Aufsichtsrat Weil: Kritikkultur bei VW ist unterentwickelt
VW-Mitarbeiter sollen mehr Eigenverantwortung entwickeln
Martin Winterkorns Führungsstil galt als militärisch. Die Folge: Bis heute seien Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter und die Kritikkultur unterentwickelt, sagt Stephan Weil.
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Hannover/Wolfsburg - VW-Aufsichtsrat Stephan Weil hat dem kriselnden Autobauer eine rückständige Kritikkultur vorgeworfen. Es herrsche großer Nachholbedarf bei den Vorstellungen von Führung, Eigenverantwortlichkeit und Teamwork, sagte der niedersächsische Ministerpräsident der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag).
"Die Bereitschaft, rechtzeitig auch dann auf Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen, wenn man sie nicht persönlich zu verantworten hat", sei bei VW nicht ausreichend entwickelt, sagte der SPD-Politiker und forderte: "Man muss von jedem Mitarbeiter erwarten, laut zu sagen: 'Ich mache nicht mit bei Gesetzesverstößen. Ich warne laut und deutlich vor Fehlentwicklungen. Ich betrachte mich als mündiges Mitglied dieser Organisation.'"
Müller kritisiert Winterkorns Führungsstil
Im VW-Konzern herrschte Insidern zufolge im Management jahrelang ein geradezu militärisches Führungsprinzip. Der "Spiegel" umschrieb das Klima unter dem im Abgas-Skandal inzwischen zurückgetretenen VW-Boss Martin Winterkorn einmal als "Nordkorea minus Arbeitslager".
Erste Weichen in die richtige Richtung sieht Weil mit dem kürzlich beschlossenen Konzernumbau gestellt. Die Marken und Regionen sollen mehr Eigenverantwortlichkeit erhalten. Winterkorn-Nachfolger Matthias Müller hatte in einer Rede vor Top-Managern Mitte Oktober nicht mit Kritik am Vorgänger gespart. Dessen Kontrollzwang und Änderungen in letzter Minute waren legendär.
Müller sagte bei dem Treffen in Leipzig: "Was die Produkte selbst betrifft, habe ich definitiv nicht vor, in Details von Produktentscheidungen einzugreifen. Ob eine Frontscheibe ein Grad steiler steht oder nicht - damit will und werde ich mich nicht befassen." Müller kündigte an, "die Verantwortung für unser Unternehmen breiter zu verteilen. Ich will Sie als Top-Management stärken und Ihnen mehr Freiraum für Entscheidungen geben."
Eine neue Struktur sei überfällig
Müller, der zuvor die VW-Tochter Porsche führte, sagte in Leipzig: "Ein Unternehmen dieser Größe, dieser Internationalität und dieser Komplexität kann man nicht mehr mit den Prinzipien und Strukturen von gestern steuern." Eine neue Konzernstruktur sei daher "überfällig".
Weil fand für den 68 Jahre alten Winterkorn auch lobende Worte: "Ich hätte Herrn Winterkorn von Herzen einen anderen Abschied gegönnt." Es sei dessen Verdienst, Volkswagen groß gemacht zu haben. Niedersachsen habe durch VW unter Winterkorns Ägide 40.000 neue Jobs gewonnen.
Ekelhaft, solche Politiker! Im April noch hat u.a. Weil folgende Botschaft mitgetragen:
Weil: eine Fahne im Wind!
Mal sehen, ob dann interne Whistlerblower wirklich Schutz genießen oder ob dann eben z. B. Leiharbeiter nicht mehr verlängert werden, Aufstiegschancen sich plötzlich in Luft auflösen etc.
Weil die Chefs über dem einfachen Entwicklungs-Ing. werden sowas ja nicht an die höheren Chef-Etagen weitergeben wollen...
notting
Du man muss auch mal seine Meinung ändern können wenn sich die Informationslage ändert.
Das ist wie bei der Polizei da braucht es schlicht externe Stellen und Ermittler.
Die Informationslage des Führungsstils von Winterkorn und die entsprechende Unternehmenskultur, darum geht es hier, hat sich seit April nicht geändert.
Wenn der Führungsstil militärisch war, könnte man ja die Nürnberger Prozesse neu aufrollen. Inklusive Durchleuchtung aller Vorstandsmitglieder und sonstiger Entscheidungsträger/mitwissenden Ausführenden darunter. Wurden Kritiker mundtot gemacht und erschossen, oder wie kann man sich das vorstellen und wieso hat von den gekündigten keiner ausgepackt?
Warum steht als Bildunterschrift "Matthias Müller (rechts) und Stephan Weil im Wolfsburger VW-Werk", wenn Matthias Müller aber ganz links steht?
Werden die Texte hier vor der Veröffentlichung eigentlich auch noch einmal zur Korrektur gelesen?
Offensichtlich falsche Inhalte nehmen nämlich mehr und mehr zu.
Sind halt alles Car-Guys: Betrachtung gilt in Fahrtrichtung... 😉
Die wurden womöglich fürstlich entlohnt und haben sich abgesetzt. 😆 Der Hausmeister war es ja und der lebt nun mit seiner 21 jährigen Lebensgefährtin auf den Bahamas.😆
Ich frage mich gerade wie sein Führungsstil ist, meiner Meinung nach bestimmt nicht besser.
In der Politik kommt man nicht so weit ohne ein Alphatier zu sein, der auch Gegner und Hindernisse schonungslos niederreist!
bzgl. dem Foto.
ist Müller nicht links und Weil rechts ?
Egal, träumt weiter udn "schmiert" der Belegschaft weiter "Honig-ums-Maul"..
Datt klappt nicht, weil, so ein Unternehmen duldtet einfach keine "Kritiker".
Denn, bist Du nicht für uns dann bist du gegen uns..feddisch..so läuft das heute,
dabei egal ob Großunternehmer oder der kleine Handwerksbetrieb um die Ecke.
Der "Chaf" hat immer Recht..egal welche Entscheidung er trifft 😊
Grüße
Das Ergebnis davon kennen wir ja mittlerweile alle - der direkte Weg in die Katastrophe.
Nicht nur die Kritikkultur ist bei VW ist unterentwickelt.
"Nordkorea minus Arbeitslager"
Das ist absurd. Auf der einen Seite eines der ärmsten Länder der Welt und auf der anderen Seite ein finanziell extrem erfolgreicher Automobilkonzern.
Mitarbeiter werden sich auch in Zukunft auf einem sehr schmalen Grat bewegen, wenn sie laut sagen "Ich mache nicht mit bei Gesetzesverstößen". Wo fängt die Arbeitsverweigerung an und wo hört sie auf.