Volkswagen: Diesel-Skandal belastet Quartalsergebnis

VW-Kernmarke erwirtschaftet 86 Prozent weniger Gewinn

verfasst am Tue May 31 10:54:50 CEST 2016

Die Dieselkrise kostet den VW-Konzern weiter Geld. Im ersten Quartal sank der Gewinn auf 2,3 Milliarden Euro. Vor allem die Kernmarke verzeichnete einen starken Einbruch.

Von Januar bis März hat VW weniger Geld verdient. Der Gewinn des Konzerns sank um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahres-Quartal
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Wolfsburg - Die Abgas-Affäre bremst den Volkswagen-Konzern zum Jahresstart aus. Die Wolfsburger meldeten am Dienstag für das erste Quartal einen weiteren herben Gewinneinbruch. Unterm Strich sackte das Ergebnis für die Aktionäre im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Fünftel auf 2,3 Milliarden Euro ab.

VW versuchte mit hohen Rabatten, die Verkäufe trotz des Diesel-Skandals stabil zu halten. Die Vertriebskosten stiegen zu Jahresbeginn aber bei weitem nicht mehr so stark wie direkt nach Bekanntwerden der Manipulationen. Ursprünglich hatte der Konzern sogar noch mit rund 100 Millionen Euro mehr Anreizen kalkuliert, er schöpfte diesen Puffer aber nicht komplett aus.

Hohe Anwaltskosten drücken das Ergebnis

Das gute Ergebnisse der VW-Töchter Audi, Porsche und Skoda milderten den Gewinneinbruch beim Volkswagen-Konzern
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Auch die Währungskurse spielten Europas größtem Autohersteller in die Karten: Die milliardenschweren Rückstellungen für die Folgen der Abgas-Krise gewannen bei der Währungsumrechnung an Wert, weswegen Volkswagen dieses Polster verkleinerte. Das brachte 500 Millionen Euro und sorgte dafür, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sogar leicht um 112 Millionen auf 3,4 Milliarden Euro kletterte.

Andererseits zeigt ein weiterer Posten, wie präsent die Abgas-Affäre in den Büchern bleibt: Für künftige Anwaltskosten legte Volkswagen im ersten Quartal 200 Millionen Euro mehr zurück.

VW-Konzernchef Matthias Müller zeigte sich vorsichtig zufrieden: "Es ist uns auch im ersten Quartal gelungen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Dieselthematik in Grenzen zu halten und unter schwierigen Bedingungen respektable Ergebnisse zu erwirtschaften."

Kernmarke schreibt kleine, schwarze Zahlen

Ein hartnäckiges Problem bleibt die Ertragsschwäche der Kernmarke : Zum Jahresstart warf das Sorgenkind kaum Gewinn ab. Zwar arbeitete die Marke in den ersten drei Monaten mit 73 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wieder profitabel. Doch im Vergleich zum Startquartal des Vorjahres (514 Mio Euro) brach das Ergebnis um 86 Prozent ein.

Die großen Gewinnbringer bleiben die Luxusmarken Audi und Porsche. Auch die tschechische Tochter Skoda glänzte. Der Konzern-Umsatz sank um 3,4 Prozent auf knapp 51 Milliarden Euro. Die Verkaufszahlen schrumpften leicht um 1,2 Prozent auf knapp 2,6 Millionen Fahrzeuge.

Eine weitere Kennziffer zeigt neuerdings rückläufige Vorzeichen: Nach jahrelangen Zuwächsen sank die Mitarbeiterzahl im Inland seit dem Jahreswechsel um rund 800 auf 277.900 Stellen. Dieser Rückgang binnen drei Monaten entspricht einem Minus von 0,3 Prozent. Im Ausland lief der Aufbau dagegen weiter: 1,1 Prozent Plus hoben die Mitarbeiterzahl außerhalb Deutschlands um fast 4.000 Stellen auf 335.200 Jobs. In Summe steht damit ein leichtes Plus von 0,5 Prozent.

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