PSA will Produktpalette schrumpfen
Weniger Modelle, mehr Gewinn
Der angeschlagene Autokonzern PSA Peugeot Citroën will sein Modellangebot in den kommenden Jahren deutlich reduzieren. Außerdem soll DS eine eigene Marke werden.
Paris - Weniger ist mehr? Der neue Peugeot-Chef Carlos Tavares will das Angebot des PSA-Konzerns drastisch schrumpfen. Ende des Jahrzehnts sollen nur noch 26 statt derzeit 45 verschiedene Modelle bei den Händlern stehen, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Damit will Tavares die Überschneidungen zwischen den Schwestermarken Peugeot und Citroën reduzieren, die sich derzeit mit vielen Modellen gegenseitig Konkurrenz machen. Außerdem soll der Citroën-Ableger DS zur eigenständigen Oberklasse-Marke ausgebaut werden.
Zwei Prozent Rendite
Mit dieser Diät will Tavares den Grundstein für die Rückkehr der Franzosen in die schwarzen Zahlen legen. In den vergangenen beiden Jahren hatte das Unternehmen insgesamt mehr als sieben Milliarden Euro Verluste eingefahren. 2016 soll PSA kein Geld mehr verbrennen, sondern aus dem Kerngeschäft wieder Gewinn erwirtschaften. Zwei Jahre später peilt Europas zweitgrößter Hersteller dann zwei Prozent Rendite in seiner Autosparte an. Bis dahin sollen die Produktionskosten um 500 Millionen Euro gedrückt werden.
Zum Vergleich: Der enteilte Rivale VW will dann allein für seine Kernmarke Volkswagen Pkw mindestens bei sechs Prozent stehen. Der hohe Anteil von Premiummarken in dem Wolfsburger Konzern dürfte den Anteil des operativen Gewinns am Umsatz weiter in die Höhe schrauben. PSA peilt fünf Prozent zwischen 2019 und 2023 an.
Mit Dongfeng zu starkem China-Geschäft
Neben dem abgespeckten Modellprogramm soll ein stärkeres China-Geschäft das Traditionsunternehmen zurück in die Gewinnzone führen. Über eine insgesamt rund drei Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung steigen sowohl der französische Staat als auch Chinas zweitgrößter Autobauer Dongfeng bei PSA ein. Mit dem neuen Partner will Tavares bei Forschung und Entwicklung kooperieren. Außerdem kann sich der Portugiese vorstellen, in China gefertigte Autos in andere aufstrebende Märkte zu verschiffen.
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Eine gewisse Gesundschrumpfung der ausufernden Modellpalette halte ich für sinnvoll.
Diesen Weg sollten auch andere Hersteller beschreiten.
Die dt. Autobauer beschreiten im Moment gerade den entgegengesetzten Weg. Wo immer auch ein oberschlauer Manager meint es gäbe da eine verkaufsträchtige Nische, wird auf Teufel komm raus das xte Zwischenmodell rausgebracht, ohne Sinn und Verstand.
Auf der anderen Seite muss es natürlich nicht gleich so radikal wie bei Dacia und Lada sein, doch ein wenig Straffung der Modellpalette stünde einigen Herstellern wirklich gut zu Gesicht.
Warum sollten Sie? Mit der ein oder anderen Nische lässt sich ja scheinbar richtig Kohle verdienen. Schau dir mal so Kisten wie den X6 an. Braucht kein Mensch, aber gekauft wird das Ding wie blöde. Gleiches gilt für die ganzen Premium SUV. Wer braucht einen hochgelegten Einser, Dreier, Fünfer? Verkauft sich trotzdem alles prächtig. Bei den anderen beiden ist es das gleiche. Solange es eine kaufkräftige Schicht gibt die diese Fahrzeuge immer noch als Statussymbol ansieht, werden die Hersteller einen Teufel tun und diese aus dem Programm nehmen. Würde PSA in der gleichen Liga spielen, dann hätten wir jetzt vermutlich auch eine ganze Latte an DS SUVs. Vermutlich gäbe es dann auch eine höhergelegte Göttin zu kaufen (grausige Vorstellung!), damit irgendjemand sich über so ein Vehikel profilieren kann.
Blöder- oder sollte ich eher sagen Glücklicherweise befindet sich PSA aber nicht in diese Situation. Da macht es durchaus Sinn die Palette zu straffen. 807 und C8 kann man gleich ganz aus dem Programm werfen. Den verschleierten Mitsubishi kann man zumindest bei Peugeot aus dem Programm werfen. Den C-Crosser haben Sie ja noch ganz nett hinbekommen, darf bei Citroen als Luxusableger von mir aus bleiben. Peugeot 207CC kann als Nischenmodell eigentlich auch weg. Der hat seinen Zenith einfach überschritten. Und ob man soviele SUVs und Vans braucht, wage ich auch zu bezweifeln. 5008 und 3008 lassen sich doch auch nur in Kleinstmengen absetzen. Da hat es PSA gegen Ford und Konsorten mit Ihren etablierten Familienkutschen schwer.
Jumpy und Jumper würde ich bei Citroen gleich ganz rauswerfen. Passt nicht zum Markenimage, kann aber bei Peugeot als Arbeitstier erhalten bleiben wobei man auch hier darüber nachdenken sollte das Angebot zu straffen.
C-Crosser und 4007 sind schon lange aus dem Programm und der 207 CC bekommt auch keinen Nachfolger mehr.
Meinte auch eigentlich den C4-Airstream und den 4008. Der C4-Airstream ist ja ganz ansehnlich geworden auch wenn er ruhig was größer sein könnte. Den 4008 braucht aber wirklich niemand. Basiert der nicht auch wieder auf irgendnem Fremdmodell?
Ja, C4 Airstream und 4008 basieren auf dem ASX von Mitsubishi und werden wohl auch keinen Nachfolger erhalten.
Ist wohl auch besser so 😉 Gerade die Peugeot Ableger sehe ich trotz Peugeot Zentrale vor Ort so gut wie nie!