Abgasbetrug: Umfassende Ermittlungen gegen FCA
Weitere US-Behörden ermitteln gegen Fiat Chrysler
Die Probleme von Fiat Chrysler in den USA könnten größer sein als bekannt. Diverse Behörden ermitteln wegen des Verdachts auf Abgasbetrug gegen den Hersteller.
London - Fiat Chrysler (FCA) hat in den USA offenbar noch größere Probleme als bislang angenommen. Anfang des Jahres hatte die US-Umweltbehörde Vorwürfe wegen Abgasbetrugs erhoben. Bei Tests waren demnach nicht gemeldete Software-Bestandteile aufgefallen und erhöhte Stickoxid-Emissionen festgestellt worden. Betroffen davon seien 100.000 Fahrzeuge der Marken Jeep und Dodge Ram. Daneben laufen diverse Zivilklagen von Diesel-Besitzern gegen FCA.
In seinem am Dienstag in London veröffentlichten Jahresbericht räumte der Konzern nun ein, dass das Justizministerium, die Börsenaufsicht SEC und die Generalstaatsanwälte mehrerer US-Bundesstaaten den Fall prüfen. Man wolle bei allen zulässigen Anfragen kooperieren, teilte der Autohersteller mit. Fiat Chrysler hatte den Verdacht der Manipulation stets zurück gewiesen. Die Abgastechnik bewege sich im legalen Rahmen. Fiat-Chrysler-Chef Sergio Marchionne versicherte: "Wir haben keinerlei Betrug begangen."
FCA weist Anschuldigungen von sich
"Wer uns mit dem deutschen Unternehmen vergleicht, hat etwas Illegales geraucht", sagte der um deutliche Worte selten verlegene Marchionne italienischen Medien. Tatsächlich unterscheidet sich der Fall - zumindest nach allem, was bislang bekannt ist - wesentlich vom VW-Skandal. Die Wolfsburger gaben nach den Anschuldigungen der US-Behörden rasch Manipulationen zu, außerdem ist die Anzahl der betroffenen Autos bei ihnen deutlich höher.
Bei Anlegern machte sich nach anfänglichem Schock rasch die Hoffnung breit, dass Fiat Chrysler relativ ungeschoren aus der Sache herauskommt. Am 12. Januar, dem Tag, als die EPA ihren Verdacht öffentlich machte, war die Aktie zeitweise um 18 Prozent abgestürzt und der Handel mit dem Papier zwischenzeitlich gestoppt worden. Doch die Verluste konnten fast vollständig wieder wettgemacht werden, zuletzt stand der Kurs nur noch mit rund einem Prozent im Minus.
Der Regierungswechsel als Glücksfall für FCA?
Ein Grund für die Zuversicht der Aktionäre dürfte auch der Regierungswechsel in den USA sein. Der neue Präsident Donald Trump gilt nicht als großer Anhänger des Umweltschutzes. Fiat-Chrysler-Chef Marchionne wurde bereits freundlich von Trump im Weißen Haus empfangen, dabei kündigte der Präsident an, "überflüssige" Umweltgesetze abzubauen. Marchionne versprach ihm 2.000 neue Jobs durch eine Milliarden-Investition in US-Werke zu schaffen.
Auch in Europa wird der Konzern schon länger der Abgasmanipulation verdächtigt. Zwischen Italien und Deutschland tobt seit Monaten ein Streit um möglicherweise gefälschte Schadstoffwerte bei Fiat Chrysler. Die Bundesregierung beruft sich auf Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes. Auch die EU-Kommission forderte Italien mehrfach auf, dies zu prüfen. Ende Januar hatte die EU mit einem Vertragsverletzungsverfahren gedroht, wenn Italien keine Aufklärung im Abgasstreit schaffe.
Hier weiterlesen: Hat Fiat beim Abgas betrogen?
Quelle: dpa
Am Schluss gehts aus wie bei Daimler/Chrysler oder Opel/GM: der Europäer trennt sich vom US -Bruder!
Da sehen wir's. Fiat/Chrysler schaffen Arbeitsplätze in den USA. So wird Honig um Trumps Mund
geschmiert. Deutschland sollte schleunigst in den USA Werke Deutscher Marken erstellen. Die, die
schon sind (BMW), sollten sich vergrössern die Andern sollten nachziehen. Ankündigungen dafür
sollten so schnell wie möglich gemacht werden. Ich denke, da sollte der Lieferwagenbereich zuerst
angeschaut werden. Die haben dort keine vernünftigen Lieferwagen. Crafter, Sprinter, Meriva, usw.
Dann sieht es anders aus in Sachen Einfuhrzölle.
Das wird schwer... Besonders weil FCA und GM über eine Fusion nachdenken... 😉
US Brudertrennung wird auch ohne Fusion kaum möglich sein, da Fiat (also Marchionne) die Führungsrolle hat und dabei betroffen sein könnte. Das US Geschäft bringt Fiat Geld. Das EU Geschäft nicht so wirklich. Ergo bleibt der Konzern ein Konzern...
Neue Fakten kommen hier aber gerade nicht auf - oder habe ich was überlesen ?!?
Nö nur die Wiederholung der seit Monaten gleich bleibenden selben Dinge.
Doch, es gibt schon neue Fakten. Die verschweigt MT aber. Warum ist das so?
Der MT-Artikel spricht von "Abgasbetrug" und behauptet, es seien in den USA "erhöhte Stickoxid-Emissionen festgestellt worden". Dem ist nicht so. Tatsächlich geht es darum, ob FCA bestimmte Control Devices nicht angegeben hat, die im Grundsatz legal sind:
Der MT-Artikel behauptet ferner, dass die FCA-Aktie abgestürzt sei und die Verluste noch nicht ganz wieder wettgemacht werden konnten. Das ist falsch. Vor der Veröffentlichung des Falls durch die EPA lag der Kurs am 11. Januar bei 11,09 US$. Er fiel bis zum 17. Januar auf 9,49$ und erreichte bereits am 27. Januar mit 11,08$ annähernd den alten Stand. Nach einigen Schwankungen kam dann eine Hochphase, wo der Kurs am 16. Februar 11,55 erreicht hat, deutlich über den Wert vom 11. Januar. Die Kursverluste waren also längst wieder zurückgewonnen.
Betreffend des "tobenden Streits" mit Deutschland verdrängt der MT-Artikel Informationen, nach denen offenbar eine Einigung zwischen Italien und Deutschland erreicht werden konnte:
Zu guter Letzt verdrängt der Artikel die Information, dass die Verhandlungen zwischen FCA und den US-Behörden offenbar gut vorankommen, so dass eine Lösung möglicherweise kurz bevor steht:
Sonst ist der aber tatsächlich voll von Wiederholungen. Man hätte sich gewünscht, dass die von mir angeführten neuen Fakten eingearbeitet worden wären, nur hätte das wohl die Botschaft verändert.
Ach sieh an, wieder mal "echt Neues" vom Repeat-Toni...😮
Der Gute muss Fleischermeister sein, denn anders ist es nicht zu erklären, dass er 3 Fleischresten solange verwurstet, bis er täglich ein "neues Gericht" präsentieren kann 🙄
Leute, bringt einen "FCA-Abgasskandal-Bericht" doch, WENN es wirklich NEUE und -,nur weil´s euch so wichtig zu sein scheint - auch negative Infos gibt.
Solange könnte man sich mit den TATSÄCHLICHEN Entwicklungen in der Sache oder anderen News zum Thema FCA (z.b. 60th-Edition des 500) jene Glaubwürdigeit zurückholen, die hier mehr und mehr bröckelt.
Auch sollte man den Verfasser, der sich hinter diesem vielsagenden Pseudonym verstecken muss, mal zu vermitteln versuchen, dass auch noch so toll ausgelebte Quantität noch lange keine Qualität darstellt.
Dazu hat das System "Je mehr konkrete Troubles bei VW, umso mehr Wiederholungen von Berichten längst nicht konkretern Inhalts bei anderen" nun schon nen Bart, und blendet hier niemanden mehr.
Und konsequent, wie MT ja zweifellos ist, wäre nun schön langsam auch mal ein "Lasst FCA leben"- oder "Welcher Schaden ist Euch denn entsanden"-Faden angebracht. Oder gibt´s sowas nur für die erste Garnitur...😮
So ganz aus dem Schneider ist FCA wohl imme rnoch nicht. Weder die US-Regierung noch die EU-Kommission lassen es mit den Erklärungen von FCA bewenden:
USA
EU
Dann werden wir wohl hoffentlich bald mal sehen, ob da wo Rauch ist, auch Feuer ist.
Grüße vom Ostelch
Bei deinem zweiten Punkt hat sich für FCA eigentlich erst mal nichts geändert, weil nicht sie, sondern das Land Italien adressiert wurde. Und im ersten Punkt geht es um Dinge (und zwar völlig andere als im zweiten Fall), die genau zwei Leute gehört haben wollen:
Emphasis added for better understanding. Da kann man eigentlich sagen, dass die Überschrift deines "USA" Artikels ("US-Regierung will gegen Fiat Chrysler klagen" (Punkt und Ende)) ein wenig irreführend ist. Das "if talks fail" scheint auf dem Weg zum Spiegel irgendwie abhanden gekommen zu sein.
Meine letzten Informationen (wenige Tage her) gingen in die Richtung, dass FCA an einem Software Update arbeitet, das den Forderungen der EPA genügt und dass es bei der gewünschten Auslegung nun darum geht, die Verbrauchsangaben nicht zu weit in die Höhe zu treiben.
Und mal unter uns: Der andere Artikel scheint es mit der Wahrheit auch nicht so genau zu nehmen. Dort wird behauptet:
Was in Wirklichkeit passiert ist:
Also, durch eine formale Anfrage, auf die jetzt eine Antwort erwartet wird, ist noch niemand angeklagt, oder sehe ich das falsch? Habe nur ich den Eindruck, dass diese Dinge aufgebauscht wurden, um zu größeren Schlagzeilen zu kommen?
Software dechiffriert: Fiat und die Zeitschaltuhr
"Im Fall von Fiat konnten sie nun in der Software nachweisen, was Kraftfahrtbundesamt und Deutsche Umwelthilfe (DUH) vergangenes Jahr schon bei Tests in der Prüfhalle festgestellt hatten. "Das ist eine besonders dreiste Methode. Man sagt sich einfach, ein Prüfzyklus dauert etwas über 20 Minuten. Danach können wir die Abschaltreinigung abschalten. Und die Fahrzeuge haben Rekordemissionen", sagt DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch.
Verkehrsminister Alexander Dobrindt war gegen Fiat vorgegangen - erfolglos. Die für Fiat zuständige Zulassungsbehörde in Italien hatte die Software nicht beanstandet. Die EU-Kommission leitete am Mittwoch ein Verfahren gegen die italienische Regierung ein. Nun erwägt laut Medienberichten das US-Justizministerium eine Klage gegen den Autobauer wegen mutmaßlicher Verstöße gegen Abgasgesetze.
Die Fiat-Konzernmutter FCA betonte erneut, in ihren Fahrzeugen befänden sich keine illegalen Abschalteinrichtungen. Auch VW-Software untersuchten die Wissenschaftler laut einem bislang unveröffentlichten Papier, das dem NDR vorliegt. Und sie konnten so bestätigen, wie die Manipulationen über die Jahre weiterentwickelt wurden.
"Man konnte also sehen, dass um 2007 die erste Version der Software eine entsprechende Erkennung eingebaut hatte. Die wurde über die Zeit dann immer verfeinert. Es wurde immer erweitert. Die Software war immer komplexer, die diese Erkennung macht", sagt Holz."
Auf VW habe ich mich ja mittlerweile eingeschossen, wie den meisten wahrscheinlich bekannt ist. Aber was ist da los mit dieser Abschaltung nach 22 Minuten?
Das soll legal sein? 😕
Das werden wohl Richter und oder Kommisionen entscheiden müssen. Sie verstoßen zumindest nciht gegen den gleichen Passus wie VW, den der FIAT schaltet auch auf dem Prüfstand nach 22 min ab. Damit ist gegeben das Prüfstand und Real immer mit der gleichen Software gefahren wird.
Kann gut möglich sein das das bei unseren "super mega wasserdichten" Gesetzen legal ist.
Moralisch ist das natürlich ungefähr auf gleichem Level wie der VW Betrug. Wobei zumindest beim Kurzstrecken Stadtverkehr zumindest die Abgasreinigung Aktiv ist.
Die Richtigkeit meiner Aussage bestätigt sich durch die Entwicklungen der letzten Stunden:
Es hat den Anschein, dass die US-Sache damit vor einem baldigen Abschluss steht, nachdem FCA seine Arbeit erledigt hat.
Nachdem sich deine USA-Kumulierung also erledigt zu haben scheint, kann ich zu dieser Frage eigentlich nur das wiederholen, was ich dir dazu schon einmal gesagt hatte:
Und wer die Meinung vertritt, dass eine Abschaltung nach 22 Minuten nicht zulässig sein soll, muss im gleichen Atemzug erklären, warum Artikel 5, Absatz 2, S. 2 (a) der Verordnung (EG) Nr. 715/2007 keine Anwendung finden soll. Diese regelt nämlich die Fälle, in denen eine Abschalteinrichtung rechtlich zulässig ist. In den Worten der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingesetzten Untersuchungskommission, die Ahnung von der Materie haben sollte:
Wenn Fiat erklärt, dass im Regelbetrieb unter der gewählten Kalibrierung Versottungprobleme bei längerer Laufzeit festgestellt wurden und Beschädigungen aus diesem Grund nicht auszuschließen sind, warum sollte die Praxis dann rechtlich nicht zulässig sein? Kannst da das bitte mal erklären?
Was Du verlinkt hast, läuft darauf hinaus, dass FCA Softwareupdates installieren will, die das Abgasverhalten verbessern. Diese Pläne müssen von den US-Behörden noch genehmigt werden, zumindest steht nicht in der Quelle, dass diese Genehmigung schon erfolgt ist.
Das bedeutet unter anderem, dass FCA in den USA ein Abgasproblem hat, sonst müssten sie ja nicht updaten. Erinnern wir uns: In den USA hatte VW vor Veröffentlichung des Dieselgates von CARB die Möglichkeit eingeräumt bekommen, ein Update durchzuführen, das allerdings nicht nachhaltig war, weil VW darauf baute, die US-Behörden würden das Defeat-Device nicht erkennen.
Ich gehe davon aus, dass FCA hier ähnlich wie seinerzeit VW die Chance bekommt, noch ohne große Scherereien reinen Tisch zu machen und kann nur hoffen, dass sie diese Chance nutzen.
Grundsätzlich stellt sich dann allerdings die Frage, inwieweit ähnlich wie bei VW in Europa die Updates zu einer Mehrbelastung gewisser Bauteile (bei VW AGR-Ventile, Injektoren, RPFs) führen und damit die Zuverlässigkeit der Autos herabsetzen.
Da würde ich noch nicht sagen, dass FCA's USA Kumulierung sich erledigt hat und wenn man deine Zeilen genau liest, fällt auf, dass Du dich da sehr vage ausgedrückt hast. Du weißt schon, warum ... 😉
Und natürlich ist der Ärger, den FCA in den USA definitiv hat (sonst gäbe es kein Softwareupdate), nicht meine Kumulierung, wie Du schreibst, denn ich habe mit den USA keinerlei Ärger.
Meiner Ansicht kann FCA das erst abhaken, wenn die upgedateten Autos in den USA langfristig einwandfrei laufen, ich bin durch die skandalöse Handhabung bei den VW-Updates sensiblisiert. Und meine Verärgerung über die VW-Praktiken wird nicht dazu führen, dass ich mit zweierlei Maß messe!
In dem Kontext würde ich es begrüßen, wenn auch andere User sich an dieses Prinzip hielten.
Ich denke, das wird noch zu beobachten sein, weil der Ermittlungsstand noch nicht weit fortgeschritten ist.
Aber gestern gab es im 2018-Thread einen neuen Artikel, der wie die Faust aufs Auge zu der Thematik passt:
Analyseprogramm erkennt Abgasbetrugssoftware - von Florian Pillau
"Wissenschaftler unter der Leitung von Thorsten Holz vom Bochumer Horst-Görtz-Institut der Ruhr-Universität Bochum und der University of California in San Diego melden eine erste Einblicksmöglichkeit in die Programmcodes von Motorsteuerungen. Künftig soll damit einfacher als bisher betrügerischer Code aufgespürt werden können, wie er von Volkswagen beim sogenannten Abgasbetrug eingesetzt wurde. Dazu haben die Forscher 900 verschiedene Versionen der Motorsteuerungssoftware von Volkswagen und Fiat Chrysler aus den vergangenen acht Jahren untersucht.
Alle Softwareversionen laufen auf dem von Bosch zugelieferten Motorsteuergerät EDC17, das Volkswagen und Fiat in verdächtigen Diesel-Pkw einsetzten. Um möglichst viele Versionen zu erfassen, haben sie die Programme nicht nur von den Herstellern sondern auch von Tuningfirmen bezogen. 400 der 900 Programmcodes enthielten eine Funktion zur Prüfstandserkennung, welche die Abgasreinigung auf dem Prüfstand aktiviert und unter normalen Fahrbedingungen wieder abschaltet.
(...)
Die Computerexperten aus Deutschland und den USA werden ihr Analysetool gemeinsam mit ihren US-amerikanischen Partnern auf dem „IEEE Symposium on Security and Privacy“ (22. bis 24. Mai 2017 in San Jose, Kalifornien) präsentieren. Das Fernziel der Wissenschaftler ist die Fähigkeit, Motorsteuerungssoftware beliebiger Hersteller automatisch analysieren zu können.
Um herauszufinden, ob in Motorsteuergeräten Programme zur Prüfstandserkennung verwendet werden, sind in den rund eineinhalb Jahren seit dem Abgasbetrug durch Volkswagen etliche Modelle verschiedener Hersteller erneut auf die Prüfstände geholt und mit RDE-Messgeräten auf die Straßen geschickt worden. Es hat Monate gedauert, nur die unter Verdacht stehenden Modelle zu testen, weil es keinen Weg gab, die Software auf den Geräten gezielt nach entsprechendem Code zu durchsuchen. Die Autos waren gewissermaßen Black Boxes und Indizien auf betrügerische Abschnitte im Code konnten nur indirekt gesammelt werden."
Das liest sich nicht wie ein blinder Alarm und für mich bleibt da nur die Feststellung, die ich schon im Dezember 2015 im 2018-Thread gepostet habe:
"Wir haben den Höhepunkt des Dieselgates noch nicht gesehen!"