BMW 3er E46: Rückruf wegen defekter Airbags
Wann ruft BMW meinen E46 zurück?
Vor mehr als einem Jahr hat BMW einen Rückruf für den 3er E46 angekündigt - wegen defekter Airbags. Focus-Online-Redakteur Sebastian Viehmann besitzt ein solches Auto, zurückgerufen wurde es aber noch nicht. Ein Gastkommentar.
Von Focus-Online-Redakteur Sebastian Viehmann
München - Schon wieder ein Rückruf! Ehrlich gesagt, kann man die Meldungen mittlerweile gar nicht mehr zählen. Nun sind es mal wieder 6,5 Millionen Autos - Rückrufe müssen schon mindestens sechsstellig oder wenigstens besonders kurios sein, damit sie es überhaupt noch in die Schlagzeilen schaffen.
Aber wie läuft so ein Rückruf eigentlich ab? Wenn der Defekt sicherheitsrelevant ist, wird man als Halter eines betroffenen Autos vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) oder vom Hersteller angeschrieben. Das KBA sucht die aktuellen Halterdaten der betroffenen Autos heraus - auf Kosten der Autohersteller übrigens. Das Amt begleitet dann die Durchführung des Rückrufs, um sicherzustellen, dass alle noch greifbaren Autos in die Werkstatt kommen. Der Rückruf erfolgt so schnell wie möglich und alles ist gut.
Sicherheitsrelevanter Rückruf oder nicht?
In der Realität allerdings kann die Sache durchaus komplizierter sein. So zum Beispiel beim BMW 3er Baujahr 2005 (E46), den der Autor dieser Zeilen sein Eigen nennt. Und bei dem BMW ebenfalls einen Rückruf angekündigt hat - schon vor mehr als einem Jahr. Es geht um unsichere Airbags. "In seltenen Fällen sind potenzielle Probleme berstender Gasgeneratoren ausschließlich bei Fahrzeugen des Wettbewerbs aufgefallen, die ähnliche Systeme desselben Lieferanten nutzen", so die Erklärung von BMW. Das KBA notiert zu diesem Rückruf (Referenznummer 4187): "Fehler im Gasgenerator des Beifahrerairbags führt bei Airbagauslösung zu unkontrollierter Entfaltung."Beim KBA werde der betreffende Rückruf sehr wohl als sicherheitsrelevant eingestuft, teilte ein Sprecher auf Anfrage von "Focus Online" mit. Heißt: Das betroffene Bauteil wird als "nicht sicheres Produkt" bezeichnet. Allerdings, so der Sprecher, gebe es in Deutschland "eine sehr geringe Eintrittswahrscheinlichkeit" für den Airbag-Fehler. Das Problem könne eher in Regionen mit tropischem Klima auftreten.
Rein vorsorglich
Auch jüngere 3er-Generationen sind vom Rückruf betroffen. BMW sagte 2014 dazu in einer Pressemeldung: "Formal handelt es sich um eine freiwillige Erweiterung eines im vergangenen Jahr durchgeführten Rückrufs. (...) Im Sinne der maximalen Sicherheit für die Kunden hat sich BMW nun allerdings dazu entschieden, die Beifahrerairbags nicht nur aus dem neuerlich vorgeschlagenen Bauzeitraum auszutauschen, sondern freiwillig und rein vorsorglich bei allen entsprechenden BMW 3er der Vor-Vorgängergeneration (E46)", betont der Autohersteller.Das sagt die BMW-Hotline den Kunden
In BMW-Foren liest man seitdem diverse Fragen von Fahrzeugnutzern, wann denn "ihr" 3er an der Reihe sei. Offenbar sind noch nicht alle Modelle in die Werkstätten beordert worden. Als nach über einem Jahr noch immer kein Brief vom KBA oder von BMW eintrudelte, wurde auch der Autor dieser Zeilen neugierig - und rief einmal bei der Hotline an. Die findet man nämlich in solchen Fällen immer auf der Webseite des KBA.
- Die Hotline fragt die Fahrzeug-Identifikationsnummer und das Erstzulassungs-Datum des Autos ab.
- Mangelnde Kundenfreundlichkeit kann man BMW immerhin nicht vorwerfen: Höflich und umfassend informierte der Mitarbeiter an der Hotline inklusive eines schnellen Rückrufs darüber, dass der betroffene Wagen vom Rückruf in der Tat erfasst sei.
- Dann die Überraschung: Man könne jederzeit einen Termin in der Werkstatt ausmachen. Der kostenlose Airbag-Wechsel dauere eine Stunde.
- Für den Rückruf gebe es allerdings "keine Eile, die notwendig wäre", hieß es an der Hotline weiter.
Müssen Autobesitzer also selbst dafür sorgen, dass defekte Bauteile getauscht werden? Dem "BMW 3er Club E46" sind ähnliche Fälle bekannt, in denen Fahrzeugbesitzer den Rückruf auf Eigeninitiative durchführen ließen. Zudem habe BMW offenbar Probleme, genügend Ersatzteile zu beschaffen.
Warum dauert das so lange?
Auch wenn es die Autohersteller ungern zugeben: In solchen Fällen gibt es eine ganz nüchterne Kosten-Nutzen-Abwägung. Das ist ein zynischer Aspekt der Autoindustrie, der im Fall von General Motors und dem Zündschloss-Desaster mächtig nach hinten losging.
Mit dem "Switchgate-Skandal" inklusive mehrerer Todesopfer ist das BMW-Problem freilich nicht vergleichbar, da es bislang offenbar keine bekannten Zwischenfälle gab. BMW bemüht sich denn auch, das Ganze auf extrem kleiner Flamme zu kochen. "Uns sind keine Fälle unregelmäßiger Öffnung von Gasgeneratoren bekannt. Die Kunden werden fortlaufend von BMW angeschrieben, bei einem großen Teil der Fahrzeuge sind die Beifahrerairbags mittlerweile getauscht. Die Anschreiben werden kontinuierlich fortgesetzt", so ein Sprecher des Autoherstellers auf Anfrage von "FOCUS Online". Genaue Zahlen rückt der Hersteller nicht heraus.
Doch auch wenn es sich um kein akutes Sicherheitsproblem handelt: Warum dauert es so lange, einen im Grundsatz immer noch sicherheitsrelevanten Rückruf durchzuführen? Ein Sprecher des KBA vermutet: Es könne organisatorische Gründe haben, weshalb sich die Aktion so lange hinziehe.
"Ein Rückruf in solcher Größenordnung muss natürlich logistisch bewältigt werden können, deshalb werden nicht alle Halter gleichzeitig angeschrieben", so der Sprecher. Zudem müssten auch genügend Teile für den Austausch vorrätig sein. Angesichts der stark ansteigenden Rückruf-Zahlen dürften künftig also immer größere Herausforderungen auf die Autobauer zukommen, solche Mega-Aktionen überhaupt zu bewältigen.
Quelle: www.focus.de
Quelle: www.focus.de
Nach dem VW-Bashing geht es hier weiter mit dem BMW-Bashing...Viel Spaß uns allen!
Die können ja gleich die HA mit austauschen und den n42 sowieso. Der e46 ist nach dem e36 eine Enttäuschung.
Mehr Technik = Mehr Enttäuschung
Wird mit den aktuellen Modellen in ein paar Jahren auch nicht anders sein.
Dazu passt der E-Klasse-Mercedes als Profilfoto. Übelster Rost, teilweise mit Gratis-Tieferlegung durch abgerostete Dome.
Die Hinterachsgeschichte betrifft die ersten E46-Baujahre und da stimme ich zu. Es ist eigentlich eine Sauerei, daß es dazu keinen ordentlichen Rückruf gab. Wer sich heute einen unreparierten, alten E46 kauft, hat unter Umständen die A-Karte.
Die E36 haben einige ärgerliche Besonderheiten - nicht anders als Baureihen anderer Hersteller.
Fehler gibts bei jedem Hersteller, also muss ja auch kein BMW-Bashing betrieben werden 😊
Mehr Technik = Mehr Freude und wenn man so möchte deutlich höherer Komfort
Unser Airbag wurde bereits vor nem Jahr getauscht in der NL MUC bei FCB Stadion.
Von dieser Aktion hier gelesen und Termin ausgemacht . 7 Tage später .... Problem behoben.
Wie sieht das denn mit dem Typ auf dem amerikanischen Markt aus ? Enthalten diese nicht auch das gleiche Airbag-System ?
Würde man sich auf dem amerikanischen Markt auch so zögerlich verhalten (können) ?
ist doch eigentlich einfach.
der e46 hat ein recht kritisches alter erreicht.
viele exemplare werden nicht mehr verkauft sondern verschrottet oder geschlachtet oder einfach als teilespender irgendwo hingestellt.
also sieht die kosten nutzen abwägung ganz einfach so aus dass es monat für monat, jahr für jahr weniger fahrzeuge werden die man mit dem tauschteil zu versorgen hat.
solange es nicht zu schweren unfällen kommt ist diese rechnung also ziemlich einfach.
Die Takata Airbags werden sicherlich auch knapp. Allein für den Hauptabnehmer Honda sind es in den USA mehrere Millionen Airbags....
Passend zum Thema: https://www.youtube.com/watch?v=Z0sL-gQCy1A
.. mehr oder weniger 😉
Lieber kein Takata Airbag.
Ich habe mir vor kurzer Zeit einen E46 gekauft. Mein örtlicher bmw Händler meinte, ich soll mal vorbei kommen und überprüfen lassen ob mein e46 davon betroffen sei. Wie das ganze überprüft würde weiß ich nicht, die Antwort lautete aber, der Airbag sei schon gewechselt wurden. okay. Überprüfen kann ich es trotzdem nicht, da ich keine Rechnung davon habe. Das Baujahr ist 2003.
Dann reich doch Klage ein !
Du langweilst mit Deinem "Bashing".
Kannst Du kein Deutsch oder was soll die Wichtigtuerei ?
Irgendeine Vorstellung vom Sinn eines Rückrufes ? Wohl kaum.