VAG-Quartalsbilanz
VW wächst weiter, aber nicht in Europa
Der Volkswagen-Konzern meldet erneut ein Absatzplus fürs erste Quartal. Sorgen macht dem Welt-Marktführer aber der Heimatmarkt.
Klingt erstmal gut, aber: Das Wachstum stammt fast ausschließlich aus den Märkten in Asien, Amerika und Osteuropa. In West- und Südeuropa sieht es mau aus. Klammert man Deutschland aus, machte der VW-Konzern hier sogar ein Minus von 5,9 Prozent (Deutschland: 5,6 Prozent Plus). Unterm Strich ergibt sich nur die die massiven Wachstumsraten in Osteuropa ein Europa-Plus von relativ mageren 2,3 Prozent.
Zum Vergleich: In Nordamerika wuchsen Volkswagens Stückzahlen um 23 Prozent, in Asien um 16,5 Prozent.
(bmt)
Quelle: MOTOR-TALK
Was man natürlich nicht ausser acht lassen sollte: Der Gesamtmarkt Europa verlor von Januar - März 7.5%.
Mit -5.9% ist man dan eigentlich noch ganz gut dabei.
http://www.pressebox.de/.../503525
Das stimmt schon. Aber zu bedenken ist, dass einige Typen im außereuropäischen Ausland im Grunde kaum verkauft werden, der Golf und der Up z.B.
Im Ausland, wie z.B. den USA, werden vom Jetta und Passat ganz andere Ausstattungen und Motoren geliefert. Und bei Seat sieht es wahrlich nicht rosig aus.
Überraschend ist der Trend nicht wirklich. Der Absatz in Europa wird für alle Hersteller zunehmend problematisch. Wäre die VAG nicht auf anderen Märkten so erfolgreich, wie oben angeführt, wäre die Lage inzwischen dramatisch, wie schon jetzt bei einigen anderen europäischen Herstellern.
Richtig, nur haben die "Typen" nichts mit dem Thema zu tun 😊
Aber doch. Die Produktionskapazitäten sind Stückzahl bezogen schließlich für bestimmte Typen, Motoren usw. vorhanden und ausgelegt.
Hier gehts ja auch um den Absatz und nicht um die Produktion .. die würde ich mal schätzen bei allen bis auf Seat auf Hochtouren läuft.
Na wenn der Absatz zurück geht, kann man nicht unbegrenzt auf Halde produzieren. Wer soll denn diese risikobehaftete Halde denn mal bezahlen ?
Das ist wirtschaftlicher Kreislauf und elementare Betriebswirtschaft.
Ich empfehle mal zum lesen die Internetseite der KBA. Da sind bezogen auf Deutschland klare Tendenzen ebend zu den einzelnen Typen in der Zulassung ablesbar.
Oder Wirtschaftsnachrichten. Warum wohl hat Ford Kurzarbeit beantragt ? Um nur ein Beispiel zu nennen.
Und trotz Rückgang lagert man z.B. bei Audi Produktion ins Ausland aus um damit Standorte zu entlasten.
Ganz zu schweigen von den Lieferzeiten die man derzeit hat, gerade auch auf "deutsche" Modelle wie den Tiguan oder den Touran. "Auf Halde" wird man da wohl nicht so schnell produzieren, ausser es fehlt an den passenden Komponenten (z.B. DSG).
Ansonsten schichtet man halt Produktion um. Z.b. den Golf Variant / Amarok zurück nach Deutschland (wo der Golf z.B. auch hingehört).
Von Tiguan und Touran hab´ich auch nicht gesprochen. Da läuft der Absatz ja,
Und bei Audi ist das ähnlich, auch hier aber besonders bezogen auf die Q-Familie und A6, A7.
In beiden Fällen also die hochpreisigen Fahrzeuge, vorzugsweise für den gewerblichen Bereich (Ausnahme Q3 in Deutschland).
Produktionen kann man übrigens ganz so einfach nicht zurück holen. Da entstehen in den südafrkanischen, mexikanischen und brasilianischen Werken gleichfalls Probleme. Welche Folgen für´s Image hätten denn Werksschließungen ? Man könnte sich dann wegen der sozialen Folgen dann auch aus diesen regionalen Märkten rausziehen. Nein, das funktioniert so nicht. Deshalb auch nicht beim Amarok.
Die Produktion hat man schon zurück geholt (beim angesprochenen Variant). Ich nehme an das man dort die Kapazitäten für Beetle/Jetta usw. benötigt (die sind ja im Plus). Zusätzlich ist der Golf Variant ein typisches "Europa" Auto. Habe nie verstanden warum man den dort baut.
http://www.golf-story.de/.../...d-wieder-in-deutschland-produziert.htm
Ansonsten kann man ja jetzt mal darauf hoffen das sich die Lieferzeiten legen .. und das auch beim Golf, nicht nur bei Tiguan und Co.
Ich habe den Artikel gelesen. Zum Amarok gibt es ja auch eine neues Forumthema.
In beiden Fällen aber: Es bleibt bei der Produktion in den ausländischen Werken, die beide dazu da sind, den amerikanischen Markt zu beliefern.
Davon unabhängig sind Produktionskapazitäten in Deutschland aufgebaut bzw. erweitert worden, um den Bedarf vor allem in Europa abzusichern.
Das ändert aber (leider) nichts am Grundtenor dieses Forums hier.
Das der europäische Markt stark verloren hat (im ggs. zum Vorjahr) aber Volkswagen besser abgeschnitten hat als der Durchschnitt. Richtig.
- 7.5% Gesamtmarkt
- 5.9% Volkswagen
Ja, das bleibt erstmal richtig.
Wow! Obwohl in D die Menschen immer weniger verdienen und die VW-Preise immer weiter steigen, kauft man immer weniger VWs? Das ist echt überraschend 🙄
Vielleicht sollte VW seine Fahrzeuge hierzulande einfach zu US-amerikanischen oder chinesischen Preisen anbieten. Aber das klappt leider auch nicht. Irgendwie muss ja das "Wachstum" in Amerika, Asien & Co. finanziert werden 😮
MfG
roughneck
Man sollte bei der ganzen Diskussion nicht vergessen, daß VW natürlich auf einem Markt, wo sie bereits Marktführer sind, nicht mehr so einfach wachsen können, als auf einem Markt, wo sie nur unter "ferner liefen" auftauchen.
Man kann also bei Hausnummer 1% Marktanteil relativ einfach um 100% wachsen, wenn man sich nur auf 2% Marktanteil steigert.
Aber bei sagen wir mal 40% Marktanteil ist das ein Ding der Unmöglichkeit.