Lincoln Navigator: Erste Details
Vorne Flügel, hinten Dodge, innen Plastik
Nach sieben Jahren Bauzeit frischt Lincoln den Navigator auf: Das Full-Size-SUV startet mit gewagter Optik und einem vergleichsweise winzigen Motor.
Dearborn – In den vergangenen sieben Jahren hat Fords Nobel-Marke Lincoln den Navigator vernachlässigt. Abgesehen von den in Amerika üblichen Modelljahr-Updates hat sich nichts getan – das riesige SUV mit der markanten Chrom-Front rollt fast unverändert auf einem Ford-F-150-Chassis durch die USA.
Navigator Facelift: Premiere auf der Chicago Auto Show
Vor wenigen Monaten hat Cadillac die neue Generation des Navigator-Konkurrenten Escalade vorgestellt. Diesen Vorsprung muss Lincoln nun mit einer umfangreichen Überarbeitung einholen: Die Amerikaner zeigen das Navigator-Facelift auf der Chicago Auto Show (8. bis 17. Februar 2014).Außenmaße und Platzangebot des Navigator bleiben unangetastet, also riesig. Der aktuelle Lincoln-Grill mit einer Doppelschwinge ziert die Front, neue Rückleuchten erinnern an den Dodge Durango. Untypisch: Unter der Haube arbeitet anstelle des alten 5,4-Liter-V8-Saugers ein 3,5-Liter-Ecoboost-V6 von Ford.
Der Navigator erhält die stärkste Ausbaustufe des Direkteinspritzers mit Bi-Turbo-Aufladung: Lincoln verspricht mindestens 375 PS sowie 580 Newtonmeter – etwa 10 PS und 15 Newtonmeter mehr als im stärksten Ford F-150 mit sechs Zylindern. Chef-Ingenieurin Elaine Bannon sieht keine Nachteile gegenüber den V8-Saugern der Konkurrenz – im Gegenteil: „Man spürt die Kraft, wenn man aufs Gas tritt.“ Über den Verbrauch spricht Lincoln noch nicht. Der Sechszylinder soll aber deutlich weniger trinken als der alte V8 (rund 20 Liter).Luxus-SUV als Lastesel
Je nach Achsübersetzung soll sich der Navigator sportlich (sofern möglich) oder nützlich fahren. Lincoln gibt eine maximale Anhängelast von 9.000 Pfund (etwa 4,08 Tonnen) an – fast 400 Kilogramm mehr als bei einem Escalade. Ein wichtiger Vorteil in den USA. Außerdem hat die Langversion Navigator L bei umgelegten Rücksitzen mehr Stauraum als ein Ford Transit Connect mit langem Radstand.
Ein adaptives Fahrwerk soll die Nachteile der Rahmenkonstruktion des Navigator ausgleichen. Per Sechsgang-Automatik gelangt die Kraft des Motors an die Hinterachse oder an alle vier 20- bzw. 22-Zoll-Räder.
Preisvorteil und Plastik-Landschaft
Das aktuelle Modell des Navigator kostet etwa 56.000 US-Dollar, trotz vergleichbarer Maße und Ausstattungen etwa 12.000 US-Dollar weniger als ein Cadillac Escalade. Diesen Abstand wird Lincoln halten oder ausbauen: Der neue Escalade wird etwa 5.000 US-Dollar teurer.
Leider beschränkt sich der Vorteil des Navigator auf die Theorie. Zwischen edlem Holz und teurem Leder prangt im Lincoln-Interieur viel billiges Plastik – noch mehr als das, was wir beim Escalade bemängelt haben. Die Innenraumentwicklung scheint vor zehn Jahren stehen geblieben zu sein, aller Monitore und elektronischen Annehmlichkeiten zum Trotz. Im Vergleich zum Escalade fehlt es dem Navigator an (mindestens einer Fahrzeug-)Klasse.
Quelle: MOTOR-TALK
Hat auch nicht mehr Plastik im Innenraum wie ein aktueller 3er ...
Gruß Thomas
Tja,auch in den USA heisst es:Gute Nacht V8
Ein viel zu großes, unnützes Auto. Wenn man viel Platz braucht, dann soll man sich entweder einen richtigen Geländewagen kaufen, der groß genug ist (Toyota Landcruiser/ Land Rover Discovery), was aber auch nur Sinn macht, wenn man auf dem Land wohnt. Oder:
Man kauft sich einfach einen großen Van oder Klein-Bus (VW Multivan, Chrysler Voyager).
Mein Kopf sagt: Recht hat er! SUVs sind blöd. So was kommt mir nicht auf den Hof.
Mein Bauch sagt: Ja, aber so'n Über-SUV wäre schon toll, oder ...?
Der hat doch mehr Platz als ein Klein Bus :P
Außerdem sieht der chicer aus als ein Multivan o.ä. Also falls man mal in die Disco oder Oper fahren will.
Außerdem die 4t Anhängelast, die haben auch nicht viele.
Trotzdem, finde ich den Cadillac Escalade schöner. Die Linenführung der Karosserie und der Kühlergrill gefallen mir deutlich besser!
Hatten das Glück im November in USA gute zwei Wochen und 2800mls einen 2012 Ford Expedition XLT EL bewegen zu dürfen. EL steht für die Langversion mit 5m in den 60ern. Das ist ja quasi die Billigausführung des Navigator.
Auswahl am Flughafen in der von uns gebuchten Kategorie Premium-SUV bei Avis war der Expedition, ein Chevy Suburban, ein GMC Yukon oder gegen unbekannten Aufpreis ein Ford E-Series Bus. Der Expedition ist es geworden, da er nach Sitzprobe am meisten Platz in der 3. Reihe bot und der E-Series unmögliche Sitze im Fahrgastraum hat, der wäre aber noch größer gewesen, was uns auch nicht schlecht gefallen hätte.
Der hatte auch den 5,4l V8 Sauger mit 310hp, gekoppelt an eine 6-Gang-Automatik mit echt weichem Wandler. Verbrauch war für das Gewicht des Fahrzeugs, die Geschwindigkeit und die Zuladung in Ordnung - Pendelte sich bei um die 15mpg ein, was auch in etwa die Werksangabe ist.
Platzverhältnisse sind ok, beim Expedition gibt es auch eine Variante mit 9 Sitzen, der hat dann vorne eine durchgehende Bank, wo man den Mittelsitz klappen kann. Wir hatten einen 8-Sitzer, wobei man in der 3.Reihe nicht wirklich davon sprechen kann. Die ist recht schmal gebaut.
Ausstattung war reichlich vorhanden und funktionierte auch gut. Regensensor, Tempomat, elektrische Sitze, elektrische Heckklappe etc. pp
Haptisch und qualitativ kann man das Ding deutlich nicht mit was Deutschem vergleichen, aber das kann man bei dem Preis auch nicht erwarten. Ich könnte da ein paar Beispiele bringen.
PS: Mal zum Thema - man erkennt immer noch die Basis. Sieht aus, als wenn man einer 90-jährigen ´ne Schönheits-OP verpasst hätte. Der Motor klingt von den Daten her recht interessant, ich kenne den 388PS-er Sauger im Mercedes G-Modell, der war schon nicht schlecht. Der alte V8 im Ford geht gefühlt im Vergleich eher wie 200PS, als wie 300PS. Der neue EcoBoost dürfte wohl deutlich besser wie der G gehen, aufgrund des Drehmoments.
Sorry aber da fehlen mir die Worte: Plastiklandschaft?
Ich verstehe es einfach nicht, steigt man in ein Golf ist dort wirklich alles voller Plastik da kriegt man aber in Tests sowas zu hören wie "Top verarbeitet" usw. bei einem Lincoln sagt man Plastiklandschaft?? 🙄
Ich hatte letzte Woche das Vergnügen in einem VW Truthahn (Touran) Gast zu sein. Was ich da an Plastikwüste und wirklich mieser Verarbeitung vorgefunden habe spottet jeder Beschreibung. Ähnliches Erlebnis vor kurzem in einem neuen A4 3,0 TDI. Besser als der Touran, aber... 😕
Merke: das ist was anderes! Das ist ein VauWeh!
Zum Lincoln: absolut tolles Auto. Dazu muß man den VK-Preis in den Staaten sehen. Irgendwann, irgendwann...
Da erkenne ich aber ein uraltes Modell des Ford Expedition drin wieder, welches noch aus den 90ern stammt.
Stimmt, das Cockpit wirkt auch wie aus dem Pleistozän.
Die Marke Lincoln stand mal für viel mehr als alte Ford-SUVs mit Lametta... 🙁
Wollts nicht meinen. Ein Leon z.B. wird über alles gelobt und hier wird kritisiert. Bin zwar kein Freund amerikanischer Automobile aber irgendwo sollte man auch mal gleiche Ansatz- oder Kritikpunkte finden.
Zitat:
"Die Innenraumentwicklung scheint vor zehn Jahren stehen geblieben zu sein, aller Monitore und elektronischen Annehmlichkeiten zum Trotz."
Das gilt aber nur für Lincoln/Ford - das gefühlt seit 1000 Jahren verbaute Volkswagen-Cockpit ist hingegen immer das nonplusultra und "wertig". 🙄
Meine Güte, der (DAS)AutoBild hätte ich sowas zugetraut aber MT jetzt auch? 😤
Dann setz dich mal in einen VW Caddy, das ultimative Vollplastikauto. Da ist im Inneraum alles aus billigen Plastik. Da kriegste Pickel an den Fingern wenn die billigen Lenkstockhebel bedienst.
Seit dem ADAC wissen wir das bei VW übertrieben dazugeschummelt wird.
56.000 dollar = 41.154€ und dafür bekommt man ein riesiges großes schickes Flackschiff und für das Geld sieht das cockpit toll aus. Ab wieviel fängt ein Q7 an? Und was bekommt man dafür? Nicht nur ein kleineres Auto, sondern ein überteuertes Auto wo das cockpit auch nur bedingt besser ist.