Porsche Panamera 2 (2016): Fotos, Motoren, Preise, Sitzprobe

Was für ein hübscher Hintern

Constantin Bergander

verfasst am Tue Jun 28 21:00:45 CEST 2016

Mehr Elfer, weniger Buckel und ganz viel neue Technik: Porsche zeigt die zweite Generation des Panamera – mit neuen Antrieben und digitalem Innenraum.

Der neue Porsche Panamera und MOTOR-TALK Redakteur Constantin Bergander beim Erstkontakt

Berlin – Erste Bilder des neuen Porsche Panamera sind bereits in der vergangenen Woche im Netz aufgetaucht. Jetzt ist es offiziell: So sieht die neue Limousine aus Zuffenhausen aus. Viele Linien stammen vom Vorgänger. Doch der Neue wird dort schön, wo der Alte viel Kritik sammelte, also vor allem am Dach und am Heck.

Mit neuem Hintern und frischen Kanten schiebt Porsche den Panamera 2 optisch ein Stück in Richtung 911. Über der Rücksitzbank verläuft das Dach zwei Zentimeter flacher. Insgesamt wird der Panamera länger (+ 3,5 Zentimeter), breiter und höher (+ 5,0 Millimeter). Der Überhang vorn schrumpft, hinten bleibt er groß.

Porsche Panamera 2: Zwei Benziner, ein Diesel zum Marktstart

Unter dem Blech kommt alles neu. Ab sofort lässt sich der Panamera mit zunächst drei Motoren konfigurieren. Vorerst bietet Porsche alle Motoren ausschließlich mit Allradantrieb und einem neuen Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe („PDK“) an. Die Motoren des Porsche Panamera 2 im Überblick:

ModellPanamera 4SPanamera TurboPanamera 4S Diesel
Motor2,9-Liter-V6-Turbobenziner4,0-Liter-V8-Turbobenziner4,0-Liter-V8-Turbodiesel
Leistung440 PS550 PS422 PS
Drehmoment550 Newtonmeter770 Newtonmeter850 Newtonmeter
Verbrauch8,1 bis 8,2 Liter pro 100 km9,3 bis 9,4 Liter pro 100 km6,7 bis 6,8 Liter pro 100 km
Höchstgeschwindigkeit289 km/h306 km/h285 km/h
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h4,2* bzw. 4,4 Sekunden3,6* bzw. 3,8 Sekunden4,3* bzw. 4,5 Sekunden
Basispreis113.027 Euro153.011 Euro116.954 Euro

* Beschleunigung mit aufpreispflichtigem Sport Chrono Paket

Der Heckspoiler fährt beim Panamera 4S elektrisch hoch. Beim Turbo ist die Technik aufwändiger
Alle Motoren im Panamera sind neu entwickelt. Der Sechszylinder stammt in seinen Grundzügen vom Audi S4, bekommt aber einen zweiten Turbolader und mehr Leistung. Den Achtzylinder im Panamera Turbo hat Porsche auf dem diesjährigen Motorensymposium in Wien vorgestellt. Er spart mit einer Zylinderabschaltung Sprit. Porsche hat mit diesem Motor einen neuen Rekord auf dem Nürburgring für Serienlimousinen aufgestellt. Der V8 Diesel stammt grundsätzlich vom Audi SQ7, Porsche setzt allerdings keinen Elektroverdichter ein.

Langfristig werden weitere Motorvarianten folgen. Zum Marktstart fehlt ein Basismodell, außerdem die Topmotorisierung Turbo S. Zudem erwarten wir eine kleinere Diesel-Version mit sechs Zylindern. Porsche-Chef Oliver Blume kündigte auf der Premiere zwei Hybrid-Varianten an. Der Panamera 2 basiert auf dem Standardbaukasten des Konzerns. Varianten mit Hinterradantrieb sind demnach zumindest technisch möglich.

Aufgeräumter Innenraum im Porsche Panamera

Die zweite Generation Panamera verzichtet auf die Knopf-Landschaft des Vorgängers. Porsche setzt im neuen Modell Touch-Oberflächen ein. Ein großer Bildschirm mit 12,3 Zoll Diagonale ersetzt das alte Infotainment-System. Die neue Version unterstützt Apple-Geräte und verbindet sich mit dem Internet. Den Google-Standard Android Auto setzt Porsche nicht ein.

Schauspieler Ralf Möller nimmt schon mal Maß beim neuen Porsche Panamera
Im Kombiinstrument arbeitet nur noch der Drehzahlmesser analog, alle anderen Aufgaben übernehmen Displays. Trotz flacherer Dachlinie gibt es im Panamera genug Platz. Vier Einzelsitze schmiegen sich eng an die Passagiere, die Polsterung ist klassenuntypisch straff, aber mit ausreichend Restkomfort. Auf der Mittelkonsole sind nur wenige Knöpfe übrig: Lautstärke, Temperatur und Gebläse, Handbremse sowie ein Dreh-Drück-Schalter für das Navi. Alles andere wird mit Berührungen gesteuert. Das große Display lässt sich individuell einrichten. Langfristig wird diese Aufteilung wohl in anderen Porsche-Modellen folgen.

In der Aufpreisliste des Panamera stehen unter anderem ein Nachtsichtassistent, Massagesitze, Ambiente-Licht, ein 3D-Soundsystem von Burmester und ein Panorama-Ausstelldach. Ebenfalls neu an Bord des Panamera: Der „Porsche InnoDrive“. Das System soll Sprit sparen, arbeitet mit Navi-Daten und dem Abstandstempomaten zusammen und errechnet die effizienteste Fahrweise für die jeweils folgenden drei Kilometer anhand von Kurven, Steigungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Elektronischer Wankausgleich, Hinterachslenkung

Zum Modellwechsel installiert Porsche im Panamera eine neue Drei-Kammer-Luftfederung. Sie soll eine größere Spreizung zwischen straffer und komfortabler Abstimmung ermöglichen. Einen Wankausgleich gibt es weiterhin. Der arbeitet nicht mehr hydraulisch, sondern elektronisch. Porsche installiert dafür ein zweites Bordnetz mit 48 Volt. Die Technik stammt aus Bentley Bentayga und Audi SQ7. Erstmals gibt es den Panamera außerdem mit einer Hinterachslenkung.

Keine toten Plastik-Blenden mehr - die Mittelkonsole ist als Touchpad gestaltet
Die Karosseriebleche des Panamera 2 bestehen aus Aluminium. Insgesamt soll die Limousine im Vergleich zum Vorgänger bis zu 100 Kilogramm verlieren. Gegen Aufpreis installiert Porsche Scheinwerfer mit Matrix-LED-Technik und Alufelgen bis 21 Zoll Größe. Serienmäßig gibt es normales LED-Licht und 19-Zöller.

Bestellungen nimmt Porsche ab sofort an. Die Auslieferung beginnt am 5. November 2016. Je nach Leistungsklasse steigen die Preise um rund 2.500 bis 7.000 Euro. Langfristig folgen eine Langversion sowie ein Shooting Brake, basierend auf der Studie Sport Turismo.

Schauspieler Ralf Möller nimmt schon mal Maß beim neuen Porsche Panamera
Sitzprobe: Tiefe Position, enge, aber bequeme Stühle
Der Panamera ist ein Viersitzer mit ausreichend Platz - der Fahrersitz ist noch auf Constantins Sitzposition eingestellt
Der Porsche Panamera startet in Generation 2 mit drei Motoren
Der Heckspoiler fährt beim Panamera 4S elektrisch hoch. Beim Turbo ist die Technik aufwändiger
Der Kofferraum des neuen Porsche Panamera: 495 Liter Volumen
Dreidimensionale Rückleuchten wie beim Macan
LED-Scheinwerfer serienmäßig, Matrix-LED gegen Aufpreis
Der neue Porsche Panamera Turbo
Der dreiteilige Heckspoiler mit komplizierter Mechanik
Carbon-Keramik-Bremsanlage im Panamera Turbo
Besonders am Heck hat sich am Panamera viel getan
550 PS holt Porsche aus dem 4.0 Liter Turbo-V8 mit heißem V
Der neue Porsche Panamera mit aufgeräumtem Innenraum
Gute Sitzposition, viel Platz, kleines Lenkrad
Ein großer Monitor ersetzt das alte Infotainmentsystem, Navigation gibt es serienmäßig
Keine toten Plastik-Blenden mehr - die Mittelkonsole ist als Touchpad gestaltet
Nur noch der Drehzahlmesser ist analog, daneben arbeiten 7-Zoll-Displays
Optionales Sport-Chronopaket im Panamera
Auch im Fond werden viele Klima- und Sitzeinstellungen übers Touchpad in der Mittelkonsole gesteuert
Der neue Porsche Panamera bei der Weltpremiere in Berlin
Porsche Panamera: Die zweite Generation startet 2016
Quelle: Porsche
Neuer Innenraum: Porsche streicht im Panamera 2 viele Schalter und setzt auf Touch-Flächen
Quelle: Porsche
Gegen Aufpreis gibt es im Porsche Panamera 2 Matrix-LED-Scheinwerfer
Quelle: Porsche
Neues Heck: Der Hintern des Panamera 2 erinnert an den Porsche 911
Quelle: Porsche
In der zweiten Generation wird der Panamera etwas länger sowie minimal höher und breiter
Quelle: Porsche
Das Dach verläuft über der Rückbank zwei Zentimeter flacher
Quelle: Porsche
Der Kofferraum des Panamera fasst 495 bis 1.304 Liter
Quelle: Porsche
Zum Marktstart gibt es drei Motorisierungen mit 422 bis 550 PS
Quelle: Porsche
Vorerst gibt es den Porsche Panamera nur mit Allradantrieb und Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe
Quelle: Porsche
19-Zoll-Räder gibt es serienmäßig, bis zu 21 Zoll gegen Aufpreis
Quelle: Porsche
Porsche installiert im Panamera 2 Luftfederung, Hinterachslenkung und einen elektrischen Wankausgleich
Quelle: Porsche