Volle Fördertöpfe: E-Auto-Prämie wird kaum genutzt
Warum niemand die E-Auto-Prämie will
Wer sich ein E-Auto kauft, erhält eine Förderung von bis zu 4.000 Euro. Leider läuft die Nachfrage nach den Stromern sehr schleppend, die Fördertöpfe bleiben voll.
Frankfurt - Ein Jahr nach seiner Einführung hat der staatlich subventionierte Kaufanreiz für Elektrofahrzeuge noch nicht so recht gezündet. Es gab keinen Ansturm wie bei der Abwrackprämie im Jahr 2009. Die Beamten des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) erleben bei dem Thema bisher eher beschauliche Tage.
Einen Monat vor dem ersten Jahrestag (2. Juli) waren nur rund 20.600 Prämien beantragt - ein Bruchteil der mehr als 300.000 möglichen Förderungen. Ginge es in diesem Tempo weiter, würde der Fördertopf noch 15 Jahre lang reichen, obwohl laut Gesetz im Sommer 2019 Schluss sein soll. Zum Vergleich: Die fast 2 Millionen Abwrackprämien waren nach einem halben Jahr komplett weg und hatten die Autoproduktion nach der Finanz- und Wirtschaftskrise ordentlich angekurbelt.
Das Bafa kommt auch wegen des vollelektronischen Antragsverfahrens nicht ins Schleudern. Lediglich zehn
zusätzliche Mitarbeiter wurden eingestellt. 4.000 Euro "Umweltbonus" erhalten derzeit Käufer eines vollelektrischen Autos. 3.000 Euro sind es bei Plug-in-Hybridwagen, die per Stecker geladen werden und einen ergänzenden Verbrennungsmotor haben. Im ersten Jahr haben vor allem Unternehmen das Angebot wahrgenommen: Sie haben laut Bafa mehr als 11.000 E-Fahrzeuge zugelassen - im Vergleich zu gut 9.000 Autos, die an Privatleute gingen.Der Staat zahlt seine Bonus-Hälfte erst, wenn auf der Rechnung ein entsprechender Netto-Preisnachlass des Herstellers ausgewiesen ist, was besonders bei Leasingverträgen zu häufigen Nachfragen des Amtes führt. Einige Autobauer haben zur Prämieneinführung ihre zuvor gewährten Rabatte zusammengestrichen, berichtet der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Uni Duisburg-Essen.
Die Million wird nicht erreicht
Längst haben sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Vertreter Sigmar Gabriel (SPD) verbal von der eigenen Zielvorgabe verabschiedet, nach der im Jahr 2020 in Deutschland eine Million Elektroautos unterwegs sein sollten. Zu kümmerlich sind die Zahlen.
Zum Jahreswechsel waren in Deutschland laut Kraftfahrt-Bundesamt 34.000 Vollstromer zugelassen, immerhin 33,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl hätte aber noch viel höher sein können, wenn nicht viele hier gekauften E-Fahrzeuge nach wenigen Wochen oder Monaten in Nachbarländer exportiert würden. Exakte Zahlen zum Bestand der ebenfalls geförderten Plug-in-Hybride liegen nicht vor, weil sie statistisch mit anderen Hybridmodellen in einen Topf geworfen wurden. Es wird aber von einer ähnlichen Größenordnung wie bei den echten E-Mobilen ausgegangen.
Schwächelnde Technik und fehlende Infrastruktur sind Schuld
"Die Subvention ist fehlgeleitet und setzt am falschen Punkt an", sagt Stefan Bratzel, Chef des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach. Das vermeintliche Problem einer zu schwachen privaten Nachfrage habe es nie gegeben. Vielmehr stünden die technologischen Probleme der mangelnden Reichweite und der fehlenden Schnelllade-Infrastruktur einem Durchbruch der E-Mobilität immer noch im Wege. "Man hätte früher ansetzen müssen und das Geld besser für den Ausbau der Infrastruktur eingesetzt", kritisiert er.
"Der Gebrauchsnutzen der Elektrofahrzeuge ist noch zu gering", sagt auch Dudenhöffer. Die Prämie sei unvorbereitet in einer "Nacht- und Nebelaktion" eingeführt worden, ohne die Industrie rechtzeitig einzubinden. Besser hätte man zunächst in Ladestationen investiert und in den Städten Carsharing-Systeme mit E-Autos gefördert, damit die Konsumenten den neuen Antrieb erst einmal kennenlernen. "Geradezu schizophren" sei aber der Umstand, dass parallel zum Elektroantrieb immer noch Diesel-Kraftstoff massiv steuerlich subventioniert werde. "Da muss man sich schon entscheiden, was man eigentlich will", verlangt der Auto-Professor.Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht hingegen eine vom Umweltbonus getriebene "sehr hohe Dynamik", weil sich der Elektroanteil an den Neuzulassungen in den ersten fünf Monaten dieses Jahres auf 1,2 Prozent verdoppelt hat. Technologisch seien die deutschen Hersteller ohnehin vorn dabei. Immerhin ist nun gut jedes 100. neuzugelassene Auto ein Stromer. Das reicht aber längst nicht aus, um das Millionen-Ziel bereits 2020 zu erreichen.
Quelle: dpa
Weil die Technik einfach nicht alltagstauglich ist.
Die Prämie ist für Normalsterbliche Leute viel zu gering - wenn ich jetzt einen Hyundai Ioniq Elektro her nehme - der kostet so rund 37.000 Euro - weniger 4.000 Euro Prämie wären das immer noch unglaubliche 33.000 Euro. Hab mir einen Astra K für 19.500 Euro bestellt, bei 20.000 ist bei mir Ende im Gelände ...
Eine Alternative wäre natürlich ein i30 Elektro der dann deutlich günstiger als der Ioniq ist.
Hoffentlich entwickelt PSA einen Hybriden, der mit einem 3-Zylinder-Benziner zusammenarbeitet - dies bitte in ein Auto, welches dem Astra k änlich sieht - passt ;-)
An was wird's liegen... blöde Frage.
Das die Kisten meistens hässlich sind in Verbindung mit dem hohen Kaufpreis und den begrenzten Lademöglichkeiten.
mal ganz abgesehen davon, dass sich die Autohäuser teilweise gleich nen Teil vom (Förder-)Kuchen einverleiben.
So gesehen bei meinem BMW 😊:
Prämie für Elektroauto (I3 OHNE Range Extender): 4.000 EUR.
Auf der Preisauszeichnung: Elektroprämie: 3.800 EUR.
Da fällt mir nix mehr zu ein.......😊😤😤
Ich glaube nicht, dass die mangelnde Infrastruktur der Hauptgrund für die Kaufzurückhaltung ist. Die meisten Interessenten für so ein Fahrzeug würden überwiegend in der heimischen Garage laden. Meiner Meinung nach liegt es am nicht konkurrenzfähigen Kaufpreis der Elektroautos. Auch nach Abzug der Prämie sind sie immer noch wesentlich teurer als vergleichbare Verbrenner. Das holt man auch nicht durch die eventuell niedrigeren Betriebskosten wieder rein. Kurz gesagt: Das Elektroauto rechnet sich (noch) nicht.
Die Zielgruppe für E-Autos wohnt zum Großteil in den Städten. Die wenigsten Mietwohnungen haben haben Strom am Stellplatz/Garage, geschweige denn überhaupt eine feste Garage oder einen Stellplatz.
Ich würde mir wohl ein E-Fahrzeug kaufen, aber ich sehe nicht ein dass ich mir noch einen zusätzlichen Verbrenner halten muss um meinen Bedarf abzudecken.
Woran wirds liegen...heißer Tipp: daran, dass seit dem letzten Artikel hier immer noch weder Model 3 noch Leaf 2 oder der Ampera-e in den Showrooms stehen?
Das Der Smart 4four erst jetzt überhaupt lieferbar ist? Der Ioniq Lieferzeiten von einem Jahr hat?
Es hat sich an der Angebotsseite in den letzten 2 Monaten nix geändert.
Überraschung! An der Nachfrageseite auch nicht.
Ich wette, die 300.000 bis Mitte 2019 kriegen wir hin. In den letzten 12 Monaten. Vorher wird sich großartig nichts tun.
Was für ein Schwachsinn - warum nicht ?
Bin selbst den BMW I3 gefahren und hatte den Renault ZOE 40 für ein langes Wochenende. Absolut Alltags- und Kurzstreckentauglich in meinen Augen. Selbst mit dem ZOE sind >300 Kilometer mit Klima und vernünftiger Fahrweise drin - Umdenken ist angesagt.
In meinen Augen sehen die Fahrzeuge BMW I3 und ZOE o.k. aus, aber Emotionen werden bei mir nicht geweckt. Die Kraftstofftankstellen, schlafen in meinen Augen sowieso - warum gibt es dort keinen Ladesäulen...???
Die Tankstellen schlafen, weil es nicht in ihrem Sinne ist ... wäre ja besser, wenn die Leute weiterhin die teureren Treibstoffe tanken ;-)
Könnt ihr uns nicht endlich mal mit den Ergüssen dieses "Professor"
DödelkofferDudenhöffer verschonen?Die Tankstellen, könnten auch "teuer" Strom verkaufen - Schnellladen wird schon was "kosten". Es wird nicht so sein, dass das E-Autofahren "günstiger" wird - nein, nein geirrt lieber Verbraucher - "intern" wird von 20€ pro 100km mit dem E-Auto gesprochen. Selbst Vater-Staat lässt sich nicht die Millarden der KFZ-Steuer entgehen und wird E-Autos irgendwann nach Leistung o.ä. besteuern.
Es laufen halt Zielgruppe (Städter mit viel Kurzstrecke) und Leute, die in der Lage wären, so was zu nutzen (Landbewohner mit Eigenheim), die aber damit nichts anfangen können, total über Kreuz. Für nen Landbewohner taugt nur ein Tesla wirklich was und der ist neben dem Häuschen dann doch ne Spur zu teuer für die Meisten.
Ob man mit einem E- Fahrzeug was anfangen kann ist halt individuell verschieden, in den Städten wohnen viele ohne Chance auf einen Ladeplatz, die meisten hier haben nicht mal einen festen Stellplatz, wo sollen die laden ?
Tankstellengelände sind zumindest hier auch nicht riesig, da ist kein Platz für zusätzliche Ladeplätze .
Am ehesten was für wohlhabende Vorstädter mit eigener Garage und Photovoltaik auf dem Dach .
mich wundert das nicht. Bis auf die aktiven Leute hier und in anderen Foren ist das Interesse einfach nicht vorhanden. Einerseits ist die Wartung nicht wirklich billiger, sofern man das Fahrzeug auch so lange fährt, bis der Akkuwechsel fällig wird und die Garantie nicht mehr greift. Natürlich ist es ansonsten leicht günstiger und lohnend.
Jedoch kann man beim Verbrenner auch locker Geld sparen, wenn man die bekannten Tipps auch mal beachten würde, wie Motorbremse aktiv nutzen (damit ist der Bremsen-Verschleiß auch nicht sonderlich hoch), beim Service Öl selbst mitzubringen, Füllstände vorher mal zu prüfen und ggf. auffüllen sowie Filter selbst zu wechseln, was auch meistens kein Hexenwerk ist.
Der hohe Grundpreis, die lange Wartezeit beim tanken, das schlechte Netz mit der fehlenden Möglichkeit überall Tanksäulen hinzupflastern und natürlich die Reichweite schrecken nicht nur mich ab. Mir fehlt persönlich noch das Motorengeräusch 😎 😉