Suzuki Swift 2017: Test, Daten, Bilder
Weniger ist mehr beim neuen Swift
Neue Plattform, neue Optik und ein bisschen neue Technik: Der Suzuki Swift geht in die sechste Generation und wird dabei nochmal leichter. Erste Fahrt im Kleinstwagen.
Nizza - Der Suzuki Swift galt eigentlich nicht als fettleibig. Nur ein bisschen mehr als eine Tonne brachte er auf die Waage, genau 1.035 Kilo inklusive Fahrer und vollem Tank. Das kann sich sehen lassen - und trotzdem hat die neue Generation noch abgenommen, wie wir seit der Vorstellung auf dem Genfer Salon wissen.
Nur noch 840 Kilo geben die Japaner als Leergewicht für den neuen Swift an - und halten sozusagen den imaginären Zeigefinger ans Waschbecken. Damit die Waage noch ein bisschen weniger anzeigt. Eigentlich sind es 915 Kilo, wenn man den "Normfahrer" hinzu addiert. Immer noch 120 Kilo weniger als beim Vorgänger, in jedem Fall ein erfreulicher Wert.
Auch von außen wirkt der Fünftürer drahtiger. Die Kotflügel sind stärker ausgestellt, die Schulterlinie haben die Designer stärker betont, die Karosserie wurde um 1,5 Zentimeter flacher. Außerdem zieht der Kühlergrill sich etwas mehr in die Breite, die Überhänge vorne und hinten sind kürzer geworden. 3,84 Meter misst der Swift jetzt, einen Zentimeter weniger als der Vorgänger. Der Radstand wuchs um zwei Zentimeter auf 2,45 Meter.
Suzuki Swift 2017: Mehr Platz auf der Rückbank
Suzuki schafft mehr Platz im Innenraum. Das Kofferraumvolumen wächst um 25 auf 265 Liter, bei umgeklappten Lehnen lassen sich bis zu 947 Liter einladen. Leider bleibt beim Umklappen der Lehnen eine Stufe in Höhe der Sitzpolster. Der Ladeboden liegt hinter der recht hohen Ladekante wie gehabt weit unten. Rückenfreundlich ist anders.
Die Passagiere reisen jetzt komfortabler, mindestens aber gefühlt großzügiger und geräumiger. Die Sitzposition wurde ein wenig abgesenkt, die Kopffreiheit bleibt wegen der niedrigeren Karosserie vorne gleich. Hinten bleiben sogar 2,3 Zentimeter zwischen Scheitel und Dachhimmel. Die Beinfreiheit hinten ist ordentlich. Auf die Rückbank gelangt man durch ausreichend weit öffnende Türen. Deren Griff versteckt Suzuki jetzt oben in der schwarz eingefärbten C-Säule.
Den Armaturenträger hat Suzuki aufgeräumt, die Mittelkonsole neigt sich ein wenig zum Fahrer. Das unten abgeflachte Lenkrad gibt dem Innenraum eine leicht sportliche Note. Die Materialien sind in Ordnung, allerdings fühlt man spätestens hier, wo Suzuki unter anderem Gewicht gespart hat.
Der Swift kommt wahlweise mit Allradantrieb
Je nach Ausstattung ist die Instrumententafel mit einem ein- oder mehrfarbigen 4,2-Zoll-Multifunktionsdisplay ausgestattet. Auf Wunsch gibt es ein Infotainmentsystem, das Smartphones mit Apple Carplay oder Android Auto einbinden kann. Dessen Touchscreen misst sieben Zoll.
Aber ab auf die Straße. Hier macht sich die 120-Kilo-Diät am deutlichsten bemerkbar. Die neu entwickelte Plattform mit dem etwas verlängerten Radstand, erhöht Agilität und Dynamik. Die Motoren haben kaum Mühe mit dem Kleinen. Trotz überschaubarer Leistung. Nach wie vor bietet Suzuki einen 1,2-Liter-Vierzylinder mit 90 PS an, der sich mit Front- und Allradantrieb kombinieren lässt.
Beim Vorgänger haben sich etwa zehn Prozent der Kunden für die 4WD-Variante Allgrip entschieden. Das System reagiert automatisch auf Schlupf und schickt bei Bedarf mehr Kraft auf die Hinterachse. Die Kraftübertragung erfolgt in beiden Versionen über ein gut abgestimmtes Fünfgang-Getriebe.
Neu im Angebot des Swift ist der Einliter-Dreizylinder (Boosterjet) mit Turboaufladung, der etwa 3.000 Euro mehr als der 1,2-Liter-Motor kosten dürfte und nur mit Frontantrieb zu haben ist. Das Triebwerk hängt prima am Gas und reagiert spontan, wenn mehr Leistung abgerufen wird. Dann wird der ansonsten erfreulich leise laufende Dreizylinder etwas lauter, wirklich unangenehm wird er aber nicht.
Mit mildem Hybrid nur 4,3 Liter Verbrauch
Und er bleibt halbwegs sparsam. Wir waren flott unterwegs, über Berg und Tal mit vielen Kurven, viel Bremsen und viel Beschleunigen. Der Bordcomputer zeigte schließlich 6,1 Liter an. Das geht absolut in Ordnung, auch wenn der Normverbrauch bei 4,6 Litern liegt.
Etwas sparsamer wird der Einliter-Motor mit dem optionalen Mild-Hybrid-System SHVS, das nochmal rund 3.000 Euro extra kostet. Dann soll der Swift 4,3 Liter verbrauchen. Die Einheit beinhaltet einen Startergenerator, der als Elektromotor und als Generator fungiert, sowie eine Zwölf-Volt-Lithium-Ionen-Batterie. Beim Anfahren und Beschleunigen unterstützt das System den Benziner, beim Bremsen speist es Energie zurück in die Batterie.
Fahrwerk und Lenkung legt Suzuki recht straff aus. Auf kurvigen Landstraßen macht der Swift so richtig Spaß. Spurtreu, agil und gut kontrolliert geht der Kleine um die Ecken. Die direkte Lenkung vermittelt dabei das Gefühl, den Wagen – Wendekreis 9,6 Meter – jederzeit sicher im Griff zu haben. Gleichwohl werden Straßenabschnitte mit ramponiertem Fahrbahnbelag so souverän genommen, dass kaum Stöße oder Schläge ins Passagierabteil übertragen werden.
Im Mai löst der neue Swift den Vorgänger ab. Die Preise nennt Suzuki noch nicht, sie sollen sich aber kaum verändern. Aktuell kostet der Fünftürer rund 14.500 Euro, allerdings bietet Suzuki ihn erst ab der Ausstattung Club an. Der Dreitürer ist aktuell in der Ausstattung Basic ab rund 11.200 Euro zu haben.
Technische Daten Suzuki Swift
- Modell: 1.0 Boosterjet (SHVS)
- Motor: 1,0-Liter-Dreizylinder-Turbo
- Leistung: 112 PS (82 kW) bei 5.500 U/min
- Drehmoment: 170 Nm bei 2.000 U/min
- Antrieb: Frontantrieb, Fünfgang-Handschaltung
- 0-100 km/h: 10,6 s
- Geschwindigkeit: 195 km/h
- Verbrauch: 4,6 l/100 km (4,3 l/100 km)
- CO2-Ausstoß: 104 g/km (97 g/km)
- Länge: 3,84 m
- Breite: 1,74 m
- Höhe: 1,48 m
- Radstand: 2,45 m
- Kofferraum: 265 bis 947 l
- Gewicht: 940 kg (950 kg)
- Preis: n.a.
- Modell: 1.2 Dualjet (Allgrip)
- Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder
- Leistung: 90 PS (66 kW) bei 6.000 U/min
- Drehmoment: 120 Nm bei 4.400 U/min
- Antrieb: Frontantrieb, Fünfgang-Handschaltung (Allradantrieb)
- 0-100 km/h: 11,9 s
- Geschwindigkeit: 180 km/h (170 km/h)
- Verbrauch: 4,3 l/100 km (4,9 l/100 km)
- CO2-Ausstoß: 98 g/km (110 g/km)
- Länge: 3,84 m
- Breite: 1,74 m
- Höhe: 1,48 m
- Radstand: 2,45 m
- Kofferraum: 265 bis 947 l
- Gewicht: 915 kg (1.025 kg)
- Preis: n.a.
Quelle: sp-x
Die Daten klingen echt toll, aber warum haben die ihn so "weich" gezeichnet? Der Vorgänger war einfach optisch deutlich ansprechender. Ansonsten top Auto
Die Front ist... sagen wir mal... ein Statement. Aber der Mini hat ja mit diesem Gesicht vorgelegt. Dafür ist das Gewicht natürlich der Knaller. Da ist Suzuki auf dem goldrichtigen Weg. Je weniger Speck der Wagen rumschleppt, desto weniger Leistung ist nötig, um in Fahrt zu kommen. Und das bei weniger Verbrauch. Das sollte ein Vorbild sein für all die Pummelchen.
Schade, dass Suzuki den Turbo nicht mit Allrad anbietet. Vielleicht wäre das aber einer Option für den Baleno. Überhaupt könnte dem Baleno eine sportlichere, coole Version ganz gut tun. Bei den rein sachlichen Argumenten steht der nämlich ganz vorne, sobald es aber emotional wird, hat der Baleno echt ein Problem. Vor allem mit dem Swift als kleinen Bruder, der da einfach lässiger rüber kommt. Aber beide zeigen, wie der Rest der Suzuki Modellpalette, dass man mit Suzuki rechnen kann und rechnen muss. Kein Wunder, dass VW so scharf auf die Marke war. Gut, dass das Thema beendet ist. Da passt Toyota als Partner einfach viel besser.
Moin,
ich weiß, dass es keine Norm für den Standardsprint gibt, aber die Beschleunigungswerte sind sehr "realistisch" wiedergegeben.
Mit 112 PS und 940 kg hätte ich eine Zeit von knapp unter 10 s erwartet, siehe aktueller (schwerer) Fabia oder Konsorten.
Sind die Suzuki Getriebe eher lang ausgelegt?
G
simmu
Na hoffentlich wurde nicht an der Dämmung gespart.
Dann lieber doch mehr Gewicht und mehr "Ruhe". 😆
Gefällt mir, wird es ein Schiebedach geben?
Ein leichter Kleinwagen mit relativ großen Fensterflächen und einem angenehm freundlichen und unaufgeregtem Design.
Eine optische Wohltat neben zweifelhaften optischen Kreationen aus Fernost wie Toyota Aygo und Nissan Juke.
Seh ich genauso. Der Vorgänger hat etwas markiges und geht nicht im Einheitsbrei unter. Schade, dass sich das jetzt ändert.
@Redaktion: Was ist mit dem Swift Sport?😕Ist ja nur ein sp-x-Artikel.....🙄
Gefällt mir. Als Stadtwagen - dafür braucht es aber keinen Turbo.
Prinzipiell, nicht nur jetzt hier zu Suzuki, sondern jeder Neuerscheinung, sollte die Frage der Abgaseinstufung angeführt werden. Schließlich wird bald EU6c eingeführt. In einigen wenigen Jahren wird die Abgaseinstufung den Wiederverkaufspreis aber erheblich beeinflussen.
Schade, der wird immer unschöner und verliert zunehmend an Charakter.
Die 4. Generation Vor-Facelift war super.
Das Facelift vom 4er wurde schon vermasselt und verweichlicht mit den Riesenscheinwerfern und den neuen Rückleuchten.
Meine Frau hatte den Swift Sport als Neuwagen in Metallic-Rot mit Vollausstattung. Klar war die Verarbeitung nicht auf BMW-Niveau, aber der hat 7 Jahre lang niemals Probleme gemacht, und die 125 PS auf 1000 Kg mit super-knackiger Schaltung und der Sound aus der Duplex-Anlage haben richtig Freude am Fahren bereitet!
Und er sah einfach perfekt und eigenständig aus!
Den Swift habe ich seit Jahren immer mal wieder im Blick, vor allem wegen dem Allradantrieb.
Nur Schade das Suzuki beim Neuen die stärkste Maschine wieder nur mit Frontantrieb verknüpft. 🙁
Den von Kingodabongo angesprochenen Sport hätte ich schon längst hier stehen, gäbe es den mit 4WD.
Ruhe, wie denn? Bei nur 5 Gängen!
Sehe ich genau so. Bei einem Leistungsgewicht von rund 8,5kg/PS hätte ich sogar einen Wert unter 9s für realistisch gehalten.
Ein aktueller Mini Cooper hat bei 1160kg 136PS - also ein identisches Leistungsgewicht. Dieser wird mit 7,9s von 0 auf 100km/h angegeben. Selbst der Mini One mit 102PS wird mit einer niedrigeren Zeit als der Swift mit 112PS angegeben (bei gut 200kg mehr Gewicht)
Irgendwas passt für mich da nicht...
Endlich hat es mal ein Hersteller kapiert.
Kleines Auto, wenig Gewicht und bezahlbare Preise. Was die meisten hier immer vergessen, dies ist ein typischer Zweitwagen. Wen interessieren Sprintwerte von 0 auf 100 für die Wege zum Kindergarten oder in die Schule?? RICHTIG niemanden zumindest nicht im Rest der Welt.
Ich bin lange einen Swift mit gefahren mit meiner damaligen Lebensgefährtin 90 PS. Fazit völlig ausreichend ohne Turbo und Spritverbräuche z.T. unter 6 Litern egal ob kurz oder Langstrecke.
Und genau auf das kommt es bei so einem Wagen an.
Ich bin mir absolut sicher das Suzuki den 3 Zylinder Turbo nur anbietet weil es alle machen und sonst hier gar nix verkaufen würden. Dieser Turbo Murks ist bei dieser Fahrzeugklasse völlig unnötig und teuer und Spart auch kein Sprit oder sonstiges.
Von dem her bin ich sehr froh das zumindest die asiatischen Hersteller immer noch völlig normale Motoren im Programm haben ohne Turbo oder sonst irgend ein Geraffel. Zuverlässig, günstig in Preis und Unterhalt so muss es sein.
Suzuki weiter so Ihr habt es kapiert und macht alles richtig. Daumen hoch
hm also mir gefällt das neue Design überhaupt nicht,der Swift sieht jetzt aus wie ein kleines Spielzeugauto.Die versteckten Türgriffe passen einfach nicht zum übrigen Auto und das Stummel-Heck sieht auch nicht besser aus. Hat denn der Swift wenigstens BiXenon oder LED Scheinwerfer?