Kronzeuge im VW-Skandal wird vernommen
VW kommt bei Skandal-Aufarbeitung voran
Ein Kronzeuge, der selbst an den Software-Manipulationen einiger Motoren des VW-Konzerns beteiligt gewesen sein soll, hat umfangreich die Vorgänge geschildert.
Wolfsburg/Berlin – Bei der Aufarbeitung des Abgas-Skandals ist Volkswagen Medienberichten zufolge vorangekommen. Wie „Süddeutsche Zeitung“ (Wochenendausgabe), NDR und WDR berichteten, hat in den vergangenen Monaten ein Kronzeuge, der selbst an den Manipulationen beteiligt gewesen sein soll, bei internen Befragungen im Autokonzern umfassend ausgesagt. Gegen den Kronzeugen ermittle auch die Braunschweiger Staatsanwaltschaft.
Ein VW-Sprecher wollte den Bericht am Freitagabend nicht kommentieren. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft war nicht erreichbar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen mehrere VW-Mitarbeiter. Bei VW laufen außerdem interne Untersuchungen. Volkswagen hatte angekündigt, zur Hauptversammlung im April einen Bericht zum Skandal vorlegen zu wollen. Der Autobauer hatte mit Hilfe einer Software Abgas-Tests bei Dieselfahrzeugen manipuliert. Dies hatte den Konzern in eine schwere Krise gestürzt.
Stillschweigende Beteiligte in der VW-Motoren-Entwicklungsabteilung
Den Berichten zufolge besagen die vorliegenden Erkenntnisse, dass nahezu alle mit den Abgas-Problemen befassten Führungskräfte in der Motoren-Entwicklung von den Manipulationen gewusst hätten oder gar daran beteiligt gewesen seien. In der betreffenden Abteilung sei es kein Geheimnis gewesen, dass VW bei den Abgastests der Behörden in den USA und Europa nur so die Schadstoff-Grenzwerte für Stickoxid offiziell habe einhalten können, hieß es. Viele Mitarbeiter und Manager in dieser Abteilung seien eingeweiht gewesen. Um sich zu schützen, habe in der Abteilung ein "Schweigegelübde" geherrscht.
Andere Bereiche im Konzern hätten davon nichts wissen sollen, von Ausnahmen abgesehen. Die Manipulation hätten im November 2006 begonnen. Laut den Erkenntnissen soll damals soll ein größerer Kreis von Mitarbeitern in der Motoren-Entwicklung den Einsatz der Betrugs-Software besprochen haben. Die an den Tag gelegte Vorgehensweise war methodisch und geplant.
Initiative "Clean Diesel" um Toyota-Hybridtechnik auszustechen
Wie bereits bekannt, war der Ausgangs-Punkt des Skandals eine strategisch groß angelegte Diesel-Offensive von VW in den USA in den Jahren 2005 und 2006. VW hatte damals massive Absatzprobleme in den USA. VW wollte die Hybridtechnik des Erzrivalen Toyota mit einem "Clean Diesel" ausstechen. Diese Technik sollte sauber, aber nicht zu teuer sein. Dies aber war nur mit Hilfe der Manipulations-Software zu erreichen.
Die VW-Spitze hatte stets betont, dass von den Manipulationen in der Motorsteuerung nur eine kleine Gruppe von Mitarbeitern gewusst habe, nicht aber Vorstand und Aufsichtsrat. VW hatte als Reaktion auf den Abgas-Skandal mehrere Mitarbeiter beurlaubt.
Kommen sie bei der Aufarbeitung voran oder wird die kriminelle Energie der verantwortlichen Mitarbeiter und Führungspersönlichkeiten immer offensichtlicher?
Wenn es jetzt bewiesen werden kann, haben wir Straftatbestände im Sinne von StGB § 263 Betrug bandenmäßig + gewerbsmäßig = Verbrechen
Gut, dass die amerikanischen Gerichte unabhängig sind denn dann wird es wenigstens in USA zu den angemessenen Verurteilungen der Verantwortlichen kommen. Aber ich fürchte, deutsche Staatsangehörige werden nicht nach USA zum Strafantritt überstellt, solange sie in Deutschland bleiben. Und die Mitwisser, Mitarbeiter und Manager hben längst in Sicherheit gebraucht und wurden nach Deutschland zurück beordert.
Ach ja...je mehr man in der Scheiße rührt, desto mehr stinkt es... 😉
Nur die allmächtige IG Metall wusste natürlich von nix...zumindest bis das Gegenteil bewiesen ist. 😆
Entschuldigung für die Schreibfehler! So ein Tablet ist manchmal doof
Hier ist der letzte Satz richtig:
Und die Mitwisser, Mitarbeiter und Manager haben sich längst in Sicherheit gebracht und wurden nach Deutschland zurück beordert.
Also eigentlich wußten es alle -außer Winterkorn und Piech 😆
...und der Outsourcing ganz vorn am Tor vom Werksschutz ;-)
PS: Dieses eigene, interne aufarbeiten, Mitarbeiter im Kronzeugenstatus befragen,....und die StA sitzt draußen vor dem Werksgelände, schöpft ab was tischfein serviert wird ?!?
Genau so.
Endlich wieder mal News vom VEB Wolfsburg.
Ich dachte schon die sind abgewickelt.
Mit solchen Verlautbarungen wirst Du dir keine Freunde bei denen machen... 😉 😆
Das ist doch mal ein Zeichen, daß es bei der Aufarbeitung wirklich vorwärts geht.
http://www.n-tv.de/.../...Mitwisser-in-VW-Affaere-article16835971.html
Was bitte ist daran jetzt so sensationell?
Führungskräfte sind dazu da, über alle Dinge in ihrem Bereich Bescheid zu wissen. Das wird sicher kein Arbeiter am Band in einer Nachtschicht entwickelt haben.
Für mich der klägliche Versuch, eine Weste rein zu waschen, die nicht dreckig, sondern voller Löcher ist.
So richtig Ahnung hast Du aber nicht 😉
IG-Metall als Organisation ist es ohnehin nicht, sondern der Betriebsrat/Arbeitnehmervertretung und der ist ausschließlich Ansprechpartner, wenn sich ein Mitarbeiter durch Vorgesetzte oder Kollegen ungerecht behandelt fühlt (§§84, 85 BetrVG).
Ansonsten unterliegt der BR bis auf einer Ausnahme einer Schweigepflicht aus BetrVG i.V.m. BDSG: beim Vorliegen von groben arbeitsrechtlichen Straftaten, also zB. Stechuhr- bzw. Zeitkontobetrug und Vergleichbarem. Da würde der BR nicht mal seinem besonderen Schutz unterliegen, sondern wäre bei schon reiner Mitwisserschaft fristlos raus (Missachtung arbeitsvertraglicher Nebenverpflichtungen).
Auch wenn vom Abgasbetrug der BR von VW ab der ersten Sekunde gewusst hätte, hätten die es aufgrund der Schweigepflicht keinem sagen dürfen. Weder intern einer "höheren" Stelle, geschweige denn extern an Presse oder einer Staatsanwaltschaft.
Selbst wenn man ihnen eine Mitwisserschaft vollkommen wasserdicht nachweisen könnte, so wäre es nur der Beweis, dass sie Gesetze befolgen: ihre gesetzliche Schweigepflicht.
echt jetzt. bei StGB-Straftaten darf/muß tatsächlich geschwiegen werden - kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Allerdings für die Abgas-Sache hier, da hätte ich die IG Metall nicht zwingend involviert gesehen. Vielleicht abends beim Feierabend-Bier...
Es gibt da schon Straftaten, die eine Anzeigepflicht beinhalten, aber das gilt für jeden, der davon Kenntnis hat und sind nicht das, was hier Thema ist. Kriegsvorbereitungen, ...
Selbst wenn der Chef am Hintern seiner Sekretärin herum grabbelt, dann ist das intern auch erst eine Sache des BR, wenn Beschwerde darüber eingeht (kann ja einvernehmlich sein), aber der BR kann selbst bei vorliegender Beschwerde nicht "draußen" eine Anzeige erstatten.
Das ist Entscheidung des Betroffenen, nicht des BR, der eine Schutzpflicht gegenüber dem Mitarbeiter hat und mit einer Anzeige den Mitarbeiter als Opfer öffentlich machen würde.
Der BR ist eine Institution, damit unternehmensinterne Dinge mit Bezug auf die Mitarbeiter auch vor Ort und nicht in der Öffentlichkeit geklärt werden. Bei VW gab es nicht mal eine Benachteiligung von Mitarbeitern, wie hätte der BR im Rahmen seiner Funktion überhaupt intern einschreiten können?
Der Mitarbeiter kann ja selbst irgendwo hin gehen, bei der Presse würde er sogar einem Informatenschutz haben.
Sofortiger Lizenzentzug wäre die Folge !!
Wäre da nicht der volkswirtschaftliche Schaden !
Was alles versucht wird in den Medien um den Skandal runter zu spielen ist selbst ein Skandal !!
Großaktionäre ,deren Verlage versuchen den kleinen Mann zu verkackeiern.
Auto Bild z.B. versucht verzweifelt anderen Herstellern hohe Abgaswerte nachzuweisen !
Allerdings sind diese ohne die Betrüger-Software ausgestattet !!!
Auch sind die Messwerte, wenn auch höher als Angegeben (Gruß ans KBA) bescheiden, Gemessen an bis zu vierzigfacher Erhöhung im Fahrbetrieb bei VW !!
Einen Herrn Winterkorn mit seinen Größenwahn der an Adolf Hitler erinnert sollte man die Nase entfernen, und durch eine lange Holzprotese ersetzen !!! Vielen anderen Mitwissern auch.
Wollen wir andere Automarken fahrende Autofahrer nur hoffen das die Amerikaner erbarmungslos Rache nehmen, denn in unserem zur Bananenrepublik verkommenen Land wird nicht viel passieren...Skandal