VW: Absatzrückgang setzt sich im März fort
VW kämpft seit sechs Monaten mit Absatzrückgang
Volkswagens Kernmarke muss den sechsten Monat in Folge einen Absatzrückgang hinnehmen. Vor allem die wichtigen Auslandsmärkte bereiten den Wolfsburgern Kopfzerbrechen.
Wolfsburg - Die Pkw-Kernmarke des Volkswagen-Konzerns verliert nach ihrer Rekordjagd im Vorjahr spürbar an Tempo. Mit einem erneuten Rückgang der Verkäufe im März steckt die Marke mit Modellen wie Golf oder Passat nun schon ein halbes Jahr im Rückwärtsgang. Im März ließen die Auslieferungen im Vergleich zum entsprechenden Monat des Vorjahres um 0,9 Prozent nach und erreichten damit 558.600 Fahrzeuge (März 2014: 563.600), wie die Wolfsburger am Dienstag mitteilten.
Absatzrückgang in China, Brasilien und Russland
"Das Auslieferungsergebnis unserer Kernmarke Volkswagen Pkw wurde auch im März von den anspruchsvollen Bedingungen der Märkte in Südamerika, allen voran Brasilien, sowie vom Markt Russland beeinflusst", sagte Vertriebsvorstand Christian Klingler.
Für das erste Quartal des laufenden Jahres liegt der Rückstand zum Wert des ersten Jahresviertels 2014 bei 1,3 Prozent. Damit scheint es immer offensichtlicher, dass die Kernmarke einen vorläufigen Höhepunkt ihres Wachstums erreicht. VW Pkw hatte vergangenes Jahr weltweit 6,12 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert und damit erstmals die Sechs-Millionen-Marke geknackt. Seit 2004 hat Volkswagen damit die Auslieferungen verdoppelt. Doch schon zum letzten Quartal des vergangenen Jahres änderte sich die Lage.
Während die Marke in Europa im ersten Quartal des Jahres um fast 2 Prozent und in Deutschland sogar um gut 8 Prozent zulegte, halbierten sich die Werte in Russland (minus 47,2 Prozent). Dort reduziert der Konzern schon die Schichten, weil die Fabriken kaum ausgelastet sind.
Wachstumsmotor China stockt seit geraumer Zeit
Zudem leiden die Wolfsburger unter der Absatzschwäche in China. Auf dem mit Abstand wichtigsten Einzelmarkt sanken die VW-Verkäufe im März um 0,6 Prozent. Zuvor hatten die Werte lange Zeit stets zweistellig zugelegt, bis dann zum Jahresende 2014 auch dort der Wechsel einsetzte. Auf Südamerikas wichtigstem Einzelmarkt Brasilien brachte das erste Quartal ein Minus von 18 Prozent.
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Auch wenn es viele Unternehmen (nicht nur die Autobranche) nicht wahrhaben wollen:
Märkte sind nicht grenzenlos aufnahmefähig.
Übersättigung nennt man so etwas beim gierigen Essen.
Wenn man dann als Autohersteller noch mit allen Marken und jeder verfügbaren Fahrzeugklasse die Märkte überschwemmt, dann darf man sich nicht wundern.
Und wenn dann noch politische Hemmnisse auftauchen, dann wird es wohl nicht lange dauern, bis die Lobbyisten in Berlin wegen politischer / wirtschaftlicher "Regulierung" bei Mutti vorstellig werden.
Da kommen mir die Tränen. Einfach Preise senken, dann kommen auch wieder mehr privatverkäufe zu Stande.
Und wer soll dann die Tiefstpreise im Ausland Quersubventionieren? Oder die Rabatte für Großkunden wie Leihwagenfirmen die die Autos nach 6-12 Monaten ohne Verlust wieder verkaufen?
Die Privatkunden sind doch schon lange weg zu Skoda.
Echt? Die Marke Volkswagen hatte in D im März 22.000 Privatkunden. Welcher Hersteller hat denn mehr?
Grüßle
bei dem grausigen Design, den hohen Preisen und der miesen Qualität wundert das nicht im Geringsten... 😆
Für den Absatzrückgang sind vor allem die Zahlen in China verantwortlich. Dazu habe ich hier einen Beitrag geschrieben, denn es gibt neue chinesische Modellcharts vom März.
Aktuell findet in China ein Vordringen einheimischer Anbieter statt, das sich besonders auf das Wachstumssegment SUV fokussiert. Weder VW noch Toyota oder GM haben dem so recht etwas entgegezusetzen und auch Honda, die mit dem CR-V den weltweit erfolgreichsten SUV im Angebot haben, ist fast zum Zuschauen verurteilt.
Klassische Limousinen treten in China auf der Stelle bzw. sind leicht rückläufig; Wachstum findet primär in den Segmenten SUV und MPV statt und dort vor allem bei chinesischen Anbietern. Für VW sind diese Veränderungen insofern dramatisch, als dass das Wachstum der vergangenen Jahre primär von den Chinazahlen getragen wurde. Und genau dort hat man jetzt das gleiche Problem wie in den USA: Es fehlen auf den Markt zugeschnittene SUVs. Der Tiguan läuft zwar recht gut und ist auch der meistverkaufte SUV einer Importmarke, aber es fehlen weitere flankierende Modelle.
Die goldenen Zeiten für Importmarken in China sind definitiv vorbei und der Kommentar im BSCB merkt zu recht an, dass der Wechsel dramatisch schnell vonstatten geht.
Ehrlich?
Nur 22.000 Privatkäufer?
Bist Du Dir ganz sicher?
Bei einem Bestand von 62.000.000 in D ?
Wie und wer wird denn da genau gezählt?
Nur 22.000?
Das wäre reichlich wenig, um nicht zu sagen kläglich.
Russland ist mit 47,2% heftig eingebrochen.
Europa ist mit 2% und Deutschland mit 8% Wachstum dabei.
Aber was sagen schon Zahlen von einem Monat.
Zu den privaten Zulassungen:
Wenn 22000 private VW's angeblich so wenig sind, da bring mal die Zahlen von der Konkurrenz!
Ford verkauft von seinem stärksten Modell in seinem Heimatmarkt knapp 68.000 Stück im Monat März.
Chevrolet verkauft alleine 23.000 Cruze.
Gut da fallen auch gewerbliche Käufer mit rein aber einfach rein von den Relationen.
Da kann ich sogar verstehen, dass es im Management derzeit gewaltig qualmt.
Jetzt teile mal die 22.000 auf die verfügbaren Modellreihen auf und dann auf die existierenden Autohäuser. Was bleibt denn dann noch übrig?
Angesichts von angeblich 10,14 Millionen gebauten/verkauften Stück weltweit erscheint das in der Tat verschmerzbar wenig zu sein. Wir reden hier immerhin über den Heimatmarkt und dafür wäre die Zahl schon arg schwach.
Aber vielleicht ist es auch unglücklich Private und Gewerbliche immer zu trennen. Ob der Käufer ein kleiner Privatmann oder ein gewerblicher Kunde ist, das ist doch VW herzlich egal.
Mit jemandem, der brav sein Leasing über eine VW-Bank macht, verdient VW sogar eher mehr.
Könnte es sein, dass der Heimatmarkt von Ford deutlich (!!!) größer ist? Dazu privat und gewerblich zusammen.
Wie schaut es denn mit den vergleichbaren privaten Zahlen von Ford und Opel in Deutschland aus? Das wäre doch mal vergleichbar und interessant.
Und weshalb verkauft dann VW so wenig in diesem riesigen Markt von Ford? Da sollte dann auch mehr zu holen sein.
Wenn man jedoch ein Fliegenschiss auf der Landkarte ist, dann hats halt auch nur Fliegenschisszahlen.
Wenn die Chinesen irgendwann mal auf den Trichter kommen, dann gehen auch bei VW die Lichter aus.
Du hast oben die angeblich kläglichen Privatzulassungen von VW Deutschland ausgiebig kommentiert/kritisiert. Wie sind denn nun die Privatzulasssungen der Konkurrenten in Deutschland???
Darüber hattest du geschrieben und zu dieser Aussage/Kritik wollte ich eine nähere Begründung.
Über den Weltmarkt schreibe ich nicht viel, jedes Land hat seine Vorlieben und Gründe, warum welche Autos dort erfolgreich sind. Darüber will ich mir kein Urteil bilden.
Es mag ja sein, dass es keinen stärkeren Konkurrenten gibt, das interessiert in dem Fall aber auch gar nicht.
Ich finde die Zahl sehr schwach in Relation zu den globalen Gesamtzahlen.
Das ist allenfalls ein Indikator für eine sehr schwache Binnennachfrage nach VW Produkten.
Und das im Heimatmarkt von VW selbst !
Aber das weiß VW auch selbst, wenn sie 1+1 zusammenzählen können, wovon ich ausgehe. 😉
Mich hat das halt auch überrascht die 22.000, negativ überrascht, ich kann die Zahl eigentlich nur schwer glauben.