Die fünf billigsten Neuwagen in Deutschland
Was ist drin, was fehlt?
Wer einen Neuwagen zum Tiefstpreis kaufen will, wird in Deutschland schon ab 6.890 Euro fündig. Bei der Ausstattung heißt es dann aber Verzicht üben. Eine Übersicht.
Köln - Im Preissegment unterhalb von 10.000 Euro ist die Auswahl an Neuwagen groß. Echte Preisbrecher gibt es aber nur wenige. Wir haben die fünf billigsten Neuwagen (nach Listenpreis) heraus gesucht und sagen, was sie können – und was ihnen fehlt.
Dacia Sandero „Essentiel“
Das mit Abstand erfolgreichste Billigauto in Deutschland basiert auf alter Renault-Clio-Technik und hat Platz wie ein ordentlicher Kleinwagen. Den Dacia Sandero „Essentiel“ gibt es für 6.890 Euro.
- Was er bietet: fünf Türen, fünf Sitzplätze, 75 PS, Servolenkung, vier Airbags
- Was fehlt: Radio, Klimaanlage, Zentralverriegelung
- Was ein akzeptables Modell wirklich kostet: 8.430 Euro für die Ausstattungsvariante „Ambiance“ plus „Klang-und-Klima-Paket“, alternativ die Sonder-Ausstattungslinie „Celebration“ für 9.490 Euro mit weiteren Extras.
Lada Kalina 2192
Die vor fünf Jahren aufgelegte zweite Generation des Kleinwagens bietet weiterhin alte Technik. Der Lada Kalina 2192 schlägt mit 6.890 Euro zu Buche.
- Was er bietet: fünf Türen, fünf Sitzplätze, 87 PS, Servolenkung, zwei Airbags
- Was fehlt: Klima und Radio, aber auch die Radiovorbereitung sowie Kindersicherung für die Fondtüren und von innen einstellbare Außenspiegel
- Was ein akzeptables Modell wirklich kostet: Mit Vollausstattung gibt es den Lada für 7.850 Euro, zusätzlich zur Serie sind dann Radio und Sitzheizung an Bord, eine Klimaanlage gibt es nicht.
Mitsubishi Space Star
Der Kleinstwagen will nicht nur bei der Anschaffung, sondern mittels modernem Dreizylinder und guter Aerodynamik auch beim Verbrauch sparen (4,2 Liter laut Norm). Der Preis: 6.990 Euro.
- Was er bietet: fünf Türen, fünf Sitzplätze, 71 PS, Servolenkung, sechs Airbags, Notbremsblinker
- Was fehlt: Radio, Klimaanlage, Zentralverriegelung, Gepäckraumabdeckung
- Was ein akzeptables Modell wirklich kostet: 8.190 Euro für die Ausstattungslinie „Klassik Kollektion“ mit CD/USB-Radio und Klimaanlage.
Suzuki Celerio 1.0 „Basic“
Der angesichts seiner cityfreundlichen Abmessungen recht geräumige Kleinstwagen kostet normalerweise knapp 10.000 Euro, aktuell gibt es ihn für 7.890 Euro (Angebot gilt bis Ende 2015)
- Was er bietet: fünf Türen, fünf Sitzplätze, 68 PS, Servolenkung, fünf Airbags, Zentralverriegelung ohne Fernbedienung
- Was fehlt: Radio, Klimaanlage
- Was ein akzeptables Modell wirklich kostet: 10.890 Euro für die nächsthöhere Ausstattungslinie „Club“
Dacia Logan MCV „Essentiel“
Mehr Auto für’s Geld gibt es nirgends: Der knapp 4,50 Meter lange Kleinwagen-Kombi bietet bis zu 1.518 Liter Stauraum und kostet ab 7.990 Euro
- Was er bietet: fünf Türen, fünf Sitzplätze, 75 PS, Servolenkung, vier Airbags
- Was fehlt: Radio, Klimaanlage, Zentralverriegelung, optionales Sicherheitstrennnetz (erst ab höheren Ausstattungsstufen überhaupt bestellbar)
- Was ein akzeptables Modell tatsächlich kostet: 9.530 Euro für die Variante „Ambiance“ plus „Klang-und-Klima-Paket“ oder die Sonderausstattungslinie „Celebration“ für 10.590 Euro.
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Die Bilder zeigen alle Modelle in der Topausstattung mit aufpreispflichtiger Metalliklakierung.
... was bei Herstellerbildern vermutl. völlig normal ist und der Schreiberling halt nur diese hatte...
notting
- Angaben zum Thema Crashsicherheit wären schön gewesen.
- Falls es Unterschiede bei der länger der Hersteller-Garantie gibt, wäre das IMHO auch ein erwähnenswerter Punkt.
notting
Grundsätzlich würde mir sowas mit kleinem Dieselmotor als Zweitwagen reichen, aber warum müssen preiswerte Autos so grottenhässlich sein?
Was fehlt? Crashsicherheit. Beim Unfall ist mann dann gehandicapt. Tolle Ersparnis.
Lieber für das gleiche Geld ein gebrauchten sicheren PKW kaufen.
Ich glaube, du vergisst was. Z. B. der Sandero basiert auf einem älteren Clio. Damals als der Clio aktuell war, mag er vllt. sogar 5 von 5 Sternen bekommen haben. Aber auch die Crashtest-Kriterien werden immer schärfer. Deswegen kann es sein, dass wenn man exakt den selben Clio einige Jahre später durch den aktuellen Crashtest schickt, dass er dann 1-2 Sterne weniger hat (was z. B. beim Megane III warum auch immer getan wurde, wo der Verkäufer 1 Jahr nach dem Verkaufsstart zu mir sagte, dass er von den Punkten her eigentlich 6 von 5 Sternen bekommen hat (aber nur max. 5 von 5 vergeben werden), also supersicher ist). D.h. effektiv kann es sein, dass es überhaupt keinen nennenswerten Unterschied macht bzw. wenn man mehr Sicherheit will, eben z. B. den noch teureren aktuellen Clio nehmen muss.
notting
Die Klassik Kollektion gab es beim Space Star im Frühjahr, für unter 9980 € in pink und gelb. Für die restlichen Metallic-Lacke musste man 10500 € zahlen. Dafür gab´s den größeren Motor mit 80 PS, das Aerodynamik-Paket mit Heckspoiler, Sitzheizung, CD-Radio mit 4 Lautsprecher, Licht und Regensensor, elektrische Fensterheber vorne und hinten, höhenverstellbare Sitze vorne, Kofferraumabdeckung und -beleuchtung, getönte Scheiben hinten, Alufelgen, elektrisch verstellbare und beheizbare Spiegel, alle Karosseriteile in Wagenfarbe lackiert, Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Reifendruckkontrollsystem, Start-Stopp System, Eco-Anzeige für sparsame Fahrweise, Servolenkung, sechs Airbags, USB-Schnittstelle, Klavierlackoberflächen (Türen, Mittelkonsole, Luftausströmer)... und dem Rest, den man eben zum Fahren braucht.
Sparsamer als der Space Star (4,9 l/100 km als 1.0, 5,0 l/100 km als 1.2 mit Schaltgetriebe) sind unter den aktuellen Benzinern nur noch die Hybridmodelle von Toyota - wie der Yaris Hybrid (4,8 l/100 km). Aber der kostet auch mit vergleichbarer Ausstattung mindestens 17000 € und fährt sich auch nicht besser (Windgeräusche, Fahrwerk etc.).
Beim Celerio und Space Star geht es in den unteren Gängen nur sehr gemächlich voran, weil die Getriebeüberstzung extrem lang ist. 100 km/h im 2. Gang und 150 km/h im 3. Gang brauche ich nicht, Durchzug aus dem Stand und am Berg wäre da wichtiger. Bei ca. 100 Nm kommt den Wagen nur das extrem geringe Gewicht zugute, der Space Star ist der einzige Kleinwagen (nicht Kleinstwagen! - er bietet mehr Platz als ein Mini 3-Türer oder Audi A1), der nach Norm unter 1000 kg wiegt (mit 920-960 kg sogar recht deutlich). Die Federung des Space Star ist extrem weich. Mit dem Eibach Pro Kit bleibt etwa so viel Restkomfort wie im serienmäßigen Audi A1 und das Fahrverhalten ist fast perfekt neutral, das ESP muss praktisch nie eingreifen, außer das Heck kommt wirklich mal richtig quer.
In der Leistungsklasse bis 80 PS bietet auch kein anderes Auto mit Verbrennungsmotor bessere Fahrleistung als der Space Star (11,7 Sekunden 0-100 km/h, 180 km/h), ich gleite aber lieber mit niedrigen Geschwindigkeiten und freue mich über Verbrauchswerte ab 2,8 l/100 km auf meinem Arbeitsweg. Der Rekord für eine ganz Tankfüllung liegt bei 3,0 l/100 km, bei 0-10 °C, mit Winterreifen, Licht und Regenwetter steigt der Verbrauch auf aktuell ca. 3,6 l/100 km. Im Jahresdurchschnitt sollten 3,5 l/100 km für mich machbar sein, das ist etwas weniger als erwartet.
Die Versicherung ist ziemlich teuer, aber das haben viele kleine Japaner gemeinsam. Wichtiger ist für mich Zuverlässigkeit, der kaum schlagbare Verbrauch und ein individuelles Auto zu haben (also keine Kompaktklasse mit dickem Diesel wie die Kollegen).
Dann kann man sich doch gleich einen Opel Corsa kaufen.
1. Deutscher Hersteller,
2. gute Verarbeitung,
3. moderne Technik,
4. aktuelle Sicherheitsfeatures ,
5. guter Wiederverkaufswert / wenig Wertverlust
...gibt es auch schon für 9.999,-€...
Beim Corsa D steht in Wikipedia, dass der 5türer (hasse 3türer wg. den langen Türen in engen Parklücken) _nicht_ in D gebaut wurde, also kein Argument für den Corsa. Leider steht's beim Corsa E nicht explizit dabei, aber so wie ich das lese, hat sich diesbzgl. nix verändert.
Im übrigen wurde auch z. B. der Hyundai i30 in Rüsselsheim entwickelt, mit dem Thema dt. Zulieferer ausl. Marken mag ich gar nicht anfangen.
Und den örtl. Opel-Händler bei uns kann man auch vergessen.
notting
Der Space Star ist als Weltauto konzipiert, erfüllt alle Crashtests (außer Small Overlap in den USA) mit sehr guten Werten (vergleichbar mit dem Toyota Yaris oder Audi A1, was ebenfalls zur Kaufentscheidung beigetragen hat). Der Audi A1 schnitt z.B. beim Crashtast in Japan schlechter ab (hauptsächlich für den Euro NCAP entwickelt, damals noch ohne voller Überdeckung), US-Crashtests gibt es für den A1 ebenfalls nicht.
Einen Werverlust hatte ich in den letzten 6 Monaten praktsich überhaupt nicht, weil der Space Star, so wie ich ihn habe, mit seiner Ausstattung konkurenzlos günstig und sparsam ist. Es gibt praktisch keine jungen Gebrauchtwagen und die, die es gibt, kosten etwa so viel wie die neuen Sondermodelle.
Und den Corsa für 9999 € möchte ich mal sehen. Wahrscheinlich ein 1.2 Liter 3-Türer. 16 Sekunden von 0-100 km/h, 162 km/h Höchstgeschwindigkeit, 20 % Mehrverbrauch und völlig nackt, wenn es um Komfortausstattung geht. Nein Danke... kann Opel behalten.
Das Getriebe ist wirklich extrem lang übersetzt für einen so kleinen Motor ohne Turbo. Bei meinen Polo GTI dreht der 2. Gang schon bei über 70km/h im roten Bereich und der 3. Gang geht knapp bis 120km/h.
@Motor Talk
Wenn ihr schon Aktionsangebote mit in die Liste aufnehmt, dann fehlen aber noch Fiat Panda und Fiat Punto. Die gibt es aktuell mit Klima ab 6.990,- € bzw. 7.990,- €
Fiat Angebote
Bei Dacia ist doch toll, dass man sie gleich mit LPG bekommt zu einem überaus günstigen Preis.
Diesel würde ich allerhöchstens noch dienstlich fahren - privat seit über 15 Jahren nicht mehr. Nur noch LPG.
Wer sagt, dass ein gebrauchtes Auto sicherer ist?