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VW Beetle: Weltpremiere in Berlin
Volkswagen hatte in Shanghai, Berlin und New York zeitgleich zur Weltpremiere des „The Beetle“ geladen. Nach Shanghai und New York konnten wir keine Reporter schicken, aber Berlin war machbar. Erste Lektion: New Beetle war früher, der Neue soll jetzt nur noch Beetle heißen.
Eingeladen hatte VW zur Beetle Weltpremiere in den ehemaligen Techno-Tempel E-Werk in Berlin. In Kooperation mit dem Musiksender MTV zeigte man dort nicht nur Prominenz und die belgischen „2manyDJs“, sondern auch drei neue Beetle und einen alten Rechtslenker-Käfer. Ein paar spezielle und gefährliche Beetle-Drinks gabs auch, aber das haben wir uns verkniffen. Schließlich war Montagabend, und man hatte uns noch ein Expertengespräch mit mehreren Designern und Entwicklern in Aussicht gestellt.
Die VW-Designer waren sichtlich beseelt von der abgeschlossenen Mission, einen Klassiker neu zu erfinden. Herleitung: Der Käfer hatte auch keinen Namen, er war einfach „der“ Volkswagen und wurde weltweit irgendwie genannt – z.B. Beetle in Amerika. Das war der Anspruch an den neuen, den Beetle fürs 21. Jahrhundert. Inspiration, so führt ein Designer aus, war ein alter VW Käfer – sonst nichts. Den Vorgänger VW New Beetle mit seinem ausgestellten Heck wollte man gar nicht erst in den Kopf kriegen.
Das Ergebnis wähnen die Wolfsburger erheblich näher am Original und am Kunden: Der New Beetle hatte sich in Europa mehr als schleppend verkauft. Neben dem hohen Preis war wohl auch das nach Ansicht der VW-Designer eher „weibliche“ Design dafür verantwortlich. Der neue „der“ Beetle soll nun erstens klassischer wirken, mit seiner langen, runden Motorhaube und seinem vergleichsweise steilen Heck. Er soll zweitens trotzdem nicht Retro sein, und drittens soll er sehr viel männlicher sein, ohne Frauen zu verschrecken. Beim Ansichtsexemplar halfen durchaus beeindruckende 19 Zoll-Räder nach.
Augenfälligste Designänderung ist das fließendere Heck mit längerem Dach, den hinteren Kotflügeln ist es nicht mehr erlaubt, die Seitenlinie zu unterbrechen. Damit will sich der Beetle dem Käfer wieder mehr annähern. Aber auch die Dimensionen tragen zu einem energetischeren Eindruck bei: Das Auto ist flacher, breiter und etwas länger geworden und wirkt dadurch auch etwas dynamischer.
Pflicht sind heute natürlich Bi-Xenon-Scheinwerfer und Tagfahrlicht. Letzteres wird über eine Leiste von 15 LEDs an den Außenseiten der Scheinwerfer realisiert. Das große Glasdach lässt sich aufstellen oder komplett öffnen und soll auch an heißen Tagen eine allzu starke Aufheizung des Wagens verhindern.
Der Innenraum
Das Interieur ist nach dem Prinzip „zurück in die Zukunft“ mehr als nur eine kleine Verneigung vor der Vergangenheit. Große Flächen des Innenraums sind beim Ansichtsexemplar in Wagenfarbe lackiert. Hat schon beim Fiat 500 funktioniert, und funktioniert hier auch. Das Armaturenbrett ist tatsächlich noch ein Brett und hält sich erfreulich raus aus dem Innenraum. Dominiert wird es – neben den in Wagenfarbe lackierten Flächen – von den Rundinstrumenten und einem mittigen Feld für das heute unvermeidliche Multimedia-Tool. Hierbei sind im neuen Beetle alle Systeme lieferbar, die es auch im Golf, Jetta und Passat gebt.
Die in Wagenfarbe lackierten Innenraumdekore gibt es in der mittleren Ausstattungslinie „Design“. In der Basisversion „Beetle“ ist die Blende des Armaturenbretts dagegen grau, in der Version „Sport“ ist sie in Carbon-Optik gehalten.
Obwohl der Beetle deutlich flacher ist als sein Vorgänger, was sich auch im Innenraum in 3,8 cm weniger lichter Höhe niederschlägt, fühlt sich der Wagen beim Probesitzen auf keiner Position beengt an. Insbesondere im Fond stellt sich das Raumgefühl einer großzügigen Familienkutsche ein. Der Kofferraum wurde von 209 auf 310 Liter vergrößert, die Rückenlehne ist wie gewohnt geteilt umklappbar.
Drei Ausstattungslinien
In den drei Ausstattungslinien Beetle, Design und Sport errechnet insgesamt 1,8 Mio. Möglichkeiten der Innenraumgestaltung: Der Positionierung des Beetle als individuellem Lifestyle-Gefährt folgend, soll es ein umfassendes Individualisierungsprogramm geben.
Plattform PQ35 Low Cost
Technisch basiert der Beetle auf der PQ35 Plattform des Golf V. Und zwar in der „Low Cost“ Variante, auf der auch der neue Jetta aufbaut. Zwar habe man bei VW mehr als nur kurz über eine Rückkehr zum Heckmotor nachgedacht. Aber die Zahl der Gegenargumente war vielschichtig: Die meisten Motoren im VW-Regal sind auf Quereinbau vorne ausgelegt. Die Plattform hätte komplett neu entwickelt werden müssen. Die Fahreigenschaften hätten sich für heutiges Empfinden drastisch verschlechtert, führt das VW-Marketing weiter aus, und vor allem: Ein geräumiges und flexibles Auto wäre der Beetle dann nicht geworden.
Antriebe
Im Prinzip können im Beetle dementsprechend auch so gut wie alle Motoren, die im Golf verbaut werden, angeboten werden. Das soll sich aber auch je nach Markt unterscheiden. Volkswagen wird sich dabei (mindestens) an den Leitmärkten Europa, USA und China orientieren. So soll es in den USA erstmals ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe geben. Ein 2,5 Liter großer, nicht aufgeladener Benziner mit 170 PS bleibt ebenfalls den USA vorbehalten.
Die im Beetle neuen Motoren und Getriebe sollen laut VW den Verbrauch signifikant senken und trotzdem sehr agiles Fahren erlauben. Beispiel: Der Beetle 1.4 TSI mit DSG und 160 PS fährt bis zu 207 km/h schnell und verbraucht im Normzyklus 5,9 l/100 km. Der 150 PS starke Vorgänger gönnte sich noch drei Liter mehr. Die stärksten Motoren bekommen eine elektronische Differentialsperre XDS verpasst. Auch die Volkswagen-eigene BlueMotion Technologie, u.a. mit Start-Stop-System, wird es geben.
R-Käfer geplant
Geplant ist später übrigens auch ein R-Beetle. Der soll nach Auskunft der VW-Entwickler „brutal“ ausfallen. Einen GTI wird es allerdings nicht geben: Hier wollte man die verschiedenen Herkunftslinien von Käfer und Golf nicht verwässern. Eine Elektroversion könnte es dagegen in ein paar Jahren geben.
Preis soll überraschen
Der Marktstart des Beetle soll in Europa im November 2011 erfolgen. Im Folgejahr wird dann wohl ein Cabrio nachgeschoben, allerdings wollte man sich noch nicht darauf festlegen, ob das pünktlich zur Saisoneröffnung im März klappt. Wie der Vorgänger, wird der Beetle in Puebla/Mexiko vom Band laufen. Und was soll er kosten? Der Vorgänger lag laut Preisliste 2007 zwischen 16.000 und 22.000 Euro, beim Nachfolger will man hier noch nichts Genaues verraten, kündigt aber eine „positive Überraschung“ an.
Übrigens: Unser Newspartner Motor-Klassik hat uns anläßlich der Beetle-Premiere einen schönen Artikel zur Historie des VW Käfer zur Verfügung gestellt. Lesetipp!
(bmt)
Quelle: MOTOR-TALK
panamera für das kleine volk 😆
mir gefällt er...
Yepp....auch ich bin ein Käferfan und hatte selbst 4 Stück....mit dem Vorgänger - dem New Beetle - konnte ich mich jedoch nie anfreunden...es war halt einfach keiner....
Jetzt kommen wir der Sache aber schon deutlich näher - außen, aber noch viel mehr innen. Für mich sieht das Cockpit klasse aus....Das Multimedia-Tool und noch viel mehr das Handschuhfach....yo...so muß ein "Käfer" innen aussehen...
Die Linienführung außen gewinnt deutlich an Dynamik - das war vorher nichts halbes und nichts ganzes....
Stünde bei mir derzeit ein Neukauf an und könnte ich so ein Fahrzeug (ist halt konzeptbedingt nur eingeschränkt alltagstauglich), dann würde ich mir schon darüber Gedanken machen....
Fazit: ich finde ihn gelungen....ein großer Schritt in die richtige Richtung...freue mich schn auf die ersten in freier Wildbahn...:-))
Gruß
Marc
man o man!!
wie kann man so was hässliches bauen!
Ich persönlich weiß nach wie vor nicht, was für einen Nutzen der Käfer (oder eben Beetle) in heutiger Zeit noch hat. für ein VW-Coupe kann man auch zum Scirocco greifen oder so.
Allerdings muss ich sagen, dass sich das Design gegenüber dem "alten" New Beetle deutlich gebessert hat und VW einen guten kompromiss zwischen alter und neuer Linienführung gefunden hat.
Am ende wird es sich an den Verkaufszahlen zeigen, wie sinnvoll die Entwicklung war.
Grüße
DJ Olli
*gähn*
Ach der Thread wird herrlich, 12 Seiten bis Freitag und dann nochmal soviele übers WE? Mindestens!
Jetzt kommt erstmal Helga.Rost und schwaffelt wieder irgendwas wie schrecklich doch wassergekühlte, zahnriemenbetriebene Frontmotoren sind! 😆
Danach gehts weiter mit "Der hat ja mehr als 45PS, das ist kein Käfer!", "Der hat ja eine funktioierende Heizung son Schwachsinn brauch doch kei Sau!", Der verbraucht ja weniger als 11l und das soll ein Käfer sein?"
Irgendwann kommen die Argumente das des nur en Golf mit anderer Front ist, und dann gehts sicherlich auf die Schiene dass VW ja eh eigentlich Scientology ist und jeder VW-Käufer ner Gehirnwäsche unterzogen wurde.
Die weitere Richtung könnte eine allgemeine Diskussion über Retroautos, VW vs Toyota oder Elektro vs Diesel vs Hybrid vs Benzin vs Gas vs Fred Feuerstein-Antrieb sein.
Um das allgemeine Diskussionsniveau schonmal zu senken: http://www.youtube.com/watch?v=U4H1fCNFfwQ&feature=youtu.be
Kann man heutzutage keine schönen Heckleuchten bauen?
Immer nur diese roten Klumpen.
OT on:
LOL
So liebe ich unsere Politiker! Aber irgendwei kann ich es verstehen, auch wenn's auch meinen Steuergroschen kostet.
OT off.
Aber der Beetel ist doch toll. Das Design ist besser als beim Vorgänger und wer in mag wird ihn jetzt bestimmt lieber kaufen.
Sinn oder Unsinn eines Autos kann man sicher immer wieder aus den verschiednesten Richtungen Beleuchten.
Für mich als Heimwerker wäre er eh nix. Kaufe nur Autos, die mindestens 3m Dachlatten schlucken und eine Niveauregulierung haben. 😆
Außen top, innen zu sehr Golf, da hätte VW deutlich mehr Mut zeigen dürfen. Grade die Instrumente fand ich im Vorgänger besser.
Alles in Allem aber ein wirklich gelungener Aufguß, Hut ab VW!
Genial, ich hoffe, der kommt auch wirklich so wie er da steht.
Na da bin ich mal auf die R-Version gespannt. Am besten mit Allrad und dem 2.5l TFSI 😆...
Ich find ihn auch deutlich besser als sein Vorgänger. Nun ist er wirklich ein Retro-Käfer der Moderne und Nostalgie schön verbindet. Ich mag ihn.
Der Vorgänger wurde ja berechtigterweise ein Flopp. Der Neue sieht da schon wesentlich besser aus. Er orientiert sich aber auch stärker am Urkäfer .... gut so.
Ich hätte sogar noch die Blinker auf die Kotflügel gesetzt aber das ist nur ein Detail.
Ich denke, dass er eine gute Alternative zum Mini darstellt.
Gruss ROYAL_TIGER