Bericht: Piëch sprach Winterkorn im März 2015 auf Abgasermittlung an
VW-Skandal: Was wusste Winterkorn von Piëch?
Laut einem Medienbericht wusste Martin Winterkorn schon im März 2015, dass die US-Behörden gegen VW ermitteln. Ferdinand Piëch soll ihn darauf angesprochen haben.
Wolfsburg - Martin Winterkorn könnte schon im März 2015 von Ermittlungen der US-Behörden wegen zu hoher Abgaswerte gewusst haben. Der zurückgetretene Vorstandschef soll nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" schon damals vom damaligen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf US-Untersuchungen angesprochen worden sein. Das habe Piëch Ermittlern der US-Kanzlei Jones Day gesagt.
Demnach versicherte Winterkorn Piëch am Rande des Genfer Auto-Salons, "er habe die Sache im Griff". Aus dem Zeitungsbericht geht nicht hervor, ob Winterkorn zu diesem Zeitpunkt bereits von illegalen Manipulationen wusste.
Ein Volkswagen-Sprecher nannte den Bericht am Wochenende "Spekulationen", die man nicht kommentieren wolle. Er verwies auf laufende Untersuchungen. VW hat die US-Anwaltskanzlei Jones Day mit internen Ermittlungen beauftragt. Ergebnisse sollen im vierten Quartal 2016 bekanntgegeben werden. Piëch war für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Winterkorn hatte sich laut "BamS" auf Anfrage nicht geäußert. In VW-Kreisen ist zu hören, zum damaligen Zeitpunkt sei die später bekannt gewordene Betrugssoftware noch kein Thema gewesen.
VW-Aufsichtsrat: Keine Hinweise auf Mitschuld?
Aus Kreisen des VW-Aufsichtsrates heißt es, dass auch knapp ein Jahr nach Bekanntwerden des Skandals keine konkreten Hinweise auf eine Mitschuld früherer oder amtierender Vorstandsmitglieder vorlägen. Fraglich ist aber weiterhin, inwieweit Winterkorn vor September 2015 die ganze Dimension der Abgas-Ungereimtheiten hätte erahnen können oder womöglich sogar hätte erkennen müssen.
In einer Reaktion auf Anlegerklagen formulierte der Konzern in diesem Frühjahr, dass der gesamte Umfang des Skandals - elf Millionen betroffene Wagen und eine illegale Software als Auslöser - Winterkorn und dem Vorstand erst im September bewusst geworden sei. Zuvor hätten sich lediglich Hinweise verdichtet, die nach und nach das komplette Bild ergaben.
Winterkorn war sich keines Fehlverhaltens bewusst
Winterkorn war wegen der Abgas-Affäre am 23. September 2015 zurückgetreten. Er übernahm damit die Verantwortung für die Unregelmäßigkeiten bei Dieselmotoren, obwohl er nach eigenem Bekunden und auch nach Aussage des Aufsichtsratspräsidiums keine Kenntnis von den illegalen Manipulationen hatte. "Ich tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl ich mir keines Fehlverhaltens bewusst bin", hatte Winterkorn erklärt. "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen Konzern möglich waren."
Die US-Umweltbehörde hatte fünf Tage zuvor mitgeteilt, dass VW mit Hilfe einer Software Stickoxid-Messwerte (NOx) von Dieselautos bei Tests auf Prüfständen manipuliert hat, um die Vorgaben der Behörden zu erfüllen. VW gab die Aktion zu, der Aktienkurs brach ein.
Quelle: dpa
Piech galt schon immer als der "Teflon-Mann".
Nichts blieb an ihm hängen, auch weil er z.B. keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterließ, die ihn nachträglich hätten belasten können...
Da die Luft nun dünner wird, könnte Winterkorn durchaus ein Bauernopfer sein (wenn auch ein bedeutendes...) 🙄
Ich denke das alle davon wussten, besonders Piech. Schliesslich kam er von Audi wo der erste "Schummel" Diesel entwickelt wurde... Das gilt auch fuer Mueller. Vielleicht kann man Rabatt kriegen wenn man sie alle in einer Gemeinschaftszelle unterbringt? 😉
Pete
Ich verstehe die Überschrift gerade nicht,
Piech fragte doch Winterkorn, "ey, klär mich mal auf was ist in den USA los ?"
Oder man könnte auch zu der Konstellation kommen,
WAS WUSSTE PIËCH VOR WINTERKORN.
Bereits längstens dank eigener/anderer Insider vorab informiert,
geht er zu WIKO und bohrt nach, "ey, was hast du für einen Bockmist in den USA gemacht ?!"
traut sich eigentlich noch ein VW-Manager in die USA zu fliegen ?
stehen dort womöglich noch vernehmungs-ersuchen aus ?!
Da steht doch nur dass er von den Ermittlungen wusste, nicht ob an der illegalen Vorgehensweise etwas bekannt war. Gerade di angeblich Aussage, dass er alles in Griff hat, deutet doch daraufhin, dass er die illegale Software nicht kannte oder er ging davon aus dass die Lobbyarbeit das ganze einstampft.
Und dann nutzt der Piech das Wissen um den Skandal um sich seines Jünglings zu entledigen.
Ich bin auf Distanz zu Winterkorn -> schon wissend was bevorstehen wird.
Deine Frage erscheint logisch. Piech ist nicht ein Mann der Ahnungslos durchs Leben laeuft. Auch wenn ich ihn persoenlich nicht so mag muss man trotzdem seine Faehigkeiten akzeptieren. Eine Faheigkeit war/ist der er immer "in the know" war...
Pete
Jepp, man muss ihn nicht mögen. Aber um sein Potential und agieren hier einzuordnen...
Ich war mal im Gespräch mit (AUDI-) Ingenieuren und die schilderten mir auch folgendes:
Selbst wenn man dann x-fach in der Hierarchie weiter unten war - sobald es zu einer geschäftlichen Begegnung kam, man etwas vorzutragen hatte,....
ER wußte über einen TOTAL bescheid, war absolut zum anstehenden Thema vorbereitet und hinterfragte gezielt !
Und diese "ANGST-KULTUR", den DRUCK: liefern sie mir, egal wie / will es gar nicht wissen...
Dazu habe ich auch schon folgendes gehört, als ich mein Auto zur Verfügung gestellt habe (Fehler-Einbau, ahnungslosen Kunden spielen):
Bei diesen ach so beliebten, gefürchteten Werkstätten-Tests der Autogazetten.
Wenn hierzu VW an der Reihe war und entsprechend negativ abschnitt, dann...
- durfte die Führung von diesem Autohaus in Wolfsburg bei WIKO antanzen.
- Wurde angezählt wie ein Rotzbengel beim Schulleiter.
- hatte alle Kosten zu tragen und weitere Schulungsmaßnahme, Besserungs-Konzepte vorzustellen etc.
Das Treffen verlief in etwa so 😆
Made My day
Schulz 😆
😆😆😆
so authentisch + optisch mit...
Geil 😆
Eine bloße Vermutung:
Mit erfahrenem Weitblick hatte Piëch Anfang 2015 erkannt, dass sich Abgasuntersuchungen in den Vereinigten Staaten zu einem existenziellen Problem für Volkswagen auswachsen.
Im Frühjahr 2015 sprach Piëch Winterkorn auf das drohende Unheil an. Winterkorn ließ Piëch einfach stehen, negierte das Problem.
Piëch versuchte, Winterkorn aus dem Vorstandsvorsitz zu entfernen - und wurde selbst aus dem Aufsichtsrat entfernt.