der Normverbrauch des 570S beträgt 11,1 Liter auf 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von 258 g/km entspricht.
Möglich werden diese Fahrleistungen durch teuren, weil im Motorsport erprobten Leichtbau: Das einteilige Kohlefaser-Chassis wiegt nur 80 Kilogramm, darüber spannt sich eine leichte Aluminiumkarosse. Trocken wiegt der 570S nur 1.313 Kilo, laut McLaren 160 Kilo weniger als jeder Konkurrent. Der Mittelmotor überträgt seine Kraft über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ausschließlich an die Hinterräder.
Komfort und Kofferraum
McLaren-typisch kann die Leistungsfähigkeit des 570S mittels Aerodynamik-Paket weiter optimiert werden. Frontflügel, Heckflügel, seitliche Finnen und ein Diffusor verbessern den Abtrieb. Aus dem P1 übernahmen die Ingenieure die Luftführung in den Türen. Ebenfalls aus den teureren Modellen bekannt: Das adaptive Fahrwerk und die Motor-Getriebekombination können separat voneinander in drei Modi eingestellt werden. Normal, Sport und Rennstrecke.
All das klingt für einen McLaren nicht unerwartet, quasi: typisch. Erstaunlich ist eher: Die Briten betonen den besonderen Stellenwert von „Alltagstauglichkeit und Komfort“ bei der Entwicklung des 4,53 Meter langen und 1,20 Meter flachen 570S. Sogar ein leichter Ein- und Ausstieg wird versprochen, sowie ein „Klassenbestwert“ von 144 Litern Kofferaumvolumen.Immerhin, in den Innenraum gelangt man über hinreichend aufsehenerregende Scherentüren. Für den Innenraum selbst gibt es verschiedenste Upgrades in Leder und Karbon. Dass ein Sportwagen ja eigentlich Verzicht bedeutet, zeigt sich dann wieder am Vier-Lautsprecher-Audio-Basissystem. Dessen größter Vorteil dürfte im geringen Gewicht bestehen, weshalb die Musikanlage ab Werk auf bis zu 1.280 Watt aufgerüstet werden kann.
Mit dem neuen Modell und der „Sport Series“ zielt McLaren auf eine neue Zielgruppe, unterhalb superreicher Scheichs und Fußballstars. Sollte der 570S, wie erwartet, die 150.000-Euro-Grenze unterschreiten, wäre er günstiger als ein Audi R8 V10 oder Porsche 911 Turbo. Und die, muss man sagen, haben beide keine Scherentüren.
Cool 😊 Das Pad in der mitte ist einfach zuviel, könnte aber damit leben 😉
Schöner Wagen, wirklich. Aber der Preis wird meinem Bauchgefühl nach eher in Richtung 180.000+€ gehen, die Exklusivität will ja gewahrt werden.
Das Pad hätte in deinem Fiat nicht mal Platz 😆
Außen Hui... innen Pfui 😆
Braucht es auch nicht, fährt auch ohne 😜
Fahren nennst du dass? 😱
Laufen, Rennen, Fliegen oder Rollen trifft nun mal nicht zu 😜
McLaren baut derzeit die schönsten Sportler...
Schöner Wagen, aber irgendwie sehen alle diese neuen McLarens gleich aus. Mehr Eigenständigkeit beim Design wäre nett.
Den bekommste vielleicht sogar als Halbwegs erfolgreicher Unternehmer beim FA durch😆
Also einen Basispreis von unter 150.000 € halte ich für absolut unrealistisch. Der Wagen hat nahezu die gleichen Leistungsdaten wie der alte MP 4-12 C und der kostete in der Basis zuletzt knapp 200.000 €. Kann mir also kaum vorstellen, dass McLaren das derart deutlich unterbieten wird. Falls doch, wäre das in der Tat eine absolute Kampfansage an die Konkurrenz!
Dass ein doch eher kleiner Hersteller wie McLaren seine eigenen Motoren verbaut, ist schon erstaunlich.
Auch wenn die Motoren in Zusammenarbeit mit Ricardo entwickelt werden, teuer ist es auf jeden Fall.
Dass McLaren trotzdem vom Verkaufspreis her mit der Konkurrenz mithalten kann, spricht für ein gutes Management.
@ Redaktion
Bildunterschrift korrektur-lesen!!
@ topic
Kann nur preislich deutlich tiefer sein als der 650S, wie soll der sich sonst verkaufen? Optische sehen die bis aufs Heck eh alle gleich aus, finde ich schade. McLaren hätte da mehr zu bieten mMn. Obwohl ich grundsätzlich jmd. bin, für den auch absolute Präzesion und Liebe zur Technik eine Form von Emotion bei einem Fzg. darstellt, so werde ich mit den aktuellen Mclaren iwie nicht warm...
Gefahren ich natürlcih keinen davon, aber das gilt auch für die Konkurrenzprodukte 😉.
Durch höhere Stückzahlen werden die einzelnen Bauteile immer günstiger und die Entwicklungskosten dürften sich für die neuen Modelle (sind ja nur einfachere und schwächere Varianten mit vielen Gleichteilen) in Grenzen halten.
So wird die Präsenz auf der Straße erhöht (911, R8, Ferrari sieht man je nach Gegend schon an jeder Straßenecke) und neue Käufer dazugewonnen.
Ist doch schön, wenn auch mal ein kleiner Hersteller sich behaupten kann und nicht nach dem ersten oder zweiten Modell schon wieder von der Bildfläche verschwindet.