Volkswagen will Absatz in China wieder steigern
VW plant weitere Billig-Modelle
VW will 2016 in China wieder mehr Autos verkaufen. Trotz Diesel-Krise bleiben die Milliarden-Investitionen bestehen, der Ausbau des FAW-Anteils wird zunächst gestoppt.
Peking - Nach dem Absatzrückgang 2015 in China rechnet Volkswagen in diesem Jahr wieder mit rund sechs Prozent Wachstum auf seinem wichtigsten Markt. "Ich bin ganz optimistisch", sagte China-Vorstand Jochem Heizmann am Dienstag in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Peking. Trotz der im Vorjahr schlechten Absatzzahlen 2015 sei auch der Profit in China weiter "ordentlich".
Die Auswirkungen des Abgas-Skandals auf China seien nicht so groß, betonte Heizmann. Ohnehin seien nur wenige importierte Autos betroffen gewesen. "Das Vertrauen ist weiter da." Auch habe der Konzern seine ursprünglichen Pläne mit Investitionen von jährlich mehr als vier Milliarden Euro in China nicht verändert.
Budget-Geländewagen sollen VW-Portfolio erweitern
Allerdings werde die unabhängig vom Investitionsprogramm geplante Aufstockung des Anteils an dem Gemeinschaftsunternehmen mit First Automotive Works (FAW) von 40 auf 49 Prozent um zwei bis drei Jahre verschoben. "Aus Liquiditätsgründen machen wir das jetzt nicht", so Heizmann. Es gehe um einen "nennenswert hohen Milliardenbetrag".
Das letzte Quartal 2015 und der Januar hätten auch für die VW-Gruppe eine "Trendwende" gebracht, nachdem im Oktober die Verkaufssteuern verringert worden seien, sagte Heizmann. In der ersten Jahreshälfte 2016 sollen jetzt drei neue Modelle, die große Volumina erwarten ließen, den Absatz der Kernmarke Volkswagen in China ankurbeln.
Auch die Pläne für das "Budget-Car" genannte Billigauto laufen auf Hochtouren. Es soll 2018 oder 2019 unter einer eigenen Marke auf den Markt kommen. Neben der Limousine in der Preisklasse bis 80.000 Yuan (11.000 Euro) sind jetzt auch noch zwei Geländewagen für 80.000 bis 120.000 Yuan (11.000 bis 16.500 Euro) geplant.
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So ganz kapiere ich die Überschrift nicht. "Weitere Billig-Modelle"? VW hat doch noch gar keine Budgetautos und dass vorerst drei verschiedene Billigmodelle auf den (chinesischen) Markt kommen sollen, war schon vor Jahren zu lesen.
Dass der Erscheinungstermin offenbar mal wieder verschoben werden soll - früher war von 2017/18 die Rede - naja VW kommt reichlich spät und hat bekanntlich 2015 schon die Marktführung in China an GM zurückgeben müssen. Gründe: Fehlende SUVs und Budgetautos. 😉
Es besteht also kein Grund zu Eile. 😮
Nunja, sie haben den Santana, der ist in seiner Klasse ein Budget Car, den sie recht geschickt unterhalb des Lavida platziert haben. Ebenso ist der Jetta das Budget Car neben dem Bora, um in diesem Segment den Budget Kunden einzufangen.
Beim Passat machen sie das gleiche (Lingyu), indem sie einfach alte Modelle zum Modellwechsel nicht auslaufen lassen, sondern als Budget Car neben dem neuen Modell weiterlaufen lassen. Das ist eine Strategie, die Hyundai in China schon seit Jahren recht erfolgreich praktiziert.
Also VW hat in der Vergangenheit einige alte Modelle in anderen Ländern länger laufen lassen. Sei es der Käfer Golf I usw.
Da muesste man eine Preisliste vergleichbarer Fahrzeuge sehen. Nur weil der Santana 5 Mark billiger ist als der Lavida macht es ihn nicht zum Budget Auto. Kostet er mehr als 9'999 dann ist er alles aber KEIN Budget... Veraltet vielleicht. 😉
Pete
Budget hat keineswegs zwangsweise etwas mit "Billig" zu tun.
Es geht darum, jeweils in einer Fahrzeugklasse (Kleinwagen, Kompakt, Mittel, etc.) ein Fahrzeug in einem niedrigeren Preissegment zu haben.
Hyundai macht das ziemlich geschickt mit dem Elantra. Jedes Mal, wenn sie ein neues Modell rausbringen, ist das in der Kompaktklasse im oberen Segment platziert. Gleichzeitig wird das gerade abgelöste Modell nicht auslaufen lassen, sie setzen es im Preis runter und verkaufen es als Budget Car weiter. Damit ist es nicht direkt billig, es ist unterhalb des Neuen angesiedelt und preislich so im mittleren Segment. Gleichzeitig verkaufen sie aber auch noch das Vor-vor-Modell, das ist dann noch ein bisschen mehr Budget. Sie verkaufen im Grunde regelmäßig 3 Generationen gleichzeitig.
Ford hat das gleiche mit dem Focus gemacht, als der Mk3 eingeführt wurde, hat er das obere Preissegment abgedeckt, gleichzeitig bauen sie bis heute den Mk2 als "Classic" im Budgetsegment weiter. Gleichzeitig haben sie aber mit dem Escort auch noch ein neues Budget Car eingeführt, dessen Top-Modell liegt preislich ungefähr da, wo beim Focus der Einstiegspreis ist.
Hier kannst Du Dir die Modelle etwas anschauen.
Bei VW liegt der Santana preislich zwischen 85k RMB und 124k RMB, der Lavida geht erst bei 113k RMB los, und geht bis 167k RMB. D.h. das billigste Lavida Einstiegsmodell überschneidet sich so gerade mit dem teuersten Santana. Damit ist der Santana in seiner Klasse das Budgetmodell.
Ich bin insoweit mit dir d'accord, als dass der Santana für VW-Verhältnisse relativ günstig ist, aber direkt als Budgetauto würde ich ihn doch nicht bezeichnen. Der Baojun 630, größenmäßig absolut vergleichbar, wird beispielsweise schon für 57.800 bis 85.800 Yuan angeboten. Das sind dann doch Preisregionen, in denen VW nicht präsent ist.
Ein anderes Beispiel: Great Wall C30, 4,45 m lang, 64.500 - 83.500 Yuan. Oder BYD F3 (4,60 m lang), 49.900 - 70.900 Yuan. Die von mir genannten Preise sowie weitere echte Budgetautos sind hier zu finden.
Insofern denke ich, dass VW in China und auch sonstwo nicht wirklich über ein Budgetauto verfügt, auch wenn der Santana schon relativ günstig ist.
Nunja, es gibt sicherlich noch billigere Autos, aber die Frage, wo man nun die Grenze zu "Budget" zieht ist am Ende ungefähr so zielführend wie ob ein Mustang nun Pony oder Muscle oder doch einfach nur ein Coupé ist. Da gibt's eh verschiedene Auslegungen und Ansichten.
Klar ist das auch Auslegungssache, aber im Endeffekt bleibt die Erkenntnis, dass es in China genügend Modelle in der Größe des Santanas gibt, die wesentlich (30-40 %) weniger kosten. Und vor allem arbeitet ja auch VW selbst an mindestens einem Budget-Sedan, der klar unter dem Santana liegen wird (die geplanten Budget-SUVs werden wohl in etwa in dessen Preisrahmen oder etwas darüber liegen).
Wenn VW dieses Segment nicht für wichtig hielte, würden sie ja keine Anstrengungen unternehmen, da reinzugehen.
Für wirklich wichtig halte ich ohnehin die Budget-SUVs wie Baojun 560, ChangAn CS 75 oder Haval H6, die größenmäßig mit dem Tiguan vergleichbar sind, aber nur die Hälfte oder sogar noch weniger kosten. DA hat in letzter Zeit in China das Wachstum stattgefunden und ich halte es für sehr problematisch, dass VW in dieser Klasse wohl kaum vor 2019 ein entsprechendes Modell auf die Straße bringen wird.
Matt Gasnier hat in diesem Artikel sehr anschaulich die Thematik des SUV-Booms bzw. des Rückgangs der Sedans beschrieben und hier die Preise teurer und günstiger SUVs zusammengefasst.
Kleine SUVs haben in China 2015 um mehr als 100 % zugelegt
VW verfügt in diesem Segment über kein Modell.
Was VW will ist Nebensaechlich. 😉
Die Frage ist eher: Was wollen die Kunden?
Wie schnell verlangsamt sich die Wirtschaft in China?
Pete
Was ich mich frage: Wie lange werden die aktuellen Steuervergünstigungen für Autos bis 1,5 Liter Hubraum gelten und was geschieht, wenn die auslaufen?
Das zukünftige Wachstum in China wird für den Wolfsburger Konzern wohl noch schwieriger werden als gedacht.
http://www.china-observer.de/.../
Irre ich mich oder gelten die verschärften Vorschriften für alle Hersteller?
Nicht zu vergessen: PKW sind alle Benziner