Porsche 911 (992, 2019): Erlkönig, Bilder, Details

Vorn ganz Elfer, hinten mit bösem Blick

Constantin Bergander

verfasst am Mon Sep 03 17:35:57 CEST 2018

In wenigen Wochen zeigt Porsche den neuen 911. Unser Erlkönig-Fotograf hat den Sportler fast ohne Tarnung erwischt: Außen tut sich wenig, innen eine Menge.

Der neue Porsche 911 parkt auf dem Autosalon in Paris. Anfang 2019 kommt er zu den Händlern
Quelle: SB-Medien

Stuttgart – Beim Elfer darf Porsche nicht mutig sein. Denn alles, was das Vorzeigeauto der Stuttgarter grundlegend ändert, ist erstmal ein Skandal. Die Wasserkühlung beim 996? Schrecklich. Turboaufladung beim 991? Macht man nicht! Dass die Maßnahmen den Abgaswerten dienten, tut nichts zur Sache.

Deshalb überrascht es nicht, dass der neue 911 optisch nah am aktuellen fährt. Einige Wochen vor der offiziellen Premiere hilft Porsche noch nach: Isolierband an Lampen und Schürze kaschiert ein paar neue Details, Folien auf den Scheinwerfern imitieren die alte Optik. Aber selbst ohne diese Elemente wird man den neuen Elfer klar als Elfer erkennen können.

Porsche 911 (992): Elfer-Optik mit bösem Heck

Es bleibt beim Heckmotor im Porsche 911. Hybride folgen in den nächsten Jahren
Quelle: SB-Medien
Unser Fotograf hat gleich drei Autos mit minimaler Tarnstufe erwischt. Alle fahren mit schmaler Karosserie, es handelt sich also vermutlich um Exemplare mit Heckantrieb. Zunächst wird Porsche die Modelle 911 Carrera und 911 Carrera S zeigen. Um eben diese wird es sich auf unseren Fotos handeln.

Die grobe Elfer-Form bleibt: Kulleraugen, runde Kotflügel, gerader Rücken. Am Heck arbeitet Porsche einen bösen Blick ein, wie es ihn schon bei den 718- und Panamera-Modellen gibt. Der ausfahrbare Heckflügel reicht fast über die gesamte Fahrzeugbreite. Luftgitter und Fronthaube bekommen neue Formen, die Schürzen ebenfalls.

Etwas mehr passiert im Innenraum. Der 911 bekommt das moderne Infotainmentsystem seiner Markengeschwister. Das Schalter-Chaos des aktuellen Modells verschwindet von der Mittelkonsole: Es bleiben nur Tasten und Hebel für Klimatisierung, Fahrmodi, Traktionskontrolle und Warnblinker.

Den größten Sprung macht der Elfer allerdings beim Tacho. Analog arbeitet nur noch der Drehzahlmesser, wie üblich mittig hinter dem Lenkrad. Links und rechts daneben simulieren Monitore weitere Rundinstrumente. Das war zu erwarten – ist beim Panamera schließlich auch so. Der Automatik-Wählhebel wird kleiner und verliert offenbar die manuelle Schalt-Funktion.

Sechszylinder-Boxer, Hybrid optional

Großer Touchscreen, digitale Armaturen: Das Cockpit des Porsche 911, baureihe 992
Quelle: SB-Medien
Technisch wird sich im Porsche 911 zunächst wenig ändern. Erst vor drei Jahren bekam der Elfer eine neue Motorengeneration. Die wird Porsche nach so kurzer Zeit kaum wieder ausmustern. Es bleibt also bei 3,0-Liter-Boxermotoren mit sechs Zylindern und zwei Turboladern. Vermutlich steigt die Leistung der Basismodelle leicht an, Partikelfilter wird es serienmäßig geben.

Die vorhandenen Motoren wird Porsche aber langfristig ergänzen: Zum ersten Mal soll es den 911 als Hybrid geben. Geplant sind zwei Plug-in-Varianten. Eine im Mittelfeld, vermutlich auf Höhe des heutigen 911 GTS. Außerdem soll der stärkste reguläre Elfer ein Hybrid sein. Vorstellbar wäre ein 911 Turbo S E-Hybrid mit deutlich mehr als 600 PS.

Porsche wird die Antriebe in erster Linie an ein Doppelkupplungsgetriebe koppeln. Für Puristen könnte weiter ein Schaltgetriebe im Angebot sein. Die Verkaufszahlen für die manuelle Box sind niedrig, aber Fans rechnen Porsche das pure Vorhandensein der Möglichkeit hoch an.

Erst die Basis, später die Großen

Neue Türgriffe am Porsche 911
Quelle: SB-Medien
Die Elfer-Hierarchie baut Porsche stets langsam auf. Der Sportwagen startet mit den Basismodellen als Coupé, vielleicht noch als Cabriolet. Später wird der Hersteller stärkere Modelle (GTS, Turbo), die scharfen Varianten (GT3, GT2) und die Hybride nachreichen. Es ist davon auszugehen, dass im neuen Modell all das kommt, was sich im aktuellen gut verkauft.

Das gilt auch für die Karosserieformen. Wir rechnen mit breiten Karosserien für die Allrad- und Turbo-Versionen sowie einem neuen 911 Targa. Die Anzahl der Modelle wird Porsche nicht reduzieren.

Porsche zeigt den neuen 911 Anfang Oktober auf dem Automobilsalon in Paris. Spätestens dann gibt es offizielle Bilder und Daten. Und natürlich einen Preis. Der dürfte schon in der Basis deutlich über 100.000 Euro liegen. Aktuell startet der 911 Carrera knapp drunter: Er kostet 97.814 Euro ohne Extras. Das neue Modell steht voraussichtlich ab Anfang 2019 bei den Händlern.

 

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Vorn ändert sich nur wenig: Die Haube wird gerade, die Schürze bekommt eine neue Form. Auf den Lampen klebt noch Tarnfolie
Quelle: SB-Medien
Es bleibt beim Heckmotor im Porsche 911. Hybride folgen in den nächsten Jahren
Quelle: SB-Medien
Neues Heck: Der 911 guckt jetzt böse nach hinten
Quelle: SB-Medien
Großer Touchscreen, digitale Armaturen: Das Cockpit des Porsche 911, baureihe 992
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Porsche tarnt den neuen Elfer kaum noch. Nur Schürze und Lampen sind abgeklebt
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Neues Motorgitter, dritte Bremsleuchte integriert, breites Leuchtband
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Es bleibt beim geraden Rücken und breiten Radläufen
Quelle: SB-Medien
Große Veränderungen würden dem Elfer schaden. Er entwickelt sich nur behutsam weiter
Quelle: SB-Medien
Neue Türgriffe am Porsche 911
Quelle: SB-Medien
Porsche 911: Erlkönig fast ungetarnt
Quelle: SB-Medien
Zum Start bringt Porsche den 911 voraussichtlich als Carrera und Carrera S
Quelle: SB-Medien
Es bleibt bei Turbomotoren, sechs Zylindern und der Boxer-Anordnung
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Deutlich zu erkennen: Vorn sind die Felgen kleiner als hinten
Quelle: SB-Medien
Selten, aber nicht neu: Porsche 911 mit Heckwischer
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Hier versteckt sich der neue Elfer noch: Folien auf den Scheinwerfern lassen die neuen Lampen alt wirken
Quelle: SB-Medien