Toyota gibt 5.680 Brennstoffzellen-Patente frei
Wasserstoff-Technik für alle
Konkurrenz belebt das Geschäft, vor allem, wenn es um so teure und aufwändige Technik wie die Brennstoffzelle geht. Deshalb gibt Toyota nun fast 5.680 Patente frei.
Las Vegas - Toyota will die Brennstoffzelle in Fahrt bringen. Deshalb stellt der Autobauer fast 5.680 Patente der Konkurrenz kostenlos zur Verfügung. Das Angebot gilt für die Anlaufphase des Toyota Mirai und wird wohl bis Ende 2020 laufen, sagte Konzernmanager Bob Carter auf der Technikmesse CES in Las Vegas. Die 170 Patente für Nachfüllstationen dürfen sogar unbegrenzt gratis von anderen Anbietern genutzt werden.
Während andere Autobauer in Las Vegas einen Schwerpunkt auf selbstfahrende und vernetzte Autos setzen, beschränkte Toyota die kurze CES-Präsentation fast ausschließlich auf das Brennstoffzellen-Auto. Es kommt in diesem Jahr auf den Markt. Man werde 2015 voraussichtlich 700 "Mirai"-Fahrzeuge bauen, sagte Carter. In den 2020er-Jahren dürften es "Zehntausende" jährlich sein.
Toyota arbeitet seit rund 20 Jahren an der Brennstoffzellen-Technologie und nahm dafür auch hohe Investitionen in Kauf. Der Rest der Branche sieht die Technik größtenteils skeptisch. Es ist kein Einzelfall, dass ein Unternehmen seine Patente frei nutzen lässt, um einem Markt einen Schub zu geben. Einen ähnlichen Weg ging zum Beispiel auch der Elektroauto-Hersteller Tesla.
Interessante Entwicklung. Vlt. wird das e-only-Auto ja ersetzt, bevor es sich überhaupt richtig verbreitet hat. Trotzdem teilen sie sich einige Probleme. Da wären z.B. Preis und Infrastruktur. Daher ist das ein intelligenter Schritt.
Zum Mirai selbst: Mazda und Nissan zeigen, dass sie auch Autos bauen können, die hierzulande gefallen, aber der Mirai ist einfach nur grottenhässlich! Über das vordere Design würde ich ja noch mit mir reden lassen, aber von hinten geht das Design überhaupt nicht!
P.s. interessant wird es, wenn beide Systeme anfangen direkt miteinander zu konkurieren. Beide Infrastrukturen voll auszubauen wird wohl zu teuer und auch unnütz, wenn sich eines voll durchsetzt. Die Situation erinnert mich ein wenigan die der Blurayplayer und HDD Player. Wer sich einen solchen gekauft hat, hat ziemlich schnell in die Röhre geguckt.
BEV und FCEV stehen aber nicht direkt in Konkurrenz zueinander. Eine H2-Tankstelle kann an jede normale Tankstelle angebaut werden, während Ladesäulen auf vielen Parkplätzen installiert werden können.
Eine Koexistenz ist nicht nur möglich, sondern wahrscheinlich.
Genauso wie die Koexistenz von Diesel (Langstrecke) und Benziner (Kurzstrecke) oder Autogas und Erdgas.
Die Brennstoffzelle taugt sogar hervorragend zum Range Extender - wie in einem anderen Mirai-Thread schon geschrieben ist das meine Hoffnung für ein zweites Modell in ein paar Jahren.
Statt 2 Wasserstofftanks die 500-600 km Reichweite ermöglichen könnte man einen Tank entfernen und die Batterie (die ja so schon drin ist) entsprechend vergrößern - 10-15 kWh hätten sicher Platz.
Das wäre genug für 80-100 km elektrische Reichweite, die über Nacht aufgeladen werden können und nochmal 200-300 km Reichweite durch die Brennstoffzelle, die in 1-2 Minuten getankt werden kann.
Gut so!
Je mehr alternative Antriebe weiterentwickelt werden, desto eher wird sich die Antriebsart herauskristallisieren, die irgendwann Benzin/Diesel ablöst.
Und eins muss man auch sagen. Voll elektrisch wird sich nie durchsetzen. Dazu ist der Durchlass einfach viel zu gering. Das Leben ist nicht linear und man kann jede Nacht zu hause laden. Die Flexibilität von Wasser/Benzin ist viel zu wertvoll, als dass sie jemals untergehen wird.
Die Frage ist, ob sich überhaupt jemand für Toyotas Patente interessiert. Teslas Patente wollte auch niemand haben.
Das sind ja auch zwei völlig unterschiedliche Dinge hinsichtlich der Komplexität. Ein E-Auto ist ein "normales" Auto mit Batterie und Elektromotor, fertig. Da brauchste keine Patente von sonstirgendwem zu nutzen, die Technik ist trivial.
Bei Wasserstoff/Brennstoffzelle ist das was ganz anderes, da sind teure und langwierige Forschungsarbeiten notwendig, und da ist es sehr attraktiv sich diese Arbeit zu sparen und auf die Technik anderer Hersteller zurückzugreifen. Und Toyota hat den Vorteil dass sie zusammen mit anderen Herstellern, die "ihre" Technik verwenden, schnell auf Skaleneffekte kommen und die Technik billiger anbieten.
Der genialste Zug ist natürlich die Patente für die Nachfüllstationen dauerhaft kostenfrei abzugeben, so kann man schnell einen Quasi-Standard setzen.
@touranfaq
Auch die Brennstoffzelle ist ein alter Hut. Schon seit mindestens 10 Jahren haben alle großen Hersteller die Technik serienreif. Da wartet keiner mehr auf Toyotas Patente. OK vielleicht Peugeot oder Fiat. Aber die werden gleich ein ganzes Auto dazukaufen - wenn es denn mal soweit kommen sollte.
So ganz verstehe ich nicht was die "wichtige Konkurrenz" mit den Toyota Patenten soll?! Alle haben doch kürzlich erst Brennstoffzellen Fahrzeuge vorgestellt? Ich gehe somit von aus dass alle anderen auch Lösungen parat haben.
Zwischen "ich habe einen fahrbaren Prototyp" und "serienreif" besteht bei der Brennstoffzellentechnik ein himmelweiter Unterschied, aber schön zu sehen dass zumindest das Marketing der deutschen Premiumhersteller funktioniert 😉
Aber keins davon ist serienreif. Das ist der kleine, aber feine Unterschied. Toyota hat beispielsweise schon die Genehmigung zur Herstellung der Tanks, das hat kein anderer Hersteller.
Und durch das "Verschenken" der Patente zur Nachfülltechnik kann Toyota schnell einen de-facto-Standard schaffen, was der Verbreitung allgemein förderlich ist.
Bei allem Respekt touranfaq aber das ist Fanboy Sülze. Der Mercedes als Brennstoffzelle ist seit Jahren in Kleinserie in Amerika unterwegs.
Was jetzt ne Japanische Erlaubnis für Toyota mit dem Weltmarkt zu tun hat, erschließt sich mir nicht. Auch nicht wieso in Zeiten in denen Wasserstoff noch nicht Umweltneutral gefördert werden kann man solche Produkte auf den Markt wirft.
Ob und wie sich eine Nachfülltechnik durchsetzt entscheiden nicht Patente großer Firmen sondern durch Konsens aller Beteiligten.
Du schreibst es ja richtig - als Kleinserie. Glaubst Du beispielsweise dass diese Fahrzeuge einen Crashtest absolviert haben? Oder von einer normalen Versicherung versichert werden? Das sind Labormuster ohne Typprüfung, die mit Sondergenehmigungen und Sonderversicherungen fahren dürfen. Aber eben keine serienreifen Fahrzeuge mit Typprüfung, Crashtest, herkömmlicher Versicherung und allem pipapo.
Japan ist zunächst der Hauptmarkt für den Mirai, also hat Toyota hier schon eine große Hürde genommen.
Und Du glaubst dass Erdöl "umweltneutral" gefördert werden kann? Hast Du Dich damit vertraut gemacht wie Fracking und Ölsandabbau funktioniert, wieviel Energie dafür aufgewendet wird und welche gigantischen Mengen umweltbelastender Abfälle und Abwässer da entstehen?
Oh, da hab ich anscheinend irgendwas nicht mitbekommen... Meiner Wahrnehmung nach haben sich Standards am Markt hauptsächlich durch die Marktmacht bestimmter Firmen(konsortien) durchgesetzt.
Sieh Dir doch an wie es bei den E-Autos läuft, da gibt es jetzt schon einen Wildwuchs von Steckern und Systemen. Das will Toyota unbedingt vermeiden, und auf einen Konsens warten ist keine Option da die anderen Hersteller noch nicht einmal ein Commitment abgegeben haben, überhaupt mit H2-Autos auf den Markt zu kommen. Soll Toyota seine Wasserstoffautos solange ohne Tank ausliefern, bis sich die Zetsches und Winterkorns dieser Welt endlich mal einig sind?
Mal abgesehen davon das Wasserstoff nicht "gefördert" wird: was ist mit der Wasserelektrolyse? Strom + Wasser rein, Wasserstoff und Sauerstoff raus. Wenn der Strom aus regenerativen Quellen stammt (Windkraft würde sich ganz wunderbar anbieten) ist das so gut wie umweltneutral.
Der Wirkungsgrad ist bescheiden, aber schon heute kann man ja Windgas kaufen, damit die Windräder bei Spannungsspitzen nicht abgeschaltet werden müssen.
Ansonsten kann ich touranfaq nur beipflichten, der lediglich Hyundai vergessen hat - die sind auch schon mit einem Serienfahrzeug am Start.
@ touranfaq der Toyota ist auch nur eine Kleinserie. Lediglich als Leasing erhältlich. Glaubst du dass in Amerika im Land der Rückrufe es Herstellern erlaubt ist Modelle zu betreiben die gewissen Sicherheitsanforderungen nicht genügen? Oder in Europa wo auch der Mercedes schon ewig fährt?
Nein Erdöl kann nicht Umweltneutral gefördert werden. Ich weiß aber das Elektrik jetzt bereits Umweltneutral erzeugt wird. Problematisch ist lediglich die Reichweite.
Ist es also erstrebenswert Erdöl anstatt in Benzin oder Diesel in Wasserstoff zu wandeln um dann Örtlich Emissionslos sich fortbewegen zu können? Momentan wird Wasserstoff aus Erdöl und Erdgas gewonnen. Ich sehe darin keinen Sinn. Die Umweltbilanz ist durch die Wandlungsverluste und durch die Mangelhafte Speichermöglichkeit (Wasserstoff ist extrem flüchtig) extrem versaut. Also unterstützt das womöglich weiterhin Fracking. Zumal für Waserstoff Antriebe extrem viel Platin gebraucht wird. Les dir mal die Förderung von Platin durch. Grausam. Das hat nix mit Umweltschutz zu tun. Das ist Raubbau. Noch mehr als wie mit einfachen Elektro Motoren.
Richtig ist das große Firmen den Ton angeben allerdings im Konsens mit allen anderen großen Firmen. Wenn Toyota was auf den Markt wirft was niemand anderes will könnte es unter Umständen schon sein dass das den Bach runter geht.
Die Frage ist auch nicht was Toyota macht sondern was andere mit Toyota Patenten soll. Die Antwort bist du Schuldig bis jetzt.
Welches Unternehmen bietet solche Lösungen denn an? Wo kann ich solchen Waserstoff kaufen? Und wie soll das Transportiert werden und umgelagert werden ohne Verluste? Wasserstoff Tankstellen müssen selbst Wasserstoff produzieren weil das Gas schnell weg ist.
Eure Sichtweise ist extrem kurzsichtig und uninformiert.
Ich glaube da wäre die Akkutausch Sache von Tesla sinnvoller.