Günstiger Diesel lässt CO2-Ausstoß in Deutschland steigen
Wachsender Güterverkehr bremst Klimaschutz
Niedrige Dieselpreise und eine günstige Lkw-Maut - das hat dazu geführt, dass im vergangenen Jahr der Güterverkehr in Deutschland zulegte, und mit ihm der CO2-Ausstoß.
Berlin - Eigentlich sollte der CO2-Ausstoß in Deutschland in den kommenden Jahren drastisch reduziert werden, so lautet zumindest das selbst gesteckte Ziel der Bundesregierung. Doch statt zu sinken, ist er im vergangenen Jahr gestiegen - um insgesamt rund vier Millionen Tonnen. Schuld daran ist vor allem der Verkehrssektor. Nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) stiegen die Emissionen in diesem Bereich um 5,4 Millionen Tonnen. Das entspricht im Vergleich zu 2015 einem Plus von 3,4 Prozent.
Warum ist der CO2-Ausstoß im Verkehr so stark gestiegen? Laut UBA vor allem, weil mehr Diesel getankt wurde und der Güterverkehr auf der Straße um 2,6 Prozent zunahm. Dagegen sei der Güterverkehr auf Schienen um 0,5 Prozent zurückgegangen - weil die Lkw-Maut zu günstig und die Spritpreise niedrig seien. Der Dieselabsatz nahm demnach um 3,5 Prozent zu, Benzin um 2 Prozent. Allein der höhere Dieselverbrauch sei für 4,8 Millionen Tonnen Treibhausgase zusätzlich verantwortlich, heißt es in einer Analyse des Beratungsunternehmens Arepo Consult für die Grünen. Der Flugverkehr legte 2016 auch zu.
Das Klimaziel für 2020 scheint unerreichbar
Im Jahr 2020 will Deutschland 40 Prozent weniger CO2 freisetzen als noch 1990. Bisher sind aber nur 27,6 Prozent Minderung geschafft. Kaum jemand glaubt noch, dass es in den nächsten drei Jahren klappt - auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat Zweifel. Nach Berechnung von Arepo Consult müsste jetzt der Treibhausgas-Ausstoß um 40 Tonnen pro Jahr sinken, um das 2020er-Ziel noch zu erreichen. Der gesamte Verkehrssektor stieß dem UBA zufolge 2016 zwei Millionen Tonnen CO2 mehr aus als 1990.
Was muss aus Sicht von Klimaschützern jetzt geschehen? UBA-Präsidentin Krautzberger fordert, das Steuerprivileg für Diesel abzuschaffen und die Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz und auf alle Lkw-Klassen auszuweiten. Grünen-Politikerin Annalena Baerbock will einen "Masterplan im Verkehrsbereich", um Waren vom Lkw auf die Schiene zu bringen und Elektroautos besser zu fördern. Die Analyse für die Grünen nennt noch zwei andere Bereiche: Stromerzeugung und die Energieeffizienz. Ein Problem sei, dass Deutschland Strom exportiere - und zwar nicht nur Ökostrom.
Quelle: dpa
Wieso setzt sich die Alternative LNG hierzulande nur zögerlich, bzw. überhaupt nicht, durch?
Außerdem senkt das auch die Geräuschemissionen [Kompaktes Vorstellungsvideo]
Was soll man da noch sagen? Waren auf die Schiene und für die täglichen 20-30 km von Privatpersonen sind solche Fahrzeuge eine Lösung des Problems. Zu viele Kräfte arbeiten aber gegen eine echte Umweltstrategie.
Artikel hinkt ein bißchen.Sollte auch berücksichtigen,das Deutschland ein Transitland ist,auch für den Güterverkehr.Besonders für Osteuropa,die ja mittlerweile bekannt,ihre Abgasreinigungsanlage manipulieren,um Kosten zu sparen.Wenn man dann mal auf unsere Autobahnen schaut,wieviel ausländische LKW's gegenüber inländische unterwegs sind und dies mal abzieht,wären unsere Strassen auf jeden Fall enorm leerer.
Fahre Luftfracht nach Franfurt Flughafen.Alleine dort,auf deutschem Flughafen(!),fahren 60% ausländische LKW's-Tendenz steigend!!!
Die ausländischen LKWs tanken aber in der Regel im Ausland wo der Sprit günstiger ist. Österreich ist so ein tanktourismus Land. Der CO2 Ausstoß wird dem Land zugerechnet, wo getankt wurde.
Korrekt, eine Erhöhung des Dieselpreises senkt in Deutschland den CO2 Ausstoß nur auf dem Papier, weil die LKW dann im Ausland betankt werden. Aber das wäre zu weit gedacht, der Politik ist es egal, solange die Zahlen stimmen.
Erhöht doch endlich die STEUERN massiv und verteuert damit den Transport!😤
Der ganze Artikel mit der Kernaussage dass "günstiger" Diesel die CO2 Ziele torpediert ist Quatsch !
... wenn wunderts wenn es aus der "Grünen" Sicht kommt.... die die geringere Dieselkraftstoff Besteuerung weghaben wollen...
Neben + 3,5 % Dieselverbrauch (der ja auch von dem erhöhten Nutzfahrzeug vs Schiene kommt), stieg auch der Benzinverbrauch um 2% (macht das jetzt kein CO2 Plus ? ... wird nicht erwähnt)
Wenn wir Diesel über die Kraftstoffbesteuerung unattraktiver machen, muss im Gegenzug der Steuernachteil bei der KFZ Steuer fallen.
Heisst ggf ergo mehr Leute werden eventuell auf Benziner PKW umsteigen ...
Meint jetzt einer deswegen wird weniger gefahren ?! ... so ein Käse ...
Im Gegenteil durch mehr Nutzung von Benzineren wird der CO2 Ausstoß sogar steigen.
Ich stand damals vor der Wahl:
Golf 3 TDI 110 PS vs Golf 3 GTI Motor 115 PS
Wegen dem Diesel bin ich keinen Km mehr gefahren - mit dem Benziner wären es genau gleich viel geworden ... seinerzeit rund 20 Tsd im Jahr...
Auf 200 Tsd km:
der TDI mit 5,0 Liter verbrauch = 10.000 Liter = (2,64 kg CO2/l) = 26,4 Tonnen
der GTI mit 8,0 Liter verbrauch = 16.000 Liter = (2,33 kg CO2/l) = 37,4 Tonnen
Link wg Durschnittsverbrauch der zwei
.... ca +40% CO2 mit dem vergleichbaren Benziner ... noch Fragen ??
Wenn es nur so einfach wäre!! Das Problem an der Sache ist der riesige Fehler,der noch unter Kohl gemacht wurde: als die EU damals Subventionsgelder vergab,steckten unsere Partnerländer es hauptsächlich in die Infrastruktur/Güterverkehr. Nur der deutsche unterstützte damit den Kohleabbau,was ja heute bekannt,sowas von unnütz war.
2.Fehler war bei der Mauteinführung: man hatte verpasst,die ausländische LKW's mehr zu belasten.Da diese jedoch viel günstiger als unsere fahren,musste man den deutschen Spediteur andersweilig entlasten.Also übers Tanken! Und da man da wiederum auch keine Unterschiede gegeüber Privat/Pkw macht,profitieren diese genauso,was wiederum den Diesel PKW lukrativ werden ließ.
In unserem Land gibts nicht ,wie z.B. in Frankreich eine arbeitsfähige LKW Lobby oder ne gute Gewerkschaftsvertretung für Fahrer.
Klar gibts für ausländische LKW's klare Gesetze,wie lange am Stück sie hier bleiben dürfen usw.Aber grad die Unternehmer aus Osteuropa untergraben diese mit allerei Tricks,da bei uns sehr viel Personal zur Kontrolle fehlt.
Dies hat im ersten Hinblick zwar nix mit dem Thread hier zu tuen,aber zeigt doch,wie es zu solchen Außmaßen im Güterverkehr kam und was für Fehler in der Vergangenheit gemacht wurden und immer noch gemacht werden.
Und die 60% auf dem Flughafen tanken nicht im Ausland,sind dort fest stationiert.Ist wie im Hamburger Hafen: da fahren Irakische Unternehmen stelkenweise den internen Verkehr!
Was möchtest du uns Miteilen?
Das es am besten so bleiben soll (also rückständig weit weg vom Stand der Technik) wie es ist?
Dafür deutlich weniger Stickoxide, weniger Kohlenwasserstoffe und Feinstaub.
Na dann eben fast doppelt so viel CO2 😆
Man sollte sich langsam mal entscheiden was man will.
Und der Strom für die Bahn ist ja nach dieser sehr populistischen Meldung soooo umweltfreundlich ...
... kommt ja nur zu einem nicht geringen Teil aus Braunkohle-Kraftwerken, auch jenseits der deutschen Grenzen.
Das ist ja schon immer das Problem bei uns in der Politik gewesen: einmal war der Diesel der Übeltäter,dann wieder der Benziner,und das immer im Wechsel.Und bei jedem Wechsel kam immer neue Schadstoff-und Steuerklasse dabei raus.
Gilt noch für den Vergleich bei der Golf 3 Ära...
Beim modernen Diesel ist Feinstaub KEIN Problem mehr - der ist flächendecken ab Euro5 an Bord.
(Hier gibt es her grosse Probleme bei den ganzen Turbodirekteinspritzenden Benzinern.
Stickoxide sind mit SCR Kat (sofern alles Legal eingestellt ist - gibt es erste Fahrzeug) auch kein Problem mehr.
Bei unverbrannten Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid ist ohnehin der Diesel geg. Benziner im Vorteil....
So what ... aber es ist halt einfach eine Sau erst mal durchs Dorf zu treiben.....