VW Scirocco Facelift: Erste Fahrt
VW spart beim Scirocco
Mit dem Facelift wird der Scirocco schneller, stärker und sparsamer. Den aktuellen Infotainment-Baukasten oder das mechanische Sperrdifferential bekommt er trotzdem nicht.
Frankfurt am Main – Im VW Scirocco steckt immer ein Hauch 70er-Jahre-Flair. Traditionalisten schwärmen vom Ur-Coupé und freuen sich über den Nachfolger mit altem Namen und grellen Farben. „Viperngrün“ gab es schon damals im VW-Lackkasten.
Was Fans begeistert, ist meist nicht massentauglich. Das bestätigen die Zulassungszahlen: Im vergangen Jahr verkaufte VW nur 3.500 Exemplare in Deutschland. Zum Vergleich: Für einen Tiguan entschieden sich 16 (!) Mal so viele Kunden. Auch deshalb orientiert sich VW beim Facelift nicht an den technikverliebten Deutschen. Der Hauptmarkt des Coupés liegt in China.Scirocco Facelift: Das Übliche ohne Besonderes
Natürlich erfüllt der Zweitürer auf Golf-5-Plattform nach der Überarbeitung die Kür. Er bekommt dezente Erkennungsmerkmale, darunter neue Rückleuchten, einen Knick in die Heckklappe und neue Schürzen. Alle Motoren werden stärker, um 2 bis 15 PS. Und 20 Prozent sparsamer sind sie obendrein. Am Preis ändert sich (seit der letzten Preiserhöhung vor einem halben Jahr) nichts.
Leider nutzt VW nicht das, was in der Schublade liegt. Die neuen Navigationssysteme mit Annäherungssensor gibt es nicht. Schlimmer noch: Die stärkste Version Scirocco R bekommt 280 PS, muss aber auf das mechanische Sperrdifferential aus Seat Leon Cupra und Golf GTI Performance verzichten. Nur die Elektronik reguliert mit Bremseingriffen.
VW Scirocco R: Nach dem Facelift schneller
Erstaunlich: Trotzdem hängt der Scirocco R den gleich motorisierten Leon Cupra beim Sprint ab. In 5,5 Sekunden erreicht er (mit Doppelkupplungsgetriebe) Tempo 100 – einen Wimpernschlag schneller als der Seat.Auf der Autobahn fährt der stärkste Rocco hurtig in die 250 km/h-Sperre. Sechs Gänge rutschen knackig in die Gassen, straffe Dämpfer vermitteln guten Kontakt zur Fahrbahn. Der Auspuff klingt bereits ohne Sound-Tuning kernig. Öltemperatur- und Ladedruckanzeige zitieren ab sofort in allen Scirocco-Cockpits die alten Modelle.
Diesel im Scirocco: Synthetischer Sound im Innenraum
Doch der schnellste Scirocco macht nur ein Zehntel der Gesamtproduktion aus. VW-Marketingfrau Andrea Maria Ernst hält ihn trotzdem für ein wichtiges Aushängeschild. Wirtschaftlich sind für VW die Diesel wichtig: Ein Drittel aller Scirocco-Kunden entscheidet sich für einen Selbstzünder. Der stärkste Diesel-Scirocco leistet jetzt 184 statt 177 PS.
Die Klang-Designer haben an den Vibrationen der Spritzwand gearbeitet. Das Ergebnis: Im Innenraum kommt kein Nageln an – er schnaubt und brummt fast wie ein Benziner. Erst mit geöffnetem Fenster knattert Commonrail-Sound im Fahrer-Ohr.
Fans werden sich am sechs Jahre alten Scirocco-Cockpit nicht stören. Neue Assistenten helfen beim Ein- und Ausparken. Das war nötig, denn die Karosserie bleibt unübersichtlich. Nebensache, denn die meisten Scirocco-Fahrer lieben das Design – und fahren mit der Einstiegsmotorisierung.VW Scirocco Facelift: Technische Daten
Der Einstiegs-Scirocco
- Modell: Scirocco 1,4 TSI
- Hubraum: 1.395 cm3
- Leistung: 125 PS
- Max. Drehmoment: 200 Nm
- Verbrauch: 5,4 l/100 km (NEFZ)
- 0 - 100 km/h: 9,3 s
- Höchstgeschwindigkeit: 203 km/h
- Preis: 23.900 Euro
Der stärkste Scirocco
- Modell: Scirocco R
- Hubraum: 1.984 cm3
- Leistung: 280 PS
- Max. Drehmoment: 350 Nm
- Verbrauch: 8,0 l/100 km (NEFZ)
- 0 - 100 km/h: 5,5 s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch begrenzt)
- Preis: 38.075 Euro
Die übliche stiefmütterliche Behandlung von Modellen, die keine großen Stückzahlen bringen, wie auch der Eos.
Solange ihn die Fachpresse in Vergleichstests als Sieger (oder zumindest auf Spitzenplätzen) durchwinkt, besteht ja auch kein Zwang. Damit rennt der Rocco wieder bis zur Mitte des Golf-VII-Zyklus und kriegt erst dann einen Nachfolger, wenn die Plattform schon wieder alt ist... klar, in Summe ist der Wagen immer noch gut, aber alles gut machen zu wollen, endet meistens darin, in nichts herausragend zu sein. 😉
Schade, für Hot Hatches scheint es ja einen Markt zu geben (sonst hätte man vom Focus ST bis zu einem RS3 nicht so viele Modelle zur Auswahl), nur leider schafft VW es nicht, hier ein eigenständiges und auch optisch ansprechendes Modell auf die Beine zu stellen...
Innen ganz nett, außen leider immer noch genauso unansehnlich wie der Vorgänger , speziell das pummelige Heck.
Durch die "neue" Heckklappe gefällt mir der scirocco von hinten jetzt etwas besser. 3 Zusatzinstrumente auf den Armaturenbrett sind auch ganz nett. Kaufen würde ich ihn mir trotzdem nie 😉
Der R ist noch ganz schick, aber so als Standard hat er irgendwie überhaupt nichts mehr.
Die VW-übliche Hochhausoptik und das silber auf den Pressebildern geben dem Ganzen den Rest. In der Kategorie halte ich den Leon für die deutlich bessere Alternative.
Ein schickes Auto, nach wie vor. Wenn nur nicht diese Golf V/Eos-Armaturentafel wäre...
VW hat Coupes und Cabrios fast immer stiefmütterlich behandelt.
Und Vans lange Zeit ebenso. Halt alle Autos, die nur wenig Umsatz bringen. Denn im Grunde fehlt den VW Coupes und Cabrios die Emotionen. Früher war das anders. Aber solange VW diese Autos nur halbherzig macht und pflegt, wird sich das nicht ändern.
Auch muss man ja sagen. dass ein Scirocco auch nix kann. Ein Golf GTI ist schneller, bietet modernere Technik und mehr Alltagstauglichkeit, andere Coupes wie ein Toyota GT86 ist langsamer, aber dennoch viel aufregender und günstiger. Für einen Scirocco gibt es einfach keinen Platz. Zumindest nicht in dieser veralteten, langweiligen Form und Technik.
Die Armaturen sehen eher nach Golf 6 aus, aber da ist im Allgemeinen wohl viel durcheinandergeworfen worden. Die Plattform ist Golf 5, das Radio Golf 6, der Antriebsstrang Golf 7 (denn Euro 5-Motoren werden ja nicht mehr gebaut).
Die Modellpflege hätte m.M.n. so schon vor einem Jahr kommen müssen, dann hätte man sich mit dem Erscheinen der nächsten Generation Golf auch mit einem brandneuen Scirocco präsentieren können. Für dieses Facelift wird sicher kaum jemand seinen etwas älteren Scirocco eintauschen, gerade wenn man sich die Verkaufszahlen anschaut.
Zwar nur ein "plattgedrückter Golf", aber wenn ich mir nicht nen Kombi aufgrund Familienplanung als Firmenwagen geholt hätte, wäre der Scirocco meine nächste Wahl gewesen 😊
Welcher Volldepp schreibt denn so einen Müll? Der aktuelle/neue Rocco hat nichts, aber auch garnichts mit den Modellen der 1. und 2. Generation zu tun. Niemand der ein Fan der alten Modelle ist kann diesem unförmigen Ding etwas abgewinnen. Dieses Auto ist einfach nur hässlich, unpraktisch und kann nichts besser als der Golf. Das der neue auf einer alten Plattform basiert ist egal, war beim 2er ja nicht anders.
Trotzdem sehr mutig von VW mit diesem fast nicht erkennbaren Facelift es erneut zu versuchen. Die hätten den Rocco lieber einstampfen sollen als ihn so zu vergewaltigen. Das ist schlimmer als Starwars 1-3 und Indiana Jones 4.
Ganz nett, mehr aber auch nicht. Erzeugt nicht dieses "Habenwollen-Gefühl".
Die Zusatzinstrumente finde ich super. Eine Schande, dass Öltemperatur und Ladedruck nicht schon lange Standard sind...
Ich finde ihn gerade "von hinten" deutlich schicker. Die Front ist einfach sehr unharmonisch und gefällt mir wieder nicht... Schade eigentlich.
Vergleiche mal die Mittelkonsole des Scirocco mit diesen beiden Bildern: Gold V und Golf VI
Du wirst sehen, was ich meine.
Ja, der Scirocco ist eine wilde Mischung aus Teilen verschiedener Generationen. Würde mich alles nicht stören, wenn ich dieses Armaturenbrett nicht so hässlich fände.
Ich komme von der Skoda Fraktion und das große Navi dort (Clumbus bzw. VW nennt das wohl 510) ist absolut nichtm ehr zeitgemäß. Das neue System aus dem Golf 7 ist deutlich besser - wenn es keine bautechnischen Probleme gibt, kann ich nicht verstehen warum man diese neuen Info-Systeme nicht nutzt.