Opel Onstar: Erster Test, Start im Herbst
Was kann Opels Onstar?
Türen öffnen, Reifendruck abfragen, Pannendienst rufen - Opels Autofahrer-Hilfsdienst kann vieles. Doch das Wichtigste bleibt die Notruf-Funktion. So funktioniert Onstar.
London - In Luton nördlich von London leben mehr als 200.000 Menschen. Einer der fünf Londoner Flughäfen befindet sich dort, die Stadt hat eine Partnerschaft mit Bergisch-Gladbach und mit dem Berliner Bezirk Spandau. Für deutsche Opel-Fahrer ist das so interessant wie die Rostvorsorge am Golf III. Doch das könnte sich ab Herbst ändern, vor allem dann, wenn es um Leben und Tod geht.
In Luton sitzt die Zentrale des Online- und Servicedienstes Opel-Onstar. 120 Mitarbeiter werden von hier aus Opel-Fahrer in ganz Europa und rund um die Uhr betreuen - sofern die in ihrem Auto das nötige System installiert haben. Es wird nach und nach in alle Modelle der Rüsselsheimer eingebaut, beginnend mit dem zur IAA im September erscheinenden Opel Astra.
Onstar: Bereits mehr als sieben Millionen Nutzer
Onstar stammt von der Opel-Mutter General Motors und hat in den USA, Kanada und China bereits mehr als sieben Millionen Kunden. Pro Sekunde gehen zwei Meldungen oder Anrufe ein, pro Tag sind es 185.000. Für Europa rechnet Opel mit gut einer Million Teilnehmer des Netzwerks schon im nächsten Jahr.
Onstar ist fest in die Fahrzeug-Elektronik integriert. Das System kommuniziert mit der Außenwelt per Internet über den Mobilfunk-Standard 4G/LTE. Spezielle Außenantennen sollen dabei für gleichbleibend guten Empfang sorgen. Die wichtigste Funktion des Dienstes läuft vollautomatisch ab. Bei einem Unfall, bei dem der Airbag ausgelöst wird, wird die Zentrale alarmiert. Das System übermittelt die Position, Fahrtrichtung, Farbe des Autos und sogar die Schwere des Unfalls. So können über die zuständige Rettungsleitstelle Polizei oder Krankenwagen angefordert werden. Der Fahrer kann außerdem durch Druck auf eine rote SOS-Taste von sich aus um Hilfe bitten.
Hat der Opel nur eine Panne, wird stattdessen die blaue On-Taste gewählt. Auch hierbei unterstützt die Lutoner Leitstelle ihre Kunden. Bemerkt der Fahrer einen Fehler zum Beispiel durch Aufleuchten einer Warnlampe, verbindet sich ein Experte mit der Bordelektronik und kann Tipps geben oder die nächste Werkstatt benachrichtigen. Sollte das Auto in fremde Hände geraten, wird ebenfalls Onstar aktiv. Zunächst muss der Opel bei der Polizei als gestohlen gemeldet werden, dann ermittelt die Zentrale die GPS-Daten des Fahrzeugs. Per Fernübertragung wird die Wegfahrsperre aktiviert, das Diebesgut kann schnell sichergestellt werden.
Bahnbrechende Technologie oder nur ein Notrufsystem
Für Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann ist das System eine „bahnbrechende Technologie", die "Standards in Sachen Fahrzeugsicherheit" setzt. Außerdem soll es den Komfort erhöhen. Mit Hilfe einer speziellen App wird das Smartphone zur Fernbedienung für den Opel, mit der das Auto geöffnet oder verschlossen werden kann.
Per Tastendruck können Reifendruck, Reichweite oder die Restlebensdauer des Motoröls erfragt werden. Hat man vergessen, wo Astra oder Karl abgestellt wurden, hilft ebenfalls die App. Dank einer Hotspot-Funktion können zudem alle Insassen auf ihrem Notebook, Smartphone oder Tablet im Internet surfen.
Opel möchte bei alledem den Datenschutz wahren: Wird die Privattaste aktiviert, bleibt bei Anfragen der Aufenthaltsort verborgen. Das gilt allerdings nicht im Falle eines schweren Unfalls. Darüber hinaus kann jeder Nutzer selbst entscheiden, welche Funktionen er nutzen will. Bei den höheren Ausstattungsvarianten ist das System serienmäßig. Ansonsten kosten die vielen Spielereien und die Notruf-Funktion (ab März 2018 Pflicht) 490 Euro. Im ersten Jahr ist die Nutzung kostenlos.
Update: Ein US-Hacker drang über eine App in das vernetzte „Onstar“-System ein. Opel will das System im Laufe diesen Jahres in Europa einführen. Mehr Infos zum gehackten Opel Onstar lest Ihr hier.
Klingt doch nicht schlecht.
Prima, mit einer passenden "Soft/Hardware" kann man dann wahrscheinlich auch das ganze Auto öffnen, oder ganz klauen !
Nur gut, daß Opel nicht ganz so begehrt sind, wie BMW, Mercedes, Audi ...
Ich bin da eher skeptisch wegen der ganzen Datensammelwut. Hätte nicht auch nur die Notruffunktion gereicht?
Reifendruck, Reichweite und Restlebensdauer vom Motoröl sollte man eigentlich ohnehin beim eigenen Auto immer im Hinterkopf haben. Spätestens ein Blick auf die Bordinstrumente sollte Klarheit schaffen.
Öffnen per App? Naja, bevor man das Handy zückt, aus dem Standby erweckt und die App offen hat, hab ich das gleiche mit dem Schlüssel ungefähr 10 mal erledigt. Wie man den Schlüssel im Auto einsperren könnte, ist mir ohnehin ein Rätsel, dazu braucht man schon ordentlich Schusseligkeit.
Das mit der Pannenfunktion kann ganz hilfreich sein, aber ich bezweifle, dass die Ferndiagnose mehr bringt, als die Empfehlung einer nahegelegenen Werkstatt. Und das kann auch der Pannendienst oder das eigene Handy.
Das mit der Diebstahlfunktion und dem Notrufsystem ist wohl das Beste aus dem Paket, damit lässt sich die passive Sicherheit etwas erhöhen, wenn man mag.
Preislich dürfte das Ganze aber dann auch wieder deutlich an Attraktivität verlieren:
~Auto, Motor und Sport, 2015
Wenn das bei uns ähnlich teuer wird, sind da schnell 500€ im Jahr fällig (grade bei unseren lächerlich überteuerten Internet-Tarifen). Davon zahlt manch einer schon Steuer und Versicherung und kann sogar nochmal volltanken...
Naja, wenn man's unbedingt haben will... Klingt für mich eher nach Spielerei, denn nach wirklich entscheidender Technik.
Ich auch. Deshalb hab ich mein geplantes 2. Auto mit Bedacht ausgewählt. Die Probefahrt war schonmal spitze. Da gibt es maximal ein Radio und Datenüberwachung ist nicht möglich.
Man könnte sich auch einfach mal genauer informieren und nicht mit irgendwelchen Zahlen um sich werfen, die man nicht auf den Dienst in Europa anwenden kann: der OnStar-Dienst kostet bei uns ohne WLAN-Hotspot 99€ im Jahr, inklusive des Opel Pannendienstes. Macht 8,25€ im Monat und ist damit deutlich günstiger als das, was in den USA dafür berechnet wird.
Das brauche ich nicht.
Es wird immer warscheinlicher, dass es kein Opel mehr wird (Alfa warscheinlich).
Gut, war wohl eine veraltete Quelle.
Sind bei den 99€ wirklich ALLE diese Dienste und Extras dabei? In den USA macht es ja schon noch einen ziemlichen Unterschied, je nach Ausbaustufe.
Und wie du schon sagst, ohne den Hotspot, der für viele potentielle Käufer mit eines der wichtigsten Kriterien sein wird. Bucht man den dazu, kommen schnell nochmal 200€ dazu (geschätzt aus dem, was andere Internetverträge so kosten oder hast du hier auch genauere Infos?)
So oder so, es ist eine Stange Geld, die das System laufend kostet. Mir für meinen Teil wären auch 99€ schon zu teuer für Onstar. Die Notruffunktion hat man ohnehin bald in jedem Neuwagen verbaut und der Rest ist eher Spielerei. Für meinen neuen Opel reicht mir da definitiv ein BT-fähiges Radio vollkommen aus...
Ja, in den Kosten ist alles enthalten, was OnStar bietet. Eine Staffelung wie in den USA gibt es hier derzeit nicht. Die Preise für die WLAN-Hotspot-Nutzung werden noch bekannt gegeben.
Na und? Wer darauf angewiesen ist und es benötigt, muss eben auch dafür bezahlen. Oder gibt es so etwas bei den Mobilfunkunternehmen direkt umsonst? Oder sollte Opel das jetzt verschenken? 😉
Ne, das behaupte ich ja gar nicht. Ich mein ja nur, dass man die laufenden Kosten bei so einem System nicht außer Acht lassen sollte. Und evtl. zahlt man auch nochmal ein bisschen mehr als mit einem günstigen Handyvertrag, den man nach den eigenen Bedürfnissen (Datenvolumen etc.) auslegen kann.
Wenn es nur 99€/Jahr sind, um alle sonstigen Funktionen uneingeschränkt nutzen zu können, ist das ja ein angemessener Preis, wenn man daran Interesse hat. Die amerikanischen Preise fand ich eben ziemlich überzogen, 30€/Monat würde ich niemals in so etwas reinstecken, dafür kann man ja schon einmal halb tanken...
Genau die Dinge wie Ölstand/ Ölqualität etc. werden gerne vernachlässigt. Und ums mal klar zu sagen, öffnen per App ist möglich, aber nur mit PIN... typisch Spotspress..
Video sagt mehr als tausend Worte: https://www.youtube.com/watch?v=Eca8NjG6I4Q
Achja Thema Daten. Schaut mal zu BMW, die haben das System in Ähnlichkeit auch und das sammelt Daten ohne Ende.. bei Opel gibts bei Onstar eine Privatfunktion, die nur die Notruffunktion einschaltet bei Unfall. Das System ist grade für Berufsfahrer verdammt Intressant.
Und Das Auto kann dir mehr über sich sagen, als der Pannenhelfer herausfindet.. Koppelt man den CAN Bus an das System, könntest du sogar Ferndiagnosen der Steuergeräte machen. Aber weils ja Opel ist, ist es wohl Automatisch scheisse.. Fakt ist, notwendig oder nicht, in den USA gibts das seit fast 20 Jahren und ist ein echter Mehrwert.. Grade auf einsamen Straßen kann der Onstar Notruf mal über Leben und Tod entscheiden.. Alles andere ist halt Spielerei.
Wie kann man hier nur dagegen wettern? Muss man nicht kaufen und den Notruf haben bald alle Neuwagen in der EU zwangsweise, kann Opel also nichts dafür.
Manches ist vielleicht nicht sooooo praktisch, aber es schadet ja auch nicht.
Der ganze elektonische Schei..., der heute zwangsgekoppelt mit gekauf werden muss, sollte TÜV-relevant werden !!
Spurhalteass. kaputt = keine Plakette! Abstandswarner kaputt = keine Plakette! Wo ist die Tankklappe-Pfeil kaputt = keine Plakette! Start-Stop kaputt = keine Plakette,usw...
Das würde ruckzuck den Müll entlarven und eventuell sogar die Autos wieder leichter & günstiger machen.
und genau DAS kommt, dazu noch scheibenwischer und lichtautomat.
da werden dann die prüforganisationen hier auf mt wieder mal richtig punkten können.
die wechseln sich dann alle vier tage ab mit horrormeldungen.