Konferenz zur Elektromobilität in Berlin
Was wird aus der Elektromobilität
Politik und Wirtschaft beraten in Berlin über die Zukunft der Elektromobilität. Die Regierung braucht für ihre Ziele schnelle Erfolge. Der Opel-Chef sagt, das ist nicht möglich.
Berlin - Wenn das Berliner Congress Center erzählen könnte. 1961-1964 entstand es direkt am Alexanderplatz in Berlin, als Teil des „Haus des Lehrers“ in der Hauptstadt der DDR. Der real existierende Sozialismus schuf sich, so zynisch es klingt, 1961 mit radikalen Mitteln eine neue Perspektive: mit der Mauer.
Perspektiven sind auch jetzt wieder das Thema im Congress Center. Radikale Mittel sind derweil nicht in Sicht, wenn Politik und Wirtschaft über die Zukunft der Elektromobilität beraten. Und das trotz mieser Zwischenbilanz auf dem Weg zum Ziel der Bundesregierung – eine Million Elektroautos bis 2020. Der CDU-Wirtschaftsrat fordert bereits, das Ziel auf 2025 zu verschieben.Elektroauto noch nicht bereit
2012 kauften die Deutschen zwar 380.000 Elektrofahrräder, aber nur knapp 3.000 Elektroautos. Bisher ersetzt die Elektromobilität also eher Muskelkraft als Pferdestärken. Das Elektroauto ist noch nicht bereit für den Wettbewerb mit Verbrennern, die im Schnitt halb so viel kosten und viermal so weit fahren.
Das Kernproblem: Batterien, die viel mehr können und viel weniger kosten als heute, die entwickeln sich nicht per Kanzlerdirektive. Entwickler rechnen vorerst nicht mit dem großen technischen oder preislichen Durchbruch.
Opel-Chef Karl-Thomas Neumann spricht offen aus, was die Politik nicht hören will: Um konkurrenzfähig zum Verbrenner zu sein, muss der Preis der Batterie auf ein Fünftel sinken. Vielleicht kommt das im nächsten Jahrzehnt, vielleicht auch erst irgendwann. Der Mann weiß, wovon er redet. Neumann war Chef von VW in China und Vorstandsvorsitzender von Continental.
Ramsauer bleibt optimistisch
Verkehrsminister Peter Ramsauer bleibt unverdrossen optimistisch. "Die Elektromobilität ist im Alltag des Autofahrers angekommen", sagte er dem Nachrichtensender Phoenix, und: „Wir werden es schaffen“. Wenn es erst ein Angebot gebe, werde sich die Nachfrage auch einstellen.
Wirtschaftsminister Philipp Rösler bekräftigte in Berlin das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Autos auf die Straßen zu bringen. Er stellte aber auch klar: Die Industrie muss ihre Zusagen – 16 neue Modelle bis 2014 – einhalten und wie angekündigt 17 Milliarden in die Forschung und Entwicklung investieren.
Daimler-Chef Dieter Zetsche sprach sich erneut für mehr staatliche Anreize aus und nannte konkret die Besteuerung von Dienstwagen. Außerdem müssten Elektroautos in die Gesamtbilanz der Hersteller-Flotten beim Verbrauch/CO2-Ausstoß stärker angerechnet werden. Das forderte auch Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Die Hersteller subventionierten die Elektroautos derzeit intern, dafür müsse es einen Ausgleich geben.Rösler: Keine Kaufprämien
Dafür will sich Minister Rösler in der EU einzusetzen. Subventionen als Kaufanreiz lehnte er erneut ab. Elektromobilität werde sich nur durchsetzen, wenn die Industrie Top-Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen liefere, sagte Rösler.
Die Hersteller sehen das anders. Importeure, die bereits Elektroautos bzw. Plug-in-Hybride verkaufen, sind sich einig: Sobald VW, Mercedes und BMW am Markt teilnehmen, wird die Regierung ihre Haltung ändern. Denn mit Kaufprämien könnten Elektroautos ihren Kosten-Nachteil überwinden.
Auch Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer fordert mehr Geld für die Elektromobilität. Die Regierungsprogramme seien viel zu kleinteilig und entfalteten daher keine Wirkung, sagte er: „Mit Kleinkleckersdorf-Projektchen entsteht kein Aufbruch. Es fehlt die große Demonstration der Elektromobilität bei den Bürgern.“
Diese Bürger organisieren ihren Alltag weiterhin überwiegend ohne Elektromobilität. Laut einer aktuellen Umfrage des ADAC würde zwar die Hälfte der Autofahrer einen alternativen Antrieb in Betracht ziehen, ebenso würde die Hälfte der Autofahrer dafür keinen Aufpreis zahlen wollen.
Cool oder Verzicht?
Vielleicht ist Bahnchef Rüdiger Grube auf dem richtigen Weg mit seinem integrierten Mobilitätskonzern. Die Bahn vermarktet elektrisches Bahnfahren, vermietet außerdem Fahrräder und über die Tochter Flinkster auch Elektroautos. So wenig attraktiv das Elektroauto als alleiniges Fahrzeug ist, so spannend ist es als reines Stadtfahrzeug. Für weitere Strecken blieben dann andere Verkehrsmittel oder gemietete Dieselfahrzeuge.Allerdings geht es beim Autokauf und beim Autofahren nicht nur um Mobilitätsbedürfnisse. Es geht auch um Träume, um Statussymbole. Da hat das Elektroauto ein Problem, denn anders als das neueste Smartphone gilt das neueste Antriebssystem nicht als cool. Es steht für Verzicht. Und da schließt sich der Kreis: Dies wird sich vorläufig technisch nicht lösen lassen.
Bisher bietet ja auch nur Tesla anständige Reichweiten..
Ist aber zu teuer für die Masse.
Sehr wohl ist ein Elektro Fahrzeug ein Prestigeobjekt.
Natürlich nicht ein Twizy, aber ein Tesla Roadster oder Tesla Model S.
Hätte ich genügend Geld würde ich mir sofort ein Tesla kaufen.
Finde es sowieso erstaunlich, dass jemand für viel Geld ein
Merceceds S Klasse oder Audi A8 kauft, mit einem Premium
Preis und einem Lowend Verbrennermotor, wie man ihn schon
seit Jahrzehnten kennt.
Wenn der Staat hier schnelle Erfolge wünscht, wird er wohl erst einmal in Vorleistung gehen müssen.
Solange ich lebe - hoffentlich nix...😆
Nichts.
Elektromobilophobie? 😱
Elektromotoren ja aber nicht Batteriebetrieben. Ich denke dem Wasserstoff oder Erdgas gehört mittelfristig die Zukunft.
Mittelfristig gehört weiterhin der Verbrennungstechnik die Zukunft, der 4. oder 5. Versuch, die E-Mobilität am Markt zu etablieren, ist nachweislich schon gescheitert, nach dem Wahljahr wird auch die Politik zur E-Mobilität andere bzw. "weichere" Positionen einnehmen.
Viele Grüße,vectoura
Elektromobile bleiben ein Nischenprodukt denke ich, aber die Nische sollte schon besetzt werden, das ist ja kein Fehler.
Was wird wohl aus der Elektromobilität... Sie wird genau so ein Randprodukt bleiben, wie seit 150 Jahren. Es scheitert an der fehlenden Infrastruktur (für laternenparker), später wird es am massiven Kupferdiebstahl der Ladekabel scheitern... Von den Batterien garn nicht zu reden.
Die Batterientechnologie hat schon in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, jedoch können da auch nicht Bäume ausgerissen werden. Das braucht. Für die ferne Zukunft sehe ich E-Autos als Stand der Technik und Massenware. Jedoch in mittlerer Zukunft eher Gas/Wasserstoff. In den nächsten 50 Jahren wird der Verbrenner weiterhin die vorherrschende Technik sein. Irgendwann hat sich auch die Geschichte mit Downsizing und Aufladung auch. Auch Sachen wie "Segelmodus" bei BMW sind nett, doch ein Tropfen auf dem heißen Stein.
tja die automobilindustrie verhindert ja erfolgreich das elektro auto.
siehe usa den Eve 1 http://www.youtube.com/watch?v=3x0JDcOdKxs
und in deutschland den hotzen blitz
da ist es nicht verwunderlich das das nichts wird.
nebenbei sind die fahrzeuge auch viel zu teuer und da die normalen pkw karrossen inkl vollausstattung noch sein soll geht das auch noch zu lasten der reichweite.
das elektro auto kommt immer wieder einmal und verschwindet wieder ebenso das wasserstoffauto das es seit mind 15 jahren schon haben sollen.
vom auto mit gasturbine fang ich erst gar net an
zu dem von ramsauer der soll sich mal den eve 1 & co in californien anschauen wie man sowas verhindert.
trotz nachfrage nur ausgewählte leute mich zig prüfungsverfahren und dann kriegten sie es geleast!!!.
die meisten wurden gleich abgewimmelt und als die industrie sie nicht mehr wollte wurden se abgeholt und sogar eingeklagt und verschrottet
Dafür gibt's ja auch schon einen eigenen Thread:
http://www.motor-talk.de/.../turbine-voellig-out-t1632590.html?...
ist mir klar ich sags ja nur ist aber ein beispiel wie man auto verhindert