Erneute Fahrverbote wegen Smogs in Italien
Weiterhin dicke Luft in Italien
Das sonnige Weihnachtswetter in Italien hat seine Kehrseite: Hohe Schadstoffwerte in der Luft. Ein Bürgermeister verbietet sogar das Backen von Pizza im Holzofen.
Rom/Mailand – Mit Fahrverboten wollen die großen italienischen Städte die hohe Luftbelastung senken. Außerdem sollen die Menschen mit Vergünstigungen im Nahverkehr motiviert werden, ihr Auto stehen zu lassen. Die Städte leiden bei dem sonnig-trockenen und windarmen Winterwetter unter enormer Feinstaubkonzentration.
In Mailand, der zweitgrößten Stadt des Landes, gilt von diesem Montag an bis Mittwoch in der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr ein weitgehendes Fahrverbot für Privatwagen. Auch einige Vororte und die südlich von Mailand gelegene Stadt Pavia schlossen sich dem laut Medienberichten an. Ausnahmen gelten unter anderem für Elektro- und Hybridfahrzeuge. Arbeitnehmer, die nachweisen können, dass es keine öffentlichen Verkehrsmittel zu ihrem Arbeitsplatz gibt, dürfen ebenfalls das Auto benutzen.
Fahrverbote und verbilligter Nahverkehr
In Rom hatten die Behörden zunächst ein zweitägiges Fahrverbot für Montag und Dienstag verhängt, diese Entscheidung aber kurz darauf wieder gekippt. Nun sollen an den beiden Tagen, wie schon mehrfach in den vergangenen Wochen, nur jeweils die Autos mit einer geraden oder ungeraden Endziffer auf dem Nummernschild zu den Hauptverkehrszeiten stillstehen. Aus der Mitteilung der Stadt ging nicht eindeutig hervor, welche zuerst.
Außerdem sollen im öffentlichen Nahverkehr in Rom Einzelfahrscheine am Montag und Dienstag erstmals den ganzen Tag über gelten. In Mailand gilt dies schon seit Mitte Dezember. In Turin gibt es solche Vergünstigung von Samstag bis Dienstag.
In den vier größten Kommunen des Landes - Rom, Mailand, Neapel und Turin - wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft in diesem Jahr schon an mehr als den eigentlich zulässigen 35 Tagen überschritten. In Neapel sind laut Presseberichten in der nächsten Woche ebenfalls Fahrverbote geplant. Palermo auf Sizilien will die Altstadt demnach bis zum 6. Januar zur Fußgängerzone machen.
Einige Orte greifen im Kampf gegen den Feinstaub zu ungewöhnlichen Maßnahmen: Wie die Zeitung „La Republicca“ berichtete, verbot der Bürgermeister von San Vitaliano nordöstlich von Neapel bis zum Ende des Winters das Pizzabacken im Holzofen. Es gab Zweifel, ob dieses Verbot in der Heimat der Pizza durchsetzbar sei.
Wenn diese Maßnahmen weiterhin so inkonsequent umgesetzt werden wie bisher, wird der gewünschte Erfolg wohl nicht eintreten. 🙁
Kommt das nur von den Autoabgasen? Wie sieht es mit Heizungsanlagen aus?
Der Unterschied ist dass in Mailand so ein Fahrverbot eingehalten wird, weil die Executive es kontrolliert und sanktioniert und in Rom (oder südlich davon wo ja bekanntlich Afrika anfängt) es dem Autofahrer am A*** vorbei geht weil die Executive eine andere Berufsauffassung pflegt.
Und Heizungen gibt es in Italien, weniger als in unseren Breiten und sehr sehr oft Gasheizungen die maximal mit Wasserdampf belästigen können.
Es ist doch schon erstaunlich, das unsere Technologien und Autos immer sauberer werden aber Fahrverbote immer öfter eintreten. Oder liegt es vielleicht daran das groß propagierte Filtertechniken lediglich auf dem Prüfstand die Schadstoffe auf eine nicht mehr messbare Größe zerkleinern um dann im nicht mehr erfassten Regenerationszyklus die 3-fache Menge rauszublasen?
Türlich sind die Autos nicht so sauber, wie draufsteht...aber wenn man nur mal ein paar Jahrzehnte Zurückschaut, sind das heute trotzdem alles Musterknaben.
Stell dich mal hinter eine 2Takt-Vespa mit kaltem Motor...mmmhhh ich liebe den Geruch von aromatischen Kohlenwasserstoffen am Morgen 😆
Heute laufen die längst mit 4Takt-Einspritzern und Kat. Das ist keine andere Liga, das ist ein anderer Sport.
Genauso bei Dieselmotoren. Wenn ich meinen Traktor aus den 80ern in der geschlossenen Garage starte, ist das nach wenigen Minuten ohne Übertreibung lebensgefährlich.
Letztens einen Euro4-Diesel in der gleichen Garage kalt angelassen. Man könnte sich was messen, aber gerochen hab ich fast nix.
Das liegt hauptsächlich an der stetigen Zunahme des Verkehrs.