Verkehrsminister beschließen Tempo-30-Ausweitung
Vor manchen Gebäuden fahren wir bald langsamer
Wie erwartet, haben Deutschlands Verkehrsminister auf der Verkehrsministerkonferenz ein Tempo-30-Limit vor Schulen und Kitas beschlossen. Dies soll nun in die StVO einfließen.
Worms/Berlin - Vor sensiblen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen und Seniorenheimen soll nach dem Willen der Länder-Verkehrsminister künftig Tempo 30 die Regel sein. Die Verkehrsbehörden sollen aber in Ausnahmefällen auch Tempo 50 anordnen können.
Darauf hätten sich die Ressortchefs am Donnerstag bei der Verkehrsministerkonferenz in Worms verständigt, teilte ein Sprecher am Abend mit. Nach seinen Angaben wurde der Bund aufgefordert, die entsprechenden Regelungen in der Straßenverkehrsordnung (StVO) anzupassen.
Zur Entscheidung der Minister sagte der Sprecher des mecklenburg-vorpommerschen Verkehrsministeriums: Bisher werde regelmäßig von Fall zu Fall entschieden, weil die Situation vor Ort jeweils unterschiedlich sei.
Nach dem Willen der Minister soll das Regel-Ausnahme-Verhältnis nun umgekehrt werden. Außerdem soll es künftig einfacher sein, für kurze Strecken zwischen bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzungen eine reduzierte Geschwindigkeit anzuordnen.
Am Freitag berieten die Verkehrsminister aus Bund und Ländern über die Konsequenzen aus dem Abgasskandalsowie über den Straßen und Schienenverkehr. Auf der Tagesordnung der Konferenz stehen insgesamt rund ein Dutzend Themen, darunter der Bundesverkehrswegeplan 2015.
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Gute Sache.
Ja, das macht Sinn.
Eigentlich genau das, wofür Tempo 30-Zonen und Beschränkungen auf 30 "erfunden" wurden.
Jahrelang zweckentfremdet von der "kommunalen Verkehrssicherheit" erfinden sie die 30er Zone neu und beglückwünschen sich dabei.
Leider nur, vermute ich, werden die 30er Beschränkungen die ausschließlich zum Abzocken gut sind bleiben. Schade...
"Außerdem soll es künftig einfacher sein, für kurze Strecken zwischen bestehenden Geschwindigkeitsbegrenzungen eine reduzierte Geschwindigkeit anzuordnen."
Dieses hoch und runter auf manchmal wenigen hundert Metern war wirklich unsinnig und jetzt werden ne Menge runde Schilder überflüssig.
mfg
Das klingt für mich eher nach noch mehr Schilderwald. Im Endeffekt wird ein zu viel an Schildern dazu führen, dass der gemeine Autofahrer wie jetzt schon teilweise, vor dem Wald kapitulieren wird und einfach fährt wie die Verkehrslage es zulässt. Mal ganz davon abgesehen, dass zumindest hier in Schleswig-Holstein die Kontrolle des Straßenverkehr aufgrund von Einsparungen und Flüchtlingen eh gegen 0 tendiert/tendieren wird. Zu lesen z.B. hier:
http://www.shz.de/.../...-in-ueberfuellte-erstaufnahme-id10827741.html
Zitat: "Zu Gunsten der Erstaufnahme zieht die Polizeidirektion Neumünster elf Kräfte aus dem Verkehrsüberwachungsdienst ab. Zudem werden vier Stellen aus der Erstaufnahme Boostedt zurück nach Neumünster verlegt, die die dortige Direktion Bad Segeberg jetzt selbst stemmen muss. "
Kurz: Danke für die neuen Gesetze, aber es kontrolliert schon keiner die Alten.
"Verkehrsminister beschließen "
Ah und mir wird hier doch ständig erzählt dass ah so unfehlbare Fachleute jede Örtlichkeit hoch professionell analysieren und die Tempolimits nach Bedarf beschließen (so dass jedes Tempolimit heilig ist und nur ganz böse Menschen sich nicht dran halten).
Und jetzt sollen paar Politiker zig- oder hunderttausende Stellen ändern ?
Ja was ist denn jetzt richtig, die Beschilderung heute oder die übermorgen nachdem sich die Verkehrsminister durchsetzten ?
Wer hat denn bisher falsch gelegen, die ganzen zuständigen Ämter an hunderttausenden Stellen in D ? Ok mal angenommen und rein zufällig irrten sie sich nur was 30er Zonen angeht indem sie sie zu selten forderten, aber ansonsten waren sie was alle anderen Verkehrszeichen angeht unfehlbar ? Zufälle gibt es, von ~ hundert Verkehrszeichentypen ausgerechnet nur der 30 vs. 50-Fehler, na das nenne ich aber mal Zufall.
Sehe ich nicht so. Wieso sollte die Anzahl der Schilder mehr werden? Bei gleichem Tempolimit braucht man am Anfang und am Ende des Limits je ein Schild. Die dazwischen liegenden, vormaligen 50-er Zonen brauchen dann nicht mehr neu ausgeschildert werden.
Ich seh schon kommen, wie das einige Autofahrer interessiert:
http://www.abendzeitung-muenchen.de/...00e-4a6f-8f0f-bc707a46e6b9.html
Ich dachte da an so was, wie wirs hier vom Kreuz Lübeck bis zur ehemaligen innerdeutschen Grenze haben. Da gehts munter hoch und runter. Also im Stil von "120, 100, 80, 120,100, 80" u.s.w. Jeden den du hier oben fragst und der die Ecke kennt ist am kotzen und froh wenn er endlich in Mecklenburg-Vorpommern ist, weil man immer nicht weiß welches der ganzen Limits nun gilt und man kein glattes Fahrprofil rein bekommt. Hält man sich dran, ist man nur am beschleunigen und bremsen, was weder für Material noch Verbrauch gut ist.
Und an so was dachte ich jetzt innerstädtisch. Eigentlich Tempo 50 was jeder weis und daher auch leicht einhalten kann. Sollte allerdings eine psychopathische Ökotruppe im Rathaus sitzen, kann da auch leicht 30-50-30-50-30 aus den unmöglichsten Gründen draus werden.
Wohlgemerkt! 30 vor speziellen Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Altenheimen etc. finde ich gut und sinnvoll. Ich seh aber das mit dem gezielt einzusetzenden Instrument des Tempolimits teilweise ziemlich rumgeaast wird und da durch mehr Chaos entsteht als vermindert wird. Einzelne, punktuelle Tempolimits die von der Faustformel wie "50 innerorts" abweichen sind sicher sinnvoll. Es darf aber nicht ausarten das wegen jeder Gießkanne jetzt 30er Zonen kommen.
Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber hier hab ich mal ein Zitat:
( http://www.muenchen.de/.../Tempo-30-Zonen.html )
In Wohngebieten wie diesen Mittelstandsghettos wo die "Einfamilienhäusern" so eng stehen, dass kaum ein alter Fiesta durchpasst logisch. Auch den ganzen Wohnstraßen. Ich denk da nur halt an Scherze wie dem zentralen Marktplatz in Zirndorf wo man Tempo 10 ausgeschildert hab (hab davon sogar irgendwo ein Bild rumfliegen). Dann soll man sagen Spielstraße und jeder weiß was gemeint ist.
Hoffen wir einfach mal das es intelligent eingesetzt wird und nicht jemand meint plötzlich "Unter den Linden" in Berlin zur 30er Zone zu machen.
Für 30-Zonen gibt es auch Indizien:
"Die Vorfahrt ist innerhalb einer Tempo-30-Zone grundsätzlich durch die Regel „rechts vor links“ (§ 8 StVO) festgelegt"
"In Tempo-30-Zonen dürfen zudem keine benutzungspflichtigen Radwege ausgewiesen werden. Sie dürfen nur Straßen ohne Fahrstreifenbegrenzungen (Zeichen 295) und Leitlinien (Zeichen 340) umfassen, weshalb auch die Anlage von Schutzstreifen unzulässig ist."
"Mit der neu eingeführten Vorschrift des § 39 Abs. 1a StVO wurde festgelegt, dass Autofahrer innerhalb geschlossener Ortschaften abseits der Vorfahrtstraßen mit der Anordnung von Tempo-30-Zonen jederzeit zu rechnen haben."
( https://de.wikipedia.org/wiki/Tempo-30-Zone )
Die ersten beiden Punkte hab ich in der Fahrschule gehört, als ich meinen Führerschein Klasse A in München gemacht habe.
Wie gesagt, dass sind die Gesetze. Ich weiß aber aus eigener beruflicher Praxis, wenn auch auf ganz anderem Gebiet, dass dieser unsrer Tage selbst von höchsten Stellen Gesetze einfach mal völlig ignoriert werden. Hoffe das Beste, erwarte das Schlimmster, wo ist mein Bier?!
Also ich finde "keine Leitlinien" und "rechts vor links" einfache Anhaltspunkte, an den man sich orientieren kann!
Es gibt aber auch krasse Fälle von Unaufmerksamkeit:
"Anlass seiner aktuellen Klage war ein Bußgeld von 30 Euro: Der 69-Jährige war am 15. November 2010 auf der Katharina-von-Bora-Straße mit 46 Stundenkilometern geblitzt worden. Bei der anschließenden Anhörung habe er erstmals registriert, dass die Straße bereits seit anderthalb Jahren eine Tempo-30-Zone ist."
( http://www.abendzeitung-muenchen.de/...20e-4f13-ae23-299043f18a6b.html )
Eigentlich ist der ganze Artikel interessant.
Meins ist grade leer geworden. 😜