Öl-Allianz vor möglicher Verlängerung des Förderlimits
Weiterhin Produktionskürzung erwartet
Autofahrer mussten in den vergangenen Wochen wieder mehr für einen vollen Tank bezahlen. Der Ölpreis hat angezogen. Kurz vor der nächsten Opec-Sitzung erwarten Experten, dass die Strategie des knapperen Öls fortsetzt wird.
Wien - Ein Jahr nach dem historischen Schulterschluss zwischen Opec- und Nicht-Opec-Staaten erwarten Experten, dass das Bündnis seine Strategie des knapperen Öls fortsetzt. Allgemein werde mit einer Verlängerung des Förderlimits um neun Monate bis Ende 2018 gerechnet, meinten Analysten der Commerzbank und des Forschungsinstituts JBC vor dem halbjährlichen Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) am Donnerstag (30.11.) in Wien. "Das ist das gängigste Szenario", sagte Expertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank.
Möglicherweise würden sich sogar weitere Nicht-Opec-Staaten wie Usbekistan anschließen und so die tägliche Produktionskürzung von 1,8 auf 2 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag erweitern, schätzte Alexander Pögl von JBC. Das Förderlimit sollte die 2015 und 2016 stark gefallenen Ölpreise wieder stabilisieren.
Über die Folgen uneinig
Uneinigkeit herrscht über die Folgen eines solchen Schritts für die weitere Preisentwicklung beim Öl und damit bei den Benzinpreisen. Während die Commerzbank unmittelbar eher fallende Preise erwartet - ähnlich wie nach dem Verlängerungsbeschluss im Mai -, geht JBC davon aus, dass die Maßnahme "neutral oder leicht preistreibend" wirkt.
In den vergangenen Wochen hatte der Ölpreis deutlich angezogen und liegt nun zwischen 60 und 65 Dollar pro Fass. In den zwei Jahren vor dem Kürzungsbeschluss war Öl wesentlich billiger. Grundsätzlich habe die Allianz der rund 25 wichtigen Förderstaaten unter anderem das strategische Ziele eines Lagerabbaus beim Öl erreicht, so Lambrecht.
Ein weiterer merklicher Anstieg des Ölpreises würde dazu führen, dass nicht nur die USA, sondern auch kanadische Förderer ihre Produktion steigerten, meinte Pögl. "Je höher der Preis, desto höher das Risiko, dass noch mehr Öl auf den Markt kommt." Angesichts der Spannungen im Mittleren und Nahen Osten spiele neuerdings bei der Preisbildung auch eine "geopolitische Risikoprämie" ein Rolle, ergänzte Lambrecht. "Das stützt im Moment die Preise zusätzlich."
Aktuelles Preisniveau akzeptabel
Mit dem aktuellen Preisniveau könnten viele Opec-Staaten gut leben, meinte Pögl. "Das Lächeln in den Gesichtern ist wieder ein bisschen breiter geworden. Es ist eine Erleichterung zu spüren." Die Opec-Staaten allein haben ihre Produktion um 1,2 Millionen Barrel auf 32,5 Millionen Barrel am Tag zurückgefahren.
Die Opec liefert etwa ein Drittel des weltweiten Bedarfs an Öl. Sie verfügt außerdem über die größten bekannten Reserven. Vor allem das von Armut und Misswirtschaft gebeutelte Venezuela hat immense Vorkommen. Das Kartell wurde 1960 gegründet. Die größten Ölförderstaaten weltweit sind Saudi-Arabien, Russland und die USA.
Quelle: dpa
schön, und weiter ? das der Ölpreis nicht in diesem "Tief" bleibt war klar, er kann auch ruhig etwas steigen, an die Zapfsäule wurde der tiefe Preis sowieso nicht weiter geleitet, somit haben die bedürftigen schon ihr Geld damit verdient 😉😆
mal sehen wann wir die 100 $ marke wieder knacken, dieses Jahr oder Anfang nächstes,
Das ist auf jeden Fall eine Konjunktur-Spritze für die weitere Verbreitung der E-Mobilität.
"Kurz vor der nächsten Opec-Sitzung erwarten Experten, dass die Strategie des knapperen Öls fortsetzt wird."
Das "knapperen Öls" - ist eine Lüge, mit welchen kann mehr Geld verdinen. Viele Ölquelen ist zur Zeit still gelegt, weil gibst zu viel Öl am Markt.
Amsonstens hier wird geredet über (teuere) Preisabsprache, ist das erlaubt?
Gruß. I.
Welches Amt soll dieses Kartell prüfen? Die meisten OPEC Staaten haben eine staatliche Ölförderung. Wenn der Staat das schon abspricht kann man da kaum gegen vorgehen.
Es ist keine Preisabsprache, es ist eine Regulierung der Fördermenge. Der Preis ergibt sich daraus automatisch. Das Öl ist auch nicht knapp, es wird nur künstlich verknappt um den Markt nicht zusammenbrechen zu lassen.
Die OPEC besitzt auch längst nicht mehr die Macht, die sie von 2-3 Jahrzehnte inne hatte.
Sehr gut! Ist gut um alternative Antriebe voran zu treiben und die Leute dazu zu animieren sparsamere Autos zu kaufen, bzw. sparsamer und weniger zu fahren.
Und wer "Benzin im Blut" hat, dem sind die Preise ja eh egal.
Mit sparsammeren Autos ist das verführerisch mehr zu fahren. Die "Vielfahrer" besitzen gerne sparsammere Diesel Autos.
Gruß
Also sollte man das Benzin, den Diesel günstiger machen, damit die Leute weniger fahren?
Teurer Treibstoff war schon immer gut gegen sinnloses Rumgefahre!
Die "Vielfahrer", meistenst wegen Arbeit, ist gezwungen viel fahren (Deutsche Phänomen ?) und da durch wird sparsammste (Diesel) Auto angeschaft. Preis kann hoch oder (relativ) niedrig sein, fahren muß man trotzt dem.
Gruß
Letztes Jahr wurde da ja auch schon viel geweissagt wegen der damaligen Fördermengenbegrenzung, die dann doch nie so eingehalten/umgesetzt wurde. Da ging der Preis kurz danach viel eher Richtung abwärts. Ich zahle heute im Schnitt exakt 1 Cent mehr für den Liter E10 wie vor einem Jahr. Abzüglich des Inflationsausgleichs ist das dann eher weniger als vor einem Jahr.
Die Regelmechanismen greifen mittlerweile sehr schnell, und wenn die Rohölpreise wieder steigen, fördern andere Länder wieder mehr, was dann wieder die Preise insgesamt schnell wieder drückt. Zudem hat das dann, wie schon in der Vergangenheit sichtbar wurde, den Effekt, dass die Länder, die hauptsächlich vom Rohölexport leben, ganz schnell ihre Absprachen vergessen und die Preise senken, um langfristig keine Marktanteile zu verlieren.
Gruß
electroman
Also ich brauche mit meinem Euro 6 "Stinkediesel" 2 1/2 Tankfüllungen im Monat.
Selbst wenn Diesel ca. 1,40 Euro statt der ca. 1,10 Euro,wo der Preis lange stand kostet, dann sind das im Monat vielleicht 50 Euro mehr für meinen Arbeitsweg.
Jetzt auf die Idee zu kommen mir eine Elektrokarre anzuschaffen komme ich wirklich nicht.
Den Arbeitsweg kann ich weiterhin absetzen und bekomme so eh viele viele Tankfüllungen in Bares wieder.
Spritpreise hier Spritpreise da,rumgeheule.
Bei Speditionen oder Ähnliches kann ich das verstehen,aber bei Ottonormal absolut nicht.
Mir egal ob ich für 1,10 Tanke oder für z.B. 1,40 , Tanken muss ich und ich mache weiterhin den Tank voll,auch an Feiertagen wenn leer dann leer,bezahlt man halt etwas mehr als sonst.
Selbst Vielfahrer hätten noch viel Einsparpotenzial... Zum Beispiel könnte man sich nen Polo mit 1,4 Litern anstatt nen 2 Liter Tiguan holen 😉
Lese ich hier oft, daß man sich lieber 180 PS und mehr holt, weil der Mehrverbrauch gegenüber eines schwächeren Autos "zu vernachlässigen ist". Ganz zu schweigen von den ganzen Fahrzeugen mit sechs und mehr Zylindern...
Die Autos werden immer größer, schwerer un d leistungsstärker, weil Treibstoff ja so schön günstig ist 😉
Von daher kann das alles gerne noch viel teurer werden...
Aber egal, denn die Leute haben ja Spaß an den Autos und Spaß kostet schließlich... und außerdem:
Das sehe ich ganz genau so!
Die Entwicklung des Ölpreises der letzten 2 Jahre war auch keines Falls normal. Die Nachfrage ist ja nicht weniger geworden. Nun renkt sich langsam alles wieder ein, das war doch nur eine Frage der Zeit.
Das die E-Mobilität von der (sollte sie kommen) aktuellen Erhöhung merklich profitiert wage ich stark zu bezweifeln. Zwischen 2005 und 2015 war der Ölpreis merklich höher als aktuell, und da hat auch keiner wegen den Kosten nach dem E-Mobil geschrien oder ist weniger gefahren. Was sicher richtig ist: Es ist für die E-Mobilität ein besseres Signal als ein fallender Ölpreis. Aber damit ein Umdenken stattfindet müsste Benzin/Diesel schon um einiges teurer werden, nicht nur ein paar Cent.