Product Placement: Auto auf der Leinwand
Wenn Actionhelden Autowerbung machen
Wer bitte ist dieser James Bond? Wenn es um Product Placement geht, schickt BMW lieber Tom Cruise auf Crash-Kurs und setzt sich bei Mission Impossible in Szene.
Wien - Fahren oder fahren lassen? Für Tom Cruise ist das keine Frage. Zur Premiere des fünften „Mission Impossible“-Abenteuers „Rouge Nation“ in Wien ließ er sich chauffieren. Auf der Leinwand gibt er das Lenkrad nur ungern aus der Hand: Wo andere Filmstars für die besonders heißen Szenen einen Stuntman buchen, steuerte Tom Cruise seinen BMW M3 selbst. Und als er nach einem Überschlag aus dem final gewrackten Wagen klettert, steigt er auf eine S 1000 RR.
Wenn Claudia Müller von solchen Szenen erzählt, leuchten ihre Augen. Zwar sollte die BMW-Top-Managerin Mitleid mit ihren Modellen haben. Doch etwas Besseres als dieser Crash hätte ihr nicht passieren können. Unter den etwa 700 Platzierungen, die Müllers Mannschaft im Jahr für den gesamten BMW-Konzern betreut, ist Mission Impossible das Highlight. Denn es gibt kaum ein besseres Testimonial als Tom Cruise, der sich auf klassische Werbung wohl nie einlassen würde. Und weil der Film eines unabhängigen Studios immer glaubwürdiger ist als ein Reklamestreifen des Herstellers.James Bond ist eine "Dauerwerbesendung"
Für Müller stellt das Engagement bei Mission Impossible sogar den Auftritt bei James Bond in den Schatten. Der gilt der Werbebranche zwar als Inbegriff des Product Placements und fuhr auch schon BMW (erst den Z3, dann den Z8 und zu guter Letzt den Siebener).
Doch mittlerweile sieht Müller die Rolle kritisch. Erstens, weil die Kombination aus Bayern und Britannien vielleicht nicht authentisch ist. Und zweitens, weil ein BMW bei Bond nur ein Produkt unter vielen ist. Denn in den 007-Filmen tauchen so viele neue Produkte auf, dass man eigentlich „Dauerwerbesendung“ darunter schreiben müsste. Bei Mission Impossible ist das unmöglich: „Dort sind wir ein exklusiver globaler Partner “, sagt Müller.
Zu Zeiten von John Wayne & Co war die Sache noch einfach: Der Held war immer der mit dem schönsten Pferd. Doch seit James Bond und Lara Croft vor großem Kino-Publikum angetreten sind, wird die Frage nach dem bevorzugten Fortbewegungsmittel plötzlich interessant. Die Autohersteller drängen mit aller Macht auf die Leinwand. Vom großen BMW für TV-Inspektor Derrick über den Alfa von Detektiv Matulla bis hin zum neuen Mercedes GLE Coupé in Jurassic World.Dabei treiben sie einen gehörigen Aufwand, stellen Fahrzeuge oder Mechaniker, fliegen Prototypen und Ersatzteile durch die Welt. Weil sie am liebsten nagelneue Modelle auf der Leinwand sehen, die Dreharbeiten oft aber mehr als ein Jahr vor dem Filmstart beginnen, stehen häufig Erlkönige im Studio. Bei Drehs unter freiem Himmel ist das manchmal ein bisschen schwierig, räumt Müller ein. Die Mission-Impossible-Crew musste deshalb mit einem alten Siebener vorlieb nehmen und ihn digital auf den neuesten Stand bringen. Nur für die Innenaufnahmen im Studio hat BMW bereits ein neues Modell gestellt.
Weil das nicht immer klappt oder weil die Studios den Filmstart gelegentlich verschieben, kam es bisweilen schon mal zu peinlichen PS-Premieren: Die Mercedes E-Klasse zum Beispiel hatte ihr Debüt in „Men In Black“ nicht auf der Leinwand, sondern in der Lokalpresse von Manhattan, weil die neue Limousine bei den Dreharbeiten ungetarnt „abgeschossen“ wurde.
Audi baut eine Sportwagen-Vision für "I Robot"
Während BMW diesmal nur mehr oder minder aktuelle Serienfahrzeuge gestellt hat, gehen manche Hersteller deutlich weiter: Audi zum Beispiel hat für Will Smith in „I Robot“ eigens die Vision eines Supersportwagens für das Jahr 2035 umgesetzt. Auch den neuen DB10 aus Spectre werden nur Daniel Craig und eine Handvoll Stuntmen fahren.Doch das Ergebnis ist offenbar jeden Aufwand wert. Denn beim Product Placement geht es nicht nur um Glaubwürdigkeit und um Reichweite. „Wir genießen bei solchen Formaten auch ganz andere Freiheiten als wir sie bei klassischer Werbung haben“, sagt Uwe Dreher, der bei BMW die Markenkommunikation verantwortet.
Zwar soll ein BMW auch im Kino nicht rüpelhaft rüberkommen, schränkt Dreher ein. „Aber wenn ein M3 bei einer Verfolgungsjagd mit quietschenden Reifen im Grenzbereich bewegt wird, dann passt das schon ganz gut zum Fahrzeug.“ Das schürt die Faszination und weckt die Träume der Kinozuschauer – selbst wenn das Auto am Ende der Szene nur noch Schrottwert hat und auf dem Dach liegt.
Quelle: Spotpress
Auf der Startseite steht über dem Bild "BMW", weil der Thread im BMW-Forum steht. Auf dem Bild ist aber der Audi abgebildet. Sehr passend.
Actionhelden wie Kermit der Frosch? 😆
Nichts ist schlimmer als das Product-Placement von Autos.
Plötzliche Kamerafahrten, welche sich völlig vom restlichen Stil des Films abheben, nur um das Fahrzeug gut in Szene zu setzen.
Zwar hätte weniger Product-Placement die Transporter Reihe auch nicht gerettet, aber der erste Teil hat gezeigt wie man es richtig macht.
Gruß Thomas
Nichts ist besser als Product-Placement von Autos! 😉
Ich mag es jedenfalls, wenn man im Film die neuesten Modelle in schönen Fahrszenen begutachten kann.
Dem stimme ich zu 100% zu. Es gibt kaum was nervigeres an Filmen. Dabei ist allerdings egal, ob es sich um Autos oder andere Dinge (Laptops, Smartphones etc.) handelt.
Produkt-Placement in der heute praktizierten Form ist meist wirklich filmschädigend. Autos, die nach dem zehnten Crash noch wie neu aussehen und immer frisch gewienert durchs Bild rollen, sind nicht authentisch, sie passen meist auch gar nicht zu den Charakteren.
Aston Martin & James Bond: Goldfinger!
BMW & Der Transporter: 1. Teil!
Mercedes: Wenn, dann für die Bösewichte in Lethal Weapon.
Das Filmauto überhaupt bleibt sowieso der GMC in ein "Colt für alle Fälle".
Das funktioniert aber auch nur in Filmen, bei denen es explizit um schöne Fahrszenen geht, bspw. Fast and Furious.
Wo Autos nur Nebenrollen spielen (sollten), stört Product Placement bisweilen schon. V.a. weil das heutige Kinopublikum anscheinend so verblödet ist, dass es die Produzenten für nötig halten, mit zusätzlichen Kameraschwenks auf die Autos aufmerksam zu machen, obwohl man längst begriffen haben sollte, wo der Hase lang läuft 🙄
Ich finde zu offensichtliches Product Placement jedenfalls eher peinlich bis nervig (z.B. in Jurassic World mit Mercedes). Gut gemachtes Placement sollte eigentlich darauf abzielen, dass man die Marke und das Modell nur unterbewusst wahrnimmt und dann, wenn man das Auto in echt auf der Straße zieht, Assoziationen geweckt werden. Auch spielt denk ich Neugierde eine große Rolle, wenn man die Marke eben nicht gleich sieht und nach der Verfolgungsjagd dann gespannt ist, welches Auto es denn nun genau war.
An Daniel Craigs Stelle würde ich mich weigern, das Ding zu fahren. Die wissen auch nicht mehr, was sie da machen 🙄 Von vorne bis zum Türgriff geht's ja direkt ... und dann kommt der Fail.
Ich find den Aston voll in Ordnung 😜. Ob das PP in Ordnung ist, kommt von Fall zu Fall an, bei den James Bond Filmen mag ich es irgendwie 😊.
Mein Gehirn hat leider keinen Buzzword-gesteuerten-Abschaltmechanismus, so dass die Kritikfähigkeit immer erhalten bleibt.
Ich finde gut in Szene gesetze Autos in Filmen oder Serien toll - da sieht man hübsche und coole Autos wie man sie normalerweise nicht in Action sehen würde. Wenn neuwertige Autos mal durch mehr oder minder leichtes Gelände gefahren werden und danach dementsprechend auch etwas dreckig aussehen - spitze!
zB. ein Chevy Suburban wie er gerne in amerikanischen Serien vorkommt (Hawaii Five-0 oÄ)
Bin deiner Meinung.
Das PP von Mercedes in Jurassic Park war fürchterlich. Vor allem als sie sich dann mit den Kindern in dem Auto verstecken...warum eigentlich? Ist ein Gebäude nicht sicherer? Nein, um das Auto zu zeigen. Das hat genervt.
Solche Szenen sorgen dafür, dass ich die Marke sogar abstoßend finde, anstatt aufregend oder neu (Apple ist hier Meister...).
Das sehe ich genau so.
Als besonderes Negativbeispiel kann man hier den letzten Teil der Stirb-Langsam-Reihe oder auch die Serien und Filme im öffentlich-rechtlichen Fernsehen.
Bei Stirb Langsam war es schon extrem übertrieben. Da wurden in den ersten 30 Minuten so dermaßen viele Sterne durchs Bild gefahren und geschrottet, dass man wirklich dachte, es handelt sich um einen Mercedes Werbespot.
Und wenn man sich mal einen Tatort oder Polizeiruf oder sonstige Eigenproduktionen im öffentlich-rechtlichen TV ansieht, da kann man nur im Kreis kotzen.
Jeder kleine Komissar fährt da entweder einen dicken Benz, BMW oder Audi. Egal, wie verlottert der / die Ermittler/in ist..
Und natürlich werden die Fahrzeuge immer äusserst prominent ins Bild gesetzt.
Gäbe es keine GEZ (jaja), würde mich das weniger stören.
Aber so zahlt man seinen Rundfunkbeitrag und wird trotzdem selbst während der Sendungen mit Werbung zugepflastert.
Und gekennzeichnet wird das product placement bei den "Öffis" nur sehr sehr dezent.
Transporter 1 hingegen ist ein Beispiel, wie wirklich gutes product placement funktionieren kann.
Und Teil 2 & 3 zeigen dann wieder, wie man es von "wirklich gut" zu "lächerlich deplatziert" schaffen kann. 😉
Im neuen Rogue Nation ist die Rollenverteilung glasklar...
Die Helden fahren neueste BMW Modelle und die Bösewichte werden in aktuellen Mercedes Limousinen tot geballert😆
Ob das Zufall ist...?
PS: liebes Team von MT der Film heißt "Mission Impossible Rogue Nation" und nicht Rouge (frz für rot) Nation.