Test: Triumph Tiger Sport
Weniger Abgas, mehr Können
Triumph hat die sportlichen Talente der Tiger Sport weiterentwickelt. Gleichzeitig wird der Fahrkomfort verbessert. Nach dem Lifting fährt das Reise-Bike ausgewogener.
Nizza - 2007 erfand Triumph mit seiner Reiseenduro Tiger 1050 die Kategorie „Sports Adventure Bike“. BMW bietet heute sowas als S 1000 XR an und auch Ducatis Multistrada 1200 S verkörpert dieses Konzept erfolgreich. Im Zuge der Umstellung auf die neue Euro 4-Emissionsnorm erhält sie nun das zweite Update. Sie zeigt deutlicher denn je, welch feines Motorrad in ihr steckt.
Gas geben per Elektronik
Wer befürchtet hat, dass die verschärften Emissionsnormen Euro 4 Motorräder zahn- und charakterlos werden lassen, bekommt mit der Tiger Sport ein perfektes Beispiel für Gegenteil. Nie war ihr Dreizylinder-Reihenmotor leistungsfähiger und zugleich angenehmer zu fahren. Nie war der kehlige Sound des Triple animierender. Er entstammt einer neuen Auspuffanlage, die als Highlight einen Endschalldämpfer mit einer Oberfläche aus gebürstetem Edelstahl aufweist. Zentrales Element der Motor-Überarbeitung ist die Implantation eines Ride-by-Wire-Systems; Gasbefehle werden also nicht mehr per Kabel, sondern elektrisch an die Drosselklappen übermittelt. Das passiert dermaßen gut, dass man ohne Übertreibung von sanfter, wahlweise aber auch angenehm direkter Gasannahme sprechen kann. Die 126 PS, die nun bei knapp 9.500 U/min. zur Verfügung stehen, reichen dicke, um auf Land- und Bergstraßen, aber auch der unlimitierten Autobahn stets mit den Ton angeben zu können.Die Tiger dreht schnell an die 9000er-Grenze
Das liegt daran, dass im mittleren Bereich zwischen 5.000 und 7.000 Touren nicht nur 4 bis 6 Prozent mehr Leistung, sondern 4 Prozent mehr Drehmoment zur Verfügung stehen. Angesichts dessen fallen die 2 Kilogramm Mehrgewicht überhaupt nicht ins Gewicht. Dieses ist mit 241 Kilogramm für die Fahrzeugkategorie ziemlich hoch.
Wer's wissen will, wird beim Gasgeben mit wildem Fauchen und rabiater Beschleunigung belohnt. Der Dreizylinder, der mit demjenigen im sportlichen Nakedbike Speed Triple weitgehend identisch ist, dreht engagiert bis in den fünfstelligen Bereich.
Dank Ride-by-Wire stehen nun drei durchaus nützliche Motormappings mit unterschiedlichem Ansprechverhalten zur Verfügung; von ihnen hängt auch die Regelungsintensität der zweistufigen, abschaltbaren Traktionskontrolle ab. Die ist auch für die Wheelie-Kontrolle zuständig. Braucht man mehr?Mehr Kraft, auch beim Bremsen
Während das eigentliche Fahrwerk – USD-Telegabel, Mono-Federbein, Einarmschwinge aus Leichtmetallguss – im Zuge des Updates weitgehend unangetastet geblieben ist, wurde die Dreischeiben-Bremsanlage sorgfältig modifiziert. Das neue ABS regelt nun schnell und prägnant zugleich. Die Agilität in Kurven ist gut, auch wenn die hochpotente und dabei recht leichtgewichtige Wettbewerberin von BMW diesbezüglich mehr kann. Die Tiger Sport gehört eher zum altem, britischem Adel. Trotz Ausrüstung mit dem feinen Pirelli Angel ST spürt man beim Bremsen in Kurven ein spürbares Aufstellmoment; wenn nötig und möglich, sollte man in Schräglage lieber hinten als vorne bremsen.Stark gewonnen haben beim Update die Reise- und Komfortqualitäten der Tiger Sport: Der Windschild ist jetzt mit einer Hand leicht verstellbar, der Windschutz deutlich besser. Außerdem hat die Engländerin ein neues Bordcomputersystem erhalten. Es erlaubt die Individualisierung zahlreicher Einstellungen und ist logisch aufgebaut. Schade, dass der Knopf für die Fahrmodi und der „Home-Button“ keinen Platz am Lenker gefunden haben. Sie sitzen weit entfernt am gut ablesbaren Zentralinstrument. Nicht ideal platziert wurde zudem die serienmäßige Geschwindigkeits-Regelanlage; links am Lenker wäre sie besser bedienbar.
Weil der Verbrauch mit gut fünf Litern selbst bei flotter Fahrt im grünen Bereich liegt, darf man der mit vier Garantiejahren antretenden, 12.700 Euro teuren Tiger Sport ein insgesamt gutes Zeugnis ausstellen. Das verfügbare Zubehör mit neu entwickelten Heizgriffen, Seitenkoffern, Topbox und Tankrucksack erhöht bei Bedarf ihre Touringqualitäten weiter.
Triumph Tiger Sport: Technische Daten
- Motor: Flüssigkeitsgekühlter Dreizylinder-Reihenmotor
- Hubraum: 1.050 ccm
- Leistung: 126 PS bei 9.475 U/min
- Drehmoment: 106 Nm bei 7.000 U/min
- Getriebe: 6 Gänge, Kette
- 0 – 100 km/h: 3,5 Sekunden
- Vmax: 220 km/h
- Verbrauch: 5,2 l/100 km (im Test: 5,0-6,3 l/100km)
- Fahrwerk: Aluminium-Brückenrahmen, vorne USD-Telegabel (voll einstellbar, 14 cm Federweg), hinten Aluminiumguss-Einarmschwinge, Zentralfederbein (Vorspannung und Zugstufe einstellbar, 15,5 cm Federweg)
- Räder: Leichtmetallgussfelgen; Reifen 120/70 R 17 (vorne) und 180/55 R 17 (hinten)
- Bremse: 320 mm Doppelscheibenbremse vorne, 255 mm Einscheibenbremse hinten
- Assistenzsysteme: ABS, Traktionskontrolle mit Wheeliekontrolle, Ride-by-Wire mit 3 Motor-Mappings, Geschwindigkeits-Regelanlage, Antihopping-Kupplung
- Radstand: 1.540 mm
- Sitzhöhe: 830 mm
- Gewicht: 241 kg (fahrfertig)
- Tankinhalt: 20 l
- Preis: ab 12.700 Euro
Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht
Kommt mir das nur so vor? Oder ist mehr als die Hälfte des Textes von 1000PS kopiert?
Dazu finde ich den Vergleich zur BMW falsch.
Ich würde die Tiger Sport eher zur Yamaha Tracer und Fazer ordnen...
Eine elektrisch betätigte Drosselklappe, welche authentischer und direkter als ein Gaszug agiert? Das ist mir, zumindest im Pkw - Bereich, noch nie untergekommen.
Guten Abend,
Wuerde meine Frau mich nicht auzanken; .... !?
Ich besitze noch immer einen Fuehrerschein fuer " Alle Klassen ".
Aber sehen Sie,... die letzte grosse Maschine die ich fuhr, war eine 750 er Honda. 1975.
Danach nur noch Maschinen von Kunden und gemietete.
Damals wog diese 235 Kilo trocken. Sie koennen sich vorstellen wie die Neue Triumph erst abgeht.
Ich schaue noch heute den Ducati's Triumph's und Harley's hinterher.
Ich merke dass ich nicht mehr schnell genug bin, leider.....
Ein Haendler sagte mal zu mir,.... als ich meinte " Ach die 200 faehrt man doch nie . )
" Wasss, DIE faehrst Du jeden Tag !!!!! "
So war es denn auch.
Also Freunde, zeigt dass Ihr Kerle seid.
Beste Gruesse .
Sorry. Aber der Motorsound is nich meins. Alles andere als relaxend. Außerdem kann man Klappergeräusche selbst bei neuen Fahrzeugen feststellen.
Gruss
W.
Leistung ist das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl. Die Steigerung des Drehmoments bei einer bestimmten Drehzahl gibt also exakt die Steigerung der Leistung vor.
Also je nach Drehzahl 4 bis 6 % mehr Drehmoment und deshalb je nach Drehzahl exakt genauso viel Mehrleistung.
Nettes Mopped - so wie viele Moppeds bei Triumph.
Der Sport-Tiger und die Kawasaki Z 1000 SX sind derzeit die einzigen Alternativen für mich - falls es mir in den Sinn käme, meine CBF 1000 in Rente zu schicken.
Super.... da steht im Titel weniger Abgas und dann liest man beim Verbrauch was von 5-6 Liter. Einfach lächerlich 😤
Ich weiß nicht die neuen bikes sind irgendwie Charakterlos. Habe einige gefahren in den letzten Zeit und letzten Sommer. Egal welche Marke obwohl ich totaler kawa Fan bin eine neue will ich nicht. Ich freue mich immer wenn ich wieder auf meiner zrx1100 sitze, allein der Sound ist langweilig. Leider werden selbst bikes heute mit der ganzen Elektronik total überfrachtet, bin da oldschool das ansprechen eines gaszugs und gut eingestellter Vergaser ist am besten.
Solche Verbräuche sind für diese Hubraum- und Leistungsklasse "normal". Da es bei "weniger Abgas" um die für Motorräder neue EURO4 geht, bezieht sich das "weniger" nicht unbedingt auf den Verbrauch, sondern auf die ausgestossenen Abgase. Ja, der Verbrauch korrespondiert mit den ausgestossenen Abgasen...
Meine beiden Moppeds verbrauchen auch nicht weniger - und sind dennoch leistungsschwächer und schlechter eingestuft (Euro3 bzw. Euro1).
Rein von den Werten her zeitgemäß.
Der Verbrauch geht für mich gemessen an der Leistung in Ordnung. (Drehmoment find ich gut)
Die Optik finde ich im Vergleich zu den Mitbewerbern in der Kategorie einen Ticken herausstechender. Also wie gesagt, ein klein bisschen.
Ansprechend aggressiv im ersten Augenschein.
Sitzposition entspricht dem Zeitgeist 2016 (aufrechter).
Insgesamt ein gefälliges Bike, dass den Alltags- und den Tourenfahrer gleichermaßen ansprechen dürfte.
Kurzum, schade dass es vor 25 Jahren ein solches "sportliches, gut bereiftes enduromäßiges, für die Strasse geeignetes Tourenmotorrad"😉 noch nicht gab.
So fahr ich heute meine Harley und freu mich über mein "unzeitgemäßes" Motorrad das JETZT zu mir passt.
Zeitgemäss?? Blödsinn, meine alte CBR 900 RR von !!92!! mit gleicher Leistung hat weniger verbraucht. Das ist bestenfalls gleich schlecht wie alle Anderen. Trotzdem keine Entschuldigung und wie oben schon festgestellt: Aus gleichem Verbrauch resultiert auch der gleiche CO2 Ausstoss.
Charakterlos is gut.
Trifft des ganz genau.
Gruss
W.
Hi,
Motorräder, die über verschiedene Fahrmodi verfügen, bleiben mir ein Rätsel. Ich habe mind. 300tkm (bin zu faul zum rechnen, sind wahrscheinlich noch viel mehr) auf Zweirädern verbracht. Es hat immer eine ganze Weile gebraucht, bis ich mich auch in Grenzsituationen mit dem Motorrad absolut vertraut fühlte. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das mit verschiedenen Mappings funzen soll. Fehlbedienung nicht ausgeschlossen, mit meist heftigen Folgen. Ich bin bestimmt kein ängstlicher oder Schönwetterfahrer.
Zu Triumph muss ich leider anmerken, dass mir die nie gefallen haben. Geräusche, die z.B. auf meiner Suzi einen Totalschaden ankündigen würden, können mir nicht gefallen. Deshalb habe ich z.B. auch die neue Tuono von Aprilia nicht probegefahren. Mir hat das schon auf dem Hof im Leerlauf nicht gefallen. Zudem kommt der nach wie vor vergleichsweise hohe Schwerpunkt. Da sind die Triumph nach wie vor extrem. Wer mal in einer Korkenzieherkehre unverhofft anhalten musste, weiß was ich meine. Und wenn so ein Trümmer mal umfällt, wird es direkt richtig teuer. Sieht auch Scheiße aus, wenn man seinen Bock in den Dreck legen muss. Ist mir zwar noch nicht passiert, habe aber schon des Öfteren helfen dürfen, die Kisten wieder aufzurichten. Die Erklärungen der Fahrer waren immer gleich.
Drive by wire und ABS finde ich gelungen und sinnvoll. Bei Traktionskontrollen bin ich schon wieder skeptisch. Wenn die aus irgendwelchen Gründen nicht funzen, ist meist richtig Schluss mit Lustig. Wer sich einmal dran gewöhnt hat, wird keine gefühlvolle Gashand mehr entwickeln können.
Beispiele aus dem Motorsport gibt es zuhauf. Und das sind Profis!
http://motorrad.wikia.com/wiki/Traktionskontrolle
Jetzt könnte man wieder darüber streiten, wie viele Unfälle durch ein TCS verhindert werden konnten. Sorry, aber das ist nicht meins. Ich taste mich ran und habe wahrscheinlich nur deshalb ein gutes Popometer und die entsprechende Gashand. Wüsste nicht, wie man sowas mit TCS und Mappings lernen sollte.
Das mit den Geräuschen find ich gut.
Der Motor hört sich die ganze Zeit an, als würde er gleich sterben. Das is mir bei der Probefahrt sofort aufgefallen.
Gruss
W.