Subaru XV 2017 im Test: Fahrbericht, Motoren, Preis
Was den neuen Subaru XV vom Impreza trennt
Fast zeitgleich mit dem Impreza schickt Subaru den neuen XV zu den Händlern. Das Crossover ähnelt dem Kompakten bis tief unters Blech, hat aber einen ganz anderen Charakter.
Von Michael Specht
Tannisby - Modulare Bauweise und Gleichteilstrategie kennen wir mittlerweile von fast allen großen Herstellern. Auch ein kleinerer Vertreter der Automobilbranche wie Subaru kommt nicht darum herum. Auch, wenn die Allradmarke bei uns nur in der Nische fährt: Im vorigen Jahr hat Subaru in Deutschland weniger als 7.000 Fahrzeuge verkauft. Die meisten davon waren Forester. Auf Platz zwei fährt der XV.
Das Crossover-Modell gibt es seit 2012. Die zweite Generation wurde im Frühjahr 2017 auf dem Genfer Autosalon erstmals präsentiert. Zum Jahreswechsel sollen die ersten XV nun beim Händler sein. Wenn dann der Impreza neben dem XV steht, könnten Kunden sich wundern. Erstens darüber, wie ähnlich sich die beiden sind. Zweitens, wie geschickt die Japaner trotz gefühlter 90 Prozent an Gleichteilen ein in der Erscheinung so anderes Auto auf die Räder gestellt haben.
Die unteren Flanken inklusive der Kotflügel, Scheinwerfer, Rückleuchten sind weitestgehend gleich. Vermutlich auch die Haube. Lediglich die A-Säule, die höheren Türrahmen, Dach und Heckklappe stammen aus einer anderen Presse. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Der XV steht mit seinem SUV-Look (schwarze Kotflügelleisten, Unterfahrschutz-Applikationen) und der etwas höher gelegten Karosserie recht eigenständig da.Der XV wirkt stimmiger
Das zweite Aha-Erlebnis kommt nach dem Einstieg (geht übrigens deutlich bequemer als beim Impreza). Das Cockpit kenn ich doch? Instrumente, Anordnung, Displays, alles gleich. Impreza lässt grüßen. Stören daran dürfte sich nur jemand, der beide Autos vor der Haustür stehen hat. Und das werden nicht viele sein.
Verblüffend ist, wie schnell man warm mit dem XV wird, vor allem im Vergleich zum Impreza. Die höhere Sitzposition ist sympathisch, Überblick und Raumgefühl sind besser, das ganze Auto wirkt stimmiger und ruhiger. Dieser Eindruck bestätigt sich beim Fahren. Dem XV fehlt das Laute und Hektische des Impreza. Er macht eher den Cruiser.
Die Karosserie soll doppelt so steif wie die des Vorgängers sein. So etwas ist dem Fahrverhalten natürlich nicht abträglich. Kommen noch ein gut abgestimmtes Fahrwerk und eine direkte Lenkung hinzu (zuvor 14, jetzt 13:1 übersetzt), beginnt das Ganze, Spaß zu machen. Der XV zieht brav seine Bahn, bleibt selbst in übertrieben scharf gefahrenen Kurven neutral.
Muss sein: Allrad und Boxer
Nicht unschuldig daran sind der markentypische, symmetrische Allradantrieb und das Torque Vectoring. Auch die Wankneigung hält sich in erträglichen Grenzen, trotz einer Bodenfreiheit von 22 Zentimetern. Die braucht der XV zum Beispiel auf ausgefurchten Waldwegen.
Installiert hat Subaru dafür sogar ein neues Allrad-Managementsystem, genannt X-Mode. Es passt das Motormanagement, den Allradantrieb, die Bremskraft und andere Funktionen auf die Offroad-Gegebenheiten möglichst perfekt an. Integriert ist zudem eine Bergabfahrhilfe.Für die meisten Anforderungen im Alltag reicht der 2,0-Liter-Boxermotor mit 156 PS allemal (Preis: ab 25.980 Euro). Er stammt in der Basis aus dem Vorgänger, Subarus Ingenieure sollen aber 80 Prozent seiner Teile neu entwickelt haben. Kombiniert ist er mit der stufenlosen Siebengang-Automatik Lineatronic, die hier erstaunlicherweise einen harmonischeren Eindruck hinterlässt als im Impreza.
Wünschen würde man sich lediglich etwas mehr Drehmoment. 196 Newtonmeter markieren nicht unbedingt die Spitze der Ingenieurskunst. Immerhin wiegt der XV knapp 1,5 Tonnen. Noch schwerer dürfte es der alternativ erhältliche 1,6-Liter-Benziner mit 114 PS und nur 150 Newtonmetern haben (ab 22.980 Euro). Einen Diesel bietet Subaru für den XV nicht an.
Wie der Impreza, verfügt auch der XV serienmäßig über das sogenannte Eyesight, bei dem eine Kamera die nötigen Daten für ein Notbremssystem mit Kollisionswarner, einen Spurhalteassistenten sowie für die adaptive Abstands- und Geschwindigkeitsregelung liefert. Zudem überwacht „Subaru Rear Vehicle Detection“ den Bereich hinter dem Auto. Der XV-Fahrer erhält also auch Hilfe beim Spurwechsel und wird beim rückwärtigem Ausparken vor drohendem Querverkehr gewarnt.
Subaru XV: Technische Daten
- Modell: 2.0i S Exclusive +
- Motor: 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner
- Leistung: 156 PS (115 kW) bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 196 Nm bei 4.000 U/min
- Getriebe: stufenloses 7-Gang-Automatikgetriebe, Allradantrieb
- 0-100 km/h: 10,4 s
- Höchstgeschwindigkeit: 194 km/h
- Verbrauch: 6,9 l/100 km
- CO2: 155 g/km
- Länge: 4,465 m
- Breite: 1,800 m
- Höhe: 1,615 m
- Leergewicht: 1.439 kg
- Kofferraum: 385 bis 1310 l
- Listenpreis: 32.980 Euro
Schönheiten waren Subarus nie, und so ist der XV leider auch nicht sehr hübsch. Mir gefällt aber, wie Subaru seit über 30 Jahren bei Allradantrieb und Boxermotor bleibt. Vorallem in einer Zeit, in der alles andere einem Einheitsbrei gleicht. Weiter so, Subaru!
196Nm aus 2l-Sauger mit Saugrohreinspritzung sind ordentlich. Klar das man mit Aufladung mehr rausholen konnte. Das weis auch Subaru, die ja gerüchteweise schon den ein oder anderen legendären Turbomotor gebaut haben. Kein Grund auf der Ingenieurskunst rumzureiten.
Und was zum Geier ist eine stufenlose-7-Gang-Automatik😕
Grüße,
Zeph
Also mir gefällt er. Passt zum Subaru-Image des biederen und zuverlässigen Arbeitsgeräts. Wäre ja auch schlecht wenn nicht, da die meisten Subaru-Käufer hierzulande die Stammkunden sind.
Der XV wäre auch einer der wenigen SUV die ich gut finde, da er auch im leichten Gelände nicht versagen dürfte und auch den entsprechenden Mehrwert bietet. Kaufen würde ich ihn trotzdem nicht, ich brauche weder hohen Einstieg, noch Allrad. Ich bevorzuge den klassischen Kombi.
Ich vermute mal, die Lineatronic simuliert 7 Gangstufen. Hat die Autotronic in der B-Klasse W245 auch getan, nur da waren es noch 5.
Außer besagtes Benzgetriebe fällt mir allerdings kein CVT ein, das wirklich lang gehalten hat. Selbst die Autotronic hielt auch nicht ewig und MB hat sie auch recht zügig wieder eingemottet.
Nach einer Fahrt mit einem Nissan Pulsar musste ich allerdings feststellen, dass die CVTs innerhalb von 10 Jahren schon noch besser geworden sind, das war kein Vergleich zum B-Klasse-Gummiband.
Das wird vermutlich einfach eine stufenlose Automatik sein, die 7 Gänge „simulieren“ kann. Ich glaube, das machen alle CVT Getriebe so.
P.S: Da war jemand schneller.
Der 2 Liter hat Benzindirekteinspritzung! Der neue 1.6er Saugrohreinspritzung.
Ich fuhr auch mal Subaru, meine ganze Familie fuhr Subaru.
Grund: Wohnort an erhöhter Lage mit Schnee im Winter und starker Steigung der Landstrasse.
Die Subarus (Legacy Turbo, Legacy 3.0 etc.) waren auf Nässe und Schnee king of the road. Ein geniales Kurvenverhalten und ordentlich Dampf.
Heute: Meine Eltern und ich fahren BMW, andere in der Familie andere Japaner.
Grund: Subaru bietet keinen Kombi mehr an, der genügend Leistung hat (der Levorg mit 170 PS bei 1650 kg Leergewicht ist ja ein Witz). Wer mehr als 200 PS und kein SUV will, der wird von der Marke weggetrieben.
Ich würde es eher begrüssen, wenn Subaru wieder sportliche Kombis verkaufen würde, so wie früher.
Und auch dieser XV hier braucht zu diesem Motor mindestens noch einen Hybridbaustein oder gerade einen anständigen Motor mit ordentlich Dampf.
Ein gewisser Hersteller namens "Toyota" setzt auch CVT-Getriebe ein.
Man hört nichts schlechtes bzgl. der Haltbarkeit, klar.
Subaru bietet den Levorg auch mit 300 PS/400 Nm an. Der schafft es nur nicht nach Europa.
Wer hat den die Radhausbeplankung ausgeschnitten, der 5 jährige Sohn vom Chef?😕
zur Lineartronic:
schön (für mich) wäre es, wenn Subaru neben den simulierten 7 Gängen auch deren automatischen Wechsel anbieten würde, die "festen" Gänge werden ja durch die Schaltwippen angesteuert.
Wenn nun ein automatisches Wechseln der Gänge möglich wäre, also nicht nur manuell durch die Schaltwippen, dann hätte Subaru ein echtes Alleinstellungsmerkmal auf dem Markt:
Stufenlos
mauelles Schalten
automatisches Schalten
Wäre doch "nur" eine Programmierung nötig, also Software, um den richtigen Schaltpunkt zu ermitteln usw.
Ist ein Direkteinspritzer der neue 2.0 im Impreza und XV. Sonst sehr guter Bericht!
XV mit Hybrid Modelljahr 2019
Schon mal das CVT gefahren? ich kann vom 5 in den dritten usw schalten.
😆...ich musste lachen.
zum Auto: imho ist das Cockpit sehr gelungen. Und das Lenkrad ist extrem hübsch. Auch außen finde ich ihn hübsch. Der Kofferraum wirkt klein, die Öffnung aber groß. Insgesamt ist das Auto sehr nüchtern gestaltet, was mir als Krautfresser sehr gefällt. Preislich ist das auch völlig fair.
Aber wieso gibt es beim aktuellen XV die Ausstattungslinie Comfort nur mit Lineartronic? Nur Active gibt es mit 6-Gang Schaltgetriebe. Das ist natürlich selten doof. Hoffentlich ändert sich das mit diesem neuen XV.
Die Farbauswahl ist mager, aber die Blautöne gefallen mir.