VW Dieselgate: 3.000 Jobs in Gefahr
VW will Stellen in der Verwaltung streichen
VW will die Stammbelegschaft verkleinern. Bis Ende 2017 sollen gut 3.000 Stellen wegfallen. Dafür soll es jedoch keine betriebsbedingten Kündigungen geben.
Wolfsburg - Der Abgas-Skandal bei Volkswagen bringt nun Tausende Stellen in Deutschland unmittelbar in Gefahr. VW setzt nach Informationen aus Konzernkreisen den Rotstift bei einem Teil des Stammpersonals an. Unter den Mitarbeitern im Haustarif soll in der Verwaltung, also in Büro-Abteilungen außerhalb der Produktion, bis Ende 2017 jeder zehnte Job wegfallen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus sicherer Quelle erfuhr. Aufgrund der laufenden Beschäftigungssicherung müsse aber niemand Arbeitslosigkeit fürchten.
Gut 3.000 Stellen bei VW in Gefahr
Der geplante Stellenabbau der Bürokräfte sei über Personalschwankungen, Altersteilzeit oder die Zuweisung neuer Aufgaben für die betroffenen Kollegen möglich. Es dürfte den Angaben aus Unternehmenskreisen zufolge dabei um gut 3.000 Stellen gehen.
Ein Konzernsprecher sagte, das bekannte Programm zur Steigerung der Effizienz der Kernmarke VW betreffe alle Bereiche - und damit auch die Personalkosten. Mögliche Wege seien weniger Zeitarbeitsverträge oder etwa "zurückhaltende Einstellungen und Wiederbesetzung freier Stellen". Die Aussage des neuen VW-Markenchefs Herbert Diess, dass man "fest zu unserer Stammbelegschaft" stehe, gelte weiterhin.
Differenzen zwischen Betriebsrat und Vorstand
VW hat im Skandal um manipulierte Abgaswerte von weltweit mehr als 11 Millionen Dieselautos Rückstellungen von 6,7 Milliarden Euro gebildet. Neben den Kosten des Rückrufs betroffener Fahrzeuge dürften viele Prozesse und Strafen teuer werden. Zwischen dem Betriebsrat und dem Vorstand der VW-Kernmarke gibt es aber große Differenzen über die genaue Umsetzung eines ergänzenden, verschärften Sparkurses.
Die Marke VW mit Modellen wie Golf und Passat ist im Vergleich zu Branchenkonkurrenten ertragsschwach. Diess hatte bereits angekündigt, sie umzustrukturieren. Außerdem soll die Effizienz in der Produktion steigen. Vor dem Beginn des Genfer Autosalons hatte Diess sich noch zuversichtlich gezeigt, dafür auch die Zustimmung des Betriebsrats zu bekommen: "Ich glaube schon, dass wir da große Einigkeit haben."
Streit während der Betriebsversammlung in Wolfsburg
Betriebsratschef Bernd Osterloh wirft dem Manager nun ein Handeln nach Gutsherrenart vor. Diese im Ansatz bekannte Kritik eskalierte am Dienstag vor 20.000 VW-Mitarbeitern während des nicht-öffentlichen Teils der Betriebsversammlung im Wolfsburger Stammwerk. "Machen Sie die 215.000 Beschäftigten der Marke Volkswagen nicht zu Versuchskaninchen für wirtschaftswissenschaftliche Experimente", sagte er nach Informationen der dpa, der eine Mitschrift vorlag.
Zwar sagte Osterloh in der Versammlung in Bezug auf ein Gespräch mit Diess: "Wir [Herr Diess und ich] sind uns darüber einig, dass sich die Stammbelegschaft keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen muss." Das schließt jedoch einen möglichen Abbau durch Nicht-Nachbesetzung von Stellen oder die Verlagerung von Aufgaben nicht aus.
US-VW-Chef Michael Horn verlässt die Marke
Diess war Mitte 2015 - noch vor dem Ausbruch der Diesel-Krise - von BMW zu VW gewechselt. Osterloh warf ihm auch fehlendes Wissen vor: "Wer seine Botschaften so verteilt, als würden sie wie Weisheiten vom Himmel regnen, der hat noch nicht verstanden, was wir bei Volkswagen brauchen: zum Beispiel Führungskräfte, die tatsächlich Bescheid wissen und im wahrsten Sinne des Wortes im Film sind." Zu Konzernchef Matthias Müller wird Osterloh ein gutes Verhältnis nachgesagt.
In den Vereinigten Staaten, wo noch kein genehmigter Rückruf-Plan für die dort betroffenen rund 580.000 Dieselwagen vorliegt, muss sich Volkswagen mitten im Abgas-Skandal einen neuen Problemlöser suchen. US-Chef Horn verließ das Unternehmen am Mittwoch mit sofortiger Wirkung, wie VW mitteilte. Die Trennung sei einvernehmlich erfolgt. Übergangsweise soll Volkswagens künftiger Nordamerika-Chef Hinrich Woebcken die Aufgaben Horns erfüllen. US-amerikanische VW-Händler haben nun Angst vor der weiteren Entwicklung.
war doch abzusehen, daß die krise auch zum personalabbau genutzt wird. ist doch eigentlich immer so, denn am liebsten würden die kozerne doch nur noch leiharbeiter beschäftigen. festes personal ist einfach so unglaublich teuer und man wird es ums verrecken nicht mehr los....
Klingt blöd, aber ist genau richtig! Der Wasserkopf ist unter der Diktatur von Herrn Winterkorn dermaßen gewachsen, das einem Hören und Sehen vergeht. Ist in meinen Augen die richtige Entscheidung!
Hauptsache es betrifft nicht den kleinen Angestellten, sondern die Chefetage.
Hi,
dass ist aber erst der Anfang und wird früher oder später auch den kleinen Arbeiter treffen. Denn es kommt immer mehr raus...
MfG
Super-TEC
Da sieht man was dieser Medienhype ausgelöst hat. Ihr könnt stolz auf euch sein liebe Medien.
Schade um die Arbeitsplätze die dank ein paar hirnlosen Idioten verloren gehen. Jeder der gegen VW klagt ist mit Schuld am Leid und Elend von 3000 Menschen. Nur um ein paar Euro abzugreifen wird jede Moral über Bord geworfen.
Hi,
leider hat es sich VAG selbst eingebrockt, weil Sie betrogen und gegen Gesetze verstoßen haben!
MfG
Super-TEC
Das hast Du Wiko Piech und Mueller is Gesicht gesagt? WOW! 😉
Die Medien trifft hier absolut keine Schuld.
Ahh, wieder mal einer der aus Tätern Opfern machen will!
Fakt ist: VW ist ein Betrügerkonzern und ist dafür strafrechtlich wie auch zivilrechtlich haftbar zu machen.
So einfach ist das. Und wenn sich einige der Entlassenen ungerecht behandelt fühlen dann müssen sie sich halt mal ihre tollen Manager greifen und dennen mal Feuer unterm Hintern machen.
rzz
Den Medien muß man für ihren Anteil daran dankbar sein, daß dieser Skandal nicht vertuscht werden konnte.
Volkswagen hat in den letzten Jahren immer wieder Leiharbeiter fest übernommen, die Behauptung trifft also nicht immer zu. Auch als in Wolfsburg die 4-Tage-Woche eingeführt wurde, konnten Kündigungen, die damals sogar betriebsbedingt hätten erfolgen müssen, abgewendet werden. Es muss also nicht immer Personal abgebaut werden. Sollte zudem die Nachfrage nach den Volumenmodellen auf dem stabilen Niveau der Vorjahre bleiben (gegenteilige Nachrichten sind mir nicht bekannt), ist ein Stellenabbau in den Produktionsbereichen mittelfristig überhaupt nicht sinnvoll.
In diesem konkreten Fall geht es um Umstrukturierungen in der Verwaltung, die auch im Rahmen der Effizienzsteigerung der Marke Volkswagen erfolgen mussten. Das ist nicht zwangsläufig auf den Diesel-Skandal zurückzuführen, auch wenn nun ausgerechnet zeitgleich zum Diesel-Skandal erstmals seit langem wieder ein Beschäftigungsrückgang bei Volkswagen zu verzeichnen sein wird.
Liest eigentlich mal jemand, was kommentiert wird? Es wird niemand entlassen. Es wird lediglich die natürliche Fluktuation genutzt, Stellen nicht neu zu besetzen. Vor Entlassungen werden bei VW noch andere Mittel genutzt; die 4-Tage-Woche ist eins davon. Wischt euch also den Geifer aus dem Gesicht.
Artikel lesen, und nicht nur die Überschrift, hilft manchmal ungemein. Dann würde man sich derart peinliche Gassenhauer ersparen.
Ich denke nicht, dass jemand der sein Arbeitsleben mit einem deutlich übertariflichen Gehalt in einem Konzern wie VW hinter sich hat, und dann mit einer ordentlichen Betriebsrente ausgestattet in den Ruhestand geht, von Leid und Elend geprägt ist.
Richtig, die Idioten die den Betrug zugelassen haben, bzw. die sich das überlegt haben.
Auch richtig, jeder Euro den man damit verdienen wollte eine aufwendige Abagsnachbehandlung zu sparen, deswegen wurde jede Moral über Bord geworfen.
Und das ist auch der große Punkt in den USA. Die Amis interessiert es nicht wirklich was aus dem Auspuff kommt, aber die Amis interessiert es wenn man sie betrügen will.