10 Tipps zum Einmotten

Wasch, wasch - und dann ab ins Winterkörbchen

Constantin Bergander

verfasst am Mon Nov 26 09:19:00 CET 2012

Draußen ist es lausig, das Winterauto steht schon da. Höchste Zeit, das eigene Schmuckstück zu schonen. Wir zeigen, worauf man vorm Garagenschlaf achten soll.

Du hast in mühevoller Arbeit einen Klassiker bis ins kleinste Detail restauriert? Dein Showcar lässt jeden Schneeschieber mickrig aussehen? Dann achte auf unsere zehn Tipps, bevor Du Deinen Blechliebling in den Winterschlaf verabschiedest.

Wichtig: Hohlräume und Radhäuser gründlich auskärchern.

1. Beim sauber machen Hand anlegen

Vogelkot greift den Lack an, hinter Laubnestern bildet sich Rost, Bremsstaub brennt sich in die Felgen ein. Damit das Schmuckstück nach dem Winter so schön strahlt wie davor, braucht es eine gründliche Wäsche von Hand. Ein Hochdruckstrahler spült Hohlräume und Radhäuser aus. Warum wir die Waschanlage hier meiden? Sie ist uns zu oberflächlich.

2. Ein trockener Klassiker ist ein guter Klassiker

Ein Luftentfeuchter aus dem Baumarkt verhindert Schimmel. Alternativ tut es auch eine Schale Salz.
Ein nasses Auto gehört nicht in die Garage. Mit einem (sauberen) Microfasertuch trocknest Du das Blechkleid. Was die Anti-Falten-Creme für Deine Liebste ist der Wachs für Dein Liebstes. Also drauf damit, aber nicht zuviel. Danach fährst Du das gute Stück über die Autobahn direkt in die Garage. Über die Autobahn? Ja, weil sich im Motor Kondenswasser sammelt, das erst bei mehr als 100° Celsius verdampft. Diese Temperatur erreicht das Öl nur bei hohen Geschwindigkeiten.

Die wenigsten Garagen sind so trocken, dass der Klassiker mit offenen Fenstern überwintern kann. Damit nichts schimmelt oder stinkt gehört ein Luftentfeuchter ins offene Auto. Den gibt’s für kleines Geld in jedem Baumarkt. Eine Schale Salz entfeuchtet fast genauso gut.

3. Viel Luft gegen plattes Gummi

Keine Standreifen? Luftdruck erhöhen!
Sommerräder überwintern am besten trocken und kühl auf dem Felgenbaum. Wenn kein Satz Standräder zur Hand ist, bleiben sie auf dem Sommerauto. Allerdings mit erhöhtem Luftdruck, denn das verhindert Standplatten. Reifenhersteller und -händler geben Auskunft darüber, wie viel der Reifen aushält. Empfehlung: Roll das Auto alle sechs Wochen eine viertel Umdrehung vor. So werden Reifen und Lager gleichmäßig belastet.

4. Das richtige Öl

Vor dem Winter empfiehlt sich ein Ölwechsel. Alte Schmierstoffe enthalten Säuren, die das Material angreifen. Einige Hersteller bieten Öle an, die speziell für lange Standzeiten entwickelt wurden. Zum Beispiel das Chromjuwelen-Motoröl in 15W40 oder 20W50.

Flüssigkeiten: Füllstand und Kälteverträglichkeit müssen vor dem Winter geprüft werden.

5. Frostschutz gegen nasse Reifen

Den Flüssigkeiten im Auto ist es egal, ob es in einer Garage oder auf der Straße kalt wird. Deshalb brauchen Kühl- und Wischwasser ausreichend Frostschutz. Sonst gefriert das Kühlwasser und die Frostdeckel lösen sich. In der Folge läuft Kühlmittel, der Motor kann Schaden nehmen.

 

6. Unsichtbarer Rost

Bei einer Standzeit von mehreren Monaten kann feuchte Luft blanke Metallteile im Motor angreifen. Abhilfe schaffen ölgetränkte Lappen. Mit denen kannst Du Ansaugktrakt und Endrohr(e) fast luftdicht verschließen, es dringt keine Feuchtigkeit mehr ins Innere.

7. Blechtank

Hollywood-Filme zeigen oft, dass Blechtanks explodieren können. Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Die eigentliche Gefahr heißt Rost. Der zerfrisst einen Tank aus Metall von innen nach außen, wie jeder weiß, der mal einen Roller der Marke Schwalbe ein paar Monate stehen gelassen hat. Dagegen hilft am besten ein sehr voller Tank.

Meine Autobatterie überwintert in der Wohnung. Besser wäre ein Erhaltungsgerät.

8. Cabriolets im Winter

Das Cabrio-Verdeck braucht besondere Pflege. Modernen Autos reicht Seifenwasser und ein Fettstift für die Gummiteile. Bei Oldtimern solltest Du die Dichtungen mit Talkum behandeln. Das Verdeck bleibt geschlossen, aber entspannt. Das schont Stoff und Gelenke und verhindert bleibende Falten.

9. Batterie im Winter

Batterien mögen Wärme und Ladung. Beides gibt’s im Winterlager nicht. Abhilfe schafft ein Erhaltungsgerät. Das simuliert Ladezyklen und hält den Akku wach. Alternativ Batterie ausbauen, warm lagern und vor dem Frühling komplett laden. Bei einer nicht wartungsfreien Batterie solltest Du Wasserstand und Säuregehalt überprüfen.

Geschafft: Der Winter kann kommen.

10. Winterschlaf

Während der Winterpause bleibt die Handbremse gelöst – sonst droht eine feste Hinterachsbremse. In einer ebenen Garage kannst Du das Auto mit Keilen gegen Wegrollen sichern, alternativ hilft der erste Gang. Als letzte Handlung solltest Du die Scheibenwischer aufstellen, da sie sonst in ihrer Endposition verharren. Tipp: Mit einem Korken unter dem Gestänge können sie nicht versehentlich auf die Scheibe schlagen.

Wichtig: Hohlräume und Radhäuser gründlich auskärchern.
Eine Handwäsche ist gründlicher und schont den Lack.
Ein Luftentfeuchter aus dem Baumarkt verhindert Schimmel. Alternativ tut es auch eine Schale Salz.
Keine Standreifen? Luftdruck erhöhen!
Informiere Dich beim Reifenhersteller nach den zulässigen Werten. Meine Reifen stehen den Winter über mit 3,5 Bar.
Flüssigkeiten: Füllstand und Kälteverträglichkeit müssen vor dem Winter geprüft werden.
Meine Autobatterie überwintert in der Wohnung. Besser wäre ein Erhaltungsgerät.
Geschafft: Der Winter kann kommen.
Vor dem Einwintern sind einige Tipps zu beachten. Wir haben sie zusammengefasst.

Quelle: MOTOR-TALK