Abgas-Skandal: US-Richter bestellt VW zum Rapport
VW stellt Zwischenstand zur Lösung der Diesel-Affäre vor
Ob VW in den USA die Verfahren in der Diesel-Affäre mit einem Vergleich abwenden kann, entscheidet Richter Charles Breyer. Ein Zwischenbericht soll Aufklärung bringen.
San Francisco - Vor einem Monat durfte VW in der Affäre um manipulierte Abgaswerte ausnahmsweise mal etwas aufatmen - doch mittlerweile steigt der Druck wieder. Ein erster Kompromiss brachte zwar einen wichtigen Teilerfolg im US-Massenverfahren. Aber vieles blieb zunächst ungeklärt. Bald muss dagegen Klarheit herrschen. Der zuständige US-Richter Charles Breyer fordert bereits an diesem Dienstag einen Zwischenbericht. Und viel Zeit bleibt nicht mehr, um die entscheidenden Einzelheiten auszuhandeln.
Warum ist der US-Richter so wichtig?
Breyer spielt die vielleicht wichtigste Rolle bei der Entscheidung, wie teuer der Abgas-Skandal für VW in den USA wird. An seinem Bezirksgericht in San Francisco sind sämtliche Klagen gegen VW im Abgas-Skandal gebündelt: vom enttäuschten VW-Fahrer bis hin zur Milliardenklage des US-amerikanischen Staates. Nachdem sich VW und die US-Behörden im April auf die grobe Richtung für eine Einigung verständigt haben, könnte es jetzt konkreter werden. Hinter den Kulissen wird um die Details eines Vergleichs gefeilscht. Die öffentliche Anhörung dürfte zeigen, ob und inwieweit sich der deutsche Autobauer inzwischen den Klägern annähern konnte.
Wie könnte eine Einigung aussehen?
Grundzüge eines Kompromisses hatte Richter Breyer im April bereits skizziert: Ein Teil der 580.000 manipulierten Dieselautos in den USA dürfte in die Werkstätten zurückgerufen werden, einen Teil wird der Konzern vermutlich zurückkaufen müssen. Welcher Anteil wie groß ist, wird maßgeblich bestimmen, wie teuer es für VW wird. Die Wolfsburger werden außerdem "substanziellen Schadenersatz" an die Besitzer zahlen müssen, auch Strafzahlungen stehen noch im Raum. Bislang lassen sich VW und die US-Regierung bei ihren Verhandlungen aber kaum in die Karten schauen. Um einen Schlussstrich unter das Massen-Verfahren ziehen zu können, reicht jedenfalls keine Grundsatzeinigung. Es muss ein in allen Einzelheiten verbindlicher Vergleich geschlossen werden.
Wie teuer wird es für VW?
Das ist noch immer schwer absehbar. Die Wolfsburger müssen sich mit diversen Parteien einigen. Neben dem US-Justizministerium, das im Auftrag des Umweltamts EPA geklagt hatte, pochen Hunderte Dieselbesitzer, einige Autohändler und die US-Handelsbehörde FTC auf Wiedergutmachung. Als weitere Risikofaktoren kommen Ermittlungen der Staatsanwaltschaften verschiedener Bundesstaaten hinzu und strafrechtliche Untersuchungen der US-Justiz. Der Konzern hat vorerst 16,2 Milliarden Euro wegen des Skandals zurückgelegt, was ihm bereits den größten Verlust seiner Geschichte einbrockte. Ob die Summe ausreicht, ist fraglich. Nord-LB-Experte Frank Schwope rechnet derzeit mit Gesamtkosten von 20 bis 30 Milliarden Euro.
Wie nah ist ein konkreter Vergleich?
Richter Breyer hat ein Ultimatum gesetzt: Bis zum 21. Juni müssen die Einzelheiten geklärt sein. Die Zeit drängt also, auch wenn die formal als "Status-Konferenz" angesetzte Anhörung derzeit nur einen Zwischenstand liefern soll. In der vorgeschlagenen Tagesordnung ist zudem ein wichtiger Aspekt ausgeklammert, der durchaus noch Konfliktpotenzial bergen könnte. Denn die prinzipielle Einigung zwischen VW und den Klägern betrifft bislang nur die mit Betrugssoftware zum Austricksen von Abgastests ausgestatteten kleineren Dieselmodelle mit 2,0-Liter-Motoren.
Was ist mit den anderen Motoren?
Die Frage nach der Umrüstung und Entschädigung bei etwa 85.000 größeren Dieselwagen ist im Mammut-Rechtsstreit noch ungeklärt. Die Modelle - Geländewagen wie VW Touareg oder Porsche Cayenne - haben von Audi entwickelte 3,0-Liter-Motoren. Die Konzerntochter hat zwar eingeräumt, dass auch in diesen Motoren eine in den USA verbotene Software steckt - eine vorsätzliche Täuschung streitet Audi aber ab. Vergangene Woche widersprachen die Konzernanwälte der Klage der US-Justiz in mehreren Punkten. Beide Seiten spielten den Vorgang zwar herunter. "Wir glauben nicht, dass das einen Einfluss auf die laufenden Verhandlungen haben wird", sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Das beteuerte auch VW. Dennoch gibt es hier vorerst noch eine offene Baustelle und damit ein Risiko.
Was passiert, wenn kein Kompromiss gelingt?
Breyer könnte den bereits als abgewendet erscheinenden Prozess gegen VW dann doch noch eröffnen. Damit würde für den Konzern, der bereits ein Schuldeingeständnis in der Affäre um frisierte Emissionswerte abgegeben hat, ein herber Kontrollverlust einhergehen. Der Mega-Rechtsstreit droht dann zu entgleiten und für VW noch teurer zu werden. Das Gericht hätte zudem die Möglichkeit unter Strafandrohung anzuordnen, sämtlichen vom Skandal betroffenen Fahrzeugen die Zulassung zu entziehen. Dass die prinzipielle Einigung sich zerschlägt, gilt derzeit allerdings als unwahrscheinlich. Spätestens Ende Juli dürfte es zum Showdown kommen: Dann will Breyer verkünden, ob der Prozess tatsächlich mit einer Einigung abgewendet ist.
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Die Dame mit dem Schild hat sie aber auch nicht mehr alle...
in wenigen Stunden vereinen sich hier wieder 2 Mächte.
Die einen, die der Meinung sind, dass es auch so in Deutschland gehandhabt werden sollte.
Und die anderen, die diese als dumm hinstellen, da Deutschland von VW abhängig sei.
Stimmt. Kauf es zurück! Verkauf es nach Mexico! Für unsere Umwelt!
Es bleibt dennoch ein Skandal sondergleichen, dem Kunden Autos zu verkaufen, die nicht den Zulassungsanforderungen entsprechen.
Und die dritte Gruppe, dass ausländische Hersteller das ja auch alle so machen, es nicht schlimm sei, um dann später wieder glücklich in ihren VW steigen zu können 😊
Ja. Vw wurde ertappt, aber andere Hersteller haben auch Dreck vor der Haustüre. Also...Aufstehen, Krone richten....weiterlaufen.
...und dann gibt es wiederum die 4. Gruppe derer, die einfach nur auf VW schießen wollen, weil sie eine fundierte Meinung kundtun wollen - einfach weil sie VW nicht leiden können und sonst nichts mit ihrer Energie anzufangen wissen, als sinnloses Gehate zu produzieren 😉 (Mercedes-, Opel-, Peugeot- etc.-Fans legt los, die Schlacht ist eröffnet 😉 )
@rallediebuerste: Vollste Zustimmung. Die soll in ihrer Gebetsrunde (so mein erster Eindruck der Dame) 2 Vater Unser für den Weltfrieden und die Klima-Rettung beten und heimgehen 😊
auf der Rückseite ist vermutlich ein Weltuntergangsschild. Die Dinger sind so mehrfach benutzbar. 😆 😉
kA was sie fährt, aber alles eine Frage des Verkaufspreises 😉
Klar, für dich ist VW- Kritik sinnloses Gehate. Am liebsten alles totschweigen und schnell vergessen, wie es in der Vergangenheit immer geklappt hat. Schade, schade, dass man den Betrug diesmal nicht kleinreden kann.
Und das Deinesgleichen auf Mitmenschen und die Umwelt scheixxt, wundert mich nun auch nicht wirklich!
Mal gut, dass ihr euch mehr über eine Frau mit einem Schild aufregen könnt, als über einen Konzern, der alle verarscht. 😉
So setzt halt jeder seine Prioritäten.
Wäre ich ein Jurist, würde ich deine Aussage in der Luft zerreißen. Das ist ja das Kernproblem: In den Zulassungsbestimmungen ist definiert, wie das Abgasverhalten eines Autos getestet wird und wie dieser Test im Detail abläuft. Und diese Bedingungen haben die VWs alle erfüllt. Wäre ich Jurist, hätte ich VW auch davon abgeraten, irgendeine Schuld oder gar Vorsatz einzuräumen. Die Vertreter der These "Brutalstmögliche Offenheit" unterstellen ja immer, dass der, der Fehler einräumt, dadurch sein Image schützt. Das hat aber in meinen Augen für VW gerade in den USA nicht funktioniert: Da sind sie völlig unten durch. Das hätten sie auch haben können, wenn sie gemauert hätten wie die Weltmeister.
Und angesichts der Details die mittlerweile von allen möglichen anderen Autoherstellern bekannt geworden sind, kann man ja lange darüber streiten, was jetzt ein "Cheating Device" ist: Eine Software, die einen Prüflauf erkennt, oder eine Software, die die Abgasreinigung abschaltet, sobald die Parameter von einem Prüflauf entfernt sind.
wissen Sie.....
Ich würde sie gerne einmal hören wenn die Diagnose heist, COPD verursacht durch die achsosauberen partikelgefilterten Dieselabgase.
Jedem mit nur etwas mehr als einem Mandelkräcker im Hirn muss klar sein, dass ich aufgrund der chemischen Eigenschaften des Dieselkraftstoffs die geltenden Abgasnormen unmöglich halten kann.
sowas lernt man im ersten Jahr Chemieunterricht......
Meinetwegen könnt ihr den ganzen Konzern zerschlagen und zumachen.
Der Clou ist jedoch die AUDI AG....
Man räumt eine Cheating Software ein, bestreitet aber den Vorsatz.........
Für wie Gaga halten die einen eigentlich???
Entscheidet er natuerlich nicht! Das entscheidet VW ganz alleine und wie bekloppt sie sich verhalten. 🙄 Immer fleissig weiter mauern dann wirds bestimmt "billiger". 🙄
Pete
Der Deutschen Staatsanwaltschaft zufolge ist VW immer noch der EINZIGE Betrueger.
Pete