SPD-Verkehrsexperte will Fernbus-Maut
Vorschlag: 0,4 Cent Fernbusmaut pro Fahrgast und Kilometer
Mehr als 20 Millionen Menschen fahren jährlich mit dem Fernbus. Aber wie wird die Infrastruktur bezahlt? Gestritten wird über eine Fernbus-Maut.
Berlin/München - Der SPD-Verkehrsexperte Martin Burkert pocht auf eine Maut für Fernbusse. Als Richtgröße nannte der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag 0,4 Cent pro Fahrgast und Kilometer. „Ich glaube, die Menschen wären bereit, das zu zahlen, wenn sie dafür eine vernünftige Businfrastruktur, also etwa ordentliche Busbahnhöfe mit Kiosk und Toiletten bekämen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Bremen. Die Bustouristikbranche trifft sich dort am Montag zu einer Konferenz.
Fernbusmaut: Kein Spielraum für Preiserhöhungen
Marktführer FlixBus widerspricht. Es handele sich bei der Maut um eine Fernbus-Steuer, die irgendjemand zahlen müsse. Entweder FlixBus, die Partnerunternehmen oder die Kunden, so FlixBus-Chef André Schwämmlein. „Da vergisst man immer, wer bei uns im Bus sitzt. Das sind Studenten, Familien, Rentner.“ Für eine Partei mit einem gewissen sozialen Anspruch sei es politisch extrem fraglich, per Maut eine Ticketpreiserhöhung ausgerechnet für diese Gruppen zu forcieren. Schwämmlein betonte, dass er keinen Spielraum für Preiserhöhungen bei Tickets sehe.
Spätestens bis Ende dieses Jahres soll geprüft werden, ob die Lkw-Maut auch auf kleinere Lkw ab 3,5 Tonnen sowie auf Fernbusse ausgedehnt werden sollte. Das sieht ein vom Kabinett beschlossener Gesetzentwurf zur Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen ab 2018 vor. Die Länderverkehrsminister hatten sich mehrheitlich dafür ausgesprochen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte Forderungen nach Einführung einer Bus-Maut dagegen mehrfach zurückgewiesen.
„Ich glaube, die Branche weiß, dass sie um die Fernreisebus-Maut nicht herum kommt. Die Frage ist nur, wann sie kommt“, betonte SPD-Verkehrsexperte Burkert. In dieser Legislaturperiode werde es wohl aufgrund des Widerstands von Dobrindt nichts mehr werden. Allerdings stehe fest, dass wenn die SPD in einer nächsten Koalition wieder in Regierungsverantwortung komme, die Bus-Maut eingefordert werde.
Quelle: dpa
Allerdings stehe fest, dass wenn die SPD in einer nächsten Koalition wieder in Regierungsverantwortung komme, die Bus-Maut eingefordert werde.
Wieso nur glaube ich solche direkten Versprechen nicht mehr 😆
Der Verkehrsexperte hat bestimmt gute persönliche Beziehungen zur DB Führungsspitze und ggf. Potenzielle finanzielle Vorteile in der Zukunft!
Es darf in Deutschland keine preiswerte öffentlichen Verkehrsmittel geben! Wo kämen wir denn hin, wenn sich jede Hartz4 Familie eine Kurzreise mit dem Bus nach Berlin leisten könnte... 🙄
Wofür steht noch mal das S bei der SPD?
Da die LKW Maut wegen dem erhöhtem Straßen verschleiß, den der Schwerlastverkehr verursacht eingeführt wurde habe ich eh nie verstanden warum Busse da außen vor sind.
Egal ob 16to (2Achser) oder 24to (3Achser) die Belastung der Fahrbahn ist zwischen Bus und LKW gleich.
Zu mindestens kann man behaupten das die SPD und die Grünen im Gegensatz zum Horst im Süden dem Wähler nicht nach dem Mund reden und auch mal kontroverse Sachen ansprechen.
Auch wenn es sehr viele Wählerstimmen kostet.
Da ist sie wieder die typisch "Deutsche Geiz ist Geil Mentalität".
Schon mal nachgerechnet??? 0,4 Cent sind bei 500km 2€ Legt man die Fahrzeit zugrunde spart das ein Raucher an Kippen wieder ein 😊😆
Seit wann benutzen z. B. Schulklassen, Senioren-Reisegruppen etc., die ihren eigenen Bus gechartert haben (inkl. Angebote von Busunternehmen in der Zeitung "xxEUR für Fahrten hin/zurück zu Y inkl. Eintritt"), Busbahnhöfe in nennenswertem Ausmaß?!
-> Offensichtlich geht's um _Linien_-Fernbusse, gefordert wird die Maut aber offensichtlich (zumindest im Endeffekt) auch für gechartete Busse? (habt hier eine Ahnung, wie oft mein AG für mich schon Kurtaxe & Co. (in Großstädten!) gezahlt hat, obwohl ich rein beruflich unterwegs war, aber der Aufwand das zu vermeiden extrem hoch ist, gibt da keine Lösung, die da bei uns _immer_ funktioniert hätte, selbst wenn HRS draufschreibt, dass das auf Veranlassung des AG gebucht wurde).
Achja, wer muss eigentl. für die Einrichtung von Busbahnhöfen zahlen? Die Kommunen? Kommt das Geld auch wirklich bei denen an? Wird wohl wie immer sein...
notting
...wozu der Aufwand und nochmal extra Tarife... einfach die LKW Mauttarife ansetzen.
EURO 6, 2 Achsen -> 8,1 Cent / km
EURO 6, 3 Achsen -> 11,3 Cent / km
EURO 6, 4 Achsen -> 11,7 Cent / km
EURO 6, 5 und mehr Achsen -> 13,5 Cent / km
EURO 5, 2 Achsen -> 10,2 Cent / km
EURO 5, 3 Achsen -> 13,4 Cent / km
EURO 5, 4 Achsen -> 13,8 Cent / km
EURO 5, 5 und mehr Achsen -> 15,6 Cent / km
...usw. siehe TollCollect -> Mauttarife
Den Wettbewerb der öffentlichen Verkehrsmittel durch Steuern und Abgaben zu manipulieren hat nichts mit Geiz zutun. Und 2 Euro Erhöhung können gut und gerne mal 10% des Fahrpreises ausmachen. Die Steuereinnahmen dieser Maut werden bei der Anzahl der Fernbusse einen lächerlichen Betrag haben welche bestenfalls die Kosten decken. Es geht hier nur um Politik zugunsten der Deutschen Bahn. Denn die Preise der Deutschen Bahn haben sich schon längst vom Realeinkommen abgekoppelt und für Familien mit wenig Geld nicht mehr zahlbar.
Seit wann übernachten Reisebusse planmäßig an Bushaltestellen/Parkplätzen an Rastanlagen und hätten da gerne Duschen?
notting
Genausogut könnte ich fragen, welche Beziehungen die aktuellen Entscheider zur Buslobby haben. Ist ja schon bemerkenswert, dass Fernbusse aktuell nicht für die Straßenbenutzung zahlen wie LKW. Das hätte man spätestens mit der Fernbusfreigabe einführen sollen.
Warum sollen private Busse das "soziale Verkehrsmittel" sein und nicht die DB?
Dem Staat gehört ein großes Unternehmen, das vor allem Bahnen, aber auch Busse betreibt. Er hat damit jederzeit die Möglichkeit, bezahlbare Mobilität zu schaffen. Die 950 Millionen Euro Dividende, die die Bahn an den Staatshaushalt bezahlen muss, passen da leider nicht dazu.
Gute Frage 😉 Für eine bezahlbare und leistungsfähige Bahn hat die SPD leider auch nicht wirklich etwas unternommen.
Das Tolle ist ja das man pro Fahrgast kassieren will. Der LKW zahlt pro strecke also deutlich weniger. So nen Bus hat etwa ~50 Personen.
Warum soll der Bus an mehr Maut zahlen wenn er nicht mal schwerer ist wie nen LKW?
Die Fernbusbahnhöfe werden von der Stadt bezahlt und nicht vom Bund. D.h. kommt das Geld dort eh nicht an.
Rasthöffe sind schon lange verpachtet und zahlen Geld an den Bund, da wird sich auch nichts ändern.
Am Ende geht es einfach mal wieder um neue Einnahmequellen.
Wieso nicht? 0,4ct/km auf den Kaufpreis zuschlagen, macht z.b. Von Nürnberg nach München (ca 180km) nur 72ct aus. Das finde ich voll vertretbar, wenn das Geld direkt in den Straßenbau reingeht und nicht in die Taschen von Mautstelle, Politiker, höher bezahlte Politiker, Beamte und die gesamte Verwaltungsgesellschaft.
Was haben denn Rastplatz-Parkflächen und Duschen mit der Maut zu tun? Kostet doch alles extra.
Natürlich halten Fernbusse auch an Busbahnhöfen, wenn das örtlich Sinn macht. Und dort wird dann eben auch bon deren Gästen die Infrastruktur genutzt.
Wenn die Begründung für Maut der Strassenverschleiss ist und nicht die politische Möglichkeit die eine Branche zu belasten und die andere zu entlasten, dann sollten sehr wohl auch Busse zahlen. Die 0,4ct/Gast und Kilometer kommen den LKW-Mauttarifen bei einer durchschnittlichen Auslastung von 60-70% recht nahe und könnten anwendergerecht bezahlt werden. Eine Mindestmaut unabhöngig der Fahrgastanzahl ist aber auch richtig.
...warum soll nach Fahrgästen und damit Auslastung bezahlt werden.
Ein LKW zahlt auf einer Leerfahrt genauso seine Maut, wie auf einer Lastfahrt... wobei das mit der Straßenabnutzung bei einem LKW im Gegensatz zu einem Bus sogar einen gewaltigen Unterschied macht, ob nur das Leergewicht oder das zul.Gesamtgewicht über die Bahn rollt.
Zumal es wohl ein bürokratischer Witz par excellence wäre nach Anzahl der Fahrgäste abzurechnen... soll dann wohl der Fahrer genauso wie die Anzahl der Achsen, die Zahl der Mitfahrer an der OBU eingeben oder wie... klingt nach einer Geschäftsidee der Gerätehersteller bzw. Lieferanten der entsprechenden Software.