Jedes fünfte Kind fühlt sich im Straßenverkehr nicht sicher
Wenig Sicherheitsgefühl bei den Kleinen
Etwa jedes fünfte Kind in Deutschland fühlt sich im Straßenverkehr nicht sicher. Das Deutsche Kinderhilfswerkes sieht großflächigen Handlungsbedarf.
Berlin - Jedes fünfte Kind zwischen 10 und 17 Jahren fühlt sich in Deutschland auf dem Schulweg durch den Straßenverkehr nicht sicher. Mädchen fühlen sich dabei deutlich öfter unsicher (24 Prozent) als Jungen (17 Prozent). Zu diesen Ergebnissen kommt eine repräsentative Umfrage des Politikforschungsinstituts Kantar Public im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes.
Der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die sich "weniger sicher" oder "gar nicht sicher" fühlen, liegt in Großstädten (mehr als 100.000 Einwohner) und kleinen und mittleren Städten (5.000 bis 100.000 Einwohner) bei etwa 20 Prozent.
In Dörfern und Kleinstädten (bis 5.000 Einwohner) fühlen sich die Kinder weniger gefährdet. Rund 15 Prozent sagen hier, dass sie sich nicht ganz sicher fühlen.
Knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (46 Prozent) fährt mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule. Etwa ein Viertel (24 Prozent) geht zu Fuß zur Schule, 19 Prozent fahren mit dem Rad. 10 Prozent werden mit dem Auto zur Schule gefahren. Das trifft vor allem auf jüngere Kinder zu.
Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes, forderte eine veränderte Verkehrspolitik für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr. Dabei gehe es um den Ausbau von Fuß- und Radwegen, flächendeckende Schulwegpläne und Tempo 30 überall dort, wo viele Kinder unterwegs sind. "Angst und Unsicherheit dürfen nicht die Wegbegleiter auf dem Schulweg sein."
Quelle: dpa
Ein bisschen Angst vor Autos schadet sicher nicht.
Respekt vor Verkehr ist eine Sache, Unsicherheit eine vollkommen andere.
Das ist gefährlich (auch für die Kinder), umweltschädl. und nervig für die Anwohner.
Hauptverkehrsstr. sind dazu gedacht, den Verkehr zu bündeln, dass nicht alles in den Nebenstr. herumschleicht. An den Hauptverkehrsstr. kann man den Fahrbahnverlauf schön übersichtl. machen, Ampeln, Zebrastreifen etc. pp. Wenn alle in den Nebenstr. herumschleichen, muss mehr gebremst und beschleunigt werden, was schlecht für die Umwelt, nervig für die Anwohner und da die Verkehrssituationen dort wg. RvL, fehlenden Gehwegen usw. oft nicht so übersichtl. ist, werden Fußgänger unnötig gefährdet, wenn man nicht mit Vorfahrsstr. mit mind. 50km/h versucht den Verkehr dort zu bündeln!
Bzw. es sollte eigentl heißen
- Keine Schulen & Co. an Hauptverkehrsstr. und auch bei Bestandsschutz der der Einrichtung kein niedrigeres TL!
- Bzw. ggf. überlegen ob man den Schulweg der Kinder so legen kann, dass dort das TL ohnehin 30km/h ist bzw. dass da wo sie die Str. überqueren müssen es doch einigermaßen übersichtl. ist!
Das Problem wird sind, dass im Kiga der Anteil viel größer ist, der gefahren wird. Eigentl. sollten die Kinder gegen Ende der Kigazeit alleine von und zum Kiga laufen können, je nach Kind evtl. sogar schon Fahrrad.
Oftmals lehren die Eltern den Kindern offensicht. auch nix oder noch schlimmer ein total blödsinniges Verhalten. Bin z. B. kürzl. als ich mit dem Rad auf der Straße entlang gefahren bin von Kindern im Kiga-Alter mit Steinchen beworfen worden - keine Eltern zu sehen 😤
Von den div. Deppen die direkt nach dem Aussteigen vor oder hinter dem Bus über die Str. rennen müssen - auf sowas wäre ich nie gekommen! 😤
Meine Eltern haben sich wirkl. sehr viel Mühe gegeben. Als ich eingeschult wurde war hier sogar noch alles 50km/h, also auch mein komplette Schulweg, der sogar rel. lang war, weil ich wohl zieml. mittig zwischen zwei Grundschulen wohnte (ca. 15min Fußweg mit kleinem Umweg weil sicherer).
notting
Scheiße.... wie habe ich wohl überlebt. Ach ja , meine Eltern haben immer gesagt „Pass auf dich auf, wenn du‘s nicht machst , macht es keiner“ Kann es sein dass wir besser waren als Kinder heutzutage?
Ich habe mir NIE sonderlich Gedanken um Verkehr gemacht... habe mich auf Gehwegen und an Ampeln und Zebrastreifen gehalten, selten mal versucht eine Straße ohne zu queren... mein Schulweg zur Grundschule waren selbst im Dorf 3km. Bis zu dritten Klasse zu Fuß und seit dem „Fahrradführerschein“ mit Rad. Mir ist kein einziger Schulkamerad bekannt, dem je etwas passiert wäre im Verkehr. In 13 Jahren Schule.
Mir geht es unglaublich auf den Keks, dass man heutigen Kindern den Arsch hinterhertragen muss und ich bin selbst erst Mitte zwanzig!
Unsicherheit entspringt üblicherweise einem Mangel an Kompetenz. Wenn die Hipstereltern ihren Leons und Chantals nicht beibringen, wie man sich sicher verhält und vor Risiken schützen kann, ist es unausweichlich, dass die Kinder eben ständig das Gefühl eines Gefahrenzustands empfinden.
Bei Kindern aber nicht so der Punkt. Die haben dieses Urteilsvermögen ja noch garnicht ausgebildet. Da ist es klar, dass sie von den Eltern eher etwas zu viel Respekt -oftmals ganz bewusst- vermittelt bekommen.
Sag mal, hast Du jemals darüber nachgedacht, ein Buch über Deine Erlebnisse zu schreiben? Ich meine sowas wie "Tales of notting" - was Du nicht immer alles so erlebst. Aber bis dahin bekommen wir ja genug Lesestoff auf MT 😆
Nur abschließend; Dir ist aber schon bewusst, dass nicht jedes Kind bzw. alle Eltern das Glück haben, in unmittelbarer Umgebung einen Platz zu bekommen oder?
Habe ich mich sicher gefühlt, als ich noch zur Schule ging? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich wusste immer, dass ich höllisch aufpassen musste. Gerade deswegen bin ich immer mit heiler Haut in der Schule angekommen. Meine Eltern hatten allerdings ab der 1. Klasse genug Vertrauen in mich.
Heute sehe ich des öfteren, dass Eltern ihre Sprößlinge noch in der 4. Klasse auf dem gleichen Schulweg begleiten, den ich früher ganz allein bewältigen konnte. Und früher gab es hier noch keine Verkehrsinseln und der Verkehr bretterte mit Tempo 50 durch die gleichen Straßen, wo heute Tempo 30 gilt oder die man zu Spielstraßen umgestaltet hat.
Früher war mitnichten alles besser, aber unsere Eltern hatten weitaus mehr Vertrauen in uns. Wir waren allerdings auch den ganzen Tag draußen zum spielen, manchmal auch bei Regen und hingen nicht an der Glotze, kannten kein Smartphone und hatten als soziales Netzwerk einzig unsere Clique. Bei Dauerregen trafen wir uns eben bei Freunden, die den Platz dafür hatten.
Früher gab es auch noch Schülerlotsen, das heißt größere Kinder die mit Warnweste, Mütze und Kelle bestückt den Verkehr vor Schulen anhielten und so größeren Gruppen kleinerer Kinder einen etwas gefahrloseren Übergang über die Straßen ermöglichten.
Wir haben eben auf einander aufgepasst, heute erfolgt die Erziehung zum Einzelkämpfer.
Die 10 % Elterntaxis kommen mir nicht plausibel vor. Bei den Schulen, die ich kenne,bricht der Verkehr morgens zusammen.
Zudem gibt es bis zur 4. Klasse Fahrradfahrverbot die Quasi Helmpflicht bei Kindern, das die Gefahr des Verkehrs implementiert. Ich kenne 10 jährige Kinde, die die 30er Zonenstraße nicht überqueren dürfen, weil die Eltern dermaßen Angst vor wasweißich haben. Kinder, die alleine durch die Gegend stromern, sehe ich sehr selten. Wo sollen denn die Kinder ein Sicherheitsgefühl herbekommen?
Das erklärt bei weitem nicht den dermaßen großen Anteil an Kindern der von den Eltern gefahren wird!
notting
Es ist allg. so, dass weniger ehrenamtl. gemacht wird. Liegt aber auch am höheren Schul-/Freizeitstress etc.:
- mit Hauptschulabschluss (oder gar ohne Schulabschluss) ist man ja heute "nix" mehr. Lieber schleift man Leute zum Abi mit durch die bestenfalls an die Realschule gehören und senkt somit den Wert des Abi. Dazu wurde das Abi vielerorts zeitl. komprimiert aber kaumn inhaltl. entschlackt -> G8. Im Studium geht's dank Bologna weiter.
- Freizeitstress weil die Eltern die Kinder mit viel Druck irgendwie beschäftigen wollen so dass sie sich selbst nicht mit ihnen beschäftigen müssen - dazu noch Freizeit-Leistungsdruck damit man ggü. anderen Eltern schön prahlen kann.
Dazu gestiegene Konsummöglichkeiten/-wünsche die (so gesehen zum Glück weil man dann immerhin lernt wieviel Arbeit es macht sich sowas zu verdienen) z. T. auch selber bezahlt werden müssen = Geld verdient werden muss = weniger Zeit für Ehrenamt.
Ok, Schule ist auch immer weiter weg und wenn dann eben noch ein Job dazukommt, will man oft einen Roller (der seinerseits wieder Kosten erzeugt...), insb. weil in den meisten Gemeinden in D der ÖPNV eher mies sein dürfte auf den gewünschten Routen.
Musste auch mit zieml. beschissenen ÖPNV zieml. weiter zur Schule fahren. Effektiv habe ich mind. doppelt solange gebraucht wie mit dem Auto. Teilw. war auch der Gebäudewechsel ohne Auto nur schwer zu schaffen (z. B. Sporthalle<->Schule >15min, aber die Esspause hatte nur 15min).
Muss aber auch dazusagen, dass bei uns in den letzten Jahren viele neue Fußgängerampeln und Überquerungshilfen installiert wurden, die definitiv das Überqueren einfacher/sicherer machen als selbst z. B. bei einem Zebrastreifen, sodass man IMHO weniger Schülerlotsen braucht. An Fußgängerampeln müsste der Schülerlotse mit seiner Kelle eher die Fußgänger aufhalten, die bei rot über die Straße wollen als den Verkehr auf der Fahrbahn...
notting
Und dafür hast Du eine respräsentative Statistik oder ist das Deine eigene Wahrnehmung?